Die Verunsicherung beim BVB, sie hat am Samstag einen neuen Höhepunkt erreicht. Mit 1:2 unterlag die Dortmunder Borussia auswärts beim FC Augsburg und setzte den schon länger zu beobachtenden Abwärtstrend wenige Tage nach dem 2:5 bei Real Madrid damit auch in der Fußball-Bundesliga nahtlos fort.
Nach vier Auswärtsspielen in der Fußball-Bundesliga in der Saison 2024/25 nur einen Punkt auf den Plätzen der Kontrahenten geholt zu haben, das kann und darf nicht der Anspruch einer selbsternannten Spitzenmannschaft sein.
Lediglich beim 0:0 in Bremen verlor der BVB bisher nicht in der Fremde. Gegen Stuttgart (1:5), Berlin (1:2) und jetzt Augsburg setzte es hingegen jeweils bittere Niederlagen. Eine erschreckende Ausbeute für eine auf dem Papier so hochkarätig besetzte Mannschaft.
Höchste Zeit also einmal ernsthaft über einen Trainerwechsel nachzudenken, nachdem es dem unerfahrenen Nuri Sahin auch drei Monate nach Saisonstart bisher offenkundig trotz aller Ankündigungen noch nicht gelungen ist eine echtes Team zu formen.
Nachdem die Dortmunderin den vergangenen Wochen und Monaten aber so geeignet erscheinende Kandidaten wie Julian Nagelsmann, Jürgen Klopp und Thomas Tuchel hat neue Aufgaben annehmen lassen, fällt einem da eigentlich aktuell nur noch ein Name ein, der sowohl die erforderliche Erfahrung als auch die passende Persönlichkeit hat aus dem Dortmunder Kader eine Einheit zu formen, die den Gegnern schon bald wieder Respekt einflößt: Matthias Sammer!
Seien wir mal ehrlich, die Taktik mit Trainern wie Edin Terzic und Nuri Sahin Zeitgenossen auf den Dortmunder Cheftrainerposten zu setzen, die menschlich zwar unbestritten nette Kerle sind, aber im Vergleich zu den Trainer der restlichen europäischen Spitzenvereine ziemlich unerfahren bei der Führung eines so hochkarätigen Kaders sind, ist spätestens jetzt gescheitert.
Von Terzic hat man sich an der Strobelallee im Sommer getrennt, weil es ihm nach der verpassten Meisterschaft 2023 über Monate hinweg nicht gelang in Dortmund den erforderlichen neuen Schwung zu erzeugen. Das Vorhaben mit BVB-Ex-Spieler Sahin die Identifikation der Fans und des Umfelds hoch zu halten war zwar durchaus charmant, aber aufgrund dessen Unerfahrenheit in diesem Job schon für Außenstehende als riskant zu erkennen.
Nach schwachem Start schon in der Saisonvorbereitung sind die Leistungen der Mannschaft unter seiner Führung dann zuletzt sogar noch schwächer und wechselhafter geworden, als sie es unter Terzic in der ersten Jahreshälfte 2024 schon waren.
In Anbetracht der Tatsache, dass der BVB ein relativ leichtes Startprogramm hatte, die ‚dicken Brocken‘ in den kommenden Wochen erst noch kommen. Muss man sich als Schwarzgelber inzwischen große Sorgen machen. Schon am Dienstag droht auswärts beim VfL Wolfsburg im DFB-Pokal die nächste Blamage. Vom Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig am kommenden Wochenende einmal ganz zu schweigen.
Traut man Sahin die Trendwende in diesen beiden komplizierten Spielen noch zu? Spätestens danach müsste der BVB wohl endgültig reagieren, wenn auch hier von der Mannschaft keine Siege und frisches Selbstvertrauen eingefahren werden.
Vielleicht sollte man in den kommenden Tagen noch einmal versuchen Matthias Sammer, der aktuell schon als externer Berater für den Klub tätig ist, zu überreden, den Trainer-Job zumindest bis zum kommenden Sommer doch noch einmal zu übersehen. Sammers Energie ist schon auf der Tribüne beeindruckend und mitreißend. Er hat zudem die notwendige Erfahrung als Coach (Meister 2002) und als Europameister von 1996 die notwendige Strahlkraft um der Mannschaft neuen Schwung zu verleihen.
Ein ‚Feuerkopf‘ wie er kann den BVB zweifelsohne neu entzünden. Sahin ist das (bei alle Sympathie) spätestens nach dem enttäuschenden Auftritt von Augsburg trotz aller Treuebekundungen im Klub (u.a. durch den ebenfalls immer mehr in der Kritik stehenden Sportdirektor Sebastian Kehl) leider nicht mehr zuzutrauen.