Am Rabbinerhaus der ›Alten Synagoge‹ in der Essener Innenstadt hat die Polizei heute morgen Einschusslöcher identifiziert. Zeugen hatten den Vorfall gemeldet. Es ist niemand verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Polizei heute Mittag. Mittlerweile ist eine Ermittlungskommission eingesetzt worden – aktuell sind die Hintergründe der Tat noch unklar. Auch, ob es ein gezielter antisemitischer Anschlag ist.
Innenminister Herbert Reul (CDU) reiste persönlich nach Essen und berichtete vor Ort gegenüber Pressevertretern, dass nach einem männlichen Tatverdächtigen gesucht werde. „Der Anschlag auf die alte Synagoge in Essen erschüttert mich zutiefst“, sagte der NRW-Innenminister. „Die vorhandenen Videoaufzeichnungen werden jetzt mit Hochdruck ausgewertet. Der Staatsschutz ist eingebunden.“ Die jüdische Gemeinde Essen könne „sich darauf verlassen, dass wir alles tun, um den Täter schnellstmöglich zu ermitteln“, so die Worte von Reul.
Seit dem Jahr 2010 heißt die ›Alte Synagoge‹ nun seit 12 Jahren „Haus jüdischer Kultur“ – und bietet als interkulturelle Begegnungsstätte Informationen über Traditionen, Feste und zur Geschichte jüdischer Kultur. Im benachbarten ehemaligen Rabbinerhaus ist das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte untergebracht.