Am vergangenen Wochenende fand die 3. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft Ruhr statt. Unter anderen war auch Arnold Voss da.
Gut 80 Besucher, davon wohl nur die Hälfte „Kreative“, der Rest waren Hiwis und die üblichen Wichtigtuer, ausgefallene Referate und Bernd Fesel stolperte durch fremde Powerpoint-Präsentationen – was Arnold von der 3. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft am vergangenen Wochenende im Dortmunder U erzählt, klingt nicht allzu spannend. Einziger Lichtblick war wohl Bastian Lange von der Humboldt Universität Berlin, der erkannt hatte, das Kreativität die richtigen Millieus braucht, die gepflegt werden müssen – genau das also, wozu ECCE zu blöd ist.
Peinlich auch: Nicht die beiden Veranstalter ECCE und die Revier-Wirtschaftsförderung WMR haben den Kongress hauptverantwortlich organisiert – trotz großer Etats und zahlreicher Mitarbeiter war man dazu wohl nicht in der Lage. Man griff lieber mal auf eine kleine Essener Agentur zurück, deren Besitzer wohl auch mal mit Wein gehandelt hat. Übrigens: Den Kreativpreis hat das Projekt einer PR-Agentur gewonnen. Passt.
Eine einzige Entäuschung! Als einer von drei Referenten im Panel 1 „Neue Agenturmodelle – Tanker oder kleine Schnellboote“ möchte ich von Zeitverschwendung sprechen. Die Einführungsdiskussion war inhaltlich ohne erkennbaren Bezug zum guten Vortrag von Prof. Lange, Berlin. Einer meiner Kollegen im Panel 1 sprach von „verpeilter Diskussion“. Stimmt genau – viel Gesabbel auf dem Ozean der Langeweile. Alles ganz ohne Kompass.
Im Panel 1 selber saßen 10 Menschen als interessierte Teilnehmer. Einer wollte seine Gewerbeimmobilie vermieten, der Nächste schwärmte viel von Berlin, die Dritte schreibt an einer Diplomarbeit…
Nun gut, meine Mitstreiter Robert Krause von „This gun is for hire“ und Jörg Zabel von „Dentsu“ haben inhaltlich gute Arbeit geleistet. Da habe ich etwas gelernt.
Danach schmeckte mir nur der frische Käsekuchen zur Kaffeepause. Den Blick fest auf den Notausgang gerichtet.
Den wenig erhellenden Vortrag „Trendbarometer“ konnte ich noch aushalten. Bei der rhetorischen Stolperei zur Einführung des nächsten Programmpunktes war meine Leidensfähigkeit erschöpft. Ich schleppte mich zum Notausgang.
So wird das nie etwas mit uns im Pott.
Toll! Frauke Sahlender ist nicht nur Mitgewinnerin des u_do 2011, sondern organisiert mit ihrer Agentur auch Junggesellen-Abschiede. Das ist also AUSGEZEICHNETE KREATIVWIRTSCHAFT im Ruhrgebiet.
@Rambow: Und den Wein für die Jungesellenabschiede kann sie dann ja künftig bei der ausrichtenden Agentur aus Essen kaufen. Das sind Synergieffekte, das ist Networking!
Gibts gar nichts inhaltliches zu berichten? Bisher hat ja weder die WAZ noch ECCE noch sonst irgendwer was zur Tagung geschrieben…
@ Franz Przechowskis # 1
Ja, die Diskussion zum Vortrag von Lange war ohne Struktur und das Podium war, mit Ausnahme des Referenten , dem Vortrag inhaltlich offensichtlich nicht gewachsen. Der Moderator allerdings auch nicht.
@Katharina: Mein Eindruck ist, dass sich Fesel und die anderen ECCE-Nasen nicht besonders für Inhalte interessieren. Bei dem Projekt geht es nur um die eigene Versorgung und das Abgreifen von Steuergeldern.
Wir hoffen sehr, dass niemand von der Presse über diese ARMSELIGKEIT ein Wort verliert. Es würde den Ruf des Ruhrgebiets nachhaltig schädigen.
@ Katharina # 4
Doch, es gibt was auf der Website der Wirtschaftförderung Metropole Ruhr und zwar unter Pressemeldungen am 25. Oktober das Folgende. Am besten ist das Zitat von Gorny im vorletzten Kapitel:
3. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft Ruhr im Dortmunder U erfolgreich beendet, 24.10.2011
Am 20. Oktober 2011 fand die dritte Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft Ruhr 2011 im Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität statt.
Als erste Kreativwirtschafts-Jahrestagung nach dem Kulturhauptstadtjahr wurde der Branchentreff erstmals in Kooperation zwischen dem RUHR.2010-Institut ecce (european centre for creative economy) und der wmr (Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH) mit dem Schwerpunktthema „Kreativität und Innovation“ durchgeführt.
In drei verschiedenen Praxis-Workshops zu den Themen „Neue Agenturmodelle“, „Nachhaltiges Design“ und „Innovative Vertriebslösungen“ diskutierten rund 100 Branchenvertreter aus kreativwirtschaftlichen Bereichen wie Design, Kommunikation, Fotografie gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung.
Dazu gab Prof. Dr. Julia Frohne, Studiengangsleiterin an der International School of Management in Dortmund, einen Einblick in die Ergebnisse zum „Trendbarometer Kultur- und Kreativwirtschaft 2011“. Regional ansässige Unternehmen und Selbstständige wurden über ihre Arbeits- und Beschäftigtensituation, aktuelle Trends und Themen befragt. „Die Ergebnisse zeigen,” so Prof. Frohne, „dass die positive Geschäftsentwicklung 2010 auch in weiten Teilen der Kultur- und Kreativwirtschaft angekommen ist. In jedem dritten Unternehmen ist geplant, in diesem Jahr die Zahl der Beschäftigten zu erweitern. Dennoch bleibt viel Handlungsbedarf: Netzwerkaufbau sowie Unterstützung bei Marketing, Werbung und Beratung über Fördermaßnahmen werden besonders stark nachgefragt.“
Mit Präsentationen für den Preis für Junge Kreative brachten fünf junge UnternehmerInnen mit ihren Geschäftsideen das Innovationspotential der Region auf die Bühne. Unter fünf Nominierten gewann die Bochumer Designerin Natali Pilic mit ihren „free radicals“ den mit 3000 € dotierten „u_do 2011“.
Sowohl das Produkt, als Kissen oder Wärmflaschen einsetzbare Stoffmonster, als auch Pilics Idee, die gefürchteten „freien Radikale“ als Vorlage für niedliche Ungeheuer zu benutzen, überzeugte die Jury.
Dieter Gorny, Direktor von ecce resümierte zufrieden: „Die Jahrestagung etabliert sich als ein Debattenort, der die verschiedenen Belange der Kreativwirtschaft nicht nur diskutiert, sondern auch wertvolle Impulse für die weitere Entwicklung dieser Branche im Ruhrgebiet gibt.“
Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, betonte die besondere Bedeutung von Kreativität über Branchengrenzen hinaus. „Kreativität ist für den wirtschaftlichen Fortschritt eine bedeutende Schlüsselkompetenz,” so Westphal. „Die Kreativwirtschaft Ruhr leistet für die Entwicklung und Gestaltung von Innovationen wichtige Beiträge und zwar nicht nur innerhalb der eigenen Branche, sondern auch zum Vorteil anderer Wirtschaftsbereiche. Unsere Aufgabe ist es, dieses kreative Potenzial noch stärker mit der Wirtschaft zusammenzubringen.”
Ach, PANKY hat gar nicht den u_do bekommen, sondern die Schlafmonster mit den Knöpfen auf der Innenseite, die so lustige Druckstellen machen. Das passt ja gut zur ECCE und Herr Laurin hat es wohl auch schon ausprobiert und deshalb den falschen Link eingebaut.
Die Überschrift der PM ist erhellend: „3. Jahrestagung Kultur- und Kreativwirtschaft Ruhr im Dortmunder U erfolgreich beendet.“ Wenn der Presseabteilung nicht mehr einfällt, als darauf hinzuweisen, dass die Veranstaltung zu Ende ist, kann es nicht weit her sein.
Der Negativ-Test ist hier immer erhellend sein. Was soll denn bitte eine „nicht erfolgreich beendete“ Veranstaltung sein? Eine Rede von Fidel Castro? Ein Brand? Alle Zuschauer rennen schreiend weg?
Leute, einen Aufhänger, ein Glanzlicht kann man doch als selbsternannter Kreativer schon finden.