Irgendwie klappt es nicht mit der Kommunikation zwischen den Besetzern und der Stadt Duisburg. Wir haben mal nachgefragt – und bekamen eine erstaunliche Antwort.
Samstag, 3. Dezember. Kurz bevor die Besetzer der Hauptschule in Duisburg-Laar das Gebäude räumen, verspricht ihnen Uwe Rohde von der Duisburger Immobilienverwaltung Unterstützung bei der Suche nach neuen Räumen. Wir haben dann mal Anfang der Woche nachgefragt, was denn so passiert sei und bekamen gestern Abend eine Antwort auf unsere Anfrage, die parallel an die Duisburger Immobilienverwaltung und die Pressestelle der Stadt ging:
Hallo Herr Laurin,
zu Ihren Fragen kann ich Ihnen Folgendes sagen:
Kontakt besteht zu den „Besetzern“ nicht mehr, da diese ja das Gebäude noch am selben Tag verlassen hatten. Die Stadt ist prinzipiell zu Gesprächen bereit, wurde allerdings von den Aktivisten bzw. dem Verein „mustermensch“ in jüngerer zeit nicht kontaktiert. Die letzten Gespräche mit dem Verein waren vor etwa einem Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Peter Hilbrands
Stadt Duisburg
Der Oberbürgermeister
Referat für Kommunikation
OK, den Besetzern vorzuwerfen, es gäbe keinen Kontakt mehr zu ihnen, weil sie das Gebäude ja noch am Tag der Besetzung wieder verlassen haben, ist schon ein wenig zynisch, da es ja die Stadt war, die mit sofortiger Räumung gedroht hat, für den Fall dass die Besetzer das Gebäude nicht sofort verlassen. Aber da scheint es auch noch ein Kommunikationsproblem zwischen Stadt und Immobilienverwaltung zu geben. Denn es besteht Kontakt – die ehemaligen Besetzer haben Rohde schon am 6. Dezember eine Mail geschickt:
Sehr geehrter Herr Rohde,
wir möchten hiermit auf Ihr freundliches Angebot vom letzten Samstag Abend in Duisburg-Laar zurückkommen, mit uns zusammen ein passendes Objekt für ein soziokulturelles Zentrum zu suchen. Sie sind nach vielen Jahren der erste Vertreter der Stadt Duisburg, der uns konkrete Hilfe zugesichtert hat und dafür sind wir Ihnen schon einmal sehr dankbar.
Bitte nennen Sie uns mehrere Termine, an denen Vertreter unserer Gruppe sich mit Ihnen treffen können. Wir würden dann möglichst zeitnah ein Treffen forcieren.
Falls Sie bereits einige Objekte im Auge haben, können Sie uns diese auch gern per E-Mail vorschlagen. Damit könnten wir eine Vorauswahl treffen und müssten ihre Zeit nicht so lang strapazieren.
Da wir uns unserem Umfeld und den Unterstützern unserer Sache verpflichtet fühlen, werden wir diese (selbstverständlich) über den Verlauf der Gespräche informieren.
Mit freundlichen Grüßen!
DU it yourself
Kein Kontakt? Kann also nicht sein. Oder aber Rohde und seine Immobilienverwaltung hat ein Problem mit Mails. Dieses Interdings von dem man jetzt so viel hört ist ja noch so neu, damit kennen sich ja nicht alle aus. Aber die ehemaligen Besetzer haben sich gedacht „Doppelt hält besser“ und haben gestern auch noch ein Einschreiben an Rohde geschickt.
Duisburg-Laar Besetzung auf den Ruhrbaronen:
Duisburger Hausbesetzer: “Vorerst gescheitert…”
Besetzung Duisburg Laar: Besetzer räumen die Schule und bitten um Unterstützung!
Besetzung in Duisburg-Laar: Party findet statt – Polizei sucht städtischen Ansprechpartner
Duisburg-Laar: Besetzer wollen ein Stadtteilzentrum für Alle
Ehemalige Schule in Duisburg Laar besetzt
Der Herr Reifegerste von der SPD war doch beim Treffen im Cafe CENTRAL
dabei.
Hat er sich nicht geäußert, ist er nicht aktiv geworden.Hat man nicht über ihn Kontakt schaffen können?
Vielleicht sollte man sich an ihn wenden.
Dann kann er deutlich machen, warum er da war. Versuchen!
Email zu Olaf Reifegerste: olaf.reifegerste@duisburg-marketing.de, o.reifegerste@stadt-duisburg.de
Postanschrift: Landfermannstraße 6
Büroanschrift: Oberstraße 4-6
D – 47051 Duisburg
T +49.(0).203.283.60 40
olaf.reifegerste@duisburg-marketing.de
Olaf Reifegerste
Veranstalter
Seit 1.2.2008 Koordinator der Duisburger Akzente
Burgplatz 19
47049 Duisburg
+49 203 283-6040
+49 203 283-3973
+49 2841 76421
Soviel ich weiß, gibt es die Duisburger Akzente nicht mehr.
Vielleicht hat er ja Zeit, eine alternative Kultur zu koordinieren. Versuch.
Gruß Katharina
Lese ausgerechnet heute, die Akzente finden doch statt.
Es hieß doch, die Stadt hat keine Gelder und die Sponsoren sind abgesprungen.
Nun, da scheint sich die Sachlage geändert zu haben.
Unterirdisch, am Bürger vorbei, wurde da wieder was gekungelt.
Wie und was, ich weiß es nicht.
Natürlich wurden wieder Künstler aus „Überall“ verpflichtet.
Ob „Ruhrgebietskünstler“ dabei sind, weiß ich nicht.
Habe noch keine INFOS.
Hallo Katharina,
zunächst zur Aufklärung:
Ich bin seit 2008 Koordinator der Duisburger Akzente und in dieser Funktion angesiedelt beim Kulturdezernat Duisburg mit Sitz im Festivalbüro (o.reifegerste@stadt-duisburg.de). Ich gehöre nicht zur Duisburg Marketing GmbH (die dortige E-Mail-Adresse führt ins Leere). Ich bin parteilos, worauf ich großen Wert lege, bin also nicht in der SPD. Seit Ende 2010 engagiere ich mich teils beruflich, teils ehrenamtlich im und für das Kreativquartier Ruhrort.
Und nun zur Richtigstellung:
1. Die Duisburger Akzente 2011 fanden teils aus haushaltsbedingten, teils aus reformerischen Gründen nicht statt. 2012 stand jedoch nie in Frage, sollten sie sich doch zum Thema „Gerhard Mercator“ äußern. Es sind wie bei den Kulturhauptstadt-Akzenten letztes Jahr in Ruhrort überwiegend regionale Künstler, vor allem Ruhrgebietskünstler, und Künstler aus der Duisburgszene dabei.
2. Ich war beim Treffen im Cafe Central dabei und habe mich auch zu Wort gemeldet. Ich bin gegen gewalttätige Auseinandersetzungen und setze ganz auf Dialog. Deshalb finde ich die Nichtreaktion des IMD nicht akzeptabel und werde nach Weihnachten Kontakt dorthin aufnehmen. Übrigens: Mit „DU it yourself“ (Björn) stehe ich eng in Kontakt, ebenso wie mit Stefan vom Lokal Harmonie.
Gruß von Olaf Reifegerste