Seit Jahren schon kämpfen viele engagierte Fußballfans gegen die zunehmende Zersplitterung der Bundesligaspieltage. Längst vorbei sind inzwischen die Zeiten, in denen Profifußball in diesem Land fast ausnahmslos am Samstagnachmittag zu sehen war, höchstens in Ausnahmefällen einzelne Spieltermine zum Beispiel auf den Freitagabend gelegt wurde, so wie das einst der Fall war.
In den vergangenen Jahren sorgten die Interessen der diversen TV-Sender dafür, dass sich Bundesligafußball quasi über das komplette Wochenende erstreckt. Sogar montags wurde bis vor kurzem noch gespielt. Sehr zum Ärger reisefreudiger Fußballfreunde, die ihre Teams gerne auch auswärts begleiten, die an einem Werktag aber nur schwer umsetzen konnten.
Zumindest das haben viele engagierte Fußballfreunde aktuell unterbunden. Doch dieser Erfolg droht jetzt zu einem Pyrrhussieg zu werden, denn die Verantwortlichen der Liga planen offenbar erneut Veränderungen der Anstoßzeiten zu Ungunsten der Zuschauer im Stadion. Und das bisher weitestgehend unwidersprochen. Was ist da los?
Die DFL (Deutsche Fußball Liga) soll den Bundesligavereinen den Vorschlag unterbreitet haben, das Topspiel der 1. Liga am Samstagabend auf eine neue Zeit zu legen. Bis dato wird dieses um 18:30 Uhr angepfiffen. Dies soll sich übereinstimmenden Medienberichten zur Folge ab der Saison 2025/26 ändern. Demnach schlug die DFL vor, das Topspiel des Oberhauses künftig auf den Samstag um 20:30 Uhr zu legen.
Da der Plan vieler Fans ursprünglich war, das Spielgeschehen in Zukunft wieder konzentriert am Samstagnachmittag stattfinden zu lassen, dürfte diesen das Vorhaben natürlich nicht gefallen. Es wäre sogar wieder ein Schritt zurück in Sachen Spieltags-Zersplitterung, liegt die Prime-Time am Samstagabend für viele jüngere Menschen doch traditionell ungünstig. Sowohl für eine TV-Übertragung, als auch für den Besuch im Stadion.
Dass die Einstellung der Vereine da eine völlig andere ist, sie doch an möglichst hohen Erträgen aus der TV-Vermarktung interessiert sind, und demnach möglichst für jedes Spiel eine eigene Anstoßzeit hätten, sollte dabei auch klar sein. So gesehen wundert es nicht, dass die Reaktionen der Klubs auf diesen Vorstoß laut ‚Sport Bild‘ positiv gewesen sein sollen.
Da jedoch bisher noch unklar ist, ob der angedachte 20:30-Uhr-Termin am Samstag zusätzlich zu den bisherigen Terminen an einem Spieltag mit hinzu käme, ist nicht zu sagen, wie groß der Schritt zurück wirklich zu werden droht. Und auch was dann mit dem Zweitligatop-Spiel, das bisher zu dieser Zeit exklusiv ausgetragen wird, blieb zunächst offen. Denkbar wäre hier eine zeitgleiche Austragung, die wiederum den Interessen der Zweitligisten widersprechen würde, oder aber eine Rückkehr auf den ungeliebten Montagabend, der ja jetzt wieder ‚frei‘ ist.
Die Aktion Pro 15:30 Uhr sollte in jedem Falle wachsam sein, droht hier doch kurz nach dem scheinbaren Erfolg durch die Streichung der Montagstermine in jedem Fall ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Sollte am Ende wirklich ein weiterer Termin am Samstagabend realisiert werden, wie offenbar geplant, die Fußballromantiker müssten einen abermaligen Rückschritt verkraften. Und das schon kurz nachdem sie sich eigentlich auf einem guten Weg gesehen hatten…
Eigentlich müsste die DFL vor dem Hintergrund der aktuellen Aufrufe zum bewussten Umgang mit Energie darauf drängen, keine Abendspiele mehr durchzuführen. Diese Diskussion scheint an der DFL und den Bundesligavereinen völlig vorbei zu gehen.