Im Syrienkrieg erlitten türkische Truppen in den vergangenen Tagen schwere Verluste. Allein bei der Bombardierung eine Militärkonvois in der syrischen Provinz Idlib wurden gestern 35 Soldaten getötet. Gegen die russischen und syrischen Truppen haben Erdogans Soldaten trotz der Unterstützung islamistischer Freischärler keine Chance.
Nun setzt Erdogan auf göttlichen Beistand. Über die deutsche DITIB, die dem Präsidium für Religionsangelegenheiten der Türkei, abgekürzt mit Diyanet untersteht, soll heute für den Sieg der türkischen Armee gebetet werden. Eine der der beiden Predigten ist äusserst militaristisch:
„Als Nation machen wir heute, genau wie gestern, gefährliche Situationen durch und geben schwere Prüfungen.
Wie im Gallipoli- und im Unabhängigkeitskrieg kämpfen wir auch heute unermüdlich gegen die Mächte, deren Gewissen abgestumpft sind, die ihre Barmherzigkeit und Menschlichkeit verloren haben und gegen diejenigen, die uns aus der Geschichte löschen wollen. Wie gestern, werden wir auch heute mit jedem Einzelnen unserer Nation, einschließlich Männern,
Frauen, jungen und alten Menschen unsere Flagge nicht senken lassen, unsere Gebete nicht stummen lassen und unser Heimatland nicht mit Füssen treten lassen.
Es ist unser unerschütterlicher Glaube an Allah, der uns erfolgreich machen wird. Es ist unsere Liebe zu Heimat, Azan, zur Flagge und Unabhängigkeit. Es ist der Wunsch nach Martyrium und Veteran in unseren Herzen.(…) Vergessen wir nicht, dass es keinen Kampf gibt, den wir
nicht gewinnen können, wenn wir uns an unsere Werte klammern, die uns zu Menschen und zu einer Nation machen.
Solange die Einheit, das Miteinander und die Brüderlichkeit lebendig sind, wird es keinen tückischen Angriff geben, dem wir nicht widerstehen können und keinen Sieg, den wir nicht erreichen können. Wir haben keinen Zweifel daran, dass mit Hilfe von Allah dem Allmächtigen die Spiele der Verräter zerstört werden und die Fallen der Tyrannen sie selbst treffen und ihre arglistigen Täuschungen sie heimsuchen werden. Wie gestern wird es auch heute unsere geschätzte Nation geben, die neben Sieg, Recht und der Wahrheit steht. Mit den Worten des wird baldَ auch diese Gemeinschaft besiegt und sie werden sich umdrehen und
weglaufen.”
Es bleibt abzuwarten, ob die russische Luftwaffe sich davon wird beeindrucken lassen.
Ob der Text wirklich an allen Moscheen gebetet wird, ist nicht klar. Mittlerweile gibt es einen alternativen Gebetstext. Die Haltung und der Einfluss des Imams vor Ort wird entscheiden, ob in Deutschland die von uns zitierte oder eine andere Version verlesen wird.
Haben die Türken eigentlich schon die russischen Raketen? Die könnten sie doch gerade gut gebrauchen.
Erdogan hat große Ziele. Nicht nur Nordsyrien, Nordirak, Libyen, sondern auch die Gasvorkommen im Mittelmeer. Das stößt auf die Interessen von Griechenland, Zypern, Israel und Ägypten.
Und kürzlich hat er die Grenzen des osmanischen Reiches in seine Rede eingeflochten, als wäre das ein Fernziel.
Ich denke, da braucht er durchaus schon göttliche Hilfe.
@#1 Wirklich noch nicht gehört? Ja, das türkische Militär hat die russischen Raketen. Nur, die weigern sich, russische Flugzeuge abzuschießen. Es gibt da wohl eine Freund-Feind-Erkennung, die russische Flugzeuge als Freunde erkennt.