Auch wenn einem die aktuelle Fußballberichterstattung vielerorts und häufig noch gerne etwas ganz anderes vermitteln möchte, den Freunden des gepflegten Profifußballs in diesem Lande droht in den nächsten Wochen sehr wahrscheinlich der wohl langweiligste Frühling der Bundesligageschichte.
Dass der Kampf um die Deutsche Meisterschaft, gefühlt schon seit Mitte der Hinrunde entschieden sein dürfte, daran haben wir Fußballfans uns ja schon lange gewöhnt. Daher taucht das Thema auch nicht mehr wirklich häufig in den diversen Gazetten, Internetportalen und Fernsehsendungen auf. Der als Ersatz für die Spannung an der Tabellenspitze ausgerufene ‚Abstiegskampf des Jahrhunderts‘, an dem angeblich die halbe Liga beteiligt sein sollte, droht sich inzwischen aber auch schon vorentscheidend aufzulösen.
Und selbst der Kampf um die Champions League-Plätze, ja auch aus Revier-Sicht, dank des FC Schalke 04 mit besonderem Interesse verfolgt, droht mit einer gefallenen Vorentscheidung seit diesem Wochenende in der Endphase der Bundesliga auszufallen.
Was bleibt also noch? Immerhin folgen noch sieben Spieltage. Droht uns tatsächlich das langweiligste Ligafinale der Bundesligageschichte? Vieles spricht jedenfalls aktuell dafür.
Machen wir uns nichts vor, viele sonst eigentlich erst im Saisonspurt fallende Entscheidungen, sind aktuell bereits zumindest weitestgehend vorentschieden. Für Anfang April eine bittere Bestandsaufnahme. Dass die Bayern sich die Meisterschaft sichern werden, das ist dabei bereits von allen akzeptiert, auch wenn ihr Vorsprung sich aufgrund einer für ihre Verhältnisse bisher doch eher mageren Rückrundenbilanz mit zehn Punkten auf den Tabellenzweiten noch recht bescheiden ausnimmt. Doch an ein mögliches Verspielen dieses Vorsprungs glaubt ja selbst im Fanlager des Zweitplatzierten aus Wolfsburg niemand mehr.
Dort hat man seinerseits einen komfortablen Vorsprung auf Tabellenrang Drei. Die Vizemeisterschaft des VfL aus der Autostadt ist auch nur noch theoretisch zu gefährden.
Nicht anders verhält es sich mit den beiden verbleibenden Champions League-Qualifikationsplätzen. Zwischen Mönchengladbach und Leverkusen geht es wohl nur noch darum wer von beiden sich direkt für den Wettbewerb qualifiziert und wer in die Qualifikation muss. Das der FC Schalke 04 die aktuell entstandene 8-Punkte-Lücke auf Rang Vier noch einmal schließen wird, dürfte höchstens noch von fanatischen Königsblauen erwartet werden.
Auch am Tabellenende ‚droht‘ bereits in den nächsten Spielen die Spannung weitestgehend zu entweichen. Die aktuellen Formkurven scheinen hier auf ein Duell der Teams aus Stuttgart, Hamburg, Paderborn und Hannover hinzudeuten, welche aktuell nicht nur die letzten vier Tabellenplätze einnehmen, sondern auch in der Rückrundentabelle eben genau unter den letzten vier Teams der Liga einlaufen. Zufall? Wohl kaum. Der Trend spricht hier aktuell schon eine sehr deutliche Sprache.
Mit nur zwei Rückrundentoren scheint der Aufsteiger aus Paderborn hier nicht nur die auf dem Papier schwächste Mannschaft zu stellen, hier fällt es bei der Bilanz zuletzt wirklich schwer noch Optimismus zu erkennen. Da man sich jedoch von Anfang an als der ‚krasseste Außenseiter der Bundesligageschichte‘ gesehen hat, erfüllt sich hier wohl das zu erwartende Schicksal. Selbst Trainer Andre Breitenreiter rief gestern im TV das Erreichen von Tabellenrang 16, dem Platz der zu den Relegationsspielen mit dem Tabellendritten der 2. Liga berechtigt, mehr oder weniger offiziell zum Ziel für die Paderborner aus. An den direkten Klassenerhalt schien auch der Coach nach der erneut deprimierenden Niederlage bei der Hertha in Berlin nicht mehr glauben zu können.
Bleibt also wohl nur noch die Frage, ob sich die vermeintlichen Ligariesen aus Hamburg und Stuttgart noch irgendwie retten können, und sei es eben notfalls noch über die Relegation. Wenn einem von beiden noch die Trendwende gelingen sollte, dann kommt Hannover 96 hier vermutlich noch mit ins Blickfeld, welche noch immer ohne Rückrundensieg bedrohlich in Richtung Ende der Tabelle durchgerutscht sind.
Der SC Freiburg, direkt vor den Hannoveranern auf Rang 14 platziert, dürfte hier wohl die eindeutig besseren Karten beim Kampf gegen den Abstieg haben. Nicht nur, weil man zur Winterpause noch Letzter war, sondern weil das Team von Trainer Streich die Situation schon seit Jahren kennt und wohl auch für diesen Saisonendspurt bereits so erwartet hat. Ganz im Gegensatz zu den ambitionierter gestarteten Niedersachsen.
Alle Teams davor dürften nach menschlichem Ermessen, auch wenn man natürlich auch dort noch voll konzentriert bleiben sollte, bereits fast schon sportlich ‚aus dem Schneider‘ sein. Aber nicht etwa, weil man dort derzeit so gut drauf wäre, sondern schlicht, weil Hamburg, Paderborn und Stuttgart aktuell einfach zu schwach erscheinen, um die gerissene Lücke von rund 5 (und mehr) Punkten bei sieben Spielen noch einmal zu schließen. Je ein oder zwei weitere Siege dürften allen davor platzierten Teams zum Ligaverbleib daher vermutlich inzwischen schon fast ausreichen. Denn wer erwartet aktuell ernsthaft, dass die Teams unten den Rest ihrer Spiele noch (fast) alle gewinnen? Zu verteilen sind aktuell zwar offiziell noch 21 Zähler. Doch wer bisher in der Rückrunde noch gar nicht, oder erst einmal siegen konnte, der dürfte große, große Schwierigkeiten haben noch mehr als die Hälfte seiner derzeit noch sieben Partien zu gewinnen. Und das müsste wohl schon klappen, wenn man die 5-Punktelücke z.B. auf Köln noch einmal aufholen wollte. Kaum realistisch, wenn man ehrlich ist. Zumal ja auch Köln, Mainz und Berlin, alles Teams aus dem breiten Mittelfeld der Rückrundentabelle übrigens, wohl ihrerseits nun nicht noch einmal völlig einbrechen dürfte, auf den letzten `Metern‘.
Sieht also ganz so aus, als müsste man sich als grundsätzlich fußballinteressierter Fan in diesem Lande in diesem Jahr im April und Mai, sonst eigentlich die spannendsten Wochen im Fußballjahr, mit untergeordneten Fragestellungen beschäftigen: Wer erreicht am Ende denn die Europa-League? Wer muss bzw. darf denn in diesem Jahr in die Relegation? Auch damit kann man sicherlich noch einige schöne und spannende Stunden verbringen. Im Vergleich zu früheren Jahren als ganze Meisterschaftsentscheidungen und über große Triumphe aber erst ganz am Ende der Liga entschieden wurden, ist das aber schon deutlichbescheidener in diesem Jahr. Sieht zumindest schwer danach aus aktuell.
@Robin: Frohe Ostern!
Ja, so isset. Es regiert der FC Bayern. Die anderen Vereine haben nur noch die Aufgabe, europaweit unentdeckte Talente aufzuspüren, diese zu entwickeln und sie dann von den Bayern abkaufen zu lassen. Das ganze kann man sich im Sky Abo von den verlängerten Pressesprechern der Bayern, Reif oder TuT, kommentieren zu lassen. Nee danke, ohne mich. Sky wird gekündigt.
Zweimal im Jahr das Derby im GE-Schrebergarten gucken, drei Punkte mitnehmen, den Wettfreunden ein Veltins ausgeben – das werden dann die Fußballhöhepunkte sein.
Der BvB muss wieder neu aufbauen. Hätte es nicht geglaubt, aber die Ära Klopp neigt sich bereits dem Ende. Schalke quält sich weiter mit einem Management, das nicht den Erfolg, aber seine Macht abzusichern weiß. Und dahinter kommt im Pott lange nichts.
Man freut sich über Gladbach und Wolfsburg. Mal sehen wie lange noch. In München arbeitet man sicher schon daran, auch in der nächsten Saison für Langeweile zu sorgen.
Danke, Frank! Ich wünsche Dir (und allen anderen Mitlesern hier) natürlich auch noch ‚Frohe Ostern‘, auch wenn die Feiertage nun auch schon wieder fast um sind. 🙂
Danke für die Gruß-Eier!:-)) Und Gruß zurück!
@Frank: Dass Kloppos Ära sich dem Ende zuneigen soll, wird seit mind. 2 Saisons behauptet. Die nächste erste Saisonhälfte 15/16 wird da Licht reinbringen, vorher nicht.
Zur Eingangsfrage : Ja
und daran wir sich auch die nächsten Spielzeiten nix ändern….
@Klaus LohmannDie nächste erste Saisonhälfte 15/16 wird da Licht reinbringen
Das sehe ich genau so.Eine andere Möglichkeit ist ,dass Herr Tuchel schon seine
Landelichter auf Dortmund gerichtet hat.
RB Leibzig vermutlich zu wenig Geld. HSV viel zu kaotisch.
In der nächsten Saison werdern wir bestimmt auch wieder was negatives
vom kleinen diebischen Bergvolk am rande der Alpen hören.
Besonnders gespannt bin ich auf die demotage von Uhren Kalle und wie es
gelingen wird, ihn seines Vorstand Posten zu entheben.