Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt startete das European Center für Creative Economy (ECCE) seine Immobilienseite Kreativquartiere. Schon im August mühte sich eine Mitarbeiterin, bei ECCE für das Projekt verantwortlich, auf sonderliche Weise um Immobilienangebote. Ein Leser dieses Blogs stellte uns eine Werbemail von ECCE zur Verfügung:
Sehr geehrter Herr …,
ich habe Ihr Angebot gesehen – dieses Objekt „schreit“ förmlich nach einer kreativen Nutzung (z.B. durch eine Werbeagentur) und entspricht damit dem Projekt des NRW Landesprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr; ergo:
Sie können Ihr Objekt auch – K O S T E N F R E I !!! – auf der neuen Serviceplattform http://www.kreativquartiere.de eintragen um entsprechende Nutzer zu finden.
Nutzen Sie doch einfach die Gelegenheit, Ihr Objekt schnell und ohne jegliche Verpflichtungen / Kostenaufwendungen auf einem Portal zu präsentieren, das speziell auf die Zielgruppe (Webdesigner, Architekt, Grafiker, Werbefotograf,…) zugeschnitten ist. Wie gesagt ohne Kosten oder sonstigen Auflagen!!!
Räume und Ideen – Haben Sie dazu Fragen – sprechen Sie mich einfach unter xxx oder telefonisch unter 0231 22227553 an. Ich selbst bin Projektmanagerin des Konzeptes Kreativ.Quartiere und Projektleiterin der Serviceplattform. In dieser Rolle unterstütze ich die Erstbestückung der Datenbank mit geeigneten, gern interessanten Objekten mit Entwicklungspotential. Nach Ende der Ferien gehen wir dann in das aktive Marketing um die Site bekannt zu machen. Da das Portal im öffentlichen Auftrag erstellt wurde, ist und wird sie weiterhin aufwandsneutral (keine Kosten, keine Provisionen oder vergleichbares) sowohl für Suchende als auch Anbieter bleiben.
Ich würde mich freuen, wenn Sie das Thema nicht nur genauso spannend finden würden und Ihr vorgenanntes Objekt (oder auch vergleichbares) auf derkreativquartiere.de platzieren würden.
Mit freundlichen Grüßen aus Dortmund
Projektmanagement Kreativ.Quartiere
Einmal davon abgesehen, das wir von dem versprochenen „aktiven Marketing“ bislang nichts mitbekommen haben ist es schon ein wenig peinlich, gegenüber Kunden das Argument der eigenen Billigkeit zu haben. Vielleicht nicht ganz unwichtig wären ja auch Argumente wie die Reichweite oder das Umfeld, in dem die beworbene Seite eingebunden ist. Auch die Marketingmaßnahmen hätte man darlegen können. ECCE fand solche Argumente nicht weiter wichtig, betont aber gleich mehrfach, dass die Seite öffentlich finanziert wird. Ein weiteres Beispiel für den ECCE-Dilletantismus.
Ich habe noch gelernt, dass, wer viele Ausrufezeichen setzt, damit signalisiert, dass er eigentlich nichts zu sagen hat.
Ich denke es geht deutlich zu weit einzelne Mitarbeiterinnen von Fesel hier an den Pranger zu stellen…
@SL: Ja, stimmt. Ich hab den Namen rausgenommen.
@Stefan:
Über die E-Mail-Adresse, die den Namen beinhaltet, und auch die Funktion kann man sie weiterhin schnellstens identifizieren …
Ganz davon abgesehen: Mich würde interessieren, wie viel Spielraum die Mitarbeiter da eigentlich haben. Bekommen die von der Politik und/oder dem Chef gesagt: „Mach genau dies“ und das müssen sie dann halt irgendwie umsetzen (was glaub ich häufig in der Arbeitswelt so ist. Dann kann man aber nicht die Dummen, die das umsetzen müssen, verantwortlich machen.)? Oder haben die im Rahmen des – für mich zu difusen – ECCE-Auftrags Agenda-Setting-Kompetenz? Dann müssten die selber rechtfertigen, was sie da tun.
@1 „“‚Multiple exclamation marks,‘ he went on, shaking his head, ‚are a
sure sign of a diseased mind.'“ (Terry Pratchett)
@Norbert: ich glaube es ging nur darum die Seite einmal mit Inhalt zu füllen um der Politik zu zeigen, das man was für sein Geld getan hat. Danach war alles egal, die Seite wird ja auch nicht intensiv vermarktet und die meisten Einträge sind schon alt. Das ist alles nur eine Show, mehr nicht.
… dann muss das aber ziemlich frustrierend sein, bei ECCE zu arbeiten, weil man dann ja von vorneherein weiß, dass die eigene Arbeit bedeutungslos und vor allem wirkungslos ist …
@Norbert: Ich glaube nicht dass man bei ECCE arbeitet, um etwas zu bewegen. Ich denke die sind froh, untergekommen zu sein.
Hast du sie mal gefragt? 🙂 Vielleicht gab es auch keine anderen Stellen? Könnte ja sein, dass sie lieber für dich arbeiten würden, nut hast du keine Stellen ausgeschrieben …. 🙂