Erdogan-Affäre hinterlässt nach jüngster Äußerung von Mesut Özil nur Verlierer

Foto: Robin Patzwaldt

Wollen wir wirklich noch einmal kurz in diese Thematik einsteigen? Ich fürchte, dass wir das müssen. Denn nach der heutigen Reaktion von Fußball-Nationalspieler Mesut Özil, der sich nach wochenlangem Schweigen an diesem Sonntag über die sozialen Medien erstmals zur ‚Erdogate‘-Affäre geäußert hat, steht für mich endgültig fest: Diese Aktion hinterlässt tatsächlich nur Verlierer!

In den letzten Tagen hatten bekanntlich immer mehr Beteiligte den türkischstämmigen DFB-Nationalspieler aufgefordert, sein Schweigen zu brechen. Das hat der bei Arsenal London tätige Ex-Schalker heute wirklich getan. Doch sicherlich ganz und gar nicht in dem Sinne, den sich viele erwartet oder zumindest erhofft hatten. Keine Entschuldigung, kein Eingeständnis eines Fehlers. Ganz im Gegenteil!

Özil beteuerte heute sogar, dass er das vielfach kritisierte Foto immer noch machen würde.

Er ging seinerseits gar zum Gegenangriff über und kritisierte diverse Beteiligte scharf. Die Details erspare ich uns hier jetzt. Wer sie lesen will, der findet sie ja ohnehin an diversen Stellen im Netz.

Festzuhalten bleibt in dem Zusammenhang jedoch die bittere Erkenntnis, dass die ganze leidige Affäre am Ende nur Verlierer hinterlässt. Özil ist als deutscher Nationalspieler seit heute faktisch erledigt. Der DFB hat in Sachen Krisenmanagement auf der ganzen Linie über Wochen sein nicht für möglich gehaltenes Versagen dokumentiert. Die DFB-Elf hat seit Veröffentlichung dieses Fotos nicht nur immens an Image verloren, sondern ganz ’nebenbei‘ auch noch eine WM weggeschmissen (sicherlich nicht in erster Linie aufgrund dieser Geschehnisse, jedoch sicherlich auch deshalb).

Durch das sich seit Wochen ausweitende gegenseitige Kritisieren, das am Ende keinen Sieger finden kann, sind alle Beteiligten mehr oder weniger klare Verlierer. Und dass Özil nach all den Wochen nicht einmal das zu erkennen scheint, er sich erst jetzt zu Wort meldet, wo es ohnehin viel zu spät war, er offensichtlich lediglich noch versucht ein paar andere Beteiligte mit sich in den ‚Untergang‘ zu ziehen, das rundet dieses ‚vollkommene‘ Drama auf wahrhaft ‚perfekte‘ Art und Weise ab.

Ein unglaubliches Trauerspiel, wie man es sich ungeschickter und peinlicher in der Phantasie ursprünglich nicht hätte ausmalen können. Leider ist es inzwischen jedoch traurige Realität!

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Robert Müser
Robert Müser
6 Jahre zuvor

Au weia,
manchmal ist besser, wenn man einfach nur schweigt …

Egal wie man es betrachtet, es ist zu spät und nicht wirklich überzeugend.
Verlierer auf allen Seiten, die weitere Karriere von Ö. in der Nationalmannschaft dürfte nun beendet sein und so mancher Sponsor wird wohl auch entsetzt sein.

Einfach gestrickte Figuren werden jetzt wieder Futter für Pöbeleien und Unterstellungen jeglicher Art finden und die Deutschen mit türkischen Wurzeln werden sich für Dinge rechtfertigen müssen, die bei Deutschen mit polnischen(*) Wurzeln ( (*) = Nationalität nach Belieben austauschen) niemals unterstellt werden würden.

Ein wahres Trauerspiel, wohl war …

ke
ke
6 Jahre zuvor

Er hat sich mit Herrn Erdogan getroffen und ihm ein Trikot geschenkt und für schöne Bilder gesorgt.
Dass die Bilder eine Wirkung haben, hätte das Team Özil erkennen können, das Treffen hat eine Wirkung gehabt, und auch jetzt wird offensichtlich nicht verstanden, welche Aussenwirkung diese Bilder haben. Dann die Mitleidstour? Mit den zu erwartenden Konsequenzen muss das Team Özil leben. Im dt. Markt kann ich mir kaum noch Werbung vorstellen. Aber das sollte auch im Vorfeld klar gewesen sein.

Warum gab es kein Statement zu seiner Haltung von ihm? Dann hätte auch der Fan gewusst, wie der Nationalspieler denkt. Offensichtlich wussten dies nur die DFB Verantwortlichen. Der Rest hat Vermutungen gehabt.
Dass Herr Özil gespielt hat, hat der Bundestrainer zu verantworten. Er wird bestmöglich gespielt haben. Dass das nicht reicht, wurde nicht nur von Herrn Basler erwartet.

Jetzt kann Herr Özil gleich offiziell über seinen Kanal und auf Englisch aus der Mannschaft zurücktreten. Evtl. kommt dann der Rücktritt der DFB Verantwortlichen gleich hinterher. Schöner kann man sich nicht vorführen lassen. Toll ist, dass er erklärt, wer Lodda ist.

BTW: Hat sich Herr Özil mit seinem Statement, das insbesondere das dt. Publikum betrifft, überhaupt nicht in einer deutschen Version geäußert?

Für mich hat der Fall Güdogan eine andere Dimension, da das Trikot auch noch eine Widmung hatte, die aus meiner Sicht sofort zu einem Ausschluss aus dem Nationalteam hätte führen müssen.

Die Fotos mit Herrn Putin haben insbesondere bei Herrn van Basten zu einem extremen Medienwirbel geführt. Es gab immer wieder direkt den Hinweis auf den Flugzeugabschuss.

Insgesamt ist die Überschrift sehr zutreffend.

Gerd
Gerd
6 Jahre zuvor

Immerhin gibt er zu, dass er dem türkischen Machthaber freundlich gesonnen ist. Diese Ehrlichkeit finde ich besser als eine geheuchelte Entschuldigung zwecks Schadensbegrenzung.

Robert Müser
Robert Müser
6 Jahre zuvor

Hallo,
das Radio vermeldet gerade per Eil-Meldung, dass Herr Ö. seinen Rücktritt aus "Der Mannschaft" erklärt hat.

Kann er gerne machen, auch eine Art Flucht …

Sara
Sara
6 Jahre zuvor

Zum Glück ist er jetzt zurückgetreten. Wer rechte Propaganda verbeitet braucht sich über Gegenwind nicht zu wundern. Eigentlich würde Özil mit seinem Nationalismus perfekt zur AfD passen.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Vor der WM fand ich Löw genial und wichtig. Das hat sich geändert. Einzelne Spieler waren dagegen aus meiner Sicht unwichtig.Was Özil betrifft konnte ich nie erkennen, was seine Qualität gegenüber anderen Spielern ausgemacht hat. Ich bin aber kein Kenner dieser Sportart. Jetzt will er nicht mehr.
Ok., dann muß der Trainer halt wirklich umdenken. Wo soll das Problem sein?
Entweder kriegt Löw es mit neuen Leuten hin, dann ist er vielleicht doch wieder ein Genie, oder er kriegt es nicht hin. Ist für mich eigentlich gar nicht mehr wichtig.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

@ Robin #7: Die Zahl der "Tschö mit Ö!"-Kommentare für Özil wäre drastisch kleiner ausgefallen, wenn man ihm in den letzten Wochen zumindest für einen kurzen Moment angemerkt hätte, dass er sich mit den Themen "Wes Brot ich ess…." und den autokratischen Anschuldigungen und Verhaftungen zehntausender Menschen in der Türkei zumindest ansatzweise befasst hat. Ist ihm aber von Anfang an schei.egal gewesen, also fällt das Echo dementsprechend lauter aus.

MichaelM
MichaelM
6 Jahre zuvor

Özild Rücktritt ist so konsequent wie seine Kritik an Grindel und den Heuchlern, die ihre grundsätzlich Abneigung
gegen den türkischstämmigen Deutschen nun zum Ausdruck bringen, gerechtfertigt.

Ich finde Özils Statements gut.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

@MichaelM: "Das Bild hatte keinerlei politische Absichten" – Wer als Person öffentlichen Fußball-Interesses derart dummdreist oder kindisch-naiv lügt bzw. sich von seinem Erdogan-treuen Management zu derartigen Aussagen hinreißen lässt, kann nach monatelangem Abtauchen so eine Auseinandersetzung, wie sie nun vom Zaun bricht, nicht mehr rechtfertigen. Da hilft auch die berechtigte Feststellung, dass der DFB wieder mal an allen Ecken und Enden versagt hat, nicht viel weiter.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Das ganze Land steht Kopf, weil ein Fußballer seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hat.
Geht da noch was drüber?
Kann man das noch steigern?
Ich fürchte, ja.
Aber können wir alle Aufgeregten psychotherapeutisch betreuen?
Ich fürchte, nein.
Nötig wärs.

Jiri
Jiri
6 Jahre zuvor

Es ist schon erstaunlich, wie ein Mann inzwischen von Medien und vor allem SPD-Politikern in Schutz genommen wird, der einen eindeutigen Fehler gemacht hat und jetzt die einzigmögliche Konsequenz daraus gezogen hat. EIn sehr guter Kommentar steht heute allerdings in der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/kommentar-zu-mesut-oezil-ohne-haltung-15703406.html

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Und nicht vergessen! Die Mannschaft hat es nicht geschafft, die Gruppenphase zu überstehen. Sie hat also schlechter gespielt, als die drei anderen Gruppenmitglieder. Daß jetzt Köpfe rollen, ist klar, aber jetzt geht mit Özil einer freiwillig! Darf das?
Es kommt noch soweit, "eine europäische Lösung" für ein einziges total vergeigtes Spiel und einen kündigenden Spieler zu erhoffen.
Ein Land voller Jammerlappen. Der hat aber das gesagt, der das und der jenes. Andererseits so voller Dynamik. Beim Finger auf die anderen zeigen. Hahaha.

ke
ke
6 Jahre zuvor

Wenn gar nichts mehr geht schreit auch der Fußballer "Rassismus" und bei einigen Politikern kommt gleich der Schutzreflex! Denkt einfach mal an die Leistungen von Özil auf dem Platz, die aktuelle Situation in der Türkei. Auch Deutsche mit türkischen Wurzeln dürfen kritisiert werden. Das passiert auch bei vielen anderen Fußballern.

Hier geht es um Geld!
Wie immer: Follow the money
Mal sehen, ob ein paar Journalisten forschen, welche Geschäfte im Hintergrund laufen.
Wie familiär ist die "Sportmarketing-Familie"?
Es hat doch auch Gründe, dass Özil bspw. nicht auf Deutsch kommuniziert hat. Oder gibt es doch ein Statement auf Deutsch? Geht es um andere Märkte? Wie geht es mit Özil weiter (auch in Arsenal)?
Welche Rolle spielt der Wettbewerb zwischen der Türkei und D um die EM-Austragung?

Herr Löw, sollte er wirklich weitermachen, sollte sich neue Berater bzw. keinen Berater suchen, um mögliche Konflikte – auch wenn sie nur konstruiert werden – auszuschließen.

Herr Hoeness bringt mal wieder vieles auf den Punkt:
https://www.bild.de/sport/fussball/nationalmannschaft/hoeness-attacke-auf-oezil-er-hat-seinen-letzten-zweikampf-2014-gewonnen-56398712.bild.html

Aus meiner Sicht kommt der DFB nicht an einem Neuanfang herum (inkl. Trainer, Manager, Präsi).

Arnold Voss
6 Jahre zuvor

Ich fasse Mesut Özil mal kurz zusammen: Außer bei Erdogan und ihm selbst darf Rassismus niemals akzeptiert werden. 🙂

langsamdenker
langsamdenker
6 Jahre zuvor

#17 "Wenn gar nichts mehr geht schreit auch der Fußballer "Rassismus"…"
Mesut Özil ist nach den "Erdoganbildern" als "Ziegenficker" bezeichnet worden und es wurde ihm nahegelegt "geh doch nach Anatolien". Weitere Beispiele erspare ich uns. Was ist das anderes als Rassismus?
Was Sie nach "Hier geht es um Geld" fabulieren, sind nichts als suggestive Unterstellungen. Sind Sie Verschwörungstheoretiker von Beruf?

An einige Mitschreiber und -Leser hier:
Ich erinnere mich gut an die Aktion der schwedischen Mannschaft, die sich geschlossen hinter Jimmy Durmaz stellte. Ich hätte mir gewünscht, dass sich wenigstens die Mannschaft hinter Mesut stellt. Und zwar trotz der Bilder mit Erdogan, weil er die rassistischen Beleidigungen niemals verdient hat. Aber vielleicht bin ich auch zu naiv mit meinem Wunsch nach Solidarität und Teamgeist.

@ Robin. Sollte Özils Kritik an Grindel diesen stürzen lassen, gäbe es doch noch einen möglichen Gewinner. Den deutschen Fußball.

MichaelM
MichaelM
6 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann -es ist durchaus möglich, dass Özil – wie auch Gündogan und Sahin – Erdogan unterstützen. Das tun im übrigen 60-70% der hier in Deutschland lebenden, in der Türkei stimmberechtigten türkeistämmigen Bürger. Die Türkei ist nach wie vor ein Partner der Bundesrepublik auf nationaler und transatlantischer Ebene.

Mit dem gleichen Recht, mit dem man nun wieder auf Özil eindrischt, müsste man doch den gesamten DFB verdreschen, hat er sich doch für die Putinspiele "unpolitisch" instrumentalisieren lassen – wie auch schon früher in Argentinien oder demnöchst in Quatar – man könnte natürlich das klägliche und lachhafte Ausscheiden der vor Arroganz strotzenden deutschen Nationsamannschaft natürlich schon in gewisser Weise als Boykott – nicht sllerdings als politischen- werten.

Ehrlicher wäre gewesen, wenn der DFB gesagt hätte, dass es ihn nicht interessiert, das Wertegerede ohnehin nur aus Worthülsen bestehe und den sportlichen Erfolg, der gleichbedeutend mit wirtschaftlichem Erfolg ,alles unterordnet.

In einem solchen System ist es vollkommen verlogen, von Profifussballern eine politische Correctness zu fordern, die nirgendwo in duesen Ebenen gelebt wird.

Von heutigen Nationalspielern wird auch gar keine politische Correctness gefordert – sie sollen einfach die Schnautze halten und möglichst häufiger den Ball ins Netz befördern als die Gegner.

Özil sagt eigentlich nur das, was fast alle türkeistämmigen Bürger hierzulande wissen. Sie bleiben immer "die Türken", die schon Helmut Kohl loswerden wollte.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

@MichaelM: Wer den GröTaZ in einem Wahlkampf unterstützt, der ihm einen umfassenden Rückbau eines ehemaligen Rechtsstaats in eine Autokratie ermöglichen wird, geht mit eigener Verantwortung "in die Küchenhitze" und darf sich übers breite und sehr kritische Echo der demokratischen Mehrheit in Deutschland weder wundern noch aufregen – über die rassistische Zuspitzung desselben seitens unserer AfD-Frontlappen muss sich aber gründlich aufgeregt werden.

Ich bleibe aber dabei, dass neben dem Amateurverein DFB die Hauptverantwortung (und wahrscheinlich die Haupteinnahmequelle) für diese bewusste Provokation dem Özil-Management anzulasten ist – während sich Erdo halbtot lacht.

HeinrichB.
HeinrichB.
6 Jahre zuvor

Schade, dass Özil zurückgetreten ist, hätte mich schon interessiert, ob Löw bei ihm irgendwann dann doch mal sportliche Kriterien angewandt hätte.
Schade, dass Özil zurückgetreten ist, ich halte ihn vom Talent her für einen der besten deutschen Spieler aller Zeiten. Aber wann hat er sein Potential wirklich abgerufen? Was hätte er, was hätte die deutsche Nationalmannschaft dann alles erreichen können?
Jetzt hoffe ich auf Gnabry, Sané, Brandt oder wer sich sonst in den nächsten Monaten hervortut. Ganz egal wieviel oder wiewenig Migrationshintergrund die jeweiligen Spieler haben.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

M. Özil hat sich mit Erdowahn ablichten lassen, nicht schön das, aber das tun ganz andere auch. Sicher sieht geschicktes Krisenmanagement hinterher anders aus, von allen Beteiligten.Was dann aber folgte, muss für ihn ein dejavu gewesen sein. Die rassistischen Beschimpfungen, denen er wie eigentlich alle Türken in seiner Kindheit und Jugendzeit ausgesetzt war, wurden zum üblen Trommelfeuer.
Es gibt aber auch Gewinner, nämlich die, die es ja schon immer gewusst haben, dass "der Türke" hier nicht hin gehört und in die DFB-11 gleich gar nicht.
Welcher jugendliche Fußballhoffnungsträger mit migrantischen Wurzeln wird sich jetzt noch für eine Laufbahn in den DFB_Mannschaften entscheiden, wenn ihm auch eine Alternative zur Verfügung steht?
Das Motto von über 900 SGE-Fanclubs "aus Vielfalt wird Eintracht", das ja irgendwie auch für die DFB-11 erfolgreich seit KlinsmannLöw galt, hat jedenfalls in Sachen DFB Schaden genommen.

ke
ke
6 Jahre zuvor

@19 langsamdenker:
Verschwörungstheoretiker wg. "Hier geht es um Geld" ?

Um was denn sonst?
Herr Gündogans Aktivitäten in der Türkei werden hier beschrieben:
https://www.welt.de/politik/ausland/article176390155/Treffen-mit-Erdogan-Guendogan-und-die-Naehe-zur-tuerkischen-Polit-Elite.html

Ein Szenario:
Herr Özil will in die Türkei wechseln. Dann würde der große Auftritt plötzlich Sinn ergeben.

Es geht hier aber um einen internationalen Fußballstar mit Management, d.h. einer Kommunikationsstrategie sowie einer Geschäftsstrategie.
Das ist nicht Lutz aus der Klasse 10b.

Bei strafbaren Kommentaren hört es natürlich auch. Dass es viele geschmacklose Kommentare gab, ist auch belegbar.

Es ist auch in meinem Umfeld durchaus so, dass Menschen, die meinen, dass es woanders alles besser ist, in versch. Situationen gesagt bekommen, dass sie doch dahin gehen sollen. Wer zuviel flirtet, muss sich nicht wundern, dass er irgendwann nicht mehr akzeptiert wird.

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

1.
Helmut -14-,
meine uneingeschränkte Zustimmung!

Wieder einmal wird mittels der Medien, vor allem mittels der sog. sozialen, der von mir mittlerweile sog. sozialen Netzwerke "aus einer Mücke" ein "Elefant gemacht", um sich hasserfüllt und wider jede Vernunft in der Gesellschaft -weit über die Gemeinde der Fußball-Fans hinaus- auszutoben. Und zunehmend mittels einer Ausdruckweise, die jedes Gefühl von Anstand im Umgang miteinander vermissen läßt. Das hat -nicht nur – m.E. ganz entscheidend damit zu tun , daß "man" sich "im Netz" anonym äußern kann.

2.
Selbstverständlich kann "man " über den Fußballer Ozil unterschiedlicher Meinung sein.
Ich war vor (!!) der WM und vor (!!) seiner Ablichtung mit Gündodan/Erdogan der Meinung, daß seine 2o17/2o18 bei Arsenal und in der DFB-Auswahl gezeigten Leistungen begründeten Anlass für Löw geliefert haben, ihn nicht von vornherein zu den Spieler zu erklären, die sich als für die WM gesetzt halten durften.
Ich hätte ihn aus fußballerischen Gründen (!!) zu Hause gelassen. Das ist meine Meinung als Fußball-Fan und nicht etwa das "absolut Richtige".

Wenn nunmehr, wie ich soeben lese, der unsägliche Herr Honess meint, auch er müsse sich jetzt noch am Niedermachen des Fußballes Özil beteiligen, dann zeigt mir das in der Enseitigkeit seiner Begründung, daß es nicht abwegig ist, für diese Niedermachen von Özil über andere als als "rein sporltiche" Gründen nachzudenken. Denn wenn es Honess tatsächlich nur darum gegangen wäre, im Nominierung von Özil für die WM und seine Aufstellung in zwei WM-Spielen aus rein sportlichen Gründen zu kritisieren, dann hätte das Gebot sportlicher Fainess Honess dazu anhalten müssen, in seinen Zorn über die aus sportlchen Gründen nicht vertretbare Nominierung von Özik für die WM
auch "seinen FCB-Spieler Müller" einzubeziehen. Denn dessen Leistungen waren in 2o17/2o18 bei den Bayern und in der DFB-Auswahl im Vergleich mit denen von Özil wesentlicher schlechter.
Hoenes liefert folglich Özil eine Bestätigung für seine Mutmaßung, daß nicht um ihn als Fußballer geht, sondern daß es um ihn als sog. türkisch-stämmigen Deutschen geht, dessen politisches Verhalten nicht dem entspricht, was "man" medial als "deutsch-nationales Verhalten" von jedermann einzufordern zu sein scheint -immer heftiger, immer öfter, immer rabiater.

Helmut,
meine letzten Einlassungen zeigen, daß auch ich nicht darum herum zu kommen scheine, mich trotz einer aus meiner Sicht politischen Petitesse am gesellschaftspolitische Getöse um Özil zu beteiligen.

PS
1.
Wenn ich Özil wäre…..
Es gab nichts anderes, als den Verzicht auf eine weiteres Mitmachen in der DFM-Auswahl und "höchste Konzentration" auf die neue Spielzeit beim FC Arsenal London.

2.
Wie schon kurz nach der WM von mir festgestellt:
Der Versuch von Bierhoff, von Grindel , von… für .die katastrophale Leistung der DFB-Auswahl bei der WM wesentlich Özil verantwortlich zu machen, ist primitiv, ist jämmerlich, aber m.E. typisch für die Qualitäten des Führungspersonales beim DFB.

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

Ergänzung:
sh. Ziffer 1 im zweiten Halbsatz:
"der mittlerweile von mir sog. a – sozialen Netwerke …"

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

Zweite Ergänzung:
Helmut,
im Sinne Deiner Anmerkung -14-:
Tagtäglich sterben Menschen, die aus ihrer Heimat zu flüchten versuchen, im Mittelmeer, sozusagen vor unserer Haustür, was verhindert werden könnte, wenn………..

Emotional bewegt das unter den 83 Mio Deutschen "bestenfalls" eine winzige Minderheit.
Emotional bewegt sind dagegen "beinahe" (??)" alle 83 Millionen, wenn es um den Fußballspieler Özil geht -irre oder?

PS
Damit mich niemand mißversteht:

Ich hätte Özil geraten, a.) auf das Foto mit Erdogan zu verzichten und b.) die Ankündigung seines "Rückzuges aus der DFB-Auswahl" nicht zu verbinden mit einer Erklärung, wie er sie in diesem Zusammenhang jetzt veröffentlicht hat. Das ändert nichts daran, daß ich Beides akzeptiere ,weil Özil nichts anderes als Gebrauch seiner Meinungsfreiheit macht. Und diese Freiheit steht ihm wie jedermann zu, einschließlich des Inkaufnehmens gegenteiliger Meinungsbekundungen.

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

Dritte Ergänzung:
Helmut,
meine auch hier bei den Ruhrbaronen bekundete große Freude darüber, daß "die" Franzosen Weltmeister geworden sind, hat auch damit zu tun, daß Mannschaft, Trainer und über die Fußball-Fans hinaus die französischen Gesellschaft gezeigt haben, daß es ein Zusammenstehen, eine Zusammengehörigkeit geben kann jenseits aller Unterschiede der Spieler der WM-Elf nach Herkunft, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung oder politischer Orientierung.
Und bei uns?
Gauland hat doch seinerzeit -sh. Boateng- all denen die Vorlage geliefert, die sie jetzt zu nutzen versuchen, um…..? Ja, um was eigentlich erreichen zu wollen?

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

Um die Causa Özil zu verstehen, ziehe ich zwei Vergleiche heran, aus denen sich für mich zwei Fragen ergeben:
1. Wieso ist Gündogan, der sich beim Fototermin deutlich angreifbarer gemacht hat, nicht in der Schusslinie?
2. Wieso bekommt Özil im Gegensatz zu Boateng kaum Unterstützung bei rassistischen Ausfällen?

1. Kann ich mir nur mit enttäuschten sportlichen Erwartungen,
2. mit der saudämlichen Fotoaktion erklären.

Sein Gesülze zum Rücktritt weist ihn darüberhinaus als bestens der umgebenden Geschäftswelt angepasst aus. Die Resonanz darauf zeigt den jeweiligen Grad der Heuchelei der Medien und des Publikums im Bezug auf FIFA, DFB und Weltmeisterschaft.

Das Schwadronieren über die gescheiterte Integration weist in Teilen auf eine rassistische Grundhaltung der Apologeten hin, die politische Stellungnahmen von Migranten nicht ernst nehmen können.

Sara
Sara
6 Jahre zuvor

@28

Guter Einwurf mit Gauland und Boateng. Damals habe ich eher eine Minderheit gesehen die gegen Boateng gehetzt hat, die Mehrheit war solidarisch mit Boateng. Aber Boateng hat auch nicht von seinem Präsidenten Mahama gesprochen bzw. sich nationalistisch zum Land seiner Vorfahren geäußert.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

Es wäre jetzt an der Zeit, dass sich die Vereine und die Ligen deutlich positionieren gegen diesen Fäkalsturm im Netz.

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

Fakten…
All denjenigen, die vorgeben, ihre sich in erbärmlichem Hass äußernde Ablehnung von Özil damit begründen zu können, er habe nie die Qualitäten für ein Mitglied der DFB-Auswahl gehabt, geschweige denn für eine Führungsposition -sh. jetzt u.a.Hoeness- empfehle ich den Beitrag bei Spiegle-online zu lesen:
"Sportliche Fakten über Özil"
-ein Blick auf die Zahlen.

Diese Zahlen stehen nicht in Widerspruch zu meiner unter -25- Ziffer 2, im ersten Absatz geäußerten Meinung, daß die Leistungen von Özil in der Spielzeit 2o17/2o18 (!!) bei Arsenal und in der DFB-Auswahl für mich gemessen an seinen Fähigkeiten unbefriedigend waren, so daß insofern seine Nominierung für mich keineswegs selbstverständlich war, wohl aber für Grindel, Bierhoff, Löw ,Hoeness, für die Fußballexperten in den Medien und für die große Mehrheit der Fans.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Dieser Fall Özil wird vollkommen überbewertet.
All diese unzähligen Fälle von persönlicher Betroffenheit gehen mir mittlerweile auf den Keks.
Wenn jemand beleidigt wird, kann er den Beleidiger jederzeit anzeigen. Wenn er, oft ist es eine sie, das nicht tut, und sich mit seinem (ihrem) Problem an die Öffentlich wendet, damit die sich darum kümmert, wird mich so schnell nicht mehr erreichen können.

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

Sommerloch…
Gibt es schon "mediale Dankadressen" an Özil dafür , daß er ihnen den denkbar besten "Füller des Sommerloches 2o18" geliefert hat -weniger wegen seines Verzichtes auf eine Nominierung für die DFB-Auswahl, sondern wegen seines damit einhergehendes Rundumschlages gegen den DFB, gegen Grindel, gegen….?

PS
Erfreulich für mich mit Blick auf Urlaube, daß sich für diesen "Sch…." niemand in den Niederlanden, niemand in England interessiert.Von meinen Fußball-Freunden in den NL werde ich allerdings, wie schon telefonisch zu vernehmen war, zu hören bekommen, daß es ja vielleicht sogar besser war, gar nicht an der WM teilzunehmen, als so jämmerlich wie "die" Deutschen vorzeitig nach Hause geschickt zu werden.

Und die Arsenal Fans in England, speziell in London erwarten, daß sich Özil ab sofort mit all seinem fußballerischen Können ausschließlich für seinen Verein engagiert -und zwar stärker, erfolgreicher als in der Spielzeit 2o17/2o18. Da befaßt sich niemand mit der Abbildung Erdogan/Özil. Gleiches wird für die ManCity Fans bezogen auf "ihren Gündogan" gelten. Selbstverständlich erwarten mich in London -nicht nur unter den Arsenal-Fans- einige spöttische Bemerkungen zu vorzeitigen Ausscheiden der DFB-Auswahl vor allem mit Blick auf den 4.Platz "der" Engländer. Der Spott läßt sich ertragen, auch deshalb, weil die Vergangenheit mir ja genügend Material zum Kontern bietet.

Robin, Thomas,
es dürfte weitaus schwieriger sein, Grindel los zu werden als Frau Merkel.

CDU/CSU wirken im Vergleich mit der Organisation "DFB" und im personellen Vergleich als moderne, aufgeschlossene, fortschrittliche Einrichtungen mit führungsstarkem Personal ,und die Kanzlerin erscheint im Vergleich zu Grindel eine stets risikobereite, strategisch denkenden und planende so wie reformorientierte, weltoffene Führungskraft zu sen. Im übrigen sehe ich in einem denkaren und mir wünschenswert erscheinendne Ausscheiden von Grindel keinerlei begründeten Anlass annehmen zu können, damit sein der Anfang gemacht zu einer fundamentalen Reform des DFB -an Haupt und Gliedern, organisatorisch, personell-. Wer sich in etwa auskennt in der personellen Besetzung der Landesverbände des DFB, in der personellen Besetzung es sog. DFB-Bundestages, in der Besetzung des Führungsgremien des DFB könnte verzweifeln, sollte er sich diese Reform an Haupt – und Gliedern , beginnend mit dem Ausscheiden von Grindel, erhoffen.

Jiri
Jiri
6 Jahre zuvor

Es ist wiederum erstaunlich, wie hier einige versuchen, jede Kritik als Trittbrett für Hetzerei zu delegitimiimieren. Herrr Hoeneß hat heute nur provozierend Ozils Leistungen in den letzten Jahren angeesprochen.

Gerd
Gerd
6 Jahre zuvor

@29:

Gündogan hat sich sehr schnell von den Bildern distanziert, Özil hat 69 Tage geschwiegen und sich dann erneut hinter den türkischen Machthaber gestellt, dessen Regime immer noch etliche deutsche Bürger als Geiseln hält.

Özil hat den Shitstorm redlich verdient.

Puck
Puck
6 Jahre zuvor

Eins erstmal vorausgeschickt: Von Fußball verstehe ich nix und habe die Berichterstattung über die WM deshalb bisher nur so nebenbei verfolgt…
An den Stellungnahmen von Özil fällt mir jetzt aber doch so einiges auf, zunächst der zutiefst verletzte Unterton, der vermuten lässt, dass es hier nicht nur um dieses Foto und die Reaktionen darauf geht.
Er hat ja recht wenn er feststellt, dass zwar von "Deutschtürken" gesprochen wird – aber nicht von "Deutschitalienern" oder "Deutschpolen".
Andererseits verblüfft die Hartleibigkeit, mit der er eigene Fehler in der ganzen Affaire ausschließt. Natürlich ist er kein Politiker und niemand verlangt von ihm, dass er seine Wurzeln verleugnet. Aber es dürfte ihm nicht entgangen sein, dass – nur so als Beispiel – Deniz Yücel, der womöglich auch schon Mal als "Deutschtürke" tituliert wurde, für 1 Jahr in der Türkei eingesperrt war, nur weil er sich erdreistet hat, seinem Beruf nachzugehen, und dass womöglich das Einstehen für die eigenen Wurzeln nicht ganz dasselbe ist wie launiges "Cheese" in die Kameras mit einem Egomanen der gerade dabei ist, das Land seiner Wurzeln in eine Diktatur zu verwandeln.
Die Erklärung, dass Erdogan als Staatsoberhaupt per se Hochachtung verdient, ist da eher grenzwertig.
Da stellt sich schon die Frage, wo die berechtigte Auflehnung gegen subtile Diffamierung ("Deutschtürke") aufhört und die reflexartige Abwehr jeglicher Kritik anfängt.

Interessant finde ich übrigens auch die Reaktionen aus der türkischstämmigen Community – auch wenn die Statements im TV natürlich nicht repräsentativ sind – die mehrheitlich in die Richtung gehen: Na und? Merkel und Macron treffen sich doch auch mit Erdogan und lassen sich mit dem fotografieren. Das trifft den Nagel leider exakt neben den Kopf. Im Gegensatz zu Özil sind das Politiker, deren Job es ist, mit Typen wie dem zurecht zu kommen und Schaden zu begrenzen , was zugegebenermaßen oft zu recht grenzwertigen Ergebnissen führt – anstatt sich ohne Not für launige Imagefotos einspannen zu lassen.

Also irgendwas läuft da gründlich schief, und anscheinend nicht erst seit neulich.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

@ Robin,@ Walter Der Wurschtuli gehört eigentlich seit langem und nicht erst seit seiner Haftstrafe in die Abteilung "erledigte Fälle" und ist sicher einer der Hauptgründe für die grandiose Beliebtheit der Münchener Bauern außerhalb der eigenen Fanklientel. Diese Beliebtheit brachte F. Küppersbusch am Dienstag nach dem Pokalfinale in der TAZ zum Ausdruck, als er auf die obligatorische Frage nach dem BVB antwortete: "Torjubel in DO-Barop, Hubkonzerte. Gibt es in Deutschland eigentlich einen Verein der so beliebt ist wie die Bayern unbeliebt sind?"

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

@38 Gerd
Die Stellungnahme Gündogans als Distanzierung zu bezeichnen fällt mir schwer.

Bei Özil sollte man meiner Meinung nach nicht vergessen, er war auch sportlich immer umstritten.

Spannender als die für mich inzwischen abgehakte WM mit allem Drum und Dran finde ich die Berichterstattung. Es gibt Journalist*innen die im Eifer des Gefechts gegen Rassismus, der unbestreitbar das Theater mit prägt, die Werbepartnerschaft mit einem faschistoiden Diktator als "naiv", "kritikwürdig" oder "unschön" relativieren und so en passant ihre Querfronttauglichkeit dokumentieren. Ich denke, daß sind Informationen, die man sich merken sollte.
Das ist aber zudem eine Information darüber, was bei der Integrationsdebatte ohnehin häufig schief läuft. Geprägt von rechtem und linken Rassismen, erstere Dämonisieren gerne, während letztere Immigranten Infantilisieren, wird jede Debatte zum verflachendem Lagergefecht der in der Sache Inkompetenten, die außer hysterisierter Betroffenheitsrhetorik wenig zu bieten haben.

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

Gerd, Jiri, -36/38-
wenn ich von Ihnen eine andere Meinung als die vorgetragene hätte lesen können, wäre ich sehr überrascht gewesen; "ett iss wie ett iss", sagt man im Revier, auch in GE, wo Özil aufgewachsen und das Fußballspiel als "sein Spiel" für sich entdeckt hat.

Thomas Weigle,
Hoenes, Söder, Seehofer, Dobrindt……..
Gut so, daß nicht alle Bayern so denken und so reden wie diese Typen.
Die jüngste Demo in München hat gezeigt, daß es in Bayern parteiübergreifend nicht nur zahlreiche Anhänger einer freiheitlich –pluralistisch Gesellschaft gibt, sondern auch kampfbereite, zumindest protestbereite Bürger, wenn diese meinen, eine solche Gesellschaftsordnung sei in Gefahr. Ich habe mich jedenfalls über den großen Ärger der Söders pp. über die Demo gefreut.

PS
Von all diejenigen,

die ihren Rassismus unverhohlen ausleben in ihrem Hass auf Özil und dabei so tun, als ginge es ihnen in der Sache "nur" darum, ihre Ablehnung des Autokraten Erdogan und ihre Ablehnung jedweder Nähe, jedweder Zusammenarbeit mit ihm zu demonstrieren ,

müßten doch jetzt heftige Proteste kommen angesichts der Information darüber, daß die Bundesregierung für "deutsche "Geschäfte in der Türkei, mit der Türkei wider mehr Hermes-Bürgschaften zuläßt und zudem ihre "Reisewarnungen" entschärft hat.
Das hat die TAZ in ihrer Ausgabe vom 23,7. -S.o8- zu der Artikel-Überschrift veranlaßt:i

"Bundesregierung hilft Erdogan",

Ja und?
Das interessiert die Rassisten, die mit ihrem Hass jetzt über Özil herfallen doch letztlich gar nicht, und kann sie auch nicht interessieren, weil es für ihren Rassenwahn, ihren Rassenhass nicht relevant ist.i

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Walter, "…müßten doch jetzt heftige Proteste kommen angesichts der Information darüber, daß die Bundesregierung für "deutsche "Geschäfte in der Türkei, mit der Türkei wider mehr Hermes-Bürgschaften zuläßt und zudem ihre "Reisewarnungen" entschärft hat.
Das hat die TAZ in ihrer Ausgabe vom 23,7. -S.o8- zu der Artikel-Überschrift veranlaßt:i
"Bundesregierung hilft Erdogan","
Mich ärgert das schon. Aber ich wüßte nicht, wie ich das jemanden mitteilen könnte, ohne daß sich Rechte hineinhängen. Wir sollten uns von dem Gedanken trennen, daß wir ein Thema für uns allein besetzen. Früher war das noch möglich, aber die Welt ist sehr viel komplizierter geworden.
Die Rechte profitiert nicht, weil ich kleiner Wicht den Erdogan nicht mag, sondern weil die Groko kein erkennbares Konzept hat, mit sehr vielen Alltagsproblemen umzugehen. Auch deine Partei ist in der Groko!. Schon vergessen?
"Bundesregierung hilft Erdogan", siehe oben.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

@ Walter Stach Es ist ja jetzt nicht so als unterschieden sich Erdogan und seine Anhänger in ihrem Rassen-und Blutwahn von den deutschen Rassen-und Blutfanatikern.
Anzumerken wäre noch, dass die Türkei einigen deutschen Antifaschisten Zuflucht und Arbeit bot, dennoch waren die offiziellen Beziehungen während der 1000 Jahre nicht die schlechtesten.
Und Bayern? Nun unterscheidet sich München, zusammen mit einigen anderen Städten,durchaus vom großen Rest des "Freistaates". Dennoch: AFD/CSU werden sicherlich deutlich über 50% im Herbst erzielen. Gegrummelt hat es vergangenheitlich schon öfters in der CSU, aber wenn`s zum Schwur kam- Ausnahme Kreuth 76- dann gab es kaum Rebellen, jedenfalls nicht von solcher Anzahl, dass sie etwas hätten bewirken können.

Jürgen
Jürgen
6 Jahre zuvor

Aus meiner Sicht liegt das Problem bei Mesut Özil nicht in der Person Mesut Özil begründet, sondern in seiner Familie und seinem Management. Ich sehe auch die T-Shirt-Aktion von Mesut Özil und Ilkay Gündogan nicht als eigenverantwortlich veranlasst und angeschobene Aktion, auch hier sehe ich das Management der beiden als Hauptakteure. Möglicherweise erfolgte diese Aktion ja tatsächlich, um in der Türkei wirtschaftlich noch fester Fuß zu fassen. Die Einkünfte von Hr. Özil und Hr. Gündogan müssen ja gut angelegt werden. Es gibt genug Beispiele von Fußballern, die trotz sehr guter Einkünfte zum Schluss recht knausern mussten.

Das dabei Hr. Özil und Hr. Gündogan vor den Wahlkarren von Hr. Erdogan und sein Management gespannt wurden, war dem Management der Spieler ganz sicher bewusst und den beiden Fußballern möglicherweise egal. Oder sie haben es tatsächlich als Ehre empfunden, von Hr. Erdogan empfangen zu werden. Würden beide Spieler ihr Management dazu drängen, verbal zurück zu rudern, wären wiederum Hr. Erdogan und sein Management sehr angepisst.

Gerd
Gerd
6 Jahre zuvor

@42:

Fußball geht mir am Allerwertesten vorbei. Prominente, die mit für Möchtegern-Diktatoren werben weniger. Und wenn die dann noch die Dreistigkeit besitzen sich als Opfer zu inszenieren hört es auf.

Opfer sind die, die Erdogan entlassen, ins Exil getrieben oder eingesperrt hat. Nicht die, die sich ohne Not an ihn rangeschmissen haben.

ke
ke
6 Jahre zuvor

Es geht hier nicht nur um ein Foto etc., sondern bei Güdogan um eine ganz klare Aussage, die in ihrer Deutlichkeit keine Möglichkeit der Fehlinterpretation zulässt:
„Mit Hochachtung für meinen Präsidenten“

Ja, ein Fußballfan steht zu seinem Club, ein Staatsangehöriger meistens auch zu seinem Land. Wie kann man sich ernsthaft wundern, dass es nach so einer Aktion zu Pfiffen kommt?
Die Herren sind auch viele Jahre im Geschäft und werden von einem Management beraten. Es sind keine Kinder. Hier ist der Spruch aus #41 W Obermanns treffend:
"Geprägt von rechtem und linken Rassismen, erstere Dämonisieren gerne, während letztere Immigranten Infantilisieren"

In nahezu jedem Verein würden sie auch nicht mehr aufgestellt werden, wenn sie sich öffentlich mit einem andere Vereinspräsidenten so treffen und äußern würden.
Wenn sie als Botschafter der Türkei agieren wollen, sollen sie es tun. Das ist ihre freie Entscheidung. Der DFB müsste dann nur entsprechend reagieren.

Dass es noch keine Aussagen vom Dfb zu Herrn Gündogans Zukunft gibt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Thema hätte seit Monaten durch sein können.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

In den letzten 11 Monaten hat die türkische Lira gegenüber dem Euro etwa 40% an Wert verloren. Das bedeutet für Leute, die ihr Vermögen in Euro, oder auch Dollar besitzen, daß sie in der Türkei genau um diese 40% reicher sind. Für Leute, die sich mit ihrem Geld in der Türkei niederlassen wollen, ist das in eben diesen 11 Monaten ein Riesengewinn. Daß die Menschen dagegen, die in der Türkei leben und nur türkische Lira besitzen, auf der anderen Seite der Gewinn-Verlustbilanz sitzen, und entsprechend ärmer geworden sind, muß bei solchen Überlegungen keine Rolle spielen. Man ist nicht einmal gezwungen solche Zusammenhänge zu verstehen. Heute ist die türkische Lira zwischenzeitlich über 4% gegenüber dem Dollar gefallen. An einem Tag!

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

-45-
Ja, Jürgen, es besteht Anlass zu der Mutmaßung, daß Mezud Ösil all seinen mir zumindest mißglückt erscheinenden Auftritte (Bild mit Erdogan, Rücktritt aus der DFB-Auswahl und vor allem bezogen auf sein dazu abgegebene Statemant) weder auf einer eigenständigen Initiative zurückzuführen sind und schon gar nicht inhaltlich, sprachlich, zeitlich entscheidend von ihm bestimmt wurden.

Er ist ein Fußball-Profi internationaler Spitzenklasse. Er scheint auch, z.B. nach den Bekundungen seiner Freunde/Bekannte in GE, stets ein "anständiger Kerl" gewesen , und vor allem auch als Mehrfachmillionär geblieben und nicht, wie viele Seinesgleichen, ein "arroganter A…" geworden zu sein. Aber er schien mir nie, auch heute nicht, jemand zu sein, der die Öffentlichkeit sucht und schon gar nicht die politische, die sind ihm offenkundig fremd.

-45-
Jürgen,
daß ändert nichts daran, daß er die Letztverantwortung zu tragen hat für Alles was er tut bzw. nicht tut und dafür wie er das macht.

Ihre Einlassung könnte allerdings dazu beitragen, daß alle Akteure, die die "Auftritte" von Özil zu nutzen versuchen, um damit Politik zu machen, 'mal darüber nachdenken, ob sie dabei nicht jedes vernünftige, weil sachlich vertretbare Maß überschreiten. Das gilt vor allem für diejenigen, die in den "a sozialen" Netzwerken Özil zum Objekt ihres Rassenwahns/ihres Rassenhasses machen.

Und wenn Erdogan, wie ich so eben lese, Özil jetzt als Patrioten feiert, dann frage ich mich, ob es Erdogan -so wie das offenkundig für die Berater von Ö.- nebst Vater- zu gelten scheint, völlig egal ist, was das von ihnen initiierte, gemanagtem und für sich genutzte "unendliche " Spektakel mit dem Menschen Özil gemacht hat und möglicherweise noch machen wird.
"Jedes menschliche Maß" scheint abhanden gekommen zu sein -bei den hiesigen Rassisten, bei "den Berater von Ö", bei Erdogan, in den deutschen Medien -ihrer Quoten, ihrer Auflage wegen.

Jürgen,
so zu denken, dieses aufzuzeigen ist das Eine.
Das Andere ist, daß dieses "menschliche Maß" nicht nur den Vorgenannten, sondern der Gesellschaft in Gänze abhanden gekommen ist , und das nicht zuletzt dadurch möglich gemacht, daß "man" sich anonym in den a – sozialen Netzwerken wider jeden Anstand, ja wider das simple Gebot von gegenseitigem Respekt menschenverachtend, diskriminierend, beleidigend austoben kann , sich gegenseitig befeuernd hochschaukelt im Hass auf andere Menschen; hier auf Özil.

Was jetzt in Sachen Özil zu registrieren ist, scheint mir also lediglich das zu bestätigen, was ich als gesamtgesellschaftlichen Zustand umschrieben habe .
Nicht neu. Nicht überraschend. Und doch in Quantität und Qualität erschreckend -jedenfalls was mich betrifft.

Wenn "morgen" Özil vergessen ist, wenn morgen keine Flüchtlinge mehr nach Europa kommen würden, wird diese Gesellschaft immer wieder neue Anlässe finden, ihre Konflikte mehr und mehr "wider jedes menschlichen Maß" auszutragen, was u.a. immer wieder dokumentiert werden wird durch Rassismus, durch Fremdenhass, durch eine zunehmend vulgäre Sprache, ua. dann, wenn es um den Sport, eben auch dem Fußball-sport geht. Folgen für Gesellschaft und Staat, konkret für den weltweit praktizierten Fußball-Sport. Wer wird der nächste Özil sein?

Walter-Stach
Walter-Stach
6 Jahre zuvor

-43-
Helmut,
ich habe auf den TAZ-Beitrag nur hingewiesen, um ua. damit zu verdeutlichen, daß diejenigen, die Özil kritisieren, weil sie vorgeben, es gehe ihnen dabei pirmär um seine per Bild gezeigte Nähe zum Autokraten Erdogan, sich a.) als nicht konsequent zeigen, wenn sie jetzt zu den neuesten Erdogan freundlichen Akten der Bundesregierung schweigen, und b.) vor allem deshalb, weil ich aus diesem Schweigen folgere, daß die maßlosen Anfeindungen gegenüber Özil nichts mit dessen vorgeblicher Nähe em Autokraten Erdogan zu tun haben, sondern Resultat ihres permanenten Rassenwahn/Rassenhasses sind.

-48-
Helmut,
man darf gespannt sein, ob es, wann es und wie es Erdogan schaffen kann, die sehr problematische Wirtschafts-und Finanzlage zum Besseren zu wenden. Und wenn nicht? Dazu ließen sich einige Mutmaßungen anstellen.

Helmut,
ua. darüber so wie über die deutsche, die europäische Türkeipolitik wäre nachzudenken und zu diskutieren und nicht "mit Schaum vor dem Maul" tagelang, wochenlang, monatelang (! )über Özil -und "seine" Folgen für den Fußball-Sport. Oder gar für die gesamtgesellschaftliche Situation in Deutschland, für das deutsch-türkische Verhältnis oder für….???

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