Einen Charakter-Spieler wie Niclas Füllkrug zu verlieren, kann sich der BVB nicht leisten

Sich als langjähriger BVB-Fan mit der aktuellen Mannschaft der Dortmunder vollauf zu identifizieren fällt schwer. Nach den Abgängen von Mats Hummels und Marco Reus in diesem Sommer, sind derzeit nicht mehr viele Spieler im Kader von Borussia Dortmund, die zum Aushängeschild des Vereins taugen.

Zu sehr wurde in den vergangenen Jahren am Kader der Schwarzgelben herumgebastelt, das Team durch das Setzen auf junge Talente, die Dortmund dann aber häufig schneller wieder den Rücken gekehrt haben, als das die Anhängerschaft eine echte Beziehung zu ihnen aufbauen konnte, ein Stück weit beliebig austauschbar gemacht.

Zu den wenigen Spielern mit echter Persönlichkeit und viel Charakter, die in diese Rolle hineinwachsen könnten, gehört zweifelsohne Niclas Füllkrug, der sich nicht nur in seiner ersten Spielzeit in Dortmund jede Menge Sympathien erkämpfte, der auch bei der gerade zu Ende gegangenen Fußball-Europameisterschaft als Joker der DFB-Auswahl bundesweit zum Publikumsliebling avancierte.

Doch ausgerechnet dieser Charakterspieler mit internationaler Klasse könnte dem BVB in den kommenden Tagen abhandenkommen.  Nachdem die Borussia offenbar kurz vor der Verpflichtung von Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart steht, droht Fanliebling Füllkrug bei Vollzug des Transfers ein Platz auf der Ersatzbank. Für einen Nationalspieler, der auf dem Höhepunkt seiner Profilaufbahn steht, natürlich keine Idealvorstellung.

Über einen Abgang von ‚Fülle‘ in Richtung Italien wird daher spekuliert. Offenbar ist der AC Mailand für ihn eine lukrative Option. Für den BVB wäre das zweifelsohne eine ganz bittere Pille. So sinnvoll die Hinzunahme eines etablierten Bundesliga-Top-Stürmers wie Guirassy beim BVB auch  wäre, so schlecht wäre auf der anderen Seite der Abgang Füllkrugs, als eine der letzten echten Persönlichkeiten des Teams.

Als Fan kann man daher nur hoffen, dass es Neu-Trainer Nuri Sahin in Dortmund gelingt Niclas Füllkrug die Rolle als Stürmer Nummer 1B schmackhaft zu machen. Das wäre nicht nur gut für die Klasse der Mannschaft, sondern auch für die zuletzt häufig mangelhafte Identifikation der Fans mit dem Kader der Borussia! Ein solcher Spieler hat das Potenzial zum Publikumsliebling, auch wenn er zukünftig nicht jedes Spiel für den BVB von Anfang an bestreiten würde.