Essen 2010: „Rüttgers muss eingreifen“

Der Arbeistkreis Essen 2010, der die Kulturhauptstadtaktivitäten der Stadt begleitet, hat sich mit einem Brief an Ministerpräsident Rüttgers gewandt. Der Grund: Sie sind mit dem Umbau des Hauptbahnhofes unzufrieden.

Essen Hauptbahnhof. Foto: Flickr/Uwe Philly

Die Umbauarbeiten am Essener Hauptbahnhof haben begonnen – allerdings ist es ein Umbau auf Hartz-IV-Niveau und bleibt weit hinter den Umbaumaßnahmen der Bahn in anderen Städte zurück. Essen ist übrigens kein Einzelfall: Auch in Dortmund wird die Bahn am Hauptbahnhof eher basteln als bauen. Dagegen regt sich in Essen seit längerem Protest – vor allem weil der Bahnhog auch nache seinem Umbau kaum als Visitenkarte taugen wird. Nun haben Dr. Gerd-Ulrich Kapteina, vom  Arbeitskreis Essen 2010,  Dr. Axel Wiesener, ein Berater der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Prof. Werner Ruhnau sich mit einem Brief an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gewandt. In dem Schreiben, das uns vorliegt, fordern sich Rüttgers auf, dafür zu sorgen, dass die Bahn bei dem Umbau für einen angemessenen Architektonischen Auftritt des Hauptbahnhofe sorgt. Die Unterzeichner appellieren zudem an Rüttgers, sich bei der Bahn dafür einzusetzen, dass "Monopolbetriebe, die Infrastrukturaufgaben haben, wie Netz und Bahnhöfe der Bahn, sich nicht von einem Shareholder-Value-Denken leiten lassen dürfen." Dabei treibt nicht nur die Sorge um den Essener Hauptbahnhof die drei von der Kulturhauptstadt: "Wir halten Ihr Eingreifen auch deshalb für erforderlich, weil es nicht nur um Essen geht, sondern auch die anstehende Sanierung der Hauptbahnhöfe Duisburg, Dortmund, Münster sowie Wuppertal wohlmöglich dem gleichen rigiden Rentabilitätssteigerungskonzept zu Lasten der Bahnkunden unterworfen wird." Da der Brief an Rüttgers vom 25. August stammt und die Umbauarbeiten bislang nicht unterbrochen wurden, um das architektonische Konzept zu überarbeiten, war der Protest wohl wirkungslos. Essen wird weiter mit einem hässlichen Hauptbahnhof leben müssen.

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Tom009
Tom009
16 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Laurin

Die bisherigen Umbauten haben bis jetzt nur dazu geführt das die Ladenlokale geschlossen und „entkernt“ wurden sowie die Haupthalle und die Empore gesperrt wurde.

Sonst ist noch nichts passiert.

Also kann ja noch was passieren.

Es ist aber auch ein Armutszeugnis des Arbeitskreises Essen 2010 das mann 3 Tage vor Beginn der Baumaßnahme wach wurde.

Die Bahn muß sich meiner Meinung vorwerfen lassen–trotz Milliarden gewinne nur 57 Millionen–wovaon ja noch 37 Millionen vom Steuerzahler berappt werden müssen inverstiert werden.
ES MU? EIN GANZ NEUER BAHNHOF HER.

Und das nicht nur in Essen sondern auch in Mülheim/R; Duisburg.

Stattdessen lieber ein Milliardenprojekt in Stuttgart(Unterirdischer Bahnhof).Ich glaube er soll 21Milliarden
nicht verlesen 21 Milliarden Euro Kosten.

Was sind da schon die paar Millionen —Peanuts für den Essener Bahnhof.

Und wo sind eigendlich die neuen S-Bahnen fürs Revier???

Fahren ja immer noch nicht.Betriebsgenehmigungen immer noch nicht erteilt???

Aber an die Boerse gehen

Chaotentruppe.

Markus
Markus
16 Jahre zuvor

Ich würde erst mal sagen, bevor man den Bahnhof als Hartz-IV-Niveau bezeichnet und wieder über den kaum entstandenen neuen Bahnhof schimpft, den man ja noch nicht einmal gesehen hat, abwarten und Tee trinken.

Dazu mal ne bescheidene Frage: Wis soll der Bahnhof denn bitte schön aussehen, damit er den Leuten passt? Und vor allem: Wie soll denn bitte schön ein neuer Bahnhof an selber Stelle entstehen? Wollen sie allen ernstes den Fahrgästen zumuten, ständig nach Bochum, Mülheim oder Duisburg ausweichecn zu müssen, nur um die Züge benutzen zu können? Das wird keiner jahrelang mitmachen.

So viel dazu und viel Spass dazu…

PS: Es heisst im übrigen Bahnhof und nicht Bahnhog

Dirk E. Haas
Dirk E. Haas
16 Jahre zuvor

Menschmarkus, hier werden 60 Millionen an einem der wichtigsten öffentlichen Orte der Stadt verbastelt und wir sollen ? Tee trinken? Das ist, bei allem Verständnis für die ruhrgebietsnotorische Gelassenheit in Gestaltungsfragen, dann doch etwas viel verlangt. Nein, schon am ?Limbecker Platz? wurde viel mehr Tee getrunken als es der Stadt bekömmlich ist (und jetzt, wo das Ding in der Architekturwelt allenthalben verrissen wird, gibt sich die Stadtspitze empört ? leider nicht über die Architektur, sondern deren Kritik).

Der Umbau des Hauptbahnhofs hätte ein vernünftiges Qualifizierungsverfahren verdient gehabt, wie es bspw. beim ThyssenKrupp Headquarter oder dem neuen Folkwangmuseum ohne große Schwierigkeiten gelungen ist (und auch dort ist die Deadline 2010). Dass solche Verfahren nun ausgerechnet bei Bahnhöfen und Einkaufszentren ? also den Orten, die überall für die behauptete Renaissance der Innenstädte herhalten müssen ? nicht stattfinden, das ist es, was den Ärger verursacht.

Mit Baustellenlogistik oder maulenden white collars, die es während des Umbaus ein bisschen weiter zum Zug haben und deshalb 3 Minuten früher aus den Federn müssen, hat das alles nichts zu tun.

@ Stefan: Der Stuttgart-Vergleich macht keinen Sinn, weil die Bauaufgabe eine andere ist. Überhaupt: Sind Sie nicht derjenige, der aufhören wollte, sich über Benachteiligungen gegenüber anderen Teilen Deutschlands zu beklagen? (-:

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