Die Türkisch-islamische Anstalt für Religion (Diyanet İşleri Türk İslam Birliği) – kurz DITIB – ist seit Jahren hoch umstritten: Der in Deutschland eingetragene Verein untersteht dem Präsidium für Religionsangelegenheiten in der Türkei. Eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz wurde in der Vergangenheit erwogen: Die deutsche Politik geht seit Jahren auf Distanz zu dem Verein.
Bei der Einweihung der DITIB-Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld im Jahre 2016 fehlte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU): Nicht ohne Grund.
Gebete für die türkische Militäroffensive gegen Anti-IS-Kämpfer in Syrien (U-Boot des türkischen Staates), Kinder die in DITIB-Moscheen aufgehetzt werden (DITIB: Kleine Märtyrer spielen Krieg), die ablehnende Haltung zur Armenien-Resolution des Bundestages und Kontakte zur Muslimbruderschaft: Es gibt viele gute Gründe, ein wachsames Auge auf die Aktivitäten der DITIB zu werfen.
In Duisburg – OK: Hier ticken die Uhren anders – geht man leider weniger kritisch und eher fragwürdig mit dem umstrittenen Verein um. Zumindest bei der SPD in Rheinhausen-Mitte.
Duisburg-Rheinhausen: Zusammenarbeit mit DITIB
Wir haben uns gestern Abend mit unserem Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Rheinhausen-Mitte Dirk Smaczny, die Jugendlichen der DITIB-Gemeinde Rheinhausen getroffen.
Wir konnten 6 Jugendliche, davon 5 Studenten, für unsere Partei gewinnen.
Mit den Mitgliedschaften haben wir die Beziehung zwischen der SPD und DITIB verstärkt und einen wichtigen Schritt für die zukünftige Zusammenarbeit geschaffen.
Wir bedanken uns bei den Jugendlichen und wünschen ihnen in ihrer politischen Laufbahn viel Erfolg
war noch am 3. August 2020 in einem Facebook-Beitrag von von Semih Altun – Beisitzer im Vorstand der SPD Rheinhausen-Mitte – zu lesen. Auf deutscher und auf türkischer Sprache.
Nachdem der Originalbeitrag über 20 mal in verschiedene Facebook-Gruppen geteilt wurde – als Folge eines Beitrages in der Facebook-Gruppe Duisburg ~Stadt- und Bürgerpolitik und in der Gruppe der Ruhrbarone-Freunde – wurde der deutsche Beitrag modifiziert:
Dort war plötzlich nur noch von „Dialog“ statt Zusammenarbeit die Rede. Der türkischsprachige Beitrag blieb in der ursprünglichen Fassung („Zusammenarbeit“) beibehalten.
Am heutigen Montagmorgen (3. August 2020) ist der Facebook-Beitrag vom 30. Juli 2020 schließlich gelöscht worden.
Es bleibt zu hoffen, dass die zukünftige Zusammenarbeit mit DITIB damit auch erledigt ist.