Entsetzen! Israel beschießt Krankenwagen mit einem Pferd! Pallywood und die Medien

 

Möglicherweise ist dies der absurdeste Titel, den wir bei den Ruhrbaronen bisher gewählt haben. Absurder als die offenkundige Unfähigkeit des ZDFs, Propaganda der Hamas zu erkennen, ist es nicht. Die WHO sei entsetzt über einen Angriff Israels auf einen Krankenwagen, so wird getitelt. Ein Blick auf das Foto genügt um zu fragen: Kann man das glauben? 

Direkt dazu: Das „Beweisfoto“. Sie werden erkennen, dass es das gleiche Motiv ist, nur aus einem anderen Winkel.


Zugegeben, die meisten von uns waren nie im Krieg und haben wenig Erfahrung, wie Orte nach dem Einschlag einer Rakete aussehen. Die Frage aber muss gestattet sein:

Glauben Sie, dass ein Krankenwagen nach dem Angriff der israelischen Luftwaffe so aussehen könnte? Oder erinnert das Schadensbild eher an einen Unfall? Für das ZDF und scheinbar auch die WHO gab es diesen Zweifel nicht. Denkbar kurze Recherche bei X, ehemals Twitter, hätte gereicht, um den wahren Hintergrund des Schadens zu ergründen:

Der Krankenwagen ist mit einem Pferd zusammengestoßen.

Glauben Sie, dass Israel den Gazastreifen mit Pferden beschießt? Kamipferdze?

Es ist ein zynischer Kommentar in einem Konflikt, der Zynismus eigentlich nicht gestattet. Es ist ein Krieg, den Israel nicht nur gegen die Hamas, sondern auch gegen Fake-News führt. Erst gestern Abend, bei der Lesung von Michael Miersch, diskutierten Mitglieder der Ruhrbarone und Gäste über die Verantwortung der Medien. Insbesondere: Genauigkeit in der Recherche. Häufig genug ist es schwierig, Trennschärfe zwischen Fakes und Realität zu erkennen. Umso erschreckender ist es, wenn Journalisten auf Offensichtlichkeiten hereinfallen und sich so zu willigen Dienern von Propagandisten machen.

Nachtrag: Nach übereinstimmenden Berichten der israelischen Streitkräfte hat es einen Angriff auf einen Krankenwagen gegeben, den die Hamas nutzen wollte, um verletzte Kämpfer nach Ägypten zu bringen. Die von der Hamas daraufhin veröffentlichten Fotos, auf die im Artikel verwiesen wird, zeigen einen Verkehrsunfall.

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Leser
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1 Jahr zuvor

Ähm, das ist jetzt ein bisschen peinlich, aber: Die IDF hat den Beschuss eines Krankenwagens selbst bestätigt.

Noch peinlicher: Dieser Beitrag fordert „Genauigkeit in der Recherche“. Und legt selber einen Twitter-Beitrag (!) als Recherchematerial zu Grunde.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
1 Jahr zuvor

Nach der letzten Bundestagswahl gab es eine Studie zu Fakenews über die Kandidaten und welche Medien diese hinausposaunen.
Ganz vorne dabei bei der Verbreitung von alternativen Fakten waren die öffentlich rechtlichen. Die immerhin noch das Feigenblatt der späteren Korrektur trugen und darum glaubten über andere Medien „kritisch“, in Wirklichkeit aber ablenkend berichten zu können.

Qualitativ hat sich seit dem offenbar nicht viel getan.

Peter Ansmann
Admin
1 Jahr zuvor

: die israelische Armee hat den Beschuss eines Krankenwagens bestätigt, der von Terroristen als Transportmittel genutzt wurde (https://www.mimikama.org/krankenwagen-in-gaza-fakten-zum-angriff/) – dabei handelt es sich um einen anderen Vorfall als den, der hier geschildert wurde. Die IDF nutzt stremmst selten Pferde als Angriffsmittel.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
1 Jahr zuvor

„die israelische Armee hat den Beschuss eines Krankenwagens bestätigt, der von Terroristen als Transportmittel genutzt wurde“
Womit die Hamas einmal mehr ein Kriegsverbrechen begangen hätte.

Leser
Leser
1 Jahr zuvor

@Peter Ansmann:

Nein, es handelt sich nicht um einen „anderen Vorfall, als den der hier geschildert wurde.“

Der Beitrag nimmt Bezug auf ebenjenen Vorfall, auf den sich WHO und ZDF beziehen und den die IDF bestätigt hat. Nämlich den Beschuss eines Krankenwagens, wobei die Motive oder Hintergründe an der Faktizität des Vorfalls selbst nichts ändern.

Den Pferde-Quatsch haben weder WHO noch ZDF noch IDF noch sonstwer offizielles vorgetragen, deswegen kann man ihn getrost als roten Hering ad acta legen.

Kommt schon, ein Mindestmaß an journalistischer Qualität sollte schon sein.

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