Es ist Montag. Und normalerweise würde heute ein neuer Teil unserer Reihe „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsminister?“ erscheinen. Würde. Denn wir haben Probleme.
Halten wir für einen Moment inne. Wir haben fast die Hälfte der Gesundheitsminister unserer Republik abgearbeitet, genauer liegen die Wertungen für Hamburg, Baden-Württemberg, das Saarland, Sachsen-Anhalt, Berlin, Bayern und Brandenburg vor. Überall vergaben wir insgesamt 0 bis 15 Globuli für die ministerialen Antworten auf unsere Fragen zur Paramedizin – je mehr Globuli, desto esoterischer.
Das Zwischenfazit:.
Bisher wohl besser als erhofft. Oder doch schlimmer als befürchtet? Nur zwei Bundesländer konnten bisher die Bestwertung von 0 Globuli erzielen: Bayern und Brandenburg.
Doch noch etwas anderes führt uns noch zum heutigen Zwischenstopp. Und das ist ein echtes Problem, zu dem wir gerne eure Meinung hätten.
Schaut mal hier:
Acht Landesministerien haben konkret auf unsere drei Fragen geantwortet. Da fehlt uns noch NRW in der Betrachtung, wobei wir die Antworten von Eso-Barbara aus einem leicht anderem Fragenkatalog entnehmen werden.
Vier Bundesländer zogen es aber vor, die Fragen gebündelt und sehr kurz zu beantworten, nämlich Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein. Dasselbe gilt für das Bundesministerium für Gesundheit – aber da scheint der Minister ja eh nicht so genau zu wissen, was er will. Daran änderte sich auch nichts, als wir diese Ministerien nochmals darauf hinwiesen, dass andere Bundesländer es hinbekommen hatten, konkret zu antworten und darum baten, fragebezogen zu antworten.
In einem Fall wurde uns dazu schriftlich mitgeteilt: „Die Position des Ministers zu Fragen der Alternativmedizin ist unverändert geblieben. Daher bitte ich Sie um Verständnis, dass wir Ihnen nur die bereits zugeleitete Antwort erteilen können.“
Und nu?
Noch bitterer sieht es bei Hessen, Sachsen, Thüringen sowie Mecklenburg-Vorpommern aus. Diese vier Ministerien haben uns bisher keinerlei Rückmeldung zukommen lassen. Vielleicht ist denen die ja Mail einfach durchgegangen? Mag sein. Deswegen wurde die Anfrage auch von zwei verschiedenen Mailadressen verschickt. Und das nicht nur einmal. Auch nicht zweimal. Oder dreimal. Sondern insgesamt viermal. Gestreut auf vier Monate. Ohne Reaktion. (Und ohne Fehlermeldung.)
Auch hier stellt sich die Frage: was nu?
Denn Länder, die in die Bütt gestiegen sind, sollte dadurch kein Nachteil entstehen. Und bei den „Gelben“ könnte man vielleicht noch teilweise Einzelantworten aus der Gesamtstellungnahme herauslesen. Auch wenn dadurch die Genauigkeit der Punktevergabe leidet. Aber was machen wir dort, wo keine Antwort zu einer Frage zuordnenbar ist? Und was erst da, wo Ministerien gar nicht geantwortet haben? Komplett als Fail, mit 5 Globuli, werten? Oder hier Email-Adressen veröffentlichen, damit auch unsere Leser nachfragen können, wieso uns nicht geantwortet wird?
Ihr seid gefragt: was ist zu tun?
Da man bei Politikern immer vom allerschlimmsten ausgehen muss, würde ich sagen: keine Antwort = schlechteste Wertung
Das nicht genaue Antworten scheint politisches Prinzip zu sein. Wenn man schon antwortet, so will man sich dabei jedoch nicht allzusehr mit den vielen esoterisch angehauchten Wählern anlegen. Gar keine Antwort, ist aus dieser Sicht allerdings auch eine Antwort, weil man dieser Abwägung so gänzlich entgeht.
Vielleicht noch einmal freundliche nachfragen und erinnern und dann dem Ministerium die Rechtslage erklären. Ein Land (Oder eine Stadt etc.) kann sich nicht aussuchen ob es antwortet oder nicht – es besteht eine Auskunftspflicht.
Man könnte mit einer aufwendigen Recherche aus den Aussagen der entsprechenden MinisterInnen das ganze zusammenbauen. Das wird aber immer einem Selektionsbias unterliegen.
Wenn schlechteste Wertung vergeben wird, lässt das die wenigen gelben u.U. zu gut darstehen. Wenn nicht schlechteste Wertung gegeben wird, heißt das, dass sich die Ministerien so u.U. um eine schlechtere Wertung gedrückt haben.
Bei den gelben würde ich vielleicht einfach nochmal nachfragen, mit dem Hinweis, dass die Antworten getrennt benötigt werden.
Ich wäre dafür, die Adressen freizugeben, solange es kein rechtliches Problem gibt. So könnte eine Gegenöffentlichkeit zu den Alternativ- Heilmethoden-Anhängern für die Ministerien transparent gemacht werden. das könnte zum einen Druck ausüben und vielleicht auch die Referenten bewegen, sich weniger politisch als offen zu äußern.
Wie wäre es denn mit freundlichen Briefen, die nochmal den Fragenkatalog enthalten? Könnte mir vorstellen, dass unsere Ministerien postalischen Anfragen etwas aufmerksamer begegnen.
Ansonsten bitte die E-Mail-Adressen veröffentlichen; je mehr Leute da nerven, desto besser. Ich habe bei meinem Landesministerium, das zu den fehlenden zählt, auch schon mittels zweier Mails nachgefragt, aber da kam natürlich erstmal keinerlei Reaktion.
Keine Antwort ist definitive das schlechteste. Ist doch einer der Aufgaube der Politik ihre Bürger zu informieren.
Vielleicht sollten wir Leser (und natürlich auch der/die Schreiber) aus den betreffenden Bundesländern uns an den für unseren (Wahl-)Kreis zuständigen Landtagsabgeordneten/-kandidaten wenden und darauf hinweisen, dass diese Anfrage existiert. Wenn Abgeordnete beim Ministerium nachfragen…
Keine Ahnung ob das hilft.
ihr wart bisher zu gnädig in der Bewertung und habt aus den ausweichenden Antworten immer das beste rausgelesen (viele waren ja sehr vage und offensichtlich so formuliert, um niemanden vor dem Kopf zu stoßen)
also kann man bei „keiner Antwort“ jetz auch nicht das schlechteste rauslesen.
Keine Antwort ist ja quasi dasselbe wie eine Antwort im Angela Merkel Style. Sowas schafft aber auch nur Merkel, weshalb die bisherigen Antworten nie völlig inhaltslos waren…
keine Antwort wäre aber bei den meisten Antworten nicht viel weniger aussagekräftiger gewesen…
alsoo… unbewertet lassen.
in einer zweiten Reihe kann man ja diese und die anderen Bundesländer nochmal aufgrund ihrer Taten bewerten
[…] seine Artikelserie “Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?” liegen derzeit sieben Wertungen […]
Ich habe mal alle Bildungsministerien zur Waldorfpädagogik befragt und da ging es mir ähnlich. Ich kann nur dazu raten telefonisch Kontakt aufzunehmen; wenn es sein muss täglich. Dadurch habe ich einige Antworten mehr bekommen.
Pressestelle anrufen… ?
Ähem, bisher kein Hinweis auf die Parallelveranstaltung??
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte befragt die
gesundheitspolitischen Sprecher der Parteien zu Perspektiven der
Homöopathie, siehe
http://www.dzvhae.de/homoeopathie-presse/bundestagswahl-2013/
Alle, aber auch alle oben noch nicht verteilten Globuli-Punkte
sind hier großflächig verstreut.
Die Diskrepanz der Aussagen hier und dort ist, vorsichtig gesagt, erstaunlich
und erfordert eigentlich eine hochnotpeinliche Nachbefragung.
Vielen Dank für all eure Hinweise und Anregungen!
Es freut mich zu sehen, dass unsere kleine Serie doch auf einiges Interesse stößt.
Wie ich mich entschieden habe, nun weiter vorzugehen, erfahrt ihr im heutigen Teil, der im Laufe des Abends erscheint.
[…] blieb aus, trotz mehrfachen Nachfragen. Wir fragten euch, liebe Leser, was davon zu halten sei. Und ihr habt geantwortet. Das wiederum hat mich wirklich gefreut. Weil es mir zeigt, dass ihr Anteil daran nehmt, was hier […]