Demonstration von Nazi-Gegnern in der Innenstadt, eine Kundgebung der Partei „Die Rechte“ mit Fackeln in Westerfilde und das Urteil im HirschQ-Prozess. Wir begleiten die Geschehnisse mit einem Liveticker.
20.51 Uhr: Die Leute die heute für uns unterwegs gewesen sind, sind in der Zwischenzeit alle gesund und munter heimgekommen. Während die Kollegen also nun den wohlverdienten Feierabend genießen, stehen die Nazis immer noch in Westerfilde. Um gute Kundenbindung bemüht, geht die Polizei bei der Feststellung der Personalien besonders sorgfältig vor… immerhin regnet es nicht… Für heute sind wir raus und bedanken uns bei allen die mitgearbeitet und mitgelesen haben… Morgen gibt es dann auch eine ordentliche Nachbetrachtung…
20.34 Uhr: Wie aus Kreisen der Antifa gerade verlautbart wird, ist es wohl Essig mit dem Feuerzauber der Nazis in Westerfilde, gerade soll die Polizei die Veranstaltung der Rechten beendet haben. Begründung der Polizei soll übrigens genau die Anzeige wegen des Verdachtes auf Volksverhetzung… Nix mit Fackelumzug.
20.24 Uhr: Mit kritischen Tönen kommt man in Duisburg nun auch zum Ende. In den abschließenden Redebeiträgen schimpft man auf die antisemitischen und antiimperialistischen Töne, die immer wieder aus den Zirkeln um Hermann Dierkes zu hören und zu beobachten sind.
20.09 Uhr: Und wieder etwas aus Duisburg. Die Demonstration von Duisburg mon amour kommt nun langsam an ihr Ziel. Dazu hat man sich einen in Duisburg nicht ganz unbekannten Ort ausgesucht. In unmittelbarer Nähe zum „Crazy Monkey“, einem stadtbekannten Treffpunkt der örtlichen Hool- und Neonaziszene findet die Abschlusskundgebung statt.
19.47 Uhr: „Wir werden bei der Kommunalwahl nicht die Mehrheit bekommen…“ So Dennis Giemsch in einem seltenen Moment der Selbsterkenntnis, bevor man ihn nicht mehr verstehen konnte. 300 Gegendemonstranten mit Vuvuzelas und „Nazis raus“ Rufen sind einfach zu laut, als das man ihn weiter als 20m weit hören könnte… „Sieht aus wie’n Zeuge Jehovas, der’n Wachturm verteilen will“, so ein Zuschauer.
19.40 Uhr: Kaum sind sie da, schon bekommen sie Ärger. Es seien keine 35 Neonazis, die sich dort in Westerfilde versammelt hätten, so eine Aussage. Und für ein paar von ihnen, könnte der Abend noch unlustiger werden, als er eh schon ist. Die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ empfanden zwei Dortmunder Bürger als Erfüllung des Tatbestandes der Volksverhetzung und erstatteten Anzeige bei der Polizei. Diese geht dem Vorwurf nach und überprüft gerade die Videoaufzeichnungen.
19.30 Uhr: Laut Aussage unserer Leute in Duisburg hat sich dort eine kleine Sensation erreignet. „Das die den Arsch hochbekommen haben… unglaublich“ so die Reaktion auf die Anwesenheit von Rainer Bischoff Mitglied der SPD und Vorsitzendem des DBG und Verdi Geschäftsführer Thomas Keuer von der Linkspartei. Spontan hätten sie sich während eines Empfanges für Arbeitgeber im Rathaus entschlossen, sich auf der Demonstration zu zeigen.
19.20 Uhr: In Duisburg kämpften die Demonstranten von Duisburg mon amour bis gerade mit der Technik. Ursprünglich wollte man durch die Fussgängerzone zum Rathaus gelangen. Leider hatte man nicht das Werkzeug, um die dortigen Poller zu entfernen und so musste der Lautsprecherwagen einen Umweg fahren…
19.18 Uhr: Mit Denis Giemsch ist in Westerfilde der erste Vertreter der lokalen Neonaziprominenz gesichtet worden. Gerüchte machen die Runde, angeblich ist die Stimmung zwischen Christian Worch und seinem Protege Giemsch nicht mehr die beste, man streitet sich wohl darum, wer der bessere… Führer ist… soviel Boulevard darf sein.
19.09 Uhr „…ein Stadtteil mit Problemen, aber die Nazischeisse brauchen wir hier nicht!“ So ein O-Ton der gerade in Westerfilde aufgeschnappt worden ist. Die Stimmung unter den Demonstranten und Nachbarn aus dem Quartier ist ruhig, fröhlich und an manchen Stellen geradezu ausgelassen. Man will Gesicht zeigen gegen die Nazis, sich nicht verstecken und sagt das auch genauso…
19.04 Uhr Duisburg. In Duisburg laufen die Proteste unter dem Motto „Duisburg mon amour, gegen rassistische und antiziganistische Zustände“. Auf einer Zwischenkundgebung sprachen gerade Vertreter der Universität Duisburg Essen.
19.00 Uhr Westerfilde. Sind die Dinger also doch zu etwas gut. Vuvuzelas… Zu den Schaulustigen haben sich nun so knapp 50 Leute gesellt, die ernsthafter gegen die Neonazis demonstrieren wollen. Dazu haben sie vorgenannte Instrumente und Schilder mit „Nazis raus“ im Gepäck. Ansonsten ist es in dem verschlafenen Stadtteil ruhig.
18.45 Uhr Und auch in Dortmund ziehen die Demonstranten weiter durch die Stadt. Gerade geht es in Richtung auf die Kleppingstraße, bevor es zur Abschlusskundgebung kommt. Danach will man sich dann auf den Weg nach Westerfilde machen. In Westerfilde haben sich zu diesem Zeitpunkt bereits einige… nun ja… Schaulustige versammelt, unter ihnen wohl auch ein paar, die den Neonazis zuzuordnen sind. Beobachtet werden sie dabei von der Polizei, die dort sehr zahlreich vertreten ist.
18.32 Uhr Bislang erreichten uns nur aus Dortmund ein paar kleine Meldungen. Nun ist Duisburg an der Reihe. Vor dem Hauptbahnhof haben sich dort geschätzte 200 Demonstranten in angesagtem Schwarz versammelt, um gegen die Neonazis und ihre Aktionen in ihrer Stadt zu demonstrieren. Begleitet von einem großen Aufgebot an Polizei macht sich dort der Zug nun auf den Weg in die Innenstadt.
18.21 Uhr Während die anwesend Neonazis durch die kalte Küche und den Hinterausgang das Gerichtsgebäude verlassen haben, beginnt davor, auf der Kaiserstraße in diesen Minuten die Blockado Demonstration mit geschätzten 120 bis 150 Teilnehmern.
18.00 Uhr Vor dem Landgericht warten ca. 100 Demonstranten darauf, dass die Prozessbeobachter aus dem Gebäude kommen. Gemeinsam will man sich dann auf den Weg zur HirschQ machen, um dort zu protestieren. Auch die Nazis machen sich auf den Weg, wenn die Gerüchte stimmen, dann wollen sich die Rechten in Dorstfeld versammeln.
17.42 Uhr Die Urteile sind raus. Und die von ihnen oft beklagte Kuscheljustiz in Deutschland kommt ihnen nun selbst zugute… Das Gericht belässt es bei Geld- und Bewährungsstrafen. Die Urteile seien angesichts der von den Angeklagten ausgeübten Gewalt geradezu lächerlich, so ein Sprecher von Blockado. Man sei enttäuscht und werde gleich entsprechend zornig bei den angemeldeten Demonstrationen auftreten.
17.19 Uhr Gerade wollte ich noch schreiben, dass nix passiert, und dann passiert etwas. Die Hauptverhandlung gegen Sven K. und einen Mitangeklagten wird auf den kommenden Mittwoch verschoben. In der Zwischenzeit wurde die Verhandlung bis 17.30 unterbrochen.
17.08 Uhr Ziemlich pünktlich beginnt im LG Dortmund die Urteilsverkündung im HirschQ Verfahren. Zusammen mit den beteiligten Anwälten, unter ihnen der in der Szene bekannte Andre Picker, betraten ca. 60 Zuhörer vor wenigen Minuten den Verhandlungssaal.
16.52 Uhr Nicht nur in Dortmund gibt es heute im Vorfeld Aktionen gegen die Aufmärsche und Demonstrationen der Nazis. Auch in Duisburg finden Leute es nicht so doll, was die Nazis morgen so alles veranstalten wollen. Zwei Gegendemonstrationen sind für heute dort angemeldet. Auch von dort werden wir versuchen zu berichten.
16.38 Uhr Wir beginnen unseren live ticker mit dem Urteil im HirschQ-Prozess. Zur Zeit warten vor dem Gericht ca. 50 interessierte Leute auf den Richterspruch, der um 17.00 erfolgen soll. Die übliche Mischung aus Presse, Interessierten und auch ein paar Nazis.
Weitere Informellen
dab.nadir.org (twitter Zusammenfassung von den Antifa-Gruppen)
Twitter:
#nonazisdo
#blockado
Twitter-Hashtagg für Polizeigewalt
#myPolDo
danke an die Barone für eure mühen!
Leider auch ne Falschmeldung dabei. Es hat kein Mensch von der Uni Duisburg Essen geredet.
Mal wieder nur Bewährungsstrafen für „bewährte Neonazi-Kader“ 🙁
Leider nichts neues.