Ein richtiger Ruhrbaron zu werden, Herr über ein großes Unternehmensimperium, war immer der Traum von Werner Müller. In einem Interview mit der WAZ kündigt er an, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
Werner Müller, der ehemalige Wirtschaftsminister und ehemalige Evonik-Chef, hat in einem Interview mit der WAZ seine Pläne als Chef der RAG-Stiftung skizziert:
Für mich hat das Ziel, den Steuerzahler von etwaigen Zahlungen für die Ewigkeitslasten frei zu halten, absoluten Vorrang. Mögliche Finanzanlagen der Stiftung in Unternehmen müssen sich daran messen lassen. Der Übergang zwischen Finanzanlage und Industriepolitik ist dann fließend. Ich empfinde übrigens den Begriff Industriepolitik nicht als Schimpfwort.
Die RAG-Stiftung wird sich also künftig an Unternehmen beteiligen. Ein ehemaliger Wirtschaftsminister, eine ehemalige Betriebsrätin und ein ehemaliger Innenminister werden als Vorstand der RAG-Stiftung ein Milliardenvermögen in Unternehmen anlegen. Das Risiko trägt der Steuerzahler, der einspringen muss, wenn die Investitionen nicht erfolgreich sind, denn die Ewigkeitskosten des Bergbaus von mindestens 50 Millionen Euro im Jahr bleiben bestehen und einer wird sie bezahlen müssen – ob die RAG-Stiftujg sie erwirtschaftet oder nicht.
Kontrolliert wird der Vorstand vom Kuratorium der RAG-Stiftung: Da sitzen dann neben dem einstigen RWE-Chef Jürgen Großmann NRW-Minsterpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) unter anderem auch noch der Grüne und Waldorf-Banker Lukas Beckmann, FDP-Wirtschaftsminister Philipp Rösler, Andreas Pinkwart (FDP) und der gescheiterte ehemalige NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger (SPD).
Wir dürfen uns als auf eine Feuerwerk von politisch motivierten Investitionen freuen. Die Politik in NRW hat nun mit der RAG-Stiftung eine große Wünsche-Erfüll-Kasse zur Verfügung.
Na dann kann gefrackt werden untem Ruhrgebiet was die Pumpe hergibt…
Frohes Fest…
Die Personalbesetzung der RAG-Stiftung mit Persönlichkeiten eines politischen „Revier-Adels“, ist wohl nicht ungewöhnlich.
Ob die Folgekosten des Steinkohlebergbaus von diesen nun mit Positionen versorgten Personen allein durch das Stiftungsvermögen abgedeckt werden und weitere Engagements in Industrie-Beteiligungen erfolgreich bleiben, ist eine hoffnungsvolle Option.
Sollten allerdings dabei herbe Verluste entstehen, haften leider letztlich die Steuerzahler, wie bei politisch besetzten und verwaltenden Vorständen, inclusive Aufsichtsräten üblich.
Wünschenswert bleibt die fachlich-kompetente, politisch neutrale Beratung und Kontrolle der Geschäftstätigkeit, damit das Stiftungsvermögen sich nicht „verflüchtigt“.
Stefan, ich bleibe dabei, Müller ist ein erfahrener Manager und vor allem einer, der weiß, daß er ausschließlich den Zielen des Unternehmens, dem er vorsteht, daß er ausschließlich den Zielen der Stiftung, der er vorssteht, verpflichter ist;wegen seiner in der Vergangenheit bewiesenen Überzeugung von den Pflichten eines Managers und senem Verständnis von Verantwortung und Pflichterfüllung.
Das wird jeder Politiker, wenn er es noch nicht wissen sollte, spätestens dann merken, wenn er mit Forderung an Müller herantreten würde, die für ihn als unvereinbar gelten mit den Zielen der Stiftung, mit dem konkreten Stiftungszweck.
Müller hat es ganz und gar nicht (nicht mehr)nötig, Politikern gefällig zu sein.
[…] In einem Interview mit der WAZ kündigt er an, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Aus: Ruhrbarone b. Wenn die EZB die Bombe zündet … …dann Gnade uns Gott! In der Bundesschuld […]
Man darf die RAG nicht aus den Augen lassen. Eine weitgehende Kontrolle der Bürger ist hier gefordert. Was kann von so einem politisch besetzten Kuratorium erwarten. Beim BLB konnte man anschaulich sehen, dass bei Entscheidungen alles abgenickt wurde.
Damit will ich nicht anzweifeln, dass Müller der richtige Mann für die Aufgaben der Stiftung ist. Ein genaues Hinsehen wird trotzdem nötig sein.
Allein, dass die RAG Immobilien Kölbl und Kruse als Projektentwickler beim Zollverein zwischengeschaltet hat, sollte zu denken geben, da sich die RAG Immobilien selbst als Projektentwickler sieht. Was braucht ein Projektentwickler einen Projektentwickler.
[…] Ruhrbarone, 23.12.2012 […]