Die Nachrichtenagentur dpa zieht es nach Berlin. Der Hauptsitz Hamburg soll zwar nicht aufgegeben werden, aber Teile der Redaktion sollen in die Hauptstadt umgesiedelt werden.
Schon seit längerem macht in der rund 800 Leute umfassenden Belegschaft das Gerücht eines bevorstehenden Umzugs die Runde. Heute ließ Chefredakteur Wilm Herlyn die Katze endlich aus dem Sack. Chefredaktion und Geschäftsführung seien für den Umzug nach Berlin, sagte er heute vor versammelter Mannschaft in Hamburg. Der Dienstleister IDS wurde mit der Prüfung entsprechender Überlegungen beauftragt. Ein Komplettumzug ist dem Vernehmen nach nicht geplant.
Ziel der Verlagerung von Stellen nach Berlin dürfte auch sein, das Gewicht von Deutschlands größter Nachrichtenagentur in Politik und Wirtschaft zu stärken. Hauptgrund dürften aber erhoffte Einsparungen sein, zu deren Höhe Herlyn bei der Versammlung keine Angaben machte.
Das Medienunternehmen hat in den Krisen der vergangenen Jahre kräftig Federn lassen müssen. Zeitungs-Kunden mussten Rabatte eingeräumt werden, nach der Rheinischen Post bestellte zuletzt die WAZ-Gruppe den Dienst ab. Der Einnahmeausfall beträgt alleine bei der WAZ drei Millionen Euro.
In Berlin ist dpa mit einem Landesbüro für die Hauptstadt und Brandenburg sowie einer Parlamentsredaktion vertreten. Zudem hat die Rundfunktochter Rufa ihren Sitz in der Stadt.
Update: Herlyn hat die Planungen inzwischen in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung bestätigt.
Huh verdammt, das riecht nach Änderungskündigungen. Ich drück den Kollegen die Daumen.