#EM2016: Das Turnier in Frankreich wird als ein nur mittelmäßiges in Erinnerung bleiben

Foto: Robin Patzwaldt
Foto: Robin Patzwaldt

So ist das halt mit der sich ausgleichenden Gerechtigkeit. Wenige Tage nach dem äußerst glücklichen Erfolg im Elfmeterschießen gegen Italien, setzte es nun ein sportlich auf den ersten Blick nicht unbedingt gerecht erscheinendes ‚Aus‘ für die DFB-Auswahl bei der Fußball-Europameisterschaft im Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich.

Jogis Buben unterlagen am Abend in Marseille bekanntlich mit 0:2 (0:1). Zwei Treffer von Antoine Griezmann (45. + 72.) besiegelten die erste Niederlage seit 1958 in einen KO-Spiel gegen den Nachbarn.

‚Angstgegner‘ Italien erstmals in einem Pflichtspiel besiegt, gegen Frankreich dann erstmals seit rund 60 Jahren in einem Turnier aber wieder unterlegen. Beide Entscheidungen hätten auch genauso gut andersherum ausfallen können. Kein Grund also um nun irgendwelche Tiefenanalysen anzustellen, welche eine vermeintliche Ungerechtigkeit herauszuarbeiten versuchen.

Die EM in Frankreich ist halt generell ein Turnier in dem sich keine Mannschaft wirklich als herausragend darstellen konnte. Es ist und bleibt wohl ein eher mittelmäßiges Turnier. Dass Frankreichs Finalgegner Portugal nur eines seiner bisher sechs Turnierspiele in den regulären 90 Minuten für sich entscheiden konnte, fünf Mal jedoch remis spielte, zeigt das ja auch sehr anschaulich.

Nach insgesamt vier Wochen neigt sich die Suche nach Europas bestem Nationalteam nun also langsam ihrem Ende entgegen. Nicht wenige Beobachter werden erleichtert sein, wenn die Titeljagd sich dann am Sonntag endgültig erledigt hat, sich die Vereinsmannschaften dann im Anschluss so langsam, nach und nach, wieder versammeln und sich dann intensiv auf die nächste Spielzeit vorbereiten.

Die erstmals mit 24 Mannschaften ausgetragene Endrunde einer Fußball-Europameisterschaft konnte in diesem Sommer jedenfalls kaum Werbung für diesen Sport betreiben.

Eine Vorrunde bei der lediglich ein Drittel der Teams  aussortiert wurden, erwies sich im Nachhinein als zu taktisch, sorgte für viele defensiv geprägte Begegnungen. Da konnte auch die überraschende Qualifikation von vermeintlichen Fußballzwergen wie Island , Wales & Co. für die KO-Spiele nicht wirklich darüber hinwegtrösten.

Auch im Gastgeberland wollte sich öffentliche Fußballbegeisterung nur ganz zögerlich einstellen. Die Tatsache, dass Frankreich aktuell mit vielen innenpolitischen Themen zu kämpfen hat mag da natürlich ebenfalls ihr Scherflein zu beigetragen zu haben.

Sportlich sorgten die KO-Runden der zweiten Turnierhälfte dann endlich für ein ansteigendes Unterhaltungsniveau. Große Begeisterung beim objektiven Beobachter vermochten aber auch diese nicht wirklich durchgehend zu entfachen. Kein Wunder also, dass das ‚Island‘-Wunder von vielen Fans bisher noch immer als das eigentliche Highlight dieses langen Turniers angesehen wird.

Mit Portugal und Frankreich erreichten immerhin zwei Mannschaften das Finale, welche im Vorfeld bereits zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen waren.

Und die deutsche Auswahl? Insgesamt wurde das Mindestziel Halbfinale erreicht. Kein Grund zur Unzufriedenheit also. Das werden so auch Jogi Löw & Co. irgendwann noch realisieren, wenn sich der erste Frust nach der unglücklichen Halbfinalniederlage erst einmal gesetzt hat.

Die EM 2016 wird als ein ordentliches Turnier für die Deutschen in die Geschichte eingehen. Dass es letztendlich nicht zu mehr gereicht hat ist allerdings auch nicht wirklich zu beklagen.

Von den sechs Spielen des Turniers war eigentlich nur das Achtelfinale gegen die Slowakei wirklich überzeugend. Beim 3:0 darf allerdings nicht übersehen werden, dass es eben ‚nur‘ gegen die Slowakei ging. Ein Team, welches schon mit dem Erreichen der KO-Phase zufrieden sein konnte.

Die Gruppenphase verlief für den DFB allerdings schon nicht besonders überzeugend. Ein maues 2:0 gegen die Ukraine, ein noch faderes 1:0 gegen Nordirland. Da war das auf dem Papier schwache 0:0 gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner Polen fußballerisch noch das überzeugendste Spiel. Und dort hatte man dann leider kaum eigene Torchancen.

Ein Phänomen, welches den Weltmeister von 2014 auch in den Spielen gegen Italien und Frankreich noch einholen sollte. Einmal mit glücklichem, und einmal eben mit unglücklichem Ausgang.

Will der DFB bei zukünftigen Turnieren wieder mehr überzeugen, dann muss man sich in der Offensive etwas einfallen lassen. In der Defensive liegt das Problem aktuell jedenfalls nicht. Drei Gegentreffer in sechs Spielen, zwei davon durch einen Elfmeter, da gibt es nichts zu meckern. Doch ohne eigene Treffer gewinnt man halt nur schwer. Im Vorfeld des Turniers war ursprünglich noch die Defensive als Knackpunkt angesehen worden. Im Turnierverlauf enttäuschte dann aber eher die Offensive.

Natürlich waren auch Frankreich und Portugal insgesamt nicht wirklich deutlich stärker im Turnierverlauf. Aber in engen Spielen entscheidet halt auch häufig das Glück. Und davon hatte die Jogi-Truppe in den letzten Jahren bereits wahrlich genug. Da darf man sich nun eben auch nicht gleich beklagen, wenn dies einmal auf Seiten des gestrigen Halbfinalgegners war…

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Mir wird das, wenn überhaupt, nur als das überflüssigste Turnier nach einer gewonnenen Weltmeisterschaft in Erinnerung bleiben. Und als das mit null eigenen Stürmern außer Gomez – was für sich ja schon eine Peinlichkeit hoch zehn für den DFB und den Vereinsfußball ist und nicht erst im Turnier als Riesenproblem erkennbar war.

Ich guck dann in Zukunft lieber Copa America und Africa Cup, da ist wenigstens auch spielerisch was los:-)

Frank
Frank
8 Jahre zuvor

Als so mittelmäßig habe ich diese EM gar nicht empfunden, gut kein ausgeprägter Offensivfußball, dafür eine Wiederkehr der taktisch orientierten Lösung, durchaus interessante Varianten bei Standards und was mich persönlich freut die Erkenntnis, dass Tiki-Taka-Tuka -Land wohl abgebrannt ist Uberlegener Ballbesitz bedeutet eben oftmals nur brotlose Kunst und taktische Lösungen sind nicht die Stärke von del Bosque, Löw oder des omnipräsenten Pepi-Pep.Insofern eine lohnenswerte EM.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Robin,
das Spiel gestern fand ich "gut-klassig, zumindest im Vergleich zu den meistern anderen Spielen der EM, die auch für mich durchweg das Prädikat "mittelmäßig (befr./ausreichend) verdienen -bestenfalls-.

Allerdings, und das bestätigt die Wahrnehmung von Mittelmäßigkeit, selbst das m.E. "gut-klassige" Spiel gestern wird im Gegensatz zu einigen großartigen Spielen bei EM und WM in der Vergangenheit nicht "ewig" in Erinnerung bleiben; dazu hat es nicht gereicht.

Ansonsten……
Landauf, landab und europaweit wird selbstverständlich über das Spiel. die Taktik beider Mannschaften, die Nominierung der "richtigen" Spieler vor allem mit Blick auf die DFB-Auswahl diskutiert und insbesondere darüber, warum die spielerisch dominante DFB-Auswahl letztendlich verloren hat. Vieles von dem, was da zu lesen ist, erscheint mir bedenkenswert. Insofern erspare ich mir, zu alldem meinen "Senf dazu zu tun" -sh. u.a. die diversen Ausschnitte aus den in- und ausländischen Pressestimmen.

Bin gespannt auf das, was uns im Endspiel geboten werden wird -Spannung, Dramatik und vielleicht hochklassiger Fußball?

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

Da spielen Jogis Buben mal wirklich gut und verlieren. Fußball paradox, aber auch nicht wirklich neu. Es braucht halt einen "Knipser."

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Multikulti hin oder her. Europa sorgt auch beim Fußball nicht mehr für echte Begeisterung. Schade.

leoluca
leoluca
8 Jahre zuvor

Es gab in der Vorrunde zu viele langweilige Spiele, das stimmt. Dank neuem UEFA-Modus.

Auch fällt auf, dass es diesmal keine wirklich neuen Spielideen gibt, was man allerdings nicht bei jedem internationalen Turnier erwarten kann. Mindestens Kroatien hat in zwei Spielen gezeigt, wohin sich der Spitzenfußball nach dem Ende der spanischen Dominanz entwickeln könnte: zu einer Mischung aus Kombinationsfußball und schnellem Umschaltspiel vor allem über die Außenstürmer.

Die beiden entscheidenden Spiele mit deutscher Beteiligung gestern und am Wochenende waren hochklassig und alles andere als Mittelmaß. Gegen zwei Gegner, von denen der erste nichts von seiner intelligenten Defensiv- und Ballkunst verloren, und von denen der zweite sich mit großem Teamspirit und fantastischen Einzelkönnern wieder in die Weltspitze zurückgespielt hat.

Joachim Löw hat m. E. recht, wenn er gestern bei aller Enttäuschung das beste Spiel der deutschen Mannschaft in diesem Turnier gesehen hat, bei der anders als gegen Italien das nötige Glück fehlte. Genug Chancen zum Remis und sogar zum Sieg gab es bis zum Schluss.

Das schließt ja nicht aus, dass man die Mängel sieht, die klar da waren: in der Sturmspitze, wo es bisher keinen Nachfolger für Klose gibt, und auf der Doppelsechs, wo es an jungen Talenten fehlt.

Christian Perzl
Christian Perzl
8 Jahre zuvor

Der Einschätzung kann man größtenteils zustimmen, selbst wenn Portugal/Frankreich ein Jahrhundertspiel werden wird, die EM wäre immer noch mittelmäßig…

Was jetzt kein großes Problem wäre,den Turniere mit Nationalmannschaften hinken immer den Vereinsfußball hinterher.
Aber was mich doch etwas enttäuscht ist der Sieg des Passiven Konzepts gegenüber der aktiven Spielweise. Man hat sich allgemein viel zu oft darauf verlassen das der Gegner irgendwann Fehler macht anstatt ihn dazu zu drängen.

Atleticos Konter/Pressingspiel, Peps wahnwitzige Ballbesitzmaschinen, ja selbst Rehhagels Griechenland hatten einen aktive Idee(Griechenland zB, mauern und Standards erzwingen)… bei der EM hatten so eine vielleicht Deutschland, Italien und unter Abstrichen Portugal in der Vorrunde und Frankreich bei eher spielschwachen Gegnern.

Schade, aber ich bin auch froh das Passivität sich wenigstens noch nicht in den großen Ligen auszahlt.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Ergebnisoptimierung ist beim Fußball eben nicht gleich Qualitätsoptimierung. Oft ist sie sogar das komplette Gegenteil. Ich schau mir das Endspiel trotzdem an. 🙂

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Apropos individuelle fußballerische Ergebnisoptimierung:

http://www.t-online.de/sport/fussball/em/id_78347990/nach-em-aus-dfb-stars-bleibt-trostpflaster-von-100-000-euro.html

Reiche Menschen singen Nationalhymne für Geld. Das nenne ich ironischen Nationalismus. 🙂

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@#9: Aber es wäre doch total ungerecht und gemein, wenn unsere Spitzenkicker gehaltsmäßig gegenüber den deutschen Topmanagern so richtig absacken würden:
https://de.statista.com/infografik/5209/spieler-versus-manager/

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Arnold -8-
" Ergebnisoptimierung ist beim Fußball eben nicht gleich Qualitätsoptimierung".

Ich habe kurz darüber nachgedacht, auf welche andere Bereiche individuellen und gesellschaftlichen Tuns Deine Feststellung – über den Fußball hinaus- zutreffen könnte.
Mir fallen da spontan sehr viele ein.

Thomas Weigle -4-
Wir haben vor dem Spiel über die Schiris " geflachst….."
Lese so eben, daß unter "Experten" -u.a. Waldemar Hartmann!!!!!- und unter Fans nicht nur die Meinung vertreten wird, der Elfmeter sei "ganz und gar unberechtigt" gewesen, sondern Rizzoli habe vorsätzlich falsch entschieden und dahinter stecke eine "italienische Verschwörung".

Ja, ja, so ist das immer wieder, wenn Verlierer nicht verlieren können.

Erinnert mich u.a. daran, daß nach dem sog. Wembley-Tor 1966 in Deutschland die Meinung vertreten wurde, da der Linienrichter, der gegenüber Schiri Dienst (Schweiz) auf Befragen erklärte, der Ball habe die Torlinie überschritten, ein Russe war, habe man angesichts der "Feindschaft zwischen Russland und (West-)Deutschland" nichts Anderes erwarten können, zumal "die Russen" auch im Interesse der DDR einen Triumph "Westdeutschlands" hätten verhindern wollen.

Kann "man" davon ausgehen, daß die Hartmanns u. Co. mit ihrer Verschwörungstheorie "unter ihresgleichen" bleiben werden? Oder werden sie es schaffen, den Diskurs unter den Fußball-Fans über die Gründe für die Niederlage gegen Frankreich (mit-) zu bestimmen?

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Arnold -8-
nachträglich noch eine Bemerkung zur Prämie von 100.000 €, die der DFB den Spielern der DFB-Auswahl zahlt.

Es ist, gelinde gesagt, sehr naiv, davon auszugehen, daß die Spieler
besonders motiviert Länderspiele bestreiten, weil es um "die deutsche Ehre geht", daß sie sich "zerreißen", weil sie das Trikot der "deutschen Nationalelf" tragen.

Es geht nicht einmal nur um die m. E. selbstverständliche Motivation eines jeden Fußballspielers, alles zu tun, damit die Mannschaft, in der man spielt, gewinnt -egal ob Thekenmannschaft, Vereinsmannschaft oder "National-"mannschaft-, es geht denjenigen, die heutzutage mit dem Fußballspielen (viel) Geld verdienen vor allem darum, auch über die Teilnahme an einem Länderspiel ihren "Marktwert" zu erhöhen. Das heißt folglich , daß sich alle Spieler der DFB-Auswahl (ihre Berater, ihre Vereine) heute und morgen vor allem fragen werden, ob nach der EM der Marktwert gestiegen oder gesunken ist.
(Götze…….-gesunken? Höwedes….-gestiegen….? Müller….?? -wäre ja auch ein Thema für eine Diskussion unter den Fußball-Fans).

So wie wir Vereinsfans -ich z.B. als Fan des BVB-wissen, daß die Spieler sich nicht deshalb um eine gute Leistung bemühen, weil sie das Vereinstrikot, z.B. das schwarz-gelbe, tragen, sondern weil sie an der Optimierung ihres Marktwert, folglich an ihre Einkommensmaximierung interessiert sind, sollten auch die Fans der DFB-Auswahl zur Kenntnis nehmen, daß die Spieler sich nicht "der Ehre der Nation wegen" zerreißen.

Zur Vermeidung von Mißverständnissen:
Meine Meinung ist nicht Ausdruck persönlicher Enttäuschung über die beschriebene Motivation der Spieler, sondern nur der Realität geschuldet, die ich zur Kenntnis nehme, und an die zu erinnern mir dann und wann geboten erscheint.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Ich erinnere mich, daß ich Herrn Waldemar Hartmann als noch inkompetenter eingestuft hatt, als mich selber. Und das will was heißen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@#11 Walter Stach: Ich hab das Gesabber von Waldi gestern zufällig bei Lanz mitbekommen. Entweder haben die beim ZDF einfach nur die "Achtung! Satire!!!"-Bauchbinden im Bild vergessen oder Waldi ist mittlerweile von Weißbier auf Koks oder Crystal umgestiegen. Das Entsetzen über diesen unsäglichen Stuss hat man aber auch allen anderen Gästen angesehen.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Helmut Junge,
Klaus Lohmann,

dort, wo Verschwörungstheorien derzeit Konjunktur zu haben scheinen, hat der "Waldi" ja möglicherwiese doch noch Chancen, auf sich aufmerksam machen zu können.

Vielleicht war es ja insofern nicht sachdienlich, aber sehr wohl im Sinne von "Waldi" , daß ich auf diesen Stuss" hingewiesen habe, der allerdings, wie jeder Stuss, nicht von allen als ein solcher verstanden wird.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

"Es ist Zeit die Tribüne zu verlassen"
DENKEN
Von Jim Morrisons Grab über das Bataclan ins Stade de Frane: Was sagt diese Fußball-EM über unsere Zeit aus?
Dazu aus Paris von Peter Unfried Literatur (!!)auf eineinhalb Zeitungszeiten; lesenswert!!!.

EM taz
-Freitag, 8.Juli 2016
TAZ..DIE TAGESZEITUNG

Darüber wäre zu diskutieren, nicht weiter über den "unsäglichen Stuss" von Waldi.

Robert Müser
Robert Müser
8 Jahre zuvor

Schon irgendwie komisch dass bis jetzt noch niemand den

"Löwxit"

gefordert hat. Normalerweise ist der Übungsleiter immer das erste Opfer nach vermasselten Turnieren und andere Übungsleiter sind nach dieser EM mit gutem Beispiel schon vorangegangenen.

Im Fernsehprogramm würde ich nach diversen Höchstleistungen auch einen

"Waldixit"

sehr begrüßen.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Walter, es geht nicht um Naivität, sondern um den Imageverlust, den man erleidet, wenn man zusätzlich zur der mit dem Nationaltrikot verbundene medialen Prominenz auch noch Siegerboni einsteckt. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Mitnahmementalität geht der Durchschnittsbevölkerung nämlich weit mehr auf den Sack, als sich das unsere Fusballfunktionäre vorstellen können.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Arnold,
ja, aber….

Aber viele, viele Fußball-Fans glauben leider immer noch daran, daß sich die Spieler bis zur Erschöpfung während des Spieles engagieren, weil sie das Nationaltrikot tragen ( "ehrenvoll"tragen dürfen!!) oder weil sie das "schwarz-gelbe" oder das "blau-weiße anhaben.

Im übrigen scheint es den Funktionären des DFB -der UEFA, der FIFA- egal zu sein, was der "gemeine Fußball-Fan" von ihren Geschäftspraktiken hält, z.B. von Prämienzahlungen an die Spieler der DFB-Auswahl, solange das weltweit mittlerweile milliardenschwere Geschäft mit dem Fußball äußerst ertragreich funktioniert, auch zum Vorteil des DFB und seiner Mitglieder.

Bierhoff ist für mich die Personalisierung dieses Denkens, in dem der "gemeine Fußball-Fan" gar nicht zu existieren scheint. Dem es völlig gleichgültig sein dürfte, wenn "der Durchschnittsbevölkerung" die Prämienzahlung von 100.000 € pro Spieler auf den "Sack geht", eine Prämie, die im übrigen an Millionäre ausgeschüttet wird . Für den Manager Bierhoff geht es nicht darumr einen möglichen Imageverlust zu Lasten der DFB-Auswahl, des DFB, der Profi-Fußballer bei der Durschnittsbevölkerung, beim "gemeinen Fußball-Fan zu erwägen, sondern darum, zu bedenken, zu erwägen, ob und wie das Verfehlen des DFB-Zieles, nämlich nach dem der WM auch die EM zu gewinnen, dem "großen, weltweiten Geschäft mit dem deutschen Fußball" schaden könnte.

Arnold,
als alter und als ein von Nostalgie nicht freier Fußball-Fan muß ich wider meine Emotionen die Fußball-Welt so zur Kenntnis nehmen wie sie ist.Und wie alle Fußball-Freunde bleibe ich begeisterter Fan dieses Sportes -trotz allem und oft wider jegliche Vernunft. "Man" schimpft z.B. über die jetzige Prämienzahlung -ich auch- und ab morgen………………

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

@ Walter Stach Zunächst denke ich mal, dass man diesen 11er nicht unbedingt hätte geben müssen, war Ermessenssache. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Schiriansetzung falsch war, weil wir jetzt genau das haben, was eigentlich hätte vermieden werden müssen: Verschwörungstheorien allerorten.
Auf der einen Seite wird Brych nach Hause geschickt, weil La Mannschaft im Halbfinale steht und man auch nur den leisesten Verdacht einer möglichen Beeinflussung/Parteinahme durch einen derart "involvierten" Schiri verhindern möchte. Auf der anderen Seite setzt man einen italienischen Schiri an, "dessen" Mannschaft von Jogis Buben aus dem Turnier geworfen wurde, für eben das nächste Spiel der Italienbezwinger an. Der übrigens von dem italienischen UEFA-Zuständigen ausgewählt wurde. Ein Schelm, der…..
@ Robert Müser Es wird höchstens dann einen Löwxit geben, wenn Jogi diesen von sich aus vollzieht. Löw hat das Halbfinale erreicht, seine Truppe hat am Ende gut gespielt und er hat 5x hintereinander das Halbfinale eines großen Turniers erreicht. Diese Bilanz ist einzigartig.
Die Verletzungen waren außerdem ein Handycap, dass von einem Trainer kaum mehr zu beeinflussen ist. Hier stellt sich einmal mehr die Frage ob nicht weniger mehr ist, also Reduzierung der diversen Pflichtspiele. D.H. aber wiederum weniger Einnahmen…..

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

Ach ja, der Waldi, der hat auch nicht als Sportreporter angefangen, sondern kam vom Regionalfernsehen des BR und ich erinnere einen Spiegelartikel aus den 80ern, in dem er sinnbildlich als Kettenhund der bayerischen Staatsregierung vorgestellt wurde, dessen Aufgabe es war, die Anti-Atom-Bewegung und deren Aktionen am Wackersdorfer Bauzaun und anderswo in Bayern heftigst zu verbellen. So wird man halt was in München und kann für Jahrzehnte verständigen Menschen auf den Geist gehen. In der ARD-Welt steht es weiß Gott nicht zum Besten.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Um das Spiel gegen Frankreich zu gewinnen, hätte die deutsche Mannschaft drei (3) Tore schießen müssen. Die aber hat der italienische Schiedrichter nicht gegeben. So war das. Das ist meine Version der Verschwörungstheorie. Hätte er nämlich drei Vorbeischüsse als Tore gewertet, würde niemand über Verschwörungstheorien sprechen. Ist doch so! Ich verstehe überhaupt nicht, was daran so schwer zu verstehen sein soll. Unterm Strich drei Tore nicht gegeben!
Und was die Nationalisten betrifft, die enttäuscht sind, daß Deutschland die auferlegte Rolle als beste Mannschaft Europas und der Welt nur deshalb nicht ausfüllen konnte, weil ein mieser Trainer mit einem Behinderungskonzept das vereitelt hat, bin ich nur froh, daß die Mannschaft es trotz dieser Machenschaften überhaupt so weit gebracht hat. Und wenn sie auch früher schon nicht bei allen Turnieren glanzvoll die jeweilige Meisterschaft gewonnen hat, lag es eben auch entweder am Trainer, am Schiedsrichter oder einer weltweiten Verschwörung. Basta.
Zuletzt zum verständnis für Diejenigen, die mich im Zusammenhang mit Fußball ernst nehmen sollten: ALLES IST IRONIE, SATIRE, NICHT ERNST GEMEINT.
MIR IST FU?BALL SO WAS VON EGAL, DASS ICH DAS WICHTIGE SPIEL SOGAR NUR ZWISCHENDURCH MAL DURCHGEZAPPT HABE.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Hätte man statt eines Italieners als HF-Schiri z.B. einen Kroaten angesetzt, würde jetzt mindestens halb Deutschland darüber hin und her mäkeln, dass evt. dessen Halbcousin sechster Linie mal für Präsident Hollandes Privatsekretär den Rasen gemäht hat und dessen Ansetzung demzufolge natürlich eine Verschwörung, Rache für Deutschlands Rolle im Balkankrieg und total ungerecht sei.

Das Spiel hat das deutsche Team ganz allein und verdient gegen gallig-geile Gallier verloren, daran hätte auch ein nicht gegebener Schweinihandelfer nix geändert.

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

Klaus Lohmann In Kroatien ist man sich durchaus der für Kroatien positiven Rolle bewusst, die Deutschland bei seiner Staatswerdung gespielt hat. Von daher wäre bei einem kroatischen Schiri eher eine positive Einstellung zu erwarten gewesen.
Es bleibt dabei, dass es eine im besten Falle eine mehr als dumme Schiriansetzung war und nach der Regel, dass Brych nach Hause musste, hätte der Italiener nicht pfeifen dürfen. Vor einigen Jahren noch hätte ich eine bewusste, nun ja, Einflussnahme, von wem auch immer, kategorisch ausgeschlossen. Heute kann man solches nicht mehr ausschließen, weder bei der FIFA noch bei der UEFA. Funktionären dieser beiden Organisationen würde ich mittlerweile nicht mal mehr die Tageszeit glauben. Gilt auch für Niersbach.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Ich habe das Spiel ausnahmsweise auf einem englischen Sender gesehen, mit Michael Ballack als Mitkommentator, der dort in bestem Englisch auch den Elfmeter, bzw. das Handspiel von Schweinsteiger besprach. Er sah die Schuld eindeutig bei Schweinsteiger, der als Profi in der Lage sein muss und normalerweise auch sei, selbst in hart umkämpften Situationen im Strafraum nicht mit ausgestreckten bzw. hoch gerissen Armen in den Ball hinein zu springen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@#25:
Hier: https://www.youtube.com/watch?v=gAN05YFQK5k

sieht man's auch noch mal deutlich – Schweini merkt, dass er beim Eckball gegen "seinen" Mann Evra zu spät kommt und will dies durch ganzen Körpereinsatz und damit auch mit der ausgestreckten rechten Hand kompensieren. Dabei passiert die gemeinsame Berührung des Balls durch Schweini-Hand und Evra-Kopf, der Kopfball wird geblockt, klarster Elfer ever. Der Schiri konnte die Handberührung nicht direkt sehen und hat sich völlig ruhig und korrekt auf seinen Linesman verlassen.

Auch hier war wie beim 2:0 durch Kimmichs Patzer ein Fehler der Abwehr gegen deutlich aufgewecktere Franzosen der Auslöser, ohne dass irgendein Schiri dabei seine Pfeife unfair im Spiel hatte.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Ballack mußte auch gehen, als er seine Aufgabe nicht mehr erfüllen konnte. So ist das nun mal beim Sport. Das Glück dauert nur wenige Jahre. Wenn nur der Thomas Müller nicht zu jung für einen Abschied wäre…

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Helmut Junge,
lese so eben bei t-online, daß Ballack jetzt dem Schweinsteiger rät, als "Nationalspieler" zurückzutreten.

"Warum macht er das? Was soll das? Und was halten die Fußball-Fans davon -daß Ballack sich bemüßigt sieht, ( ungefragt) diesenn Rat zu erteilen und was meinen die Fans zu "Schweinsteiger mit oder ohne Zukunft als Nationalspieler"?

Ich denke, "man" muß sich selbst nicht immer zwingend zumuten, auf die "Waldis, die Ballacks, die Kahns, die…….." einzugehen, wenn sie etwas "von sich geben".
Im übrigen:

1.
Die DFB-Auswahl hat das Halbfinale der EM erreicht. Das ist ein Erfolg.
Das war und das ist keine Selbstverständlichkeit -sh.Schweden, Dänemark, England, Niederlande, Belgien, Spanien, Italien, Griechenland, die Türkei, Tschechei, Slowakei, Polen, Rußland -um Fußball"nationen" zu nennen, für die das Erreichen des Halbfinales einer EM als ein großer Erfolg gelten würde.
2.
Wir haben gegen die französische Auswahl verloren, weil….
Weil die Franzosen 2 Tore und "wir" keines geschossen haben.

War das "verdient"? War das "gerecht"? Haben wir den "besseren Fußball" gespielt, die Franzosen aber den leidenschaftlicheren? Haben die Franzosen Glück und wir Pech gehabt? Hätten wir gewonnen, wenn "Schweinsteiger" nicht mit der Hand……? War der Elfmeter "berechtigt"? Und wenn Boateng bis zum Schluß hätte durchspielen können?

Fragen, die so oder so ähnlich von den Fußball-Fans regelmäßig gestellt werden und über die sie kontrovers diskutieren, jetzt nach dem EM-Halbfinale genauso wie nach jedem anderen Spiel, das sie gesehen haben -auch in der Kreisliga! Also "normal" , und ebenso normal ist es, daß die Fans sich "morgen" mit dem nächsten Spiel befassen, ebenso engagiert, ebenso kontrovers.

Ich bemühe mich folglich, nicht mehr an das Halbfinale zu denken ,sondern denke heute über das Endspiel morgen nach und bin mir sicher, daß wir anschließend im o.a. Sinne eine neue Diskussion beginnen, wahrscheinlich bei den meisten Fußball-Fans weniger engagiert, da es nicht um "unsere" Mannschaft geht.

PS
Und doch noch eine Anmerkung zum Halbfinale:

Ich meine, die Entscheidung des Schiedsrichters war vertretbar (!!) und keineswegs eine "glatte Fehlentscheidung"-. Und es geht nicht darum, ob ich eine Entscheidung eines Anderen, die vertretbar ist, für die aus meiner Sicht "richtige" oder "falsche" halte , ob ich sie ebenso getroffen hätte, wenn……

Und zum Schluß die Frage an die deutschen Fußball-Fans -mich eingeschlossen-:

Ist es Größenwahn, wenn das Erreichen des Halbfinales von uns Fans ( und von der DFB-Führung, und vom Bundestrainer und von der Mannschaft)) als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt und zur Kenntnis genommen wird und das Verfehlen des Endspieles als größtmögliches sportliches Unglück gilt?

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Walter Stach, Ballacks "Ratschlag" hat was menschliches, abgrundtief menschliches. Kann man aus seiner persönlichen Geschichte ablesen.
Zweitens: "Ist es Größenwahn, wenn das Erreichen des Halbfinales von uns Fans ( und von der DFB-Führung, und vom Bundestrainer und von der Mannschaft)) als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt und zur Kenntnis genommen wird und das Verfehlen des Endspieles als größtmögliches sportliches Unglück gilt?"
Ich frage mal als absoluter Nichtfan erstaunt zurück: Was um Himmels Willen soll es denn sonst sein?
Ich bin nie Fan von irgendwas im Bereich Sport gewesen, halte aber vom Trainer viel. Die Mannschaft hat auch streckenweise dominant gespielt, hat aber kein Tor geschossen. Sie ist ihrer teuer bezahlten Aufgabe, mich als Mitfinanzierer für das viele Geld, das sie kriegt, gut zu unterhalten, nicht nachzukommen. Das kreide ich ihr an. Löw kann nur bis in den gegnerischen Torraum planen. Schießen müssen die Spieler auch ohne Anweisung. Da fehlte es aber am Killerinstinkt, den der Herr Griezmann auf der anderen Seite hatte. Also wird Löw vorne neue Leute einbauen müssen. Hinten ist alles ok, vorne nicht. Und Löw wird solche Spieler suchen müssen, wenn er in 2 Jahren ein neues Turnier spielen will. Nach vorne gucken nennt man das. Aber hätten die mit eigenen Toren verloren, wäre ich sogar zufrieden gewesen. So aber nicht.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Robin: Und welche "Killerstürmer" haben wir bitte, die Löw hätte anstatt mitnehmen und aufstellen können??? Dass Gomez nominiert wurde, war doch ein klarer Beleg für die düstere Mangelsituation auf diesem Posten.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Robin, alle Spieler die vorne gespielt haben, hatten den in ihren Vereinskämpfen. Darauf hat Löw vertraut und sich komplett geeirrt. Auch wollte er ältere Spieler in der Mannschaft haben. Nur Junge zu nehmen hielt er wohl für falsch. Jetzt muß er aber reagieren. Denn anders als ich, der mit ein paar Toren zufrieden wäre, muß er ja gewinnen wollen. Die jüngeren Spiler haben jetzt so oder so ihre Erfahrungen gemacht. Er braucht keine älteren Spieler mehr zuzumischen. Und er wird schon so reagieren, wie ich es sagte. Mir fehlt aber die Übersicht darüber, ob es in den Vereinen solche Nachwuchsspieler überhaupt gibt. Und wenn Löw anfängt zu experimentieren, werde ich es nicht merken, weil ich nur gucke, wenn alle gucken, damit ich überhaupt mitreden kann. Wenn dann wieder diese albernen Fahnen aus den Fenstern hängen, ist es wieder soweit. Dann bin ich wieder zurück in deinem Sportteil, Robin.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Robin: Schon klar, aber trotzdem weiß ich immer noch nicht, wer denn in der Offensive unser Griezmann sein sollte bzw. ist. Die Liga hat überreichlich gute und "bissige" Offensivspieler, aber halt seltenst mit deutschem Pass. Nach Klose klafft ein Riesenloch in diesem Bereich und weder Müller noch Podolski können darüber hinwegtäuschen.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Rangnick, ein anderer Trainer meines Vertrauens, sagt, daß das Spiel schneller werden müßte und keine neuen Torjäger benötigt würden. Daran hatte ich bisher nicht gedacht, aber Rangnick ist aus meiner Sicht ein Riesenexperte in Sachen Fußball. Wenn also das Spiel schneller würde, was nach dem Ausfall von Khedira nicht klappte, dann haben die Torschützen vorne mehr freie Räume. Das klingt aus meiner "neuen" Sicht auch logisch. Rangnick hat dazu ein paar Personalvorschläge gemacht.

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

Das mit der richtigen Auswahl ist halt so eine Sache, wenn hätte Löw stattdessen mitnehmen sollen? Dass drei tragende Säulen im entscheidenden Moment fehlten, kann man auch durch noch so gute Planung nicht kompensieren. Unter Schön war die DFB-Elf zumindest von 72-76 ziemlich dominant. Ohne Bayerns Müller ging es noch halbwegs, aber ohne Beckenbauer schlingerte die Nationalelf ab 77 ziemlich rum, unvergessen der Tiefpunkt Cordoba. Im Vorfeld des argentinischen WM-Desasters lag Schön Grabowski ständig in den Ohren als Spielgestalter mitzutun. Der wollte nicht und das Ergebnis war aus deutscher Sicht unterirdisch. Noch nicht mal unbedingt von der Platzierung (6.) her, aber auf dem Platz. Und das, obwohl man erst im 5. und immerhin besten Spiel beim 2:2 gegen die Elftal die ersten Gegentreffer kassierte.
Aus meiner Sicht kann man Löw wenig vorwerfen und wie es scheint, sieht man das auch beim DFB so. 5 Halbfinalteilnahmen in Folge und zwei Endspielteilnahmen samt 1 WM-Titel sprechen halt für sich.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Helmut Junge
-28-
Meine Frage zum "Größenwahn" war eine rhetorische!

Ich (!) sehe im Erreichen des Halbfinales einen Erfolg der DFB-Auswahl.
Ich neige zu der Annahme, daß das für die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland nicht gilt -auch -oder gar vor alllem (?)- für die Menschen, die , z.B. bei EM und WM, nur den "Sieg der Nationa(!!)Mannschaft" als Erfolg werden und frustriert zu sein scheinen, wenn "nur" das Halbfinale erreicht wird.
Ansonsten….
Wir Fußball-Fans führen hier, wie schon unter -28- angesprochen, die "ganz normale" Diskussion, die stattfindet, wenn ein Spiel, ein wichtiges, ein bedeutendes, verloren wurde. Es ist bisher in der Diskussion nicht ein einziges Argument angeführt worden, daß bis dato unbekannt war.
Insofern nehme ich das Alles zwar mit Interesse zur Kenntnis, nehme mich aber bewußt in dieser Diskussion zurück, wenn es um "die Qualität des Herrn Löw als Bundestrainer geht, wenn es "um den richtigen Kader" geht, wenn es um "die richtige Taktik " geht, wenn es um " den Schiedsrichter geht", wenn es um "die Form, die aktulle Formschschwäche einzelner Spieler geht" und um Ähnliches mehr.
Daß darüber diskutiert wird, daß auch im Interesse der (Sport/der Fußall-) Medien darüber diskutiert wird, ist selbstverständlich und wird von mir nicht kritisch hinterfragt.

Ich hoffe, daß wir Fußball-Fans jetzt wieder zurückfinden zur Diskussion über die bevorstehende Spielzeit 216/2o17 in der Bundes-, Champ.- und Euro-Lig., also zurückfinden zu dem, was den Alltag der Fußball-Fans ausmacht.

Im übrigen stimme ich im wesentlichen Lucien Favre zu, wenn er zu ganz generell zur EM sagt:

"Die Qualität war einfach zu schlecht. Vor allem die Gruppenphase war unfassbar langweilig, ein Horror".

Und zustimmen kann ich Favre auch, wenn er sagt:

"Mannschaften wie Real Madrid, der FC Barcelona oder Bayern München sind Lichtjahre von jeder Nationalmannschaft entfernt. Sie haben viel größere sportliche Qualitäten. Die K.-o.-Phase der Champions League ist im Weltfußball der sportliche beste Contest."
Und wenn Favre auf die Frage ,ob der Sieger dieser EM eine Chance gegen den Sieger der Champ.lig hätte, antwortet: "Nein, keine Chance ……..", dann stimme ich auch dem zu.

Und auch -nicht nur- aus alldem resultiert für mich als Fan des Fußballsportes meine emotionale Reserviertheit wenn es um die DFB-Auswahl geht und um die EM.

-Die Zitate habe ich einem Interview mit Favre entnommen.
Sh. DER SPIEGEL 28/2o16, S.96/97-.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@#39 Walter Stach: Lucien Favre bringt es wirklich auf den Punkt – noch immer scheint ein nicht geringer Teil der fußballbegeisterten Deutschen zu glauben, "La Mannschaft" oder ihre Vorgänger wären die Creme de la Creme des heimischen Fußballgeschäfts.

Dem ist schon lange nicht mehr so und nur noch ein wenig von UEFA und FIFA gepimptes "Nationalgefühl" mit Fähnchenstolz und Autohupen gerade auch für Bürger der Städte und Regionen ohne geilen Fußballverein bringt diese Turniere noch in Wallung bzw. lässt den Umsatz klingeln – wobei auch dies mehr und mehr in Gefahr gerät, wenn man überlegt, dass allein die letzte WM den Sponsoren und Brasilien viermal soviel Investitionen abverlangt hat als die Welt-Events davor.

Ich schätze, das "Business" Länderfußball trägt sich bald nicht mehr soooo renditeträchtig und wird zugunsten des "globalen" Vereinsfußballs mit allgegenwärtiger 24×365-stündiger Medienmacht aussterben.

Arnold Voss
Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Ein Manschaftssport, der bei hochklassigen Spielen per Telekommunikation mitterweile weltweit hunderte Millionen Zuschauer auf sich vereinigen kann, sprengt auf Dauer unausweichlich seine nationalen Bindungen, und das ist gut so. Dass dabei Top-Fußballspieler zu Global Playern im wahrsten Sinne des Wortes geworden sind, und die, die mittlerweile professionel und unternehmerisch erfolgreich für ihr gelungenes Manschaftsspiel sorgen, zu globalen Konzernen, ist nur die andere Seite derselben Medaille. Die klugen Fans wissen das und der Rest sorgt unverdrossen für die dazugehörige "unsere Manschaft" Folklore. Da Klugheit aber nicht vor Leidenschaft schützt, sitzen/stehen am Ende alle zusammen im selben Stadion oder – wo auch immer – vor derselben Groß/Kleinleinwand und fiebern mit "ihrer Mannschaft".

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

@Robin Danke für den Tip, Zugesagt hat mir, was PN bemerkte. Zu viele Spiele und dass die BL-Trainer kaum Gelegenheit haben, Talente einzubauen, da von ihnen kurzfristig Erfolge erwartet werden. "Wir reden vom amtierenden Weltmeister und EM-Halbfinalisten," sagte er, was mir natürlich besonders gut gefiel, denn das Erreichen des Halbfinales ist nun mal ein Erfolg, s.a.@ Walter Stach#39. Und im übrigen war man sich ja auch einig, dass es keinen Nationalmannschaftstauglichen "Knisper" gibt. M.a.W., vieles ist von einem Bundestrainer wenig bis gar nicht zu beeinflussen.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Arnold -41-
Man kann ja auch leidenschaftlich vernünftig und mit Vernunft leidenschaftlich sein.

Zudem:
1.
Unbestritten, so jedenfalls auch meine Selbserkenntnis, wird das Denken, das Handeln, das Diskutieren aller Fußball-Fans primär von ihren Gefühlen und , wenn überhaupt, dann sekundär von praktischer Vernunft bestimmt. Und das ist gut so.

2.
Wenn die Trainer und die Manager immer mehr und mit allen Mitteln ihren Akteuren für das Spiel alle Emotionen auszutreiben versuchen, um diese möglichst komplett durch von praktischer Vernunft bestimme Taktiken und ausschließlich von praktischer Vernunft diktiertes individuelles Spielerverhalten -mit und ohne Ball- zu ersetzen , dann mag das erfolgversprechender erscheinen, , aber damit geht dann auch die "Seele "dessen verloren, was für jedes Spiel existentielle Bedeutung hat -nämlich das Emotionale.
Und in dessen Folge muß es dann zwangsläufig zu einer wachsende Diskrepanz zwischen den von ihren Emotionen getragenen und geleiteten Fans einerseits und den Rationalisten auf dem Platz anderseits kommen.

(So mancher Fußball-Fan hat in diesem Sinne, ich auch, bei der DFB-Auswahl "emotionale Leidenschaft" im Spiel gegen Frankreich vermißt, und zwar ganz unabhängig vom Spielergebnis. )

Ist es nicht, über den Fußball hinaus, für die Menschen, die menschliche Gemeinschaft wünschenswert, wenn man wenigstens noch als Spieler und wenigstens noch als Fußball- Fan auf der Tribüne mittels eines Fußballspieles den Platz finden kann, um seinen Gefühlen Raum geben zu können, um sich ihnen ausliefern zu dürfen ,manchmal wider jede Vernunft -wenn es dabei auf dem Platz und unter den Fans gewaltfrei bleibt-?.

Ich denke, auch die Manager im weltweiten, milliardenschweren Fußballgeschäft wissen, daß dieses Geschäft kaputt gehen wird, wenn man versuchen sollte, möglichst auch die letzten emotionale Reste aus jedem Spiel zu verbannen, die primär von ihren Emotionen getragenen Spieler aus den Mannschaften zu verbannen und wenn man versuchen sollte, aus Fußball-Fans von der praktischen Vernunft bestimmte Menschen zu formen.

-Kleinigkeiten deuten an, wie weit weg mittlerweile die Funktionäre beim DFB, bei der UEFA, bei der FIFA von den emotionalen Geschehnissen, von deren Selbstverständlichkeien sind:
sh. u.a. "Gelbe Karte", wenn ein Spieler sich aus Freunde über "sein Tor" das Trikot auszieht;
sh. jetzt bei der EM das Verbot, daß die kleinen Kinder nach dem Spiel zu ihren Väter auf dem Platz laufen;
sh. die Versuche des komplette Durchorganisierens alle Aktivitäten vor Beginn des Spieles während der EM, die ich peinlich fand, und dem aus Funktionärssicht die eigenständigen, von Emotionen getragenen Gesänge und Fan-Aktionen vor allem der Iren und der Waliser, im Wege standen.

Und auch deshalb,also unserer Emotionen wegen, wird das "Herz der Fußball-Fans" zukünftig wahrscheinlich noch mehr als bisher für den Vereinsfußball schlagen, für den Verein, dem man sich emotional verbunden fühlt, und eben nicht -oder noch weniger als bisher- für die sog. Nationalmannschaft -sh. in diesem Sinne auch KlausLohmann -40-.

3.
Bin gespannt, ob das EM-Endspiel am heutigen Abend auch von großen emotionalen Aktionen geprägt sein wird, von Einzelleistungen eines Ronaldo, eines Griezmann wider jedes Kalkül, oder ob es wieder nur ein ausschließlich von der Ratio bestimmtes gibt, von dem dann die Kommentatoren sagen werden, daß es wegen der Taktik der Trainer und der "eisernen Disziplin" eine jeden Spielers bei der Einhaltung der Vorgaben des Trainers ein "großartiges Spiel" für sog. Fußball-Experten war, dh. dann im Umkehrschluß, "es war nix für den Fan" -abgesehen von den Anhängern der Mannschaften, die spielen werden, denn den allermeisten von ihnen wird es heute Abend ausschließlich um Sieg oder Niederlage gehen und weniger um ein "gefühlt" hochklassiges Fußball-Spiel und hoffentlich wahrzunehmenden großen Aktionen der Stars in beiden Mannschaften, die z.B. Tore machen, die in ihrer Entstehung mittels der Venunft nicht zu erklären sind.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Walter Stach, ich sehe die Frage, ob eine extreme Erwartungshaltung von Größenwahn zeugt, oder andere Ursachen haben könnte, als absolut diskutierenswert und keinesfalls rhetorisch. Ich bin sogar überzeugt, daß viele Menschen, die den ganzen Rummel nicht verstehen, sich diese Frage schon häufiger gestellt haben. .
Wer selber einmal in einem KO-System weitergekommen ist, obwohl Topfavoriten schon längst ausgeschieden sind, der kennt die Unwegbarkeiten dieser Spielidee. Und gerade deshalb gehört eine massive Portion Größenwahn dazu, ein bestimmtes Abschneiden auf "jeden Fall" erreichen zu wollen. Was soll es also sonst sein?

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[…] war ein irgendwie logisches Finale für dieses zähe EM-Turnier. Nicht die sportlichen Ereignisse rückten dabei in den Mittelpunkt des Interesses, sondern die […]

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