Düsseldorf: Über 20.000 demonstrieren für Kobanî

IMG_9770In Düsseldorf haben heute mehr als 20.000 Menschen gegen den Islamischen Staat und für den kurdischen Widerstand gegen die Islamisten in Kobanî demonstriert. Genaue Angaben zu den Teilnehmerzahlen gestalten sich schwierig: Die Düsseldorfer Polizei spricht von 21.000 Demonstranten, das kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit „Civaka Azad“ spricht seinerseits von  über 80.000. Es dürften zumindest deutlich mehr als 20.000 Menschen auf der Straße gewesen sein. Unstrittig ist, dass die Demonstration entgegen vorheriger Befürchtungen des Verfassungsschutzes friedlich blieb.


Zur Demonstration aufgerufen hatte die Organisation „NAV-DEM – Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland“. Mobilisiert wurde in der vergangenen Woche bundesweit und im angrenzenden Ausland. Aufgrund der erwarteten Größe der Demonstration wurde der Auftaktort nachträglich vom Hauptbahnhof auf eine Festwiese am Rhein in Düsseldorf-Oberkassel verlegt. Von dort bewegte sich die die Demonstration um kurz nach zwölf langsam in Richtung des Nordrhein-Westfälischen Landtags zu ihrer Abschlusskundgebung.
Als die Spitze der Demonstration nach gut der Hälfte der Strecke auf dem Burgplatz in der Düsseldorfer Innenstadt angekommen war, stand das Ende immernoch auf dem Auftaktplatz auf der anderen Seite des Rheins.

Vor dem Landtag sprachen dann unter anderem ein Vertreter von „NAV-DEM“ und Salih Muslim, Co-Vorsitzender der „Partei der Demokratischen Union“ (PYD) aus Syrien zu den Demonstranten. Als Vorsitzender der als PKK-nah geltenden Partei ist Muslim eins der Einflussreichsten Mitglieder der Kurdischen Opposition im Syrischen Bürgerkrieg. Muslim sprach auf kurdisch und englisch und bedankte sich bei den Teilnehmern der Demonstration für ihre Solidarität. In Kobanî werde nicht nur das Leben der Menschen vor Ort verteidigt, sondern auch die Demokratie und menschliche Werte. Er bedankte sich ausdrücklich auch für die Bombardierung von IS-Stellungen um Kobanî in den vergangenen Tagen durch die USA.
Anschließend sprach außerdem Wolfgang Gehrcke, Bundestagsabgeordneter der Linkspartei, der die Abschaffung des PKK-Verbots in Deutschland forderte.

Ein großer Teil der angereisten Demonstranten konnte diese Worte allerdings nicht mehr hören: Die Polizei erklärte den Veranstaltungsort der Abschlusskundgebung nach einer Weile für voll. Mehrere Tausend Demonstranten mussten außerhalb des Platzes vorm Landtag verweilen.

 

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