Endlich dürfen Journalisten auch mal ins Kölner Puff!

stevethornton

In der Industrie bekommt man solche Einladungen ja ständig – im Journalismus begegnet nur den Kollegen aus dem Auto- und Lifestyleressort diese Peinlichkeit. Doch nun hat es auch mich erwischt!

Ich erinnere mich noch, wie ich morgens den CeBIT-Messestand aufsperrte und die Kollegen der Partnerfirma T erst deutlich später und sehr angeschlagen am Stand erschienen:

Wir sind gestern nacht in so einem Puff versackt

Daß es sich dabei wirklich um ein Bordell handelte und nicht nur einen lockeren Spruch, wurde mir erst nach und nach klar, als einer nach dem anderen sich beklagte, wie schrecklich es doch da gewesen sei letzte Nacht. Man könne ja auch gar nichts dafür, es sei eine Einladung gewesen. Nur der, der angeblich eingeladen hatte, war nicht zu ermitteln…

Nun mag ich keine käufliche Liebe – auch, wenn ich nicht zahlen müßte. Und so geht es wohl den meisten Männern, denn wenn „das älteste Gewerbe der Welt“ wirklich so erfolgreich wäre, wie man sagt, und die Männer sich wirklich nur in diejenigen, die regelmäßig ins Puff gehen und die, die regelmäßig lügen aufteilen würden, dann gabe es auch vor den Bordellen regelmäßig Staus und Parkplatzprobleme und nicht nur vor’m McDoof, wo ja angeblich auch niemand hingeht.

Doch nun bekam auch ich diese sexuell korrumpierende Offerte:

Blockieren Sie diesen Termin: Star-Fotograf Steve Thornton shootet Mode in Europas größtem Bordell

Sehr geehrte Damen und Herren,

Steve Thornton ist einer der weltweit führenden Mode- und
Lifestylefotografen und hat in Magazinen wie der Vogue oder Marie France veröffentlicht und für Kunden wie General Motors oder American Express gearbeitet. Einen Eindruck können Sie sich unter www.stevethornton.com verschaffen.

Seinen diesjährigen Besuch bei der photokina in Köln nutzt Thornton für ein extravagantes Shooting: Am 23. September fotografiert er im Pascha in Köln Unterwäsche-Models. Die spektakulären und zugleich stilvoll-künstlerischen Aufnahmen sind Teil seines neuesten Projektes: Thornton plant ein Buch, für das er in Freudenhäusern quer über den Globus reisen und shooten wird.

Schauen Sie dem imposanten, über zwei Meter großen Cowboy Steve Thornton bei seiner Arbeit über die Schulter und fotografieren Sie selbst am Set des Star-Fotografen.

Ok, ok, nein, ich werde zwar ins Puff eingeladen, aber nur zum Fotografieren. Glück gehabt!

Allerdings würde mich mein Chef trotzdem sofort fristlos feuern, wenn ich diesen Termin wahrnehmen würde. Zwar hat er eine Frau, eine Freundin und drei Kinder, wie die meisten Chefredakteure, aber Sex mag er gar nicht, und wenn ich so einen Termin wahrnehmen würde, dann wäre ich sexbessen und würde den Ruf seines edlen Magazins in den Dreck ziehen.

Was mich aber stutzig macht:

Thornton plant ein Buch, für das er in Freudenhäusern quer über den Globus reisen und shooten wird.

Na im Wohnwagen reisen kann ich mir noch vorstellen, aber in Freudenhäusern? Also ok, in der untersten Preisklasse sind das ja Wohnwagen. Aber trotzdem. Wenn man über zwei Meter groß ist? Und darin dann -ähem- shooten?

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Torti
Torti
14 Jahre zuvor

Naiver Artikel, also um mal die Grösse des Wirtschaftsfaktor Prostituion einzuschätzen. Nach Schätzungen der Bundesregierung arbeiten bundesweit ca. 400.000 Frauen in der Prostitution. 1,2 bis 1,5 Mio. Männer nehmen täglich die sexuellen Dienstleistungen von Prostituierten in Anspruch. Nach jüngsten Berechnung wird in der Prostitution ein jährliches Gesamteinkommen von 14,5 Mrd. Euro erzielt.

Da wird Mac Donalds ziemlich blass dagegen.
Um die Grössenordnung nur im Revier abschätzen zu können, sei Dir die Seite des IntimenRevier empfohlen.

Leider ist dein Artikel geprägt von der typischen Doppelmoral. Kunden der Damen sind übrigens in der Mehrzahl Männer ab 30 Jahre, verheiratet und Familienväter.

Das, die darüber nicht reden sollte klar sein.

Und es gibt Studien die belegen das 2/3 der männlichen Bevölkerung schon einmal Kontakt zur Prostituierten hatten.

Glaubst du nicht ?

Dann sei Dir diese Seite empfohlen

https://www.madonna-ev.de

JK
JK
14 Jahre zuvor

Es heisst IN DEN PUFF nicht INS Puff!!!!!

Und gegen ne gepflegte runde im Puff ist doch nichts einzuwänden

Peter K.
14 Jahre zuvor

Banal

Torti
Torti
14 Jahre zuvor

@Jo Frank
Also die Zahken stammen aus den Ansätzen und Einnahmen des Bundesfinanzmisteriums. Nix mit Marketing. Schau mal auf diese Seite und dann rechne mal selber hoch nur so zum Spass pro Tag und Dame drei Kunden. Guckst du hier https://www.intimesrevier.com.

Seit der Liberalisierung arbeiten übrigens die meiten Damen gar nicht im Puff, also auch nix mit Verkehrsproblemen.

Deine Haltung zur Sexindustrie ist leider von einer Naivität geprägt.

Ex-Linker
Ex-Linker
14 Jahre zuvor

Hallo Jo Frank.
Wie oft mich meine Profession schon in ein Bordell geführt hat, kann ich nicht mehr an zwei Händen abzählen.

Aber niemals machte ich aus diesen Zwangsvisiten ein solches triviales Drama wie Sie. Niedlich wie wie keusch-naiv Sie sich offenbar hochroten Kopfes wie ein pubertierender Knabe dem Thema genähert haben.

Übrigens kann ein Plausch, vor allem über die Stoßzeiten des Verkehrs, mit den Damen des horizontalen Gewerbes recht nett sein.

Viel weniger Berührungsängste als Sie haben offensichtlich die Menschen in Kiel. Die nannten den Puff in Nähe des Slandinavienkais einst „NDR-Verkehrsstudio“. Denn direkt daneben befand sich das – von außen eher wie eine runtergkommene drittklassive Filiale eines ebenso runtergekommenen Discounters wirkende – Landesfunkhaus des Norddeutschen Rundfunks.

Sie sehen also, spätestens hier hat der Begriff „Redlight-Destrict“ eine doppelte Bedeutung.

Und Sie müssen sich nicht weiter schämen. Oder würden Sie jeden Morgen mit hochrotem Kopf zur Arbeit gehen, nur weil man den Eingang zwischen einer Rundfunkanstalt mit einem Puff verwechseln konnte ? (Ob das noch heute so ist, entzieht sich tatsächlich meiner Kenntnis, würde aber eine Recherche begründen 🙂 )

Gerhard Schiweck
Gerhard Schiweck
14 Jahre zuvor

@jo frank
Woher wissen Sie eigentlich, dass man in der Industrie dieser Art Einladungen ständig bekommt? Wobei ich mich schon frage, wieso sich dem Autor eigentlich bei der Zeitbegrifflichkeit das Wort „ständig“ in die Feder geschlichen hat. Ein Schuft, der Übles dabei denkt.

trackback
11 Jahre zuvor

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