Düsseldorf: Heute wird wieder an das Schicksal der Geiseln erinnert

Düsseldorf: #RunForTheirLives am 2. Juni 2024 (Foto: Peter Ansmann)
Düsseldorf: #RunForTheirLives am 2. Juni 2024 (Foto: Peter Ansmann)

Der letzte Run for their Lives in Düsseldorf am 4. August 2024 fiel anders aus als frühere Spaziergänge: Da es versäumt wurde, die Genehmigung über den Juli hinaus zu verlängern, wurde nicht, wie gewohnt, über die Königstraße gelaufen.

Heute wird wieder, wie gewohnt, gelaufen und an das Schicksal der Menschen erinnert, die immer noch von der Hamas und von sonstigen Bewohnern des Gazastreifens in Geiselhaft gehalten werden: Treffpunkt ist diesmal am Gustaf-Gründgens-Platz.

4. August 2024

Die Teilnehmerzahl ist, von Ausreißern nach oben abgesehen, in bei den Kundgebungen in Düsseldorf seit Monaten relativ konstant bei circa 120 bis 140 Teilnehmern. Auch letzten Sonntag traf man sich wieder auf dem Graf-Adolf-Platz: Gelaufen wurde diesmal nicht. Eva Lindner, Mitorganisatorin bei Run for their Lives in Düsseldorf, ging in ihrer kurzen Rede am Sonntag auf drei Geiseln ein, die in den letzten Tagen ihren Geburtstag nicht Zuhause feiern konnten. Eine davon ist Ariel Bibas, der letzten Montag seinen fünften Geburtstag hatte.:

Am Donnerstag zählten wir den 300. Tag der Geiselnahme. Unter anderen Umständen stehen diese Zahlen für Jubiläen, für etwas Erreichtes.

Für die Geiseln bedeuten sie genau das Gegenteil. Jeder Tag ist einer zu viel. Und je länger es dauert, desto geringer sind ihre Überlebenschancen.

Deshalb werden wir nicht aufhören, an die toten und hoffentlich noch lebenden 71 Geiseln zu erinnern, indem wir ihre Plakate heute leider nicht über die Köhl tragen. Unser Protest ist friedlich und erinnert an Menschen, die unschuldig aus ihrem Leben gerissen wurden. Darunter befinden sich Yair Horn, der letzte Woche 46 Jahre alt wurde, Karina Ariev, die heute 20 und Ariel Bibas, der morgen fünf Jahre wird.

Seit Monaten wird über eine Freilassung verhandelt und es geht nicht weiter. Stattdessen werden Vergeltungsanschläge durchgeführt und angedroht. Der Krieg droht zu eskalieren.

In dieser Situation scheint alles hoffnungslos. Aber das ist keine Option für die Angehörigen der Geiseln. Ich zitiere Orit Sabirski, die am siebter Oktober ermordet wurde.

Sie war eine Friedensaktivistin, die fest daran glaubte, dass es irgendwann Frieden mit den palästinensischen Nachbarn geben würde. Sie sagte folgendes zu ihrem Neffen Ron Lesham, der übrigens ein sehr aufschlussreiches Buch mit dem Titel Feuer, Israel und der siebter Oktober geschrieben hat. Die Hoffnung ist eine willentliche Handlung, ist wie ein Muskel.

Entscheide dich für den Optimismus. Jeden Sonntag bringen wir den Muskel in Bewegung.

#RunForTheirLives in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)
#RunForTheirLives in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)

Erinnern an Ariel Bibas

Heute, am 11. August 2024, wird wieder in Düsseldorf an das Schicksal der Geiseln erinnert. Weil die Königstraße in Düsseldorf gesperrt ist, verläuft die Laufstrecke anders als sonst:

Treffpunkt ist um 16.00 Uhr am Gustaf-Gründgens-Platz (Schauspielhaus), von dort aus wird durch den Hofgarten, über die Jacobi-, Goltstein- und Bleichstraße wieder zum Gustaf-Gründgens-Platz gelaufen.

Der heutige Lauf ist Ariel Bibas gewidmet, der am letzten Montag fünf Jahre alt wurde und seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza in Geiselhaft gehalten wird.

Weitere Beiträge zu RunForTheirLives:

Düsseldorf: „Heute widmen wir unseren Spaziergang Romy und gehen für sie und alle weiteren 124 Geiseln spazieren.“

„Solidarität mit unseren israelischen und jüdischen Freunden ist Teil der Düsseldorfer DNA.“

Düsseldorf: „Israel hat das verdammte Recht sich zu verteidigen“

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