Duisburg: Film Marxlohland läuft im ZK Hochfeld

Das Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld; Foto: Peter Ansmann
Das Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld; Foto: Peter Ansmann

Seit April 2022 ist, mit dem Zentrum für Kultur, eine neue Location am Start: Die den Stadtteil in kultureller und gastronomischer Hinsicht aufwertet.

In den früheren Räumen der Gaststätte „Zum St. Johann“ finden seitdem regelmäßig kleinere Konzerte, Lesungen und – tagsüber – Sozialberatungen statt. Donnerstags bis Samstags trifft man sich jetzt hier, am Abend, beim offenen Tresen.

Die Ruhrbarone haben im September 2022 über dieses Projekt des Vereins Solidarische Gesellschaft der Vielen (SGDV) berichtet.

Am 20. April 2023 gibt es nun filmisches Highlight in der ehemaligen Eckkneipe auf der Sankt-Johann-Straße 18:

Das ZK zeigt den Film Marxlohland von Stephanie Hajdamowicz.

Es tut sich was in Duisburg

Wenn man in den letzten Jahren – unabhängig von der Seuchenlage – am späten Abend noch angenehme Gastronomie erleben wollte, konnte man sich als Duisburger nur über einen Standortvorteil freuen: Der (zugegeben: hässliche) Hauptbahnhof, über den man in wenigen Minuten Locations wie die Altstadt von Düsseldorf oder das Bermuda3eck in Bochum erreichen konnte.

Ein neuer Hoffnungsschimmer ist seit April 2022 im Stadtteil Hochfeld zu erkennen: Das Zentrum für Kultur hat sich dort – in kürzester Zeit – als Anlaufstelle für Nachtschwärmer etabliert. Von Donnerstags bis Samstags kann man hier, auch zu später Stunde, nicht nur sein Bier oder seinen Gin-Tonic genießen: In freundlicher, fast familiärer, Atmosphäre und zu günstigen Preisen.

Klar, man ist in Hochfeld.

Legendär werden könnten die Bingo-Abende im ZK, was sicher auch an der Moderation durch Klaus Steffen – „dem Kulenkampff von Hochfeld“ – liegt. Zwei dieser Abende gab es bisher. Sehr gut besucht.

Tagsüber bietet der Trägerverein des ZK, die SGDV e.V., Sozialberatung an: Das Angebot wird im Stadtteil angenommen und genutzt, was am gestrigen Mittwoch nicht zu übersehen war.

Neben der Sozialberatung und dem Gastronomiebetrieb in der Sankt-Johann-Straße, ist das Mammutprojekt des Vereins aktuell die zukünftige Außenstelle des ZK: Der Hundesalon Amigo im Dellviertel – näher zum Epizentrum von Duisburg als die frühere Eckkneipe in Hochfeld. Und mit größeren Räumlichkeiten: Ein idealer Ort für Konzerte und größere Events.

Özkan Ulucan bietet im ZK - neben Kultur und Gastronomie - Sozialberatung an; Foto: Peter Ansmann
Özkan Ulucan bietet im ZK – neben Kultur und Gastronomie – Sozialberatung an; Foto: Peter Ansmann

Geöffnet hätten wie gerne im Sommer 2023. Zum Fest der Vielen am 18. und 19. August. Aber das ist auch eine Geldfrage. Wer uns unterstützen möchte, kann das mit einer Spende tun.“ fasst Özkan Ulucan den aktuellen Stand zum Großprojekt zusammen und erwähnt dabei das Fest der Vielen, ein Event das 2021 und 2022 im Rheinpark zu Hochfeld – mit großer Resonanz – stattfand. Im letzten Jahr über einen Zeitraum von drei Tagen.

Aktuell wird das Projekt ruhiger vorangetrieben als noch vor zwei Wochen: Was mit dem Erdbeben in der Türkei, Syrien und den kurdischen Gebieten zusammenhängt: „Wir können jetzt keine Kampagne für den Laden starte, wenn so ein Erdbeben die Leute bewegt.“ Özkan Ulucan kommt selbst nicht aus der betroffenen Region, aber viele Freunde und Bekannte von ihm sind von der Katastrophe betroffen. Und auch im Stadtteil leben viele mit Verwandten, Bekannten und Freunden in der Erdbebenregion.

Das ZK zeigt Marxlohland

Aktuell bereitet man sich im ZK auf den Filmabend am 20. April 2023 vor. Gast an diesem Abend ist der Duisburger Autor Burak Yilmaz (Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass), der schon im letzten Jahr Gast im ZK war und aus seinem Buch vorgelesen hat.

Lena Wiese, Vorsitzende der SGVD e.V. und täglich im ZK aktiv: „Gezeigt wird der Dokumentarfilm Marxlohland von Stephanie Hajdamowicz. Ich habe den Film noch nicht gesehen. Er wird nochmal, glaube ich, am 20. Februar im Filmforum gezeigt. Vielleicht nutze ich auch noch mal die Gelegenheit im Vorfeld. Es werden Perspektiven aus Marxloh dargestellt. Steffi hat über mehrere Jahre Protagonisten und Protagonistinnen in Marxloh begleitet.“

Nach dem Film gibt es eine Diskussion mit Burak Yilmaz. Lena Wiese hat dabei auch den Stadtteil Hochfeld im Blick: „Aus welchen Perspektiven wird überhaupt gesprochen und wie wird über bestimmte Stadtteile gesprochen? Und wie werden diese Stadtteile stigmatisiert? Wir werden die Leute stigmatisiert? Das lässt sich ja auch durchaus auf Hochfeld übertragen.

Lena Wiese, Vorsitzende der SGDV e.V.; Foto: Peter Ansmann
Lena Wiese, Vorsitzende der SGDV e.V.; Foto: Peter Ansmann

Der Filmabend „Marxlohland“ beginnt am Donnerstag, 20.04.2023, um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, man freut sich aber darauf „Spenden im Hut“ zu finden. Die Teilnehmeranzahl ist, aus Platzgründen, auf 60 Teilnehmer begrenzt.

Man findet das ZK auf der Sankt-Johann-Straße 18 / Ecke Saarbrücker Straße.

20.04.2023: Marxlohland im ZK; Foto: Peter Ansmann
20.04.2023: Marxlohland im ZK; Foto: Peter Ansmann

Möglichkeiten die SGDV zu unterstützen

Wer das Projekt mit Spenden oder die Solidarische Gesellschaft der Vielen (SGDV) als Fördermitglied unterstützen möchte:

21. Februar 2023: In einer früheren Version dieses Beitrages, war als Termin für den Filmabend der 23. Februar 2023 angegeben. Aufgrund eines Krankheitsfalles bei Stephanie Hajdamowicz wurde der Filmabend auf den 20. April 2023 verschoben.

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