Der Duisburger Palästina-Aktivist Leon Wystrychowski wurde Mittwoch der Billigung von Straftaten schuldig gesprochen. Der Paragraf 140 des Strafgesetzbuches sieht Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor.
Wystrychowski räumte vor dem Amtsgericht ein, am 9. Oktober vergangenen Jahres in der Schlussphase einer Anti-Israel-Demonstration im immigrantengeprägten Duisburger Stadtteil Hochfeld zu über 70 Teilnehmenden über Lautsprecher Parolen skandiert zu haben: „Von Duisburg bis Gaza – Yalla Intifada.“ – From the river to the sea, palestine will be free.“ Zwei Tage nach dem mörderischen Einmarsch der palästinensischen Terrormiliz Hamas nach Israel fand diese Demonstration in aufgeladener Atmosphäre statt; die Duisburger Staatsanwaltschaft qualifizierte in ihrer Anklage diese Äußerungen als „Billigung von Morden“.
Eine Auffassung, der sich das Gericht anschloss, der mittellose Wystrychowski wurde zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen a 15 Euro verurteilt. Der Prozess fand unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt; Justizwachtmeister sicherten den Prozessverlauf auch im Gerichtssaal, der mit rund zwei Dutzend Zuschauenden restlos gefüllt war.
Die Zuschauenden stammten aus der Wystrychowski nahestehenden Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg. Diese Gruppierung hielt während des Prozesses und nach diesem eine von der Polizei genehmigte und andauernd beobachtete Standkundgebung vor dem Gerichtsgebäude auf dem König-Heinrich-Platz ab.
Im Selbstverständnis der Gruppierung heisst es: „Wir sind solidarisch mit dem palästinensischen Widerstand in all seinen Formen.“ – „Wir verstehen Israel als ein Kolonialprojekt und treten für die Befreiung ganz Palästinas in den Grenzen vor 1947 sowie für das Recht auf Rückkehr für alle vertriebenen Palästinenser und ihrer Nachkommen ein.“ Die Palästina Solidarität Duisburg will also nichts geringeres als die Vernichtung Israels.
Dem sprach auch Wystrychowski deutlich zu, als er auf Befragen des Richters erklärte, dass er mit jeglichen palästinensischen Widerstandshandlungen, also auch jenen der Hamas, solidarisch sei. Wystrychowskis Anwalt Engels schloss nach dem Urteil auf Nachfrage nicht aus, dass gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt werde.
Wes Geistes Kind diese Duisburger Palästinafreunde sind, dass zeigte sich auch daran, dass der Berichterstatter dieses Blogs von einem dieser Freunde, der Jurist ist, beim Eintreffen am Schauplatz mit den Worten begrüsst wurde: „Da ist ja wieder dieser Zionist vom Mossad.“
[…] Duisburger Antisemiten-Prozess: Leon Wystrychowski ist schuldig! […]
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