Sicherlich, aus Sicht der Dortmunder Borussia war es ganz bitter, was da am Samstagnachmittag passiert ist. Nach 75 Minuten noch scheinbar komfortabel mit 3:0 geführt, reichte es am Ende für den BVB nur zu einem 3:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Da wurden Erinnerungen an das bittere 4:4, nach 4:0 Führung, im Vorjahr gegen den FC Schalke 04 wach.
Da am gestrigen Abend zudem eben diese Schalker gegen den FC Bayern München chancenlos waren, in München mit 1:3 verloren, schrumpfte der Vorsprung der Dortmunder an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga auf aktuell fünf Punkte.
Klar ist auch, dass das dem Selbstbewusstsein der Schwarzgelben vor dem wichtigen Champions League-Spiel bei Tottenham in dieser Woche alles andere als gut tat. Zumal der BVB ja auch bei den Spielen zuvor gegen Frankfurt und Bremen schon sieglos blieb, auch dort jeweils Führungen verspielte.
Doch ist das jetzt wirklich ein Grund um jetzt nervös zu werden? Mitnichten!
Jedermann sollte klar gewesen sein, dass der BVB, der aus den 17 Spielen der Vorrunde stolze 42 Zähler holte, es schwer haben würde diese Ausbeute in der Rückrunde auch nur annähernd zu wiederholen. Zu glücklich verlief dafür die Hinserie für die Dortmunder, zu häufig war man dort mit dem Glück im Bunde, als das dies so einfach noch einmal zu wiederholen gewesen wäre. Sei es bei den vielfach nahezu perfekten Einwechselungen von Coach Lucien Favre, sei es durch die unzähligen späten Treffer. Dass das nicht ewig so weitergehen würde, das war eigentlich klar.
Beim großen Titelfavoriten, dem FC Bayern lief es hingegen genau umgekehrt. Dieser hatte in der ersten Saisonhälfte häufig Pech, verlor ungewohnt viele Punkte in der Schlussphase eines Spiels, war vielfach von Verletzungspech gebeutelt. Auch hier war klar, dass die Bayern, wenn alles einigermaßen normal laufen würde, eine stärkere Rückrunde spielen würden.
Demzufolge war grundsätzlich mit einem Schrumpfen des überraschend klaren Vorsprungs aus Sicht des BVB zu rechnen. Das ist in diesen Tagen jetzt offenkundig der Fall. Aus ehemals maximal zehn sind nun fünf Zähler Abstand geworden. Kein Grund zur Aufregung rund um Dortmund.
Jetzt gilt es in Dortmund einfach konzentriert weiter zu arbeiten. Das Gefühl aktuell in der Krise zu sein, das derzeit an so vielen Stellen im Umfeld vorherrscht, ist ein Trugschluss. Der BVB liegt in diesen Tagen noch immer weit über allen vor der Saison in ihn gesetzten Erwartungen. Es gibt im Lager der Borussen trotz der jüngsten Rückschläge wahrlich keinen Grund zur Panik!