Nein, schön war es wahrlich nicht. Am Ende war die Freude trotzdem groß. Mit 1:0 besiegte der FC Schalke 04 am Mittwoch in der heimischen Arena nach hartem Kampf den FSV Mainz 05 mit 1:0 und feierte damit den zweiten Saisonsieg am 14. Spieltag. Erleichtert verließen die Kicker aus Gelsenkirchen nach wenig hochklassigen, aber spannenden 90 Minuten den Rasen.
Auch bei den Anhängern war die Stimmung nach dem Schlusspfiff diesmal sehr gut. Mit jetzt neun Punkten auf der Habenseite stehen die Schalker zwar noch immer ganz am Tabellenende der Fußball-Bundesliga, konnten die am Vortag entstandene Lücke bis zum Vorletzten, den VfL Bochum, nach dessen Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach aber zumindest wieder auf einen Punkt verkleinern. Mit dem Jahresabschluss gegen den FC Bayern München am kommenden Wochenende vor der Brust, sind die Chancen der Gelsenkirchener auf Rang 18 zu überwintern trotzdem groß. Zu übertriebener Freude besteht bei den Königsblauen also kein Anlass.
Den Fehler mit einem Teilerfolg gleich zu zufrieden zu sein, den haben sie auf Schalke in dieser Saison schon häufiger begangen. Sowohl nach dem Last-Minute-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) gleich zu Beginn der Runde, als auch beim bis gestern einzigen doppelten Punktgewinn der Saison, beim 3:1 gegen den VfL Bochum im September, war die ausgelassene Partystimmung bei den Königsblauen nach dem Spielende für Außenstehende wenig nachvollziehbar. Diesen Fehler dürfen sie bei den Knappen nicht noch einmal wiederholen.
Die ersten Eindrücke nach dem Spiel machten dann auch Hoffnung, dass dies diesmal nicht noch einmal geschehen wird. Sowohl Spieler als auch Anhänger zeigten sich eher erleichtert als übermütig. Allen ist inzwischen offenbar klar, dass das Team auf einem Abstiegsrang überwintern dürfte, mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar auf dem letzten Platz.
Es liegt also noch viel Arbeit vor Thomas Reis und seinen Jungs. Trotz der Wiederentdeckung der so wichtigen Grundtugenden, die die von vielen bereits für nicht ligataugliche Mannschaft am Mittwoch endlich wieder einmal zeigte, war die spielerische Darbietung einfach zu dürftig.
Klar, Kampf und Leidenschaft waren zu sehen, etwas was jeder Ruhrgebietsmannschaft schon einmal grundsätzlich die Gunst der eigenen Anhängerschaft sichert, doch war das Spielerische auf der anderen Seite nach wie vor kaum zu sehen. Gegen extrem schwache Mainzer, die über lange Zeit der Begegnung keinen einzigen Torschuss auf den Kasten der Gastgeber abgaben, reichte das. Gegen die meisten anderen Gegner in den kommenden Monaten wird das hingegen so noch immer nicht genug sein.
Aber der Anfang ist gemacht! Das ist gut für Neu-Trainer Reis, dessen Ansehen innerhalb des Vereins durch den Erfolg nun deutlich gefestigt sein dürfte, aber auch für das in den vergangenen Wochen so häufig enttäuschte Selbstverständnis der Spieler. Die Erleichterung in Gelsenkirchen ist wohl auch deshalb so groß, weil man mit einer weiteren Enttäuschung im Spiel gegen Mainz kaum noch Gründe für berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt gefunden hätte. Jetzt ist zumindest wieder etwas Optimismus auf erfolgreichere Zeiten zurück auf Schalke… Immerhin!
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