Das Bündnis Essen stellt sich quer ruft die Essener auf, auch in diesem Jahr am 9. November der Pogromnacht zu gedenken und sich gegen Provokationen der NPD zu wehren.
Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November, brannten in ganz Deutschland die Synagogen. Auch in Essen wurden Synagogen und jüdische Einrichtungen niedergebrannt, jüdische Geschäfte und Wohnungen zertrümmert, jüdische Bürger verhaftet. Es war der Auftakt zur industriell organisierten Massenvernichtung in den Gaskammern der Nazis. Über 2000 Essener Jüdinnen und Juden, darunter Hunderte Kinder, wurden in den Vernichtungslagern ermordet oder durch Kommandos der Faschisten in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten des Ostens umgebracht.
Wie in den letzten Jahren hat die NPD auch in diesem Jahr wieder eine Kundgebung am 9. November angemeldet. Wieder wird diese Kundgebung auf dem Borbecker Markt nicht verboten. Die NPD nutzt dieses Datum um die Millionen Opfer des Faschismus zu verhöhnen, in dem dieses Andenken mit Füßen getreten wird. Die Verfälschung dieses Gedenktages durch die NPD wird hier in Essen toleriert statt verboten.
„Essen stellt sich quer“ hat den geplanten Ort für die Gedenkkundgebung zum 75. Jahrestag kurzfristig verlegt. Die Kundgebung findet am 9. November 2011 um 15 Uhr in Essen-Borbeck auf dem Marktplatz am Bahnhof statt. Bei der Gedenkkundgebung sprechen neben Vertretern von verschiedenen Organisationen im Bündnis „Essen stellt sich quer“ der Landesjustizminister Thomas Kutschaty und für den DGB Essen, Michael Zühlke (IGBCE). Direkt im Anschluss, gegen 16 Uhr, findet die Gegenkundgebung gegen die Zusammenrottung der NPD am gleichen Platz statt.