Seit dem Wochenende ist es offiziell: Die streitenden Tarifparteien (Teameigner und Spieler) in der Profieishockeyliga NHL konnten sich innerhalb der selbst gesetzten Frist bis zum 15. September nicht auf einen neuen Rahmentarifvertrag (CBA) einigen.
Folgerichtig haben die Ligaverantwortlichen die Spieler nun ‚ausgesperrt‘,
so wie es auch 1994 und 2004 zuletzt geschah, als die letzten beiden Rahmentarifverträge in der National Hockey League ausliefen. Der von Eishockeyfans befürchtete ‚Lockout‘ ist somit bittere Realität geworden.
Der pünktliche Saisonstart Mitte Oktober rückt nun in weite Ferne.
Beide Seiten betonten zwar auch am Wochenende ihre Gesprächsbereitschaft, die inhaltlichen Differenzen liegen aber unverändert weit auseinander.
Hintergrund der Streitigkeiten ist u.a. eine geplante Absenkung der finanziellen Beteiligung der Spieler am Umsatz der Liga. Im Laufe der letzten sieben Jahre erhöhte sich der Umsatz der National Hockey League regelmäßig, übertraf zuletzt sogar deutlich die 3 Milliarden US-Dollar-Grenze. Vor sieben Jahren, als der letzte Rahmentarifvertrag auslief, waren es ‚nur‘ gut 2 Milliarden US-Dollar/Jahr.
Vorhaben der Liga, vertreten durch ihren Chef Gary Bettman, war es nun, den davon für die Spieler zur Verfügung stehenden Anteil von 57% auf 43% der Einnahmen zu senken. Kompromissvorschläge bewegten sich zuletzt rund um die 50%-Marke. Eine Einigung gelang trotzdem nicht.
Wann und wie es nun weiter geht, das weiß niemand. Fest steht allerdings schon, dass es mit dem Verständnis der Fans für die abermals gescheiterten Verhandlungen, wohl nicht weit her ist.
Diese Beklagen in Fanforen in Übersee vielfach die ‚Gier‘ der Spieler, die sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als sehr unrealistisch und habgierig erweisen würden.
2004/2005 fiel in einer ähnlichen Situation sogar die komplette Saison dem ‚Arbeitskampf‘ in der NHL zum Opfer. 1994/95 startete man mit einer dreimonatigen Verspätung im Januar in die NHL-Vorrunde. Glaubt man einer Umfrage des kanadischen TV-Senders ‚TSN‘, dann sind die Fans diesmal skeptisch. Nahezu die Hälfte der im Internet befragten User glaubt demnach daran, dass auch diesmal erneut die komplette Spielzeit ausfallen wird.
Wir halten Sie dazu hier bei den Ruhrbaronen auf dem Laufenden.
Hey, schöner Artikel. Ist aber sehr aus NHL-Fan Perspektive geschrieben.
Ich freue mich ein bisschen über den Lockout weils die Chance gibt das mal wieder einige der besten Hockey Spieler in der Deutschen Eishockey Liga auflaufen. Das zusammen mit dem neuen TV-Vertrag bei Servus TV hat mein Interesse an der obersten Liga hier echt erhöht.
@M.: Danke! Dein Eindruck ist schon richtig. Ich verfolge Eishockey fast ausschliesslich in der NHL. Daher werde ich die Liga schon sehr vermissen. Mit der DEL kann ich mich persönlich nicht so recht anfreunden. Freuen tue ich mich über den Lockout daher jedenfalls nicht. Aber ich verstehe was Du meinst. Für die ausländischen Ligen in Europa ist das mit dem Lockout natürlich nicht gerade ungünstig. Es könnte wieder der ein oder andere Superstar den Weg nach Europa finden.