Ende der Stahlindustrie in Duisburg könnte bundesweit 55.000 Jobs kosten

Arbeiter am Hochofen Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F079044-0020 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Die Stahlindustrie in Duisburg steckt in einer tiefen Krise – mit gravierenden Folgen für ganz Deutschland. Laut einer aktuellen Studie der IW Consult, einer Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft, droht bundesweit ein Verlust von bis zu 55.000 Arbeitsplätzen, falls der Stellenabbau in Duisburg weitergeht.

Die Branche kämpft gegen Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie und besonders die hohen Energiekosten. In Duisburg, wo fast die Hälfte des deutschen Stahls hergestellt wird, zeigt sich die Krise besonders deutlich. Seit 2019 sank die Zahl der Beschäftigten dort bereits um knapp elf Prozent. Dieser negative Trend könnte sich fortsetzen, da Unternehmen weitere Entlassungen angekündigt haben.

Sollten in Duisburg tatsächlich weitere 11.000 Stellen gestrichen werden, hätte dies laut Modellrechnungen der IW Consult weitreichende Folgen für die gesamte Bundesrepublik. Deutschlandweit wären mittelfristig bis zu 55.000 Jobs bedroht, und das Bruttoinlandsprodukt könnte um 5,6 Milliarden Euro zurückgehen. Besonders die Automobil- und Maschinenbauindustrie wären betroffen, da sie stark auf den Stahl aus Duisburg angewiesen sind.

Dennoch könnte die Krise zugleich eine Chance bieten: „Setzt die neue Bundesregierung die richtigen Rahmenbedingungen, kann Duisburg zum globalen Vorreiter in der grünen Stahlproduktion werden“, betont Studien-Mitautorin Benita Zink. Aktuell fehle es allerdings an einer planbaren und kostengünstigen Versorgung mit klimaneutralem Wasserstoff. Zink ergänzt: „Eine klimaneutrale Stahlproduktion ist aber nur ein Teil der Lösung – entscheidend ist auch der Aufbau einer widerstandsfähigen und vielseitigen Wirtschaft.“

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