Dortmund und Schalke starten solide aber glanzlos in die Bundesliga-Rückrunde

Trainer Jürgen Klopp und BVB-Mediendirektor Sascha Fligge schauen optimistisch auf die Rückrunde. Foto: Robin Patzwaldt
Trainer Jürgen Klopp und BVB-Mediendirektor Sascha Fligge schauen optimistisch in Richtung Bundesliga-Rückrunde. Foto: Robin Patzwaldt

Die beiden großen Ruhrgebietsvereine aus Schalke und Dortmund haben ihren Bundesliga-Rückrundenauftakt inzwischen also hinter sich gebracht. Und beide Champions League-Teilnehmer können trotz unterschiedlichster Ausgangslagen und Ergebnisse wohl mit dem Erreichten vom Samstag auch ganz zufrieden sein. Und noch etwas einte sie letztendlich an diesem Wochenende, die zum Rückrundenauftakt gezeigten Leistungen stellten die neutralen Beobachter und wohl auch die eigenen Anhänger jeweils nur teilweise zufrieden.
Vom Ergebnis her hat der FC Schalke 04 seine Aufgabe dabei beim 1:0 Heimerfolg gegen das Team von Hannover 96 deutlich besser gelöst. Ein Treffer von Höger (32.) reichte den Knappen bereits zu einem glanzlosen Pflichtsieg. Nach verkorkster Vorbereitung und argen Personalsorgen, u.a. fehlte Stammkeeper Ralf Fährmann, für den der Ex-Düsseldorfer Fabian Giefer sein Bundesligadebüt im Kasten der Königsblauen feierte, erkämpfte die Di Matteo-Truppe aber zumindest die wichtigen drei Punkte, welche das Team aktuell auf Rang 4 der Tabelle hieven.

 

Das Spiel an sich wird jedoch schon rasch in der Versenkung der Bundesligageschichte verschwunden sein und dabei wohl auch keine nennenswerten Erinnerungen hinterlassen. Highlight aus Gelsenkirchener Sicht waren da schon die vermeintlichen Randthemen der Nichtberücksichtigung von Kevin-Prince Boateng in der Startelf, welcher trotz vollständig absolvierter Vorbereitung und Fitness keinen Platz in der Startelf fand, erst nach gut einer Stunde eingewechselt wurde. Das andere ‚Highlight‘ war die Rote Karte gegen Startstürmer Klaas-Jan Huntelaar, welcher in der 85. Spielminute nach einem üblen Frustfaul des Feldes verwiesen wurde. Ihm dürfte eine nicht unerhebliche Sperre durch das Sportgericht drohen.

 

Der BVB hingegen ging um 18.30 Uhr, als die Schalker schon Feierabend hatten, bereits mit der Hypothek von Tabellenplatz 18 in das schwere Auswärtsspiel in Leverkusen, nachdem Freiburg am Nachmittag seine Begegnung gegen die Frankfurter Eintracht sicher mit 4:1 gewinnen konnte, und dadurch deutlich an den Dortmundern in der Tabelle vorbeigezogen war.

Doch die Borussen ließen sich von diesem negativen Randaspekt nicht noch zusätzlich verunsichern, präsentierten sich in der zuletzt häufig patzenden Defensive mehr als ordentlich und erkämpften so letztendlich ein verdientes, aber ebenfalls glanzloses 0:0 im sogenannten ‚Topspiel‘ des 18. Spieltags. Ein Ergebnis, welches trotz unübersehbarer spielerischer Defizite zu zufriedenen Minen bei den Beteiligten der Borussia sorgte und auf den die Dortmunderin den nächsten Wochen zweifelsohne aufbauen können, spielten sie doch erst zum, dritten Mal in dieser Saison ‚zu Null‘ und konnten den Kampf gegen ein Spitzenteam der Liga zumindest ausgeglichen und offen gestalten.
Mit etwas Glück wäre vielleicht sogar der erwünschte Dreier drin gewesen. Auch Jürgen Klopp wirkte in den anschließenden Interviews eher wie ein Gewinner als wie ein Trainer dessen Team gerade tatsächlich auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht war, was nämlich auch der Punktgewinn bei Bayer nicht verhindern konnte.
Doch immerhin blieb der BVB damit bei den inzwischen 14 Mal in Folge daheim unbesiegten Werkskickern vom Rhein selber zum elften Mal in Folge zum Rückrundenauftakt ungeschlagen und auch in Leverkusen blieb BVB-Coach Klopp mit dem torlosen Remis in seiner Zeit in Westfalen weiterhin persönlich ungeschlagen. Es sind die kleinen Dinge auf die der BVB aktuell aufbauen muss, neues Selbstvertrauen aufbauen will. Und hierfür hätte es wahrlich deutlich schlechter laufen können für den Vizemeister von 2013 und 2014, der nun plötzlich und unerwartet den Abstiegskampf auch innerlich annehmen muss und es gestern auch zur allgemeinen Zufriedenheit tat. Schönspielerei war da aktuell halt nicht gefragt.
Lange Zeit nachzudenken haben beide Revierclubs jetzt allerdings ohnehin nicht. Es steht am kommenden Dienstag und Mittwoch nämlich bereits der nächste Spieltag an.
Die Schalker müssen dann erneut vorlegen und stehen am Dienstag vor der schweren Aufgabe beim aktuell stark für seinen schwachen Rückrundenauftakt in Wolfsburg vom Freitag (1:4) kritisierten Tabellenführer aus München antreten zu müssen. Da muss man aus Reviersicht mit einer Trotzreaktion der Bayern rechnen.
Der BVB hat dann am Folgetag seinerseits die Chance beim ersten Heimspiel des Jahres gegen den bisher überraschend stark auftretenden FC Augsburg die ersten eigenen Tore der Rückrunde in der Liga zu erzielen und damit dann auch den ungeliebten Tabellenplatz 18 möglichst schon wieder zu verlassen.

Ob beide Vereine am Ende von Spieltag 19 dann erneut zufrieden sein können? Wir werden es sehen…

 

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WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

S0 4 und „unser“ BVB können mit den Ergebnissen zufrieden sein -einverstanden.

Situation und diesjährige Ziele sind jedoch bezogen auf S04 und den BVB so verschieden, daß beide Vereine nicht miteinander verglichen werden sollten, sondern jeder für sich, und das bis zum Saisonsende.

Der BVB -Mannschaft und Trainer-haben gestern gezeigt, daß sie „Abstiegskampf können“ -starke Devenisve, bedinungsloser Einsatz, auswärts enen Punkt holen und zu Hause? Warten wir ‚mal ab, wie es gegen Augsburg laufen wird.

Jedenfalls ist, auch objektiv, das Unentschieden zu Beginn der Rückrunde in Leverkusen ein wesnetlich besserer Auftakt als das 0:2 im Heimspiel gegen den selben Gegner zu Beginn der ersten Hälfte der Spielzeit 2o13/2o14.
Insofern bin ich optimistisch………..

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Wenn der BvB diese neue Rolle in den nächsten Spielen mehr oder weniger erfolgreich beibehält, müssen die nächsten Gegnern sich gegen uns auch wieder offensiver aufstellen und dürfen nicht mehr nur unseren Hurrafußball abwarten, was dann wiederum unserem schnellen Mittelfeld/Sturm (natürlich dann endlich ohne Kevin;-)) entgegenkommt. Insofern auch langfristig durchaus eine gute Perspektive.

leoluca
leoluca
9 Jahre zuvor

Sagen wir skeptischerweise so: Dortmund hat sich mit gutem schottischen Fußball ein ordentliches Remis gegen den nicht besonders ideenreichen Pillenclub verdient. Hinten kam es nur auf eines an: Sicherheit, und nach vorn war langer Hafer angesagt, wie man ihn von diesem BvB über viele Jahre nicht erwartet hätte. Abstiegskampf halt.

Schalke hingegen rettete im eigenen Stadion über 45 Minuten eine 1:0 Führung mit Antifußball über die Zeit, so dass der gute Huntelaar da vorne am Ende so frustriert war, dass er ein völlig unnötiges Rot-Foul beging.

Das wirklich spannende Spiel dieses Spieltages fand in Wolfsburg statt, wo die einst blasse Werkself einen eigenen Zauberfußball kreierte und damit tatsächlich den Bayern-Code knackte. Das schaffte bisher nur Real Madrid.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@leoluca: „Das schaffte bisher nur Real Madrid“ – Nanana, ich darf da wohl an einige Duelle der letzten Jahre gegen die Schwatzgelben und dabei besonders an ein gewisses Pokalfinale erinnern, wo mehr als nur ein Bayern-Code geknackt wurde – zumindest wenn man die heute immer noch hasserfüllten Comments von Bauern-Fans gegen Klopp & Co. lesen muss:)

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Eine Niederlage beendet noch nicht eine Saison des Missvergnügens und der Spannungslosigkeit.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

…im Meisterkampf, ansonsten ist`s ja recht vergnüglich.

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