Im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus in Düsseldorf finden heute und am 16. Dezember zwei Veranstaltungen statt: Liljana Radonic hält einen Vortrag zum Thema “Die friedfertige Antisemitin? – Vom weiblichen Opfermythos” und in der kommenden Woche redet Alex Feuerherdt über “Die unheimliche Popularität der „Israelkritik”. Diese Referate sollten eigentlich im städtisch geförderten Kulturzentrum ZAKK stattfinden – was aber nicht ging, weil das ZAKK die Veranstalter, den Arbeitskreis Kritische Theorie (AKKT), ausgeladen hat.
Im Vorfeld der offiziellen Ausladung wurden wir vom ZAKK gebeten, Stellung zu einer E-Mail zu beziehen, in der die Referenten unserer Veranstaltungen, Paul Mentz, Karina Korecky und Alex Feuerherdt als „Kriegshetzer und rassistische Antiislamisten“ verleumdet wurden. Wir haben daraufhin per E-Mail gegenüber dem ZAKK ausführlich klargestellt, dass der unbegründete Rassismusvorwurf gegenüber den Referenten haltlos ist. Wir boten dem ZAKK in dieser E-Mail an, mit uns persönlich zu diskutieren. Dieses Angebot wurde von Seiten des ZAKK jedoch ignoriert und uns wurde stattdessen am 23.10.2013 mittels einer weiteren E-Mail mitgeteilt, dass die Veranstaltungsreihe „Aspekte des Antisemitismus“ nicht im ZAKK stattfinden dürfe.
Der Arbeitskreis ist über das Verhalten des ZAKK mehr als ungehalten:
Die Ausladung der “Aktionswochen gegen Antisemitismus” des ZAKK ist erschreckend. Wie diverse Studien immer wieder belegen, ist Antisemitismus in Deutschland stark verbreitet. So gaben zum Beispiel bei einer Befragung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte 63 Prozent der Juden in Deutschland an, jüdische Symbole in der Öffentlichkeit aus Angst vor Übergriffen zu vermeiden. Der Antisemitismusbericht der Bundesregierung 2012 fand zudem raus, dass jeder fünfte Deutsche latent antisemitisch ist und 2003 hielten in einer Umfrage der EU-Kommissionen 65% der Deutschen Israel für die größte Bedrohung des Weltfriedens. Umso wichtiger sind die „Aktionswochen gegen Antisemitismus“, in deren Rahmen unsere Veranstaltungsreihe stattfindet. Sie sind die bundesweit größte Kampagne gegen Antisemitismus, in der in diesem Jahr bundesweit über 350 Veranstaltungen organisiert werden. Eine Absage, wie die des ZAKK, ist ein einmaliger Vorgang in der elfjährigen Geschichte der Aktionswochen, wie die Amadeu-Antonio-Stiftung uns mitteilte. Es ist erschreckend, dass ein soziokulturelles Zentrum, welches jährlich 740.000 Euro öffentliche Gelder bekommt, seine Räume für die “Aktionswochen gegen Antisemitismus” nicht zur Verfügung stellt und damit versucht eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus in seinen Räumlichkeiten zu unterbinden.
Die Veranstaltungen beginnen nun jeweils um 19:30 Uhr in den Räumen der Fachhochschule Düsseldorf Universitätsstr. 1 40225 Düsseldorf Gebäude 24.21 Raum 02.61/62
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