Kraftklub wird am Echo nicht teilnehmen, weil die völkische Band Frei.Wild aus Italien nominiert wurde. Das ist gut. Nicht gut ist, dass andere weiterhin mit Frei.Wild beim Echo zusammen arbeiten.
Die Band Kraftklub legt sich mit dem Musikpreis Echo an und wird ihn wegen Frei.Wild boykottieren, die Ärzte verkünden, ihnen wäre der Echo immer schon egal gewesen. Soweit so gut. Nicht gut ist, wer hinter dem Echo steht und wer ihn finanziert. Medienpartner des Echo, bei dem in diesem Jahr erneut die völkische Band Frei.Wild nominiert wurde, ist die ARD und ihre „jungen Radiowellen“ wie 1Live, wo man sich ja auch gerne mal kritisch über Nazis äußert, solange es ins hippe Bild passt. Beim Frei.Wild Echo ist man dann trotzdem dabei.
Und wer veranstaltet den Echo? Die Deutsche Phono-Akademie – Das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie e. V. Und der Verband der Musikindustrie hat einen Vorstandsvorsitzenden: Dieter Gorny, der sich seine öfter mal erfolglosen Projekte wie ECCE und Labkultur vom Steuerzahler finanzieren lässt.
Was Kraftklub gemacht hat, finde ich gut, richtig und konsequent – dass der Echo als potentielle Frei.Wild PR-Veranstaltung von Gornys Verband organisiert und Anstalten verbreitet wird, es schlicht schäbig. Sie alle könnten sich an den Jungs von Kraftklub ein Vorbild nehmen.
Der Echo ist zur großen Mehrheit eine reine PR-Veranstaltung der Musikindustrie, bei der die Nominierungen und Preise abhängig sind von den Verkaufszahlen. Im Grunde ist der Echo bloß eine goldene Schallplatte in grün. Wenn eine Band wie Frei.Wild in den Charts hohe Platzierungen erreicht, muss sie folgerichtig auch bei einer Preisverleihung vertreten sein, die sich lediglich an Chartplatzierungen orientiert. Die momentane Situation bietet hervorragendes Potential, um mal über Sinn und Unsinn solcher Preise zu diskutieren. Macht halt nur niemand…
[…] solange es ins hippe Bild passt. Beim Frei.Wild Echo ist man dann trotzdem dabei. <<< via ruhrbarone… Veröffentlicht von monsignore genickschuss am Sonntag, 17. Februar 2013 um 19:01. […]
Ok, Südtirol und Brixen mag etwas patriotischer sein. Aber welche Songs sind sonst noch problematisch?
@ Sebastian
Reichen Dir zwei nationalistische Lieder nicht? Brauner Soundmüll…
Wieso wird Frei.Wild eigentlich in der Kategorie Rock/Pop national nominiert? Ich denke Südtirol gehört zu Italien.
Ach so, die Phono-Akademie hat das mit Nationalismus verwechselt…
Links anne Ruhr (07.03.2013)…
Duisburg: Einsatzbericht von 2012: Bilanz der Polizei: 61.000 Stunden für Rocker (RP-Online) – Bochum: Pro NRW darf direkt vor dem Flüchtlingsheim hetzen (bo-alternativ.de) – Castrop-Rauxel: Stadt macht Platz für "WDR 2 …
Ganz pöhse, dieses Liedgut. Nationalismus in Deutschland darf nicht hingenommen werden. Bei der nächsten Fußball-WM drücken wir mal wieder ein Auge zu…
MIA. hat die Echoverleihung nun ebenfalls abgesagt. Zum kotzen trifft die Sache ganz gut. „Hallo Zusammen, wir waren den ganzen Tag auf Promo-Reise und kommen erst jetzt dazu, Euch folgendes mitzuteilen: Wir haben uns heute sehr, aber leider auch nur sehr kurz über unsere ECHO-Nominierung gefreut, da unter den aktuell Nominierten mit Frei.Wild eine Band genannt wird, deren Weltbild wir zum Kotzen finden. Es mag nicht in unserer Hand liegen, welche Künstler für einen Echo nominiert werden, aber es liegt in unserer Hand, von unserer Nominierung dankend Abstand zu nehmen. Eure MIA.s“
https://www.facebook.com/MIA.rockt.Berlin
@Luisa
Man singt halt über die Heimat. Es ist nunmal so das man sich in Südtirol nicht unbedingt als Italiener fühlt. Wo ist der Protest gegen das Musikantenstadl? Die singen von nichts anderem.
Aber was soll’s, gibt ordentlich Werbung für Frei.Wild, auch negative Werbung ist Werbung 🙂
Gerade hat 1live gemeldet, dass die Jury die Echo-Nominierung für Frei.Wild zurückgezogen hat, da man die Verleihung nicht von der Diskussion um die Südtiroler Rechtrock-Band überschattet sehen möchte. Angesichts der regen Diskussion, die es zu Thema schon auf den Ruhrbaronen gab und nun u.a. auch auf der facebook-Seite von Kraftwerk geführt wird, wirft weniger die Diskussion um Musik, die mit rechtsextremen Anspielungen hantiert, einen Schatten – sondern eine Band mit zweifelhaften Texten. Der Rückzug der Nominierung ist dennoch ein guter Schritt.
Wenn man über die Äußerungen von Frei.Wild redet, dann solltet man sie in den Kontext einbetten, aus dem sie stammen. Und dieser Kontext heißt Neue Rechte:
https://suite101.de/article/freiwild–ein-medienphanomen-a142665
https://www.politplatschquatsch.com/2013/03/freiwild-weltbild-aus-warmer-kotze.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+politplatschquatsch%2FSkVU+%28politplatschquatsch%29