Seit Beginn der Intendanz von Heribert Germeshausen an der Oper Dortmund findet jedes Jahr in zeitlichem Kontext zu Richard Wagners Geburtstag ein Festivalformat mit angeschlossenem Symposion statt.
Der Wagner-Kosmos verbindet Wagners Schaffen mit Neuinszenierungen historisch wichtiger oder zukunftsweisender Werke von Vorläufern, Zeitgenossen, Antipoden und Nachfolgern des Komponisten. In dem von Heribert Germeshausen konzipierten Festival moderiert die Autorin Thea Dorn am Samstag, 11. Mai 2024, um 16 Uhr ein Kolloquium zum Thema „Kunst und Gesellschaft“. Gemeinsam diskutiert sie mit NRW-Kulturministerin Ina Brandes, dem Journalisten Axel Brüggemann und der Sopranistin und UNICEF-Botschafterin Maria Guleghina über die Verantwortung von Künstlerinnen und Künstlern für ihre politischen Äußerungen.
Künstlerinnen und Künstler sahen sich und ihre Werke schon immer als moralisches Korrektiv politisch Handelnder. Besonders in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten die Vorstellung von „Kunst um der Kunst willen“ stetig abgenommen. Oft wird Kunst als Teil- oder gar Unteraspekt für soziales Handeln oder Bildungsvermittlung angesehen. Kaum ein politisches Großereignis, das nicht von Künstlerinnen und Künstlern – oft mittels eines „Offenen Briefes“ – moralisch bewertet oder eingeordnet wird. Jedoch stellt sich die Frage, welche Auswirkungen und welchen Einfluss diese Bewertungen und Urteile bei politisch Handelnden wirklich haben. Und welche Verantwortung übernehmen Künstlerinnen und Künstler für ihre politischen Äußerungen, wenn diese in verstörender Nähe zu Diktaturen oder Antisemitismus stehen?
Diesem Thema widmet sich die Moderatorin, Autorin und ehemalige Dramaturgin Thea Dorn mit ihren Gästen NRW-Kulturministerin Ina Brandes, dem Journalisten Axel Brüggemann und der Sopranistin und UNICEF-Botschafterin Maria Guleghina anlässlich des Wagner-Kosmos V, der vom 9. bis zum 12. Mai 2024 in der Oper Dortmund stattfindet.
Das diesjährige Festival Wagner-Kosmos V steht hierbei unter dem Motto „Mythos und Wahrheit“ und stellt damit die Frage, wie sich Legenden, Mythen und Geschichtsbilder in unserem gesellschaftlichen Bewusstsein manifestieren: Wieviel „Wahrheit“ steckt in unseren Mythen? Was erzählen uns diese über unsere eigene Vergangenheit? Können wir das Wissen über diese Vergangenheit dazu nutzen, um unsere Zukunft aktiv zu gestalten? Oder sind wir unserem Schicksal hoffnungslos ausgeliefert?
Im Mittelpunkt steht dabei die Premiere von Peter Konwitschnys Neuinszenierung von Richard Wagners Das Rheingold am 9. Mai, flankiert von den aktuellen Neuinszenierungen der beiden Deutschen Erstaufführungen La Montagne Noire (Der schwarze Berg) von Augusta Holmès am 10. Mai und Fin de Partie (Endspiel) von György Kurtág am 11. Mai 2024.