Das Bündnis Essen stellt sich quer (Essq) will die für den 18. Januar geplante Demonstration des Hooligan-Zusammenschlusses Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa“ in Essen verhindern. Auf dem Willy-Brandt-Platz, auf dem auch HoGeSa aufmarschieren will, hat Essq zeitgleich eine eigene Demonstration angemeldet.
Die Ankündigung von HoGeSa, am 18. Januar in Essen zu demonstrieren, hat Polizei und Politik in Aufregung versetzt. Die Polizei prüft ein Verbot der Demonstration und hat mit den Planungen für den größten Einsatz der vergangenen Jahre begonnen. Das Problem: Im Gegensatz zu den Beamten in Köln verfügt die Essener Polizei über relativ wenig Erfahrungen mit Großdemonstrationen – und selbst die erfahrenen Kölner waren im Oktober überfordert, als die HoGeSa-Demonstration zu einer Straßenschlacht mit über 40 verletzten Polizeibeamten eskalierte.
Immerhin hat Innenminister Jäger angekündigt, das ausreichende Polizeikräfte vor Ort sein werden. Das war in den vergangenen Monaten in NRW nicht immer der Fall.
Einhellig verurteilt die Politik den Plan von HoGeSa, in Essen aufzumarschieren. CDU OB-Kandidat Thomas Kufen schrieb auf Facebook „Das passt nicht zu unserer Stadt“.
SPD-OB Reinhard Paß schrieb „Ich lehne die Kundgebung daher mit Nachdruck ab. Und ich bin mir sicher, dass – sollte sie mit rechtlichen Mitteln nicht zu verhindern sein – die Polizistinnen und Polizisten umsichtig und vor allem konsequent handeln werden. Und auch die Stadtgesellschaft deutlich machen wird: HoGeSa ist in Essen unerwünscht!“
Landesweit will das Bündnis Essen stellt sich quer gegen den HoGeSA-Aufmarsch mobilisieren. Kontakte zu anderen Gruppen wurden bereits aufgebaut. Essq geht von einem Nazi-Aufmarsch in Essen aus und kauft HoGeSA nicht ab, sich gegen Salafisten zu wenden:
Formal wenden sich „HoGeSa“ gegen Salafismus – in Wirklichkeit verbreiten sie Ausländerhass und Rassismus. Wie in Köln und Hannover will diese Vereinigung von kriminellen Schlägern, Hooligans und Rechtsradikalen Angst erzeugen: bedroht werden unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger anderer Herkunft sowie alle Andersdenkenden. Wir in Essen werden uns dem Hass entgegenstellen.
Das Bündnis plant zeitgleich zur HoGeSa-Demonstration eine eigene Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof, auf dem sich auch die Hooligans und Nazis treffen wollen.
Die Polizei wird versuchen, eine HoGeSa-Veranstaltung zu verhindern. Ob ihr ein vollständiges HoGeSa-Verbot gelingt, ist fraglich. Gute Aussichten hingegen hätte sie damit, einen Marsch durch die Stadt zu untersagen und HoGeSa wie in Hannover zu einer reinen – und unattraktiven – Standkundgebung zu zwingen.
Ach, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich erinnere mich noch gut, als die Proteste gegen den EU-Gipfel in Essen niedergeknüppelt wurden. Da konnte die Essener Polizei sogar das USK aus Bayern herankarren lassen. Und wenn man mit Großlagen überfordert ist, muß man sich halt beraten bzw. helfen lassen. Es muß nur klare, politische Vorgaben geben.