Bitterer Rückschlag bei den jüngsten Verhandlungen zwischen der nordamerikanischen Profi-Eishockey-Liga ‚NHL‘ und der Spielergewerkschaft ‚NHLPA‘ am gestrigen Donnerstag.
Nachdem der jüngste Vorschlag der Ligaverantwortlichen zu Wochenbeginn, die Einnahmen zukünftig zu gleichen Teilen zwischen Eigentümern und Spielern aufzuteilen, zunächst Grund zu Optimismus auf eine baldige Beendigung des seit Wochen andauernden Tarifstreits lieferte (wir berichteten), lehnten die Spielervertreter der NHLPA diesen nun kurz und schmerzlos ab.
Durch die Gewerkschaft wurden beim gestrigen Treffen direkt drei Gegenvorschläge präsentiert, welche die Ligaverantwortlichen aber bereits ihrerseits als ‚unerfüllbar‘ ablehnten.
Seitens der Liga wurde der eigene Vorschlag quasi als ‚letztes Wort‘ bezeichnet.
Beobachter zeigten sich vom Verhalten der Gewerkschaft überrascht, da die NHLPA in ihren jüngsten Gegenvorschlägen nun offenbar sogar wieder von der zuvor gemachten Position zurückwich, von ihrer zuletzt angedeuteten Kompromissbereitschaft nicht mehr viel erkennen ließ, und die Lücke zwischen den beiden Verhandlungspositionen somit sogar wieder vergrößerte.
Beide Seiten trennten sich am Donnerstag, zunächst ohne weitere Gespräche zu terminieren. Ligaboss Gary Bettman verließ die Gesprächsrunde mit eisigem Gesichtsausdruck und den Worten: ‚Wir scheinen leider wirklich nicht dieselbe Sprache zu sprechen!‘
Die Enttäuschung bei vielen Hockeyfans in Nordamerika und auch bei den NHL-Fans hier in Deutschland und Europa ist unterdessen riesengroß. In diversen NHL-Fanforen kommt allmählich regelrechte Wut auf die Verantwortlichen auf.
Offenbar befürchten viele Anhänger inzwischen, dass die anstehende Saison, welche eigentlich in diesen Tagen hätte beginnen sollen, erneut komplett dem ‚Arbeitskampf‘ zum Opfer fallen könnte, so wie zuletzt schon 2004/2005 geschehen.
Eishockeyfreunde hierzulande können der erneuten Verhärtung der Fronten im Tarifstreit in Übersee indirekt aber vielleicht sogar etwas Positives abgewinnen, steigt nun doch die Wahrscheinlichkeit, dass NHL-Stars wie Christian Ehrhoff, der zur Zeit notgedrungen in Krefeld für die dortigen Pinguine in der DEL spielt, noch eine ganze Weile in den europäischen Eishallen zu bewundern sein werden.
Schönes Netzfundstück zum Thema: