Entschädigt jetzt der spektakuläre Abstiegskampf für eine insgesamt nur mäßige Saison?

Bald nur noch Zweitligafußball in Stuttgart? Quelle: Wikipedia, Foto: Markus Unger. Lizenz: CC BY 2.0
Bald nur noch Zweitligafußball in Stuttgart? Quelle: Wikipedia, Foto: Markus Unger. Lizenz: CC BY 2.0

Hat die Fußball-Bundesliga in dieser Saison auch in vielerlei Hinsicht eher enttäuscht, sind viele sportliche Vorentscheidungen schon so gut wie, und auch tatsächlich gefallen, zwei Spieltage vor dem Ende ist zumindest der Abstiegskampf tatsächlich nicht mehr an Spannung zu überbieten.
Durch den gestrigen 2:0-Erfolg des VfB Stuttgart (gegen Mainz), welcher in den letzten Wochen zwar häufig sportlich erfolgsversprechend agierte, aber die erforderlichen Punkte am Ende nicht holte, ist die Bundesliga am Tabellenende zwischen Rang dreizehn und achtzehn auf unglaublich knappe vier Punkte zusammengerückt. Da an den nächsten beiden Wochenenden von allen Teams aber noch sechs Punkte zu ergattern sind (Paderborn auf Rang 17 hat sogar aktuell noch dreimal die Möglichkeit zu punkten), einige direkte Duelle, auch am letzten Spieltag ins Haus stehen, scheint es fast unmöglich die beiden Absteiger und den Relegationsteilnehmer mit dem am Ende Drittplatzierten der 2. Liga jetzt schon vorherzusagen. Zumindest ein wirkliches Highlight also, am Ende einer eher mittelmäßig unterhaltsamen Runde.

 

Wen mag es erwischen, den VfB Stuttgart der schon seit Wochen auf Rang 18 festhängt, den von allen vor der Saison prognostizierten potentiellen Absteiger aus Paderborn, den in der Rückrunde noch immer sieglosen Club aus Hannover, den Underdog aus Freiburg, den Bundesliga-Dino aus Hamburg, oder doch noch die Hertha aus Berlin? Wer will das schon wirklich begründet vorhersagen? Zwischen Hamburg und Stuttgart liegen aktuell nur 2 Punkte. Die Berliner ihrerseits haben zwischen sich und die anderen Teams immerhin noch einmal zwei weitere Punkte legen können. Punkte welche, da nun nur noch sechs zu vergeben sind, Gold wert sein könnten, in der Schlussabrechnung. Paderborn steht heute noch vor der schweren Aufgabe gegen das Spitzenteam aus Wolfsburg punkten zu können. Wenn sie tatsächlich siegen sollten, dann ziehen sie mit der Hertha gleich, haben vor den letzten beiden Spielen ein kleines Polster vor den Abstiegsrennen. Aber das bedarf dann wirklich wohl eines größeren Kraftaktes und vermutlich auch etwas Glück.

 
Gelingt dies nicht, dann kommt vor allem eben auch den direkten Duellen der Clubs am Tabellenende in den nächsten 14 Tagen eine besondere Bedeutung zu.
Relativ gute Karten, und sein Schicksal noch immer in der eigenen Hand, hat daher aktuell auch noch das Schlusslicht aus dem Schwabenland. Zunächst trifft der Traditionsclub am nächsten Wochenende daheim auf den HSV, in der Woche darauf geht es dann nach Paderborn. Zwei echte Endspiele gegen direkt Konkurrenz. Das erscheint durchaus machbar. Paderborn hat neben dem Endspiel gegen den VfB an Spieltag 34 auch noch einen Auftritt gegen Schalke auf dem Terminplan. Hannover trifft noch auf Augsburg (A) und daheim auf Freiburg. Der HSV trifft auch noch auf Schalke und eben, wie schon erwähnt auf den VfB. Groß mit in der Verlosung ist aufgrund seines Restprogramms wohl auch der SC Freiburg, daheim gegen die Bayern und auswärts zum ‚Endspiel‘ in Hannover antreten zu müssen klingt nicht unkompliziert. Und auch die Hertha muss bei Spielen daheim gegen Frankfurt und zum Abschluss in Hoffenheim noch einmal dreifach punkten, um das Thema Abstieg wohl abhaken zu können.

 
Und wen erwischt es dann am Ende? Ich traue mir da nun keine begründete Prognose mehr zu. Man weiß ja welch kleine Zufälle und der Einfluss von Glück und Pech eine Bundesligabegegnung am Ende auch entscheiden können. Und gerade auch in den direkten Duellen der Abstiegskandidaten wird in den nächsten zwei Wochen viel entschieden werden. Ob sich da noch herausfinden lässt welche Mannschaften am Ende den Abstieg ‚verdient‘ hätte? Ich bin dahingehend skeptisch. Fast könnte man meinen, dass Hannover 96 aufgrund des seit Monaten anhaltenden Negativtrends der ernsthafteste Abstiegskandidat wäre. Im Jahr 2015 noch immer ohne Sieg in der Bundesligarückrunde, da deutet viel in Richtung 2. Liga. Auch der jüngste Trainerwechsel hat nicht mehr viel gebracht. Beim VfB Stuttgart haben sie an ihrem Trainer Huub Stevens festgehalten. Lohnt sich das am Ende etwa dann doch? Der HSV schien unter Bruno Labbadia zuletzt auch im Aufwind. Reicht der neue Schwung um die Hanseaten wieder einmal knapp vor ihrem ersten Abstieg zu retten? Um den SC Freiburg muss man sich wohl ernsthaft Sorgen machen. Ein Heimspiel gegen die Bayern folgt nun. Auf dem Papier hammerhart. Aber wer weiß schon wie die Guardiola-Elf nach der Champions League-Partie gegen Barcelona am nächsten Samstag drauf ist? Wird sie noch einmal Normalform erreichen, oder kann Freiburg hier vielleicht doch überraschen Punkten, bevor es dann zum Endspiel nach Hannover ginge für die Breisgauer? Paderborn ist sicher der gefühlt wahrscheinlichste Absteiger. Aber bei aktuell noch drei Möglichkeiten zu punkten sehe ich auch hier durchaus auch noch die realistische Möglichkeit das rettende Ufer zu erreichen. Die Hertha scheint für mich schon gerettet.

 
Wer steigt also am Ende direkt ab, wer geht in die Relegation?
Müsste ich tippen, ich käme ganz schön ins Grübeln. Am Ende würde ich mich wohl für die direkten Absteiger Paderborn und Hannover entscheiden. Freiburg ginge wahrscheinlich in die Relegation. Ist aber eher ein Bauchgefühl als ein sachlich begründeter Tipp.
Und was sagt unsere Leserschaft? Wer muss runter, wer geht in die Relegation? Ist echt besonders schwer diesmal vorherzusagen, oder?

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