Heute startete Pro NRW mit einer Kundgebung in Essen-Kray in die heiße Phase des Landtagswahlkampf.
Es sollte der große Einstieg in die heiße Wahlkampfphase werden. Es wurde eine Blamage: 60 Rechte nahmen heute am Wahlkampfauftakt von Pro NRW in Essen-Kray teil. Ein paar hundert Gegendemonstranten standen nur gut 50 Meter entfernt. Die Polizei hatte den Protest in Hörweiter zugelassen.
Pro NRW hatte in den vergangenen Tagen Schlagzeilen gemacht. Kontakte zu einer Neonazigruppe aus Radevormwald hatten zur Durchsuchung eines Parteibüros geführt, zwei Männer wurden verhaftet, bei denen Pro NRW-Ausweise gefunden wurden. Alles nicht günstig für eine Partei, die versucht, sich als demokratische Rechte zu verkaufen, was ihr zunehmend schwerer gelingt. Innenminister Ralf Jäger (SPD) nannte die Anhänger von Pro NRW einmal „Nazis in Nadelstreifen“ und tatsächlich versucht die Rechte Splittergruppe harmlos daher zu kommen. Die Polizei traute den Bekundungen von Pro NRW offenbar nicht und durchsuchte die Teilnehmer der Demo noch in dem Reisebus des Unternehmens Rüssel-Reisen, mit dem sie nach Kray gekarrt worden waren. Einige der Durchsuchten, allen voran der ehemalige NPD-Mann und ex-Waldorflehrer Andreas Molau beklagten sich über die Arbeit der Polizei, aber da die nach einem Bericht auf Der Westen einige Messer fanden, war die Aktion wohl nötig.
Was sich dann auf dem Tempelhof in Kray abspielte, war wohl der lächerlichste Wahlkampfauftakt in der nordrhein-westfälischen Geschichte. Pro NRW Chef Markus Beisicht erinnerte an den Erfolg der Rechtsparteien im Ausland und beschwor, dass so etwas auch in Deutschland möglich sei. Mag sein, aber offenbar nicht heute, offenbar nicht in Kray und offenbar nicht mit jemanden wie Beisicht.
Auch Gäste waren da: Eine Frau von der FPÖ aus Österreich und eine von Vlaams Belang. Muslime böse, Bedrohung ganz schlimm, Pro NRW prima – das alles in komischen Dialekten und gebrochenem Deutsch. Das Gleiche von Rolf Schlierer, dem Chef der Republikaner. Ja, die gibt es noch – und in NRW unterstützen sie Pro NRW.
Irgendwann zog es dann auch Lars Seidensticker ans Mikrofon. Seidensticker, Pro-Mann aus Berlin, hielt eine Rede, mit der er auch auf jedem NPD-Kongress Beifall bekommen hätte. Auf türkisch zitierte er den alten NPD-Slogan „Deutschland den Deutschen um dann fast nur noch rassistische Stereotypen aneinander zu reihen.
Wer ihm zuhörte, erlebte die öffentliche Selbstdemaskierung von Pro NRW.
Pro NRW wird in den kommenden Wochen in vielen Städten in NRW versuchen, auf sich Aufmerksam zu machen. Maximale Provokation soll der Wahlkampf sein – maximale Selbstdemontage würde besser passen.
Update: Anonymus hat zahlreiche Sites von Pro NRW lahmgelegt.
Sie sehen das ganz falsch. Es war in „fulminanter“ Wahlkampfautakt und trotz der Repression durch die gutmenschlich gesteuerten rot-grünen Polizistenhorden, haben sich tapfere Deutsche in „großen Mengen“ in Essen getroffen, um den „international hochkarätigen Rednern“ zu lauschen. Altparteien zieht euch warm an, hier kommt Pro-NRW 😉
PS: Es ist so armselig, man liest 10 Minuten ihre Website und selbst ein blinder Legastheniker ohne jegliche Schreiberfahrung könnte die Pressemitteilungen schreiben. Wer ist dafür eigentlich verantwortlich Markus mit-Handy-am-Ohr-wirk-ich-auch-nicht-klüger Wiener? Oder der lispelnde Leverkusener?
Guter Bericht, allerdings wundere ich mich über den Link auf Rüssel-Reisen, was soll denn damit bezweckt werden ?