In der Waldorfschule werden auch „unterperformante“ Schüler künstlerisch gefordert. Werden dort also alle zu kreativen Gesamtwesen? Verlebt man eine glückliche Kindheit? Glückliche Milch von glücklichen Kühen?
Das habe ich in meiner Kindheit anders erlebt. Glücklicherweise nur einige Wochen.
Meine Eltern waren finanziell aufgrund einiger betrügerischer Transaktionen Dritter in meiner Kindheit finanziell knapp gestellt: Taschengeld und Urlaub kannte ich nicht. Deshalb wollte man mir mal etwas Gutes tun: Ich durfte in den Sommerferien zur Familie meiner Patentante nach Graubünden in die Schweiz.
Die Patentante hatte sich von ihrem Mann getrennt und lebte nun mit einem neuen Herrn zusammen, einem Waldorflehrer. Dessen Name ist mir unbekannt: Wir hatten ihn MEISTER zu nennen.
Ich kam also nach Graubünden auf eine Berghütte. In Erinnerung blieb mir, daß wir Kinder barfuß über die Stoppelfelder gejagt wurden zwecks Abhärtung und daß ganz heiß gebadet wurde – schmerzhaft heiß. Aus dem Boiler wurde nur das heiße Wasser benutzt, pur. Ob es daran liegt, daß ich bis heute keine Kinder habe?
Ansonsten war das Ganze fürchterlich öde. Fröhlichkeit war dieser Familie unbekannt und mir nahm man Mitbringel ab, die ich auch nie wiederbekam. Außerdem hingen die Wände voller Kinderzeichnungen, die sich in X Variationen über den früheren Mann der Patentante lustig machten: „Wo ist denn nur mein Frühstücksei“? stand auf einer Zeichung mit einem traurig blickenden Huhn – der Mann hatte offensichtlich gerne ein solches gegessen, was alleine Grund genug war, die Kinder sich über diese „Charakterschwäche“ beinahe täglich lustig machen zu lassen, ebenso wie ein Dutzend anderer Zeichnungen über den Ex-Mann, deren Inhalt mir längst entfallen ist und den ich wohl auch damals schon nicht verstanden habe.
Ich fühlte mich dort gar nicht wohl, es war schrecklich. Doch das konnte ich meinen Eltern nicht sagen: Telefon gab es nicht und die Post wurde von meiner Patentante und ihrem MEISTER überwacht: Da konnte ich nur reinschreiben, daß es mir gut geht und alles hier toll ist.
Deshalb konnte ich auch nicht verhindern, daß die mich auch noch zurück nach Frankfurt mitnahmen. Deren Schuljahr begann bereits wieder, meines noch nicht.
Ich freute mich zunächst, wieder zurück in der Zivilisation zu sein. Und ich sollte nun natürlich auch auf die tolle Waldorfschule kommen, an der Patentante und MEISTER lehrten.
Nun, es war nicht alles schlecht im Osten bei Waldorfs: Ich lernte ein Musikinstrument – auch wenn das nur Blockflöte war – und litt sicher nicht unter Schulstreß. Meine Interessen – Technik und Naturwissenschaft – waren natürlich nicht vertreten, doch das wäre auch anderswo nicht anders gewesen: Es war ja noch Grundschule.
Schlimm war es allerdings „zu Hause“: Da lernte ich erstmals das kennen, das man später auch mit „Blut & Boden-Grünen“ oder ähnlichen Formulierungen bezeichnete. Doch „Grüne“ waren damals noch in weiter Ferne, von den Herren mit dem Wappen an der Mütze mal abgesehen.
Es gab einen Hausaltar. Nein, das war kein Fernseher, den gab es selbstverständlich nicht. Es gab nur ein kleines Kofferradio in der Küche. Damit durfte man aber nur Nachrichten hören, keinesfalls Musik. Weil der 18jährige Sohn mal damit in seinem Zimmer heimlich Musik gehört hatte, bekam er Hausarrest. Achja: Rundfunkgebühren zahlte man selbstverständlich nicht. Das Radio war ja nur für Notfälle. Nicht zum Spaß.
Plastikspielzeug – aus der ersten Ehe – war verboten und eingesammelt. Wenn doch mal ausnahmsweise, durfte es nur Plasticant sein, keinesfalls Lego oder gar – bäh – Fischer-Technik!
Süßigkeiten, gar Schokolade, waren streng verboten. Die Kinder gruben diese deshalb im Garten ein.
Das Schlafzimmer der Eltern war auch tabu. Wahrscheinlich hätte die Sammlung aus Peitschen, Zwingern und anderen Sextoys des MEISTERS (warum sonst hatte ihn selbst seine Frau so zu nennen?) die Kinder noch mehr verstört, als sie eh‘ schon waren.
Da ich noch nicht Fahrrad fahren konnte, beschloß man, das mir beizubringen: Man setzte mich auf ein großes Herrenrad, schob an – und sah zu, wie ich schlingernd in einen Busch raste. „Sonst lernst Du es ja nicht“.
Abends gab es Graubrot mit Quark, auf den man wahlweise Spagehtti-Gewürz (weil rot), Curry (weil gelb) oder gemahlene Petersilie (weil grün) streute.
Zu trinken gab es abends und nachts nichts. Die Kinder pinkelten nachts nämlich allesamt ins Bett. Wohl das einzige Vergnügen, das ihnen keiner nehmen konnte, so sehr man es auch versuchte. Aber dafür wurde mit Weleda zähnegeputzt.
Ich war ziemlich froh, als der Spuk schließlich vorbei war und ich wieder bei meinen eigenen Eltern war. Die mir glaubten und den Kontakt zu dieser Familie abbrachen. Die anderen Kinder dort hatten dieses Glück nicht.
Soviel zur Frage, welche Voraussetzungen man haben muß, um Waldorflehrer zu werden…
Vielen Dank für deine Ausführungen. Und es ist natürlich klar, welche Antwort der Waldis zu erwarten ist: „Es sind nicht alle so, das war wohl ein schlimmer Fall“.
Auch wie Burschenschaften, die ständig mit dem Finger auf andere zeigen und behaupten, nur die anderen seien schlimmer, man selbst sei in Ordnung, zeigen wahlweise Waldorfschüler, -lehrer und -meister, aeh, -eltern, auf die Schulkameraden, Lehrerkollegen oder andere Waldorfschulen, die ja sicherlich schlimm und streng sind, aber das Eigene ist eigentlich ganz gut: Eine tolle Schule, wo wir noch etwas Musik und Kunst machen.
Danke für deine Ausführungen, es zeigt halt, dass sie alle irgendwie einen Knacks haben, auch wenn die Größe variiert…
ich hoffe doch einmal das nach diesen sehr persönlichen erfahrungen, auch noch ein anderes bild von waldorfschulen gezeigt wird. vor allem aber auch von den menschen, welche diese art der bildung als eine alternative zum schulsystem sehen und nicht als religion.
ob die artikel bei den ruhrbaronen das leisten, bei menschen die sich bisher noch nie mit diesem thema auseinandergesetzt haben, mag ich nicht beurteilen.
aber ich muss ganz klar sagen, es geht auch anders. dies habe ich sowohl in meiner familie erlebt und erlebe ich gerade wieder selbst. mag aber auch daran liegen das die wahl der schule eine rolle spielt, den ich kenne ja nur die welche ich selbst besucht habe.
von menschen (sowohl eltern als auch lehrern) welche solche extreme ‚ausleben‘ ist in meinem gesamten umfeld lieber abstand genommen worden bzw. waren sie nur einzeln anzutreffen.
@ Jo Frank
Danke für deinen Bericht!
So schlimm kann es bei dir nicht gewesen sein, denn du kannst noch berichten. Andere, die Erfahrungen mit Waldorf gemacht haben, schreiben mir, Zitat:
„Ich habe mit der Sache in gewisser Weise abgeschlossen und es ist anstrengend sich zu erinnern.“
@ Jo Frank
… nur ganz ganz wenige Waldorf-Betroffene haben die Kraft, so einen Bericht abzuliefern:
https://www.ruhrbarone.de/wie-gut-sind-waldorfschulen/
„Wie gut sind Waldorfschulen?
Eine Antwort einer Mutter aus dem Ruhrgebiet auf die gleichnamige TV-Dokumentation des SWR.
(…) Wie ich rückblickend sagen muss, ist das Waldorfsystem raffiniert und an Verlogenheit nicht zu überbieten. Ist man einmal in dessen Fänge geraten, kommt man nur ganz schwer wieder heraus. Mit dem Eintritt in die Waldorfschule begibt man sich automatisch in ein Abhängigkeitsverhältnis – ohne sich dessen bewusst zu werden. Der Lehrstoff der Waldorfschulen ist so angelegt, dass Kinder beim Wechsel in eine öffentliche Schule erhebliche Lücken haben, die nur sehr schwer, oder gar nicht, wieder zu schließen sind – mein Sohn hatte diese erheblichen Wissenslücken und wurde schliesslich in die 4te Klasse zurückversetzt. Ein Schulwechsel geht auf Kosten der Kinder und Jugendlichen, die sich als Versager fühlen müssen, auch wenn sie keine sind. Ich hatte Glück, da wir an der öffentlichen Schule auf kompetente, erfahrene und verständnisvolle Pädagogen trafen.
Die Waldorfschul-Karriere meines Sohnes erschien der jetzigen Lehrerschaft anfänglich eher unglaubwürdig. Die Waldorfschule verkauft sich nach außen hin sehr gut. Kennt man sie aber von innen, wird man eines Besseren belehrt. Die große Waldorf-Gemeinschaft lebt nach der Devise: „Bist du nicht für uns, bist du gegen uns.“ Die gegen uns sind, lassen wir außer Acht und entledigen uns dieser Eindringlinge schnellstmöglich, egal wie … Die Wahnvorstellungen Rudolf Steiners werden in der Waldorfschule ausgelebt – mit kräftiger finanzieller Unterstützung des Staates. Dieser lässt diese Sekte schalten und walten, wie es ihr gefällt. Ohne Gegenleistung, ohne Auflagen, ohne wirksame Kontrollen. Wo leben wir? Der Gesetzgeber verpflichtet die Schulaufsicht, auch die Qualität von Privatschulen zu überprüfen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass nur kompetente, gut ausgebildete Lehrer Schüler unterrichten dürfen. Selbstverständlich sollte es auch sein, dass jederzeit die Möglichkeit gegeben ist, an eine andere, auch öffentliche Schule zu wechseln – ohne riesige Wissenslücken und seelische Schäden aus der Waldorfschule im Ranzen mitzunehmen. An der PISA-Studie haben sich die Waldorfschulen gar nicht erst beteiligt …“
Der Spuk geht unbeeindruckt von allen negativen Erfahrungen weiter. Die Geister, die sie riefen, halten derzeit zum Beispiel im Kunstmuseum Wolfsburg die unsichtbaren Fäden hinter einer publikumswirksamen Großveranstaltung in der Hand:
http://www.steinerimbrett.wordpress.com/2010/08/16/da-täuschen-sie-sich
[…] Ruhrbarone Veröffentlicht […]
Jatzt wäre es interesant, in welchem Jahr das ganze war?
So hat jeder was aus der Kindheit zu erzählen. Ich besuchte von 1970-1974 die Grundschule. Die ersten 2 Jahre waren ok. 50 Kinder in der Klasse, die Klosterschwester hat kaum geschlagen. Aber in der dritten hatten wir einen Altnazi. Er hat täglich seine Prügel-Lieblinge verprügelt, Ecke stehen bis zur Ohnmacht, mit dem Kopf an die Tafel knallen…Keine Ohrfeigen, sondern richtig derbe Prügel. Kein Mensch hat sich darüber beschwert, da es normal war. Später hatten wir am Gymnasium einen Lehrer, die schon am Jahresanfang sagte, wer durchfallen wird. Ich hatte Jugendfreunde aus der Walldorfschule und muß sagen, dass sie in der Persönlichkeitsentwicklung und im Allgemeinen voraus waren.
Den Käse, dass Naturwissenschaften mit Molekültheorien, Erdölentstehungstheorien und sonstigen unbewiesenen Theorien zur Grundbildung gehören, kann ich nicht nachvollziehen. Letztendlich lernt man in der Schule weder wie man eine Steuererklärung ausfüllt, wie man ein Grundstück kauft, noch wie Bankkredite funktionieren ….
@Sepp:
Es müßte 1970 oder 1971 gewesen sein.
Wobei meine Erinnerungen sich ja mehr auf diese Familie beziehen als auf das Waldorfsystem. Daß das teilweise explizit zum System gehört, dieses Plastikspielzeug verbannen z.B., war mir nicht klar, aber natürlich spürte man, daß das zusammengehört. Und in der Schule damals war manches merkwürdig, aber nichts, das so schlimm war, daß ich mich heute noch dran erinnere. Aber ich war ja nur Gast. Da habe ich nur noch Bilder in Erinnerung, von der Eurythmie-Halle, von dem Klassenzimmer, vom Gang…extrem wohl gefühlt habe ich mich definitiv nicht, zumal niemand gerne in seinen Ferien in die Schule geht, aber es gab keine Sachen, die sich „eingebrannt“ hätten.
Was so einige andere Kritikpunkte an Waldorf betrifft:
Ich hatte auch an der „normalen“ Schule Klassen mit 41 Schülern, und zwar auch am Gymnasium. In der 3. wurde bei uns seitens einer Lehrerin auch geprügelt, wegen „Sauklaue“ meinerseits, was mein Vater ihr aber dann untersagte. Und seitens der anderen Schüler gemobbt und geprügelt wurde ohnehin – besonders, als wir Neonazis in die Klasse bekamen. Also das alles würde ich nicht für einen herausragenden Kritikpunkt an Waldorf sehen – aber von Waldorf würde man halt erwarten, menschlicher zu sein. Doch das sind viele „Alternative“ leider nicht, das vergißt man in seinem Idealismus gerne mal. Und Waldorf ist zudem halt eher rechts als links, auch wenn das m.E. ohnehin in die Rubrik „same shit, different color“ fällt. Intoleranz ist Intoleranz, die gibt es links ja auch, und bei Ökos sowieso.
Wobei ich auch meine ganze Schullaufbahn selbst hingelaufen bin – gebracht wurde ich nie. Lustig, wenn man das jetzt so liest, daß heute fast alle Schüler gefahren werden (aber wohl nur bei den Bessergestellten) – was im Übrigen ein entsetzliches Verkehrschaos vor Schulen verursacht. Und deshalb auch keineswegs sicherer ist. Aber früher hatte man keine zwei Autos, und das eine wurde normal für die Arbeit benötigt.
Am Gymnasium hatte ich mehrere Alkoholiker als Lehrer, und es war ziemlich bescheiden. Allerdings, mit Waldorf würde ich heute wohl als Körbeflechter arbeiten. ;-/
@ Sepp
sorry für dich, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast.
Prügel gab’s während meiner Schulzeit nicht, auch nicht beobachtet. Die Lehrer am Gymnasium waren keine Helden oder Genies, aber INDIVIDUEN mit persönlichen Stärken und Schwächen und nicht gleichgeschaltet, wie an den Waldorfschulen. Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied. Das habe ich gestern einem Politiker geschrieben, mit dem ich mich über das Thema austauschte, Zitat Lichte:
„Richtig ist: auch an öffentlichen Schulen gibt es Defizite (…)
Aber der entscheidende Unterschied ist: Der Waldorf-Wahnsinn hat System. Die zukünftigen Waldorflehrer werden genötigt, ein Glaubensbekenntnis zu Rudolf Steiner abzulegen, oder aber zumindest nicht zu widersprechen. Jenseits von Steiner gibt es nichts.
Dazu ein kurzer, prägnanter Brief an den Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, in der Anlage. Schnell gelesen.
Ich bürge für die Echtheit. Sie können aber gerne auch mal selber bei Prof. Zöllner nachfragen, wieso er nicht gehandelt hat: Der Brief von M.S. war nur einer von vielen zur Waldorf-Lehrerausbildung.“
Anlage:
…………………………………………………………………..
“M.S.
Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner
Beuthstr. 6-8
10117 Berlin
Bitte um staatliche Prüfung der Lehrerbildung und damit verbundener Lehrinhalte am Waldorf- Lehrerseminar Berlin- Mitte
Berlin, 28.2.2007
Sehr geehrter Prof. Dr. Zöllner,
ich habe von September 2006 bis Ende Februar 2007 an der Weiterbildung zum Waldorflehrer/ Abendkurs am Seminar für Waldorfpädagogik e.V. in Berlin- Mitte, Weinmeisterstraße 16, 10178 Berlin, teilgenommen.
Was dort als Lehrerbildung bezeichnet wird, ist meiner Erfahrung nach die Vermittlung anthroposophisch- esoterischer Inhalte, ohne Duldung sachlicher Kritik, die seitens der teilnehmenden Seminaristen geäußert wurde. Zur Weiterbildung gehört die Besprechung und Auslegung esoterischer Texte des Begründers der Anthroposophie Rudolf Steiner. Diese Besprechungen und Auslegungen haben den Charakter einer ideologischen Schulung, die das anthroposophische Menschenbild im zukünftigen Lehrer fest verankern soll. Das bedeutet, dass die äußerst fragwürdigen Anschauungen Steiners in den zu lehrenden Unterrichtsstoff der Waldorfschulen einfließen.
Noch vor Beginn des Seminars wurde mir vom Dozenten und Seminarleiter Michael Handtmann beim Vorstellungsgespräch versichert, dass ich keinesfalls zum „willigen Schüler Rudolf Steiners“ ausgebildet werden solle. Das Gegenteil war der Fall. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht im Verlauf einer offenen Auseinandersetzung das Seminar verlassen habe, sondern schlicht um eine Auflösung meines Lehrgangsvertrages gebeten habe.
Viele meiner Mit- Seminaristen waren ebenso verwundert und abgestoßen von der Indoktrination esoterischer Schulungsinhalte, doch offene Kritik kam nur bei den wenigsten auf. Grund dafür ist die berufliche und ökonomische Lage der meisten Seminaristen, die sich durch die Weiterbildung zum Waldorflehrer eine berufliche Perspektive erhoffen. Die meisten der Seminaristen sind ebenso wie ich über 30 Jahre und älter – viele von ihnen von Arbeitslosigkeit bedroht. Da Kritik von den Dozenten des Seminars mit Schweigen oder beleidigter Ablehnung beantwortet wurde, ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit schweigt, obwohl viele anders denken – niemand möchte seinen zukünftigen Arbeitsplatz gefährden.
Zur Methodik des Unterrichts: Ich besuchte die Oberstufenmethodik. Auch hier war die Grundlage jeglicher Betrachtung seitens der Dozenten Rudolf Steiner: alles beginnt und endet mit ihm. Jede Empfehlung, jedes Betrachten des Schülers und des Unterrichts wird durch die Texte Steiners erklärt und interpretiert. Da bleibt kein Raum für Veränderungsvorschläge oder eine wissenschaftliche Auseinandersetzung – ein Vergleich mit pädagogischen Standardwerken findet nicht statt.
Ich frage mich ernsthaft, wo dabei das eigene Denken eines zukünftigen Lehrers bleiben soll, es wird einfach ersetzt, denn die obskuren Schriften Steiners liefern nach Ansicht der Dozenten die Antworten auf alle Fragen. Diese Art von Lehrerbildung verstößt gegen das Selbstbestimmungsrecht im Denken und Handeln der Teilnehmer, sie ist sektiererisch und esoterisch- ideologisch. Deshalb bitte ich sie nachdrücklich, das Aufsichtsrecht des Staates zu nutzen, um die Lehrerbildung des Seminars für Waldorfpädagogik eingehend kritisch zu prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
M.S.”
„Seine Jünger sagen, Tilman Wacker sei einst ein Engel erschienen, um ihm zu verkünden, dass er die Reinkarnation von Rudolf Steiner sei“
„Ein Studium hat Tilman Wacker nicht abgeschlossen, aber es heißt, er könne eine Amsel, die am Fenster vorbeifliegt, rhetorisch in 20 Minuten mit dem gesamten Weltenlauf verknüpfen“
„das habe wunderbar funktioniert, sagen Eltern, die ihn bewundern. Ihre Kinder hätten sich an der Novalis-Schule zu schöpferischen, glücklichen Menschen entwickelt. Seine Kritiker sagen, er habe die Schule in eine Sekte verwandelt, in der nur er als Guru entschieden habe, was richtig und was falsch sei“
„Es gibt wenig, womit sich Steiner nicht beschäftigt hat, aber das trifft ja auch auf Kim Jong Il zu“
aus: „Das Irrenhaus von Friedrichshagen“
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52032604.html
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-58485935.html
Vier Jahre Nulldiät
Von Thadeusz, Frank
Eine Anhängerin Rudolf Steiners behauptet, die Wundmale Jesu zu tragen. Auch habe sie seit Jahren nichts gegessen. Das Urteil einer Anthroposophen-Kommission: Der Fall lohnt die Erforschung.
Ab Ostern 2004 musste Judith von Halle den Gebrauch von Zahnpasta einstellen. Die Mundpflege führte unerwartet „zu einem Delirium, bei dem ich vier bis fünf Stunden zwischen Leben und Tod schwebte“. Eine in der Schmiere enthaltene winzige Menge Alkohol hatte im Organismus der Berlinerin „heftigste Vergiftungserscheinungen“ provoziert.
Doch Furcht vor Karies und Parodontose waren ohnehin nicht am Platz. Es habe sich unvermittelt herausgestellt, so berichtete die damals 31-Jährige, dass sie überhaupt keine Nahrung mehr zu sich nehmen musste. Selbst leichter Blattsalat brachte sie an den Rand des Kollapses.
Mit der Einstellung jeglicher Ernährung war die seltsame Wandlung ihres Körpers keineswegs beendet. So hätten sich im Zuge der merkwürdigen Metamorphose auch ihre Sinneswahrnehmungen geschärft wie bei einem Raubtier.
Plötzlich konnte von ihr bei günstigen Windverhältnissen „exakt gehört werden, was Hunderte Meter entfernt gesprochen wird“. Auch habe sie nun auf wundersame Weise erschnüffeln können, „was in einem fremden Organismus durch den Ernährungsprozess vor sich geht, was vor vielen Stunden gegessen wurde, woher die Nahrungsmittel stammten, welche Beschaffenheit sie hatten, wie sie verarbeitet wurden“.
Alsbald tauchten zudem blutergussartige Erscheinungen an Händen und Füßen auf, die freilich nur Vorboten eines weit größeren Spektakels waren: Während im Rest der Republik Familien fröhlich ihren Karfreitagsfisch verzehrten, will sie am eigenen Leib den Leidensweg Jesu nach Golgatha nachempfunden haben – einschließlich „der stundenlangen Misshandlungen, Folterungen, schließlich der Kreuzigung und des Todeskampfes“.
(…)
@ jd
warst Du auf der Schule des rechten Rassisten Rudolf Steiner, der Waldorfschule?
Aber noch ist nicht alles für Dich verloren, auch aus Hardy Krüger wurde noch ein Sympathieträger und lupenreiner Demokrat, https://de.wikipedia.org/wiki/Hardy_Kr%C3%BCger
Krüger wurde als Sohn des Ingenieurs Max Krüger geboren und verbrachte seine Kindheit in Berlin-Biesdorf. 1941 kam er als 13-Jähriger auf die Adolf-Hitler-Schule der Ordensburg Sonthofen.[1] Bis 1944 wurde er dort für eine künftige Führungsposition im NS-Staat erzogen, wobei sein Berufswunsch Ingenieur war.
Während seiner Schulzeit in Sonthofen wurde er 1943 als Darsteller des Pimpf Bäumchen für den NS-Film „Junge Adler“ (Regie: Alfred Weidenmann) ausgewählt. Dies sollte fortan sein weiteres Leben bestimmen. Zunächst überzeugter Adolf-Hitler-Schüler, lernte er bei den Dreharbeiten in den UFA-Studios in Babelsberg Albert Florath und Hans Söhnker kennen, die unter großen Gefahren Juden zur Flucht verhalfen und ihn über das Regime aufklärten.
@ Jo Frank
Ursprünglich sollte mein neuer Artikel heissen:
„Eine Sekte? Waldorfschule Schloss Hamborn, das anthroposophische Zentrum in Ostwestfalen“
aber man will ja nicht unnötig – merkt ja jeder selber, oder? – provozieren, also:
„Waldorfschule Schloss Hamborn, das anthroposophische Zentrum in Ostwestfalen“
https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-schloss-hamborn-das-anthroposophische-zentrum-in-ostwestfalen/
Hopmann sieht bei “Waldorfianern” eine Sekte
Dass die Anhänger von Steiner sagen, dass es ihnen vor allem um das Kind gehe, klinge zwar “freundlich”, gemeint sei damit aber, dass sie das Kind als “Spielfläche für die eigenen Pädagogik” verwenden würden. “Denen geht es um das Kind so wie es der Bank ums Geld geht”, so Hopmann.
Wenn man seinem Kind einer Sekte aussetzen wolle und will, dass es nach der Lehre von Steiner unterrichtet wird, dann könne man das aber natürlich machen.
“Das ist das Recht der Eltern”. Dass manche Kinder schadenfrei aus der Waldorfschule kommen können, sei nur ein Beweis dafür, dass starke Kinder und ihre Eltern den Schaden ausgleichen können …
https://derstandard.at/1304553480433/derStandardat-Reportage-Mit-Schlingenmalen-zum-Schreiben-finden
„Waldorfschule: „Man kann nicht nur ein »bisschen« Waldorf sein“
Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, über Waldorfschule, Rudolf Steiner und die Anthroposophie. Das Interview führte Andreas Lichte für die Ruhrbarone (…)
Lichte: Ein Werbeslogan der Waldorfschulen lautet: „Im Mittelpunkt der Mensch“. Im Standard sagen Sie über die anthroposophische Pädagogik: „Denen geht es um das Kind so wie es der Bank ums Geld geht.“
Hopmann: Im Mittelpunkt steht bei denen der Mensch, wie Rudolf Steiner ihn sieht, also als Reinkarnation, als Mitglied einer Rasse, als Charaktertyp usw. Ziel ist es, den jeweiligen Menschen entsprechend den Steinerschen Lehren zu formen bzw. sein „Wesen“ zu entfalten. So wie bei anderen Sekten verbindet sich damit ein Totalitätsanspruch: Wir wollen dich mit Haut und Haaren, mit deiner ganzen Persönlichkeit vereinnahmen – nicht anders als eine Bank dein Geld will: Nicht um nett zu dir zu sein, sondern um an dir Geld zu verdienen. Bloß blöd, wenn man zu jenen Wesen zählt, denen laut Steiner Dahinsiechen oder Verkümmern vorausbestimmt ist. Denen geht es dann wie bei der Bank, wenn die Kreditwürdigkeit dahin ist (…)“
das vollständige Interview: https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-„man-kann-nicht-nur-ein-»bisschen«-waldorf-sein“/
Waldorfschule als Sekte:
https://blog.esowatch.com/?p=5092
„Freie Waldorfschule Kempten: Ein ehemaliger Schüler berichtet
(…) Diese Schule ist eine Sekte, die meiner Meinung nach komplett verboten werden sollte. Vor allem ist es unerhört, dass so etwas noch mit Steuergeldern unterstützt wird. Viele Eltern schicken ihre Kinder gutgläubig an so eine Schule und wissen nicht was da abgeht. Meinetwegen sollen Erwachsene sich irgendwelchen versponnenen Esoterik-Sekten anschließen. Aber Kinder die an so eine Schule geschickt werden haben ja überhaupt keine Wahl und können auch nicht beurteilen, ob das normal ist, was da unterrichtet wird.“
“Brandenburg: Waldorfschule für alle? – „Sekte“ für alle?
Ein Rechtsgutachten sagt: „Dass einem privaten Schulträger in Zukunft eine Monopolstellung zukommen kann, wird grundgesetzlich nicht ausgeschlossen.“ Und: „Er erfüllt dann die Aufgabe einer öffentlichen Schule.“ Gibt es bald eine Monopolstellung privater Schulen? Die Waldorfschule für alle?
(…) Das Grundgesetz, Artikel 7, Absatz 4, gewährleistet ausdrücklich „das Recht zur Errichtung von privaten Schulen“. Aber ist es noch eine „freie Gesellschaft“, wenn Eltern gezwungen werden, ihre Kinder auf eine Privatschule wie die Waldorfschule zu schicken?
Eine Schule, von der Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, sagt, dass sie von einer „Sekte“ betrieben wird, Zitat Prof. Hopmann:
„Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun.“
(…)”
weiter: https://www.ruhrbarone.de/brandenburg-waldorfschule-fuer-alle-sekte-fuer-alle/