Sauerlands letzte Worte: „Gott schütze die Stadt Duisburg!“

Sauerlands letzte Rede. Foto: Pascal Hesse
Sauerlands letzte Rede. Foto: Pascal Hesse

21.05 Uhr: Das Abwahlbündnis feiert im Café Museum. Es ist brechend voll.

20.28 Uhr Aus dem Duisburger Rathaus melden sich  Tim Walther (Text), Pascal Hesse (Fotos) ab. Sollten wir noch etwas Interessantes erfahren, wir melden es euch!

20.12: Uhr: Sauerland ist da… „Ich denke mittlerweile haben wir alle zur Kenntnis genommen, dass das notwendige Quorum erreicht wurde“. Er akzeptiere das Votum der Duisburger Bürger…im Gesetz heißt es, dass er aus dem Amt scheide…wenn der wahlausschuss die Abwahl feststellt, das wird alles voraussichtlich  der Mittwoch sein…er will noch organisatorisches regeln…und dann sei sein schreibtisch verwaist… er bedankt sich bei den Menschen, die ihn drei Mal bei Abstimmung unterstützt haben. Sauerland: „Zu meiner Amtszeit gehören viele viele positive Ereignisse, aber auch die Loveparade…damit wird die Stadt leben müssen.“ Er sei gerne OB gewesen. habe es mit Herzblut und Leidenschaft ausgefüllt. Er bedankte sich bei den loyalen Mitarbeitern. Er bedankt sich bei den Mitarbeitern der Stadttöchter. Das sei jetzt die letzte PK seiner Amtszeit. Fragen konnten nicht gestellt werden. Schlusssatz: „Gott schütze die Stadt Duisburg.“

20.03 Uhr: Party on: „Hupkonzert mit Autokorso scheint am Rathaus zu beginnen…“

19.57 Uhr: 200 bis 300 Leute stehen vor dem Rathaus. Menschen mit Transparenten rufen Parolen wie „endlich Anstand, jetzt entschuldigt euch endlich alle““. Draußen hupen Autos, ein Hupkonzert und Korso scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

19.53 Uhr: Wo ist Sauerland? Die Nachrichtenlage  ist da ziemlich schwammig. Es ist nicht klar, ob er bereits im Rathaus ist und auch ob und wann es ein Statement gibt, ist noch nicht bekannt.

19.50 Uhr: „Draußen geht ein Feuerwerk los…Menschen schwenken Fahnen… zu erkennen etwa Piratenpartei“

19.49 Uhr: Noch einmal alle Zahlen im Überblick:  41,6 Prozent Wahlbeteiligung, oder 151.823 abgegebene Stimmem. Gültig 151.390. Ungültig433. Quorum für die Abwahl 91.228. Stimmen für die Abwahl: 129.333. Gegen die Abwahl: 21.557

19.46 Uhr: Vor dem Rathaus Pfeifkonzert, der abgewählte OB Sauerland soll mittlerweile da sein.

19.43 Uhr: Sauerland soll auf dem Weg ins Rathaus sein. Wann er dort ankommt, konnte Stadtdirektor Greulich nicht sagen.

19.34 Uhr: Stadtdirektor Greulich bestätigt: Duisburgs OB Adolf Sauerland ist abgewählt. 129.000 Stimmen gegen Sauerland – 91.0oo hätten gereicht.  Für Ihn gab es gerade einmal 21.557 Stimmen.
Jubel im Rathaus als die Zahlen verkündet wurden. 151.000 Duisburger nahmen an der Wahl teil. Die Wahlbeteiligung lag bei41,6 %. Sauerland ist Geschichte!

19.25 Uhr: Kleiner Tip an die Kollegen vom WDR: In Duisburg soll gerade der OB abgewählt worden sein. Klar, das Stück über den Förster auf der nächtlichen Pirsch in der Aktuellen Stunde ist toll, aber hätte das nicht auch morgen laufen können?

19.23 Uhr: Unser Mann im Rathaus wartet jetzt auf die Bestätigung der Sauerland-Abwahl und hat Zeit für Beobachtungen: „Neben mir liegt ein angeknabbertes halbes Brötchen mit Lachs, daneben auf dem Teller eine Scheibe Ei. Angerührt hat dieses Ensemble schon lange niemand mehr, ein Sinnbild für Sauerland und seine Abwahl?“

19.16 Uhr:  Es ist deutlich ruhiger geworden im Rathaus. Die Meldungen im Internet haben die Spannungen im Ratssaal und Foyer deutlich gesenkt. Alle warten nun auf die gesicherten Zahlen.

19.00 Uhr: RP bestätigt: Sauerland abgewählt.

18.57 Uhr: Bild meldet: Sauerland mit 93.000 Stimmen abgewählt.

18.51 Uhr: Radio Duisburg meldet aus einem Wahllokal: 400 Stimmen für die Abwahl von Sauerland, 9 dagegen. Wenn das die Tendenz ist, muss Sauerland schon am Mittwoch sein Büro räumen.

18.46 Uhr: Mehr Demokratie NRW via Twitter: „Bei Auszählung des Abwahl-Bürgerentscheids in Duisburg keine Zwischenergebnisse zu veröffentlichen, ist ja auch eher unüblich“

18.42 Uhr: Im Foyer vor dem Ratssaal steht selber Innenminister und Duisburgs SPD-Chef Ralf Jäger, er gibt Interviews. Seine Miene sieht optimistisch aus. Jäger betont, die SPD habe noch keinen eigenen OB-Kandidaten. RP meldet, dass von der CDU noch niemand gesichtet wurde.

18.40 Uhr: Im Ratssaal sitzen die Journalisten wie an Schulbänken und sichern sich die besten Plätze, hier sind zwei Leinwände aufgebaut, wo später auch die Ergebnisverkündung durch Stadtdirektor und Sauerland Kumpel  Greulich (Grüne) übertragen wird. Der Spot, wo sein Auftritt sein wird, ist relativ eng, bereits jetzt stehen Journalisten auf der Treppe daneben um etwas sehen zu können… in der ersen Reihe stehen bereits Kamera…alles ist aufgebaut, die Scheinwerfer für Greulich werden anscheinend schon vorgewärmt.

18.24 Uhr: Spekulieren wir mal. Rechnen wir mal: Eine Wahlbeteiligung von 40 Prozent melden im Moment alle Medien. Das bedeutet ca. 145.000 Wähler. Gut 91.000 müssen für die Abwahl-Sauerlands gestimmt haben – bei 145.000 Wählern müssten also nur 62  Prozent für seine Abwahl gestimmt haben. Kann sich jemand vorstellen, das Sauerland noch eine Zustimmung von 38 Prozent bei den Duisburgern hat?

18.15 Uhr: Ein erster Stimmungsbericht: Journalisten interviewen Bürger vor dem Rathaus. Viele sind aber nicht vor Ort -vor dem Rathaus ist  wenig los.

18.01 Uhr: Seit 18.00 Uhr ist die Sauerland-Abwahl vorbei. 25 Prozent aller Wahlberechtigten – 91 250 – müssen mit „Ja“ für die Abwahl gestimmt haben, damit Sauerland aus dem Amt fliegt.

Es sieht gar nicht so schlecht aus: Der Westen berichtet in seinem Livticker von über 40.000 Briefwählern. Die Wahlbeteiligung soll nach Angaben von Der Westen am Nachmittag schon bei 39 Prozent gelegen haben. Mal abwarten. Wir sind vor Ort in Duisburg und werden unsere Bericherstattung den Abend über aktualisieren. Das Ergebnis soll übrigens gegen 19.30 Uhr feststehen.

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Robin Patzwaldt
12 Jahre zuvor

Schöner Service! Danke! 🙂

Michael Blatt
12 Jahre zuvor

Apropos Service: Der WDR zeigt immer noch „Tiere suchen ein Zuhause“

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Michael Blatt

@Michael Blatt: Jetzt läuft was über einen Jäger auf der nächtlichen Pirsch. WDR – ganz großes Tennis!

Robin Patzwaldt
12 Jahre zuvor

Der WDR wollte wohl Jäger senden und hat da etwas verwechselt 😉

Conny Müller
12 Jahre zuvor

Dank an die Barone: Ihr seid – wie immer – spitze!

Herzlichen Glückwunsch, liebe Duisburger. Ihr könnst stolz auf Euch sein.
Liebe Grüße aus Essen.

trackback
12 Jahre zuvor

Adolf Sauerland (CDU), umstrittener Oberbürgermeister von Duisburg, ist abgewählt – politischer Neuanfang nach der Loveparade 2010 möglich…

Jetzt ist es amtlich von der BILD-Zeitung gerade aktuell so berichtet worden – der umstrittene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU), der aufgrund seiner Amtsführung in Bezug auf die Bewältigung der Loveparade 2010-Kat…

denkbonus
12 Jahre zuvor

ersatzlos entsorgt

Interessant finde ich die Tatsache, dass es einer Mehrheit möglich ist, eine hierarchisch höher stehende Person einfach abzuwählen. Also nicht umzuwählen wie bei einer Bundestagswahl, falls man wechseln möchte, sondern einfach ersatzlos zu streichen um dann nochmals ganz neu anzufangen. Mir war nicht bewusst, dass dies möglich ist. Eine interessante Vorstellung, ein Mitglied des Bundestages (MDB) einfach davonzujagen, ohne sich im selben Moment für eine schwammige Alternative entscheiden zu müssen. Vielleicht macht das Beispiel Sauerland ja Schule, ich jedenfalls find’s toll. Ach ja – und danke für den schönen Ticker, toll geschrieben.

jan2801
jan2801
12 Jahre zuvor

…und ich bin nicht nur stolz auf die Duisburger, sondern auch auf Conny Müller, die das Ergebnis hier: https://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/26861333 bereits am 17. Januar vorhersah.

PS: Dank auch Euch Ruhris für die professionelle Info!

Michael Blatt
12 Jahre zuvor

….auf wdr.de geht es so richtig rund:

„Abwahlverfahren in Duisburg erfolgreich: Sauerland muss gehen

Die Duisburger Bürger haben Oberbürgermeister Adolf Sauerland abgewählt. Bei dem Abwahlverfahren stimmte am Sonntag (12.02.2012) nach WDR-Informationen eine Mehrheit gegen den umstrittenen Politiker. Sauerland steht seit der Loveparade-Katastrope im Jahr 2010 in der Kritik.“

Meldung Ende

Über 100.000 Menschen wählen ihre Oberbürgermeister ab und der öffentlich-rechtlich zuständige Sender bringt dazu fünf Minuten weitestgehend vorab gefilmtes Material in der Aktuellen Stunde.

Sieh an, die Tagesschau beginnt mit der Meldung. Kann also so unwichtig nicht sein.

trackback

[…] selbst war noch nicht zu sehen, wie die Ruhrbarone […]

AH
AH
12 Jahre zuvor

direkt vor dem Bericht über den Jäger hat der WDR übrigens nach Duisburg geschaltet, da konnten sie es aber noch nicht offiziell bestätigen, daher wurde das regulär Programm fortgesetzt…

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  AH

@AH: Bei so einem Ereignis bleibt man dran. Alles andere ist einfach nur peinlich…

Daniel D.
12 Jahre zuvor

Das sind tolle Neuigkeiten. War selbst bei der Loveparade und hab die Lügen des Rathauses vor und nach der Katastrophe beobachtet und bin jetzt sehr erleichtert. 🙂 🙂 🙂

Michael Blatt
12 Jahre zuvor

Die Schaltung kam auch nur, weil zufällig Aktuelle Stunde-Zeit war.

Jetzt „Blötschkopp und die Rampensäue“

Passt zu Duisburg, ist aber Kölner Karneval

Marcel
12 Jahre zuvor

Noch mehr als der WDR scheint die WAZ sich blamieren zu wollen:

https://twitter.com/#!/Am_Niederrhein/status/168775483251621888

Bürgerentscheid: Abwahl gescheitert – Adolf Sauerland bleibt Duisburgs OB: Adolf Sauerland bleibt Oberbürgermeis… https://bit.ly/xtMGRU

(Link führt aber nur zu einem 404).

Marcel
12 Jahre zuvor

Ah, sie haben’s bemerkt:

https://twitter.com/#!/Am_Niederrhein/status/168780456819556353

Tut uns leid. Da ist uns gerade ein schlimmer Fehler unterlaufen, für den wir um Entschuldigung bitten!

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Marcel

@Marcel: Sowas kann vorkommen. Das find ich nicht schlimm. Der WDR dagegen hat versagt.

Mao aus Duisburg
Mao aus Duisburg
12 Jahre zuvor

Es ist schon interessant, dass die Verwaltungsspitze der Stadt Duisburg das Volk vollkommen ausgeschlossen haben. Zahlreichen Bürgerinnen und Bürger wurden von Ordnern und Stadt-Bediensteten der Einlass zum Foyer des Rathauses versagt – angeblich, weil sich zu viele Medienvertreter angemeldet hatten (das war schon am Mittwoch klar. sic!). Statt aber auszuweichen in eine größere Location, wollte die Stadtspitze wohl unfeile Protestnoten des Volkes (bei einem gescheiterten Ausgang des Abwahlverfahrens) oder grenzenloser Jubel (bei einem positiven Ausgang des Verfahrens) vermeiden. Das ist alles andere als bürernah und basisdemokratisch.
Sauerland ist weg! Das ist auch gut so. Aber die Blockierer und Opportunisten in der Stadt sitzen weiterhin an den Schalthebeln. Wenn wir einen wirklichen Neuanfang wollen, dann müssen weitere dem Beispiel von Sauerland folgen……

Matthias
Matthias
12 Jahre zuvor

So, gezz is der Doofe Sauerland endlich weg vom Rathausfenster. Ihm könnten nun wegen mir Herr Wulff, Frau Merkel und sämtliche Verantwortliche für die Verharmlosung, Unterstützung und Vertuschung von Naziterrorzellen gerne folgen.

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[…] Sauerland-Abwahl – Sauerland: “Gott schütze die Stadt Duisburg!” … ruhrbarone […]

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

Seltsam, diese letzten Worte von Sauerland. Er selbst hätte die Stadt schützen können, in dem er auf die Bedenken seiner Mitarbeiter gehört hätte.

Thomas
12 Jahre zuvor

Sauerland-Abwahl. Unglaublicher Streifen. Zeithistorisches Dokument. Cam: Frank Fischer. Ohne Licht an der Pumpe. Ohne Hauptstadtpresse in der Verfolge. Man sieht: Alles gegen Sauerland begrabbelt und beklatscht sich. Und einander.

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[…] (Loveparade 2010): Sauerlands letzte Worte: “Gott schütze die Stadt Duisburg!” (Ruhrbarone) […]

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[…] Duisburg Sauerlands letzte Worte:“Gott schütze die Stadt Duisburg!”Ruhrbarone-Liveticker von 18 bis 21 Uhr Hildegard Chudobba und Mike Michel: Duisburger beenden Ära Sauerland RP Online, […]

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[…] des Monats: Gott schütze die Stadt Duisburg. Adolf Sauerland verabschiedet sich aus dem Duisburger […]

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[…] schon bei der Abwahl von Adolf Sauerland (siehe den folgenden Ruhrbarone-Beitrag: Sauerlands letzte Worte: “Gott schütze die Stadt Duisburg!”) waren diverse andere Medien deutlich schneller als der […]

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