Uns erreichte soeben eine Erklärung über di Besetzung einer leerstehenden Schule in Essen:
Wir, das Plenum Bärendelle, halten das ehemalige Schulgebäude an der Bärendelle in Essen besetzt.
Das Gebäude steht seit mehreren Jahren leer und wird, wie viele Leerstände im Ruhrgebiet, dem kontrollierten Verfall überlassen.
Die Stadt Essen hat keine Möglichkeiten mit dem Gebäude umzugehen: weder kann sie es bespielen, noch abreißen, weder renovieren, noch verkaufen.
Demzufolge kann nur der fortschreitende Verfall des Gebäudes verwaltet werden.
In der Bärendelle könnte ein selbstverwalteter & unkommerzieller Raum entstehen.
Durch die Schließung des JZE-Papestraße und die verfehlte Kreativquartierpolitik zeigt sich die Ablehnung gegenüber unkommerziellen und selbstverwalteten Räumen von institutioneller Seite.
Wir fordern alle auf, sich mit unserem Anliegen zu solidarisieren: In und vor der Bärendelle und überall sonst.
Unsere Aktion soll zudem ein Zeichen der Solidarität sein an alle, die eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Krieg, ohne Herren und ohne Knechte wollen.
Der Essener Polizei ist die Aktion nicht bekannt.
Update:
Im Gegensatz zu den Besetzungen der vergangenen Jahre in Duisburg, Essen und Dortmund meinen es die Besetzer der ehemaligen Hauptschule an der Bärendelle ernst: Man kommt nicht in das Haus hinein, es gibt bislang noch keine Verhandlungen mit der Stadt und es sieht nicht so aus, als ob die Besetzer bereit sind das Haus freiwillig zu verlassen.
„Sag allen, sie sollen herkommen. Hier gibt es gleich Musik,“ sagt einer der Besetzer zu diesem Blog. Die Besetzer wünschen sich, das alle die solidarisch mit ihnen sind auf den Hof der Schule kommen, der gut von verschiedenen Seiten aus zu erreichen ist. Polizei ist nicht vor Ort.
Update II: Die WAZ meldet, dass die Polizei nicht gegen die Besetzer vorgehen will.
Update III: Knapp 100 Leute haben sich 17.00 Uhr zur Unterstützung im Park an der Schule eingefunden. Lockere Sommerstimmung trotz kursierender Gerüchte das die Stadt heute noch räumen will.
Update IV: Nach einem Bericht der WAZ will die Stadt die Schule Räumen lassen – Polizei kundschaftet vor Ort die Lage aus. Immer mehr Unterstützer finden sich ein.
Update V: Noch immer alles sehr locker – Anwohner schenken des Besetzern kistenweise Sprudel, Kinder spielen im Sand, Besetzer-Unterstützer Tischtennis.
Update VI: Dauerplenum in der besetzten Schule und eine neuer Erklärung: Die Besetzer der Bärendelle grüßen das Autonome Zentrum in Köln.
Update VII: Polizei nun mit zwei Wagen vor der Schule. Im Haus räumen die Besetzer auf und reinigen das Haus. Viele Fenster sind kaputt – die Stadt lässt das Haus verkommen. Die Besetzer bekräftigen ihren Willen im Haus bleiben zu wollen. Jetzt ist auch die Zeit für Klassiker: Aus dem besetzten Haus erklingt Ton Steine Scherben, Rauchhaus – klar, was sonst?
Update VIII: Polizei riegelt Zugang zur Schule ab und verhindert Versorgung der Besetzer mit Getränken und anderen Lebensmitteln.
Update IX: Die Besetzer protestieren gegen Polizeihunde vor dem Haus und sagen, deren Anwesenheit sei bei einer friedlichen Besetzung absolut unnötig. Wir sind auch über Nacht vor Ort und melden, wenn etwas passiert.
Das Gebäude hätte Potential für so einiges. Proberäume für wenig Miete, Aterliers, Arbeitsgemeischaften unter Jugendlichen und überhaupt. Schon als es das JZE an der Papestr. noch gab war ein großer Mange an Kapazitäten gegeben. Der Umzug des JZW in die Folkwang Musikschule und die Weststadthalle hat NICHTS gebracht. Ich hab die meiste Zeit das Gefühl da gibts eigentlich nichts, was man da als Jugendlicher machen kann, außer Musikschulunterricht an der Folkwang, welcher teuer teuer teuer ist. Aber statt die Kids von der Straße zu holen, lässt die Stadt das lieber verrotten.
Aktuell sind an die 350 Besetzer_innen, Autonome_innen, Schüler_innen, Auto_rinnen, Mensch_innen, Lebenswesen_innen, Alien_innen, Innen_innen, Aussen_Innen, Tier_innen, Schiff_innen, Bahn_innen, F_innen und R_innen. Kommt vorbei, es werden Stündlich vtoller.
Yo, euer Sido Vicious
„… an alle, die eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Krieg, ohne Herren und ohne Knechte wollen.“ – drunter machen sie’s mal wieder nicht, wie?!
Kann mir schon vorstellen wie das tolle künstlerische, oberkreative Programm des Hauses aussehen würde: Vegane Volksküche, Urban Gardening, Strick-, Mal- und Jonglierworkshops.
Mal wieder eine Aktion im Selbstzweck derer, die vor Sendungsbewustsein und auf der Suche nach Ausdrucksformen überquellen, in der Kunst aber zu nichts im Stande sind. Ich will sagen: Ja, es fehlt an kulturellen Anlaufpunkten zum selbst- und mitmachen (wie dem IvI in Frankfurt), aber daraus ergibt sich keine Solidarität mit jenen, die stets zum Anfang der Sommerferien (warum wohl?) ihren (erschreckend dogmatisch ausgelegten) Ferienkommunismus starten – und deren Kritik sich im „Dagegensein“ schon restlos erschöpft.
Ich muss Kommentar Nummer 3 von Ayan voellig zustimmen.
Die Intention dahinter ist sicherlich etwas seltsam und die Leute schmeicheln sich damit warscheinlich eher selbst, als fuer Gerechtigkeit einzutreten.
Aber besser als n leerstehendes Gebauede wo garnichts mit gemacht sind selbst Jonglierkurse :D.
SOLIDARITÄT aus Gera in Thüringen!!!
Haltet durch!!! VENCEREMOS!!! der Peter
Weiter so…
Grüße aus Oldenburg !
Ihr seid mir ein paar Herzchen: ich wollte jetzt dort hin fahren und finde die Schule nicht, weil auch hier mal wieder keine Adresse vermerkt wurde. Also: ein klein wenig Organisation schadet nicht und dazu gehört immer: aus dem Blickwinkel der Unterstützer mal die Sache betrachten. Also: welche Straße und Hausnummer?
@Rebusch: Bärendelle – Essen und Google ist Dein Freund 🙂
ihr kennt euch ja alle gut aus…
das ist wenige schritte vom s-bahnhof essen-west entfernt (S1!).
nee, stimmt leider nicht. hier ist die schule auf einer karte eingezeichnet: https://osm.org/go/0GGueNfJ?m
ist direkt am bahnhof essen west, sprich erreichbar mit s1, s3, s9, oder den straßenbahnen 106 und ich glaube 109.
Die Adresse ist:
Bärendelle 15, 45144 Essen
https://osm.org/go/0GGueNfJ?m
Jo Leute habt ihr da Strom? Sonst kommwa nachher vorbei und machen euch welchen 😉
@Stefan Laurin
Klar mans googlen. Aber vom journalistischen Anspruch waere es ja trotzdem nett, wenn hier die Adresse vermerkt wird, gerade wenn der es den Aufruf gibt „Kommt alle her“
@freezay: Ich habs mit den Infos „Bärendelle“ und „Essen“ auf Anhieb gefunden und traue den Ruhrbarone-Lesern zu, das dann auch zu können.
Infoseite zur Besetzung Bärendelle:
https://baerendelle.co.nf/
Twitter:
https://twitter.com/plenumbaerendel
https://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/essen/stadt-will-schule-baerendelle-raeumen-lassen-id8221137.html?service=mobile
@Ayan
Schade, dass du denn Text nicht richtig gelesen hast, denn ich lese nichts vom Verlangen nach einem Hipster-Kreativ Laden, sondern von einer Besetzung, die vornehmlich auf einen Leerstand hinweist und eine Lücke bespielt.
Und was genau ist gegen “…eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Krieg, ohne Herren und ohne Knechte.“ auszusetzen, bitte?
Nur weil der Kreativwirtschaftsgedanke seit Jahren den Kunstbegriff schmäht und angewandte Kunst und nachbarschaftliche Zugänglichkeit als Schlüssel zu gelungener Kultur- und Stadtpolitik begreift, heißt es nicht, dass man Menschen anfeinden sollte, die gegen Herrschaft demonstrieren.
Besser du richtest dich mit deiner Kritik an die ausführenden Kreativwirtschafts – Prediger und -Unterstützter.
Ich sehe keinen Anlass, diese Besetzung in diesem frühen Stadion so harsch zu kritisieren.
Was genau ist der Vorwurf? Und was wäre wünschenswert?
Die Frage ist ja, welchen Quadratmeterpreis das Plenum vorher der Stadt angeboten hat … und wenn hier evtl. Einbrecher und andere Straftäter gedeckt werden, sind das nicht gerade beste Vorraussetzungen für ein künftiges Mietverhältnis, das von Vertrauen geprägt ist.
Ein Song für Euch.
https://youtu.be/QlZ9MM-KecU
Ich finde klasse was ihr macht. Haltet durch. Es gibt genügend Leerstand.
wie ist die lage, leute?
Links anne Ruhr (23.07.2013)…
Bochum: Autobahnkreuz Bochum wird für vier Wochen zur Staufalle (Westfalenpost.de) – Dortmund: Transparenz in Dortmund: Ein kommunalpolitisches Luxusgut (Ruhrbarone) – Essen: Polizei riegelt Zugang zum Bärendelle-Haus, besetzten H…
Wieviele Nächte habe ich damals in Essen in der Segerothstraße verbracht … Auch wenn ich mittlerweile zum liberal-konservativen Bildungsbürger mutiert bin: haltet durch!
@ 19: Wie ich gerade das schöne Lied höre und sehe, wird mir klar, daß es in einer katholischen Kirche aufgenommen wurde. Das gefällt mir ja. Aber dieses alte und schöne Lied gefällt mir auch:
https://www.youtube.com/watch?v=0AaexIlv3Qk
Und dazu noch eine nette Geschichte: Ende der 80er meinte die FDJ, die ‚Ton Steine Scherben‘ als linke Band in die DDR einladen zu sollen. Und als die dann sangen „… gibt es ein ein Land auf der Erde, wo der Traum Wirklichkeit ist? Ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nur eins – und da bin ich sicher: Dieses Land ist es nicht …!“ sang die ganze FDJ, die das Lied aus dem Westen kannte, aus vollem Halse mit. Und die Scherben durften nie wieder im sozialistischen Ausland auftreten …
Auch der Bildungsbürger liebt altlinke Lieder …
Die Stadt Essen ist ein Witz. Papestraße dicht gemacht, Oase dicht gemacht, rumgejammer, dass die Kohle fehlt – und jetzt gibt es ein paar Leute, die den Jugendlichen konstenlose Alternativen anbieten und die Stadt will dazwischen hauen, anstatt einzuladen und ihnen ein Angebot zu machen. Die Schule ist durchaus noch zu großen Teilen nutzbar und wird den Besetzerinnen und Besetzern sicher nicht über den Kopf zusammenbrechen.
Bitte noch an Ruhrbarone: Könnt Ihr bei den Updates Tag + Uhrzeit dazu schreiben? Wäre bei vielen Punkten ja wirklich von Bedeutung.
@hans: Bis jetzt waren alle Meldungen von gestern. Aber Uhrzeit ist eine sehr gute Idee. Machen wir ab jetzt so – vielen Dank 🙂
Super Sache!!! Macht weiter so, ich drück euch die Daumen!!!
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Solidarische Grüße. Geduld und Spucke. Wer keinen Mut hat zu träumen, der hat keine Kraft zu kämpfen.
Super-Idee!
Macht weiter so!
Wegen meines Herzchen-Kommentares zu fehlendem Lageplan: der Google-Maps-Plan auf der Seite: https://baerendelle.co.nf/ … und dann etwas runter skrollen ist schon in Ordnung. Es war schon merkwürdig: natürlich hatte ich danach gegooglet, aber Bärendelle ohne Hausnummer führte auf ganz andere Ergebnisse, die falsch waren. Also: ich war bei Euch und habe viele Fotos gemacht und diese auch bei Radio-Essen rein gesetzt (die es wieder sofort löschten), und bei FB zahlreich rein gesetzt. Die Stadt Essen spielt mal wieder eine herrsche- und unterdrücke Rolle mit falschen Infos, wie gehabt. So lange es unkündbare Beamte mit nicht haftbar machbaren Politikern und Justizstrukturen gibt, gibt es mafiöse Verstrickungen, gerade im lukrativen Grundstücks- u. Baugeschäft. Plötzlich soll genug Geld da sein um die Dreck- u. Giftschleuder RWE-Müllverbrennung in E.-Karnap zu kaufen. Wieder einmal zeigt sich: mafiöse Verstrickung, denn die Anlage schleudert reichlich Giftstoffe aus und ist unrentabel. Resümee: wir müssen das System in Deutschland ändern und benötigen dringend eine neue Verfassung. Solidarischen Gruß: Martin
Ich muss Rebusch in allem Zustimmen!!! Werr das Geld hat hat die Macht, wer die Macht hat, hat das Geld. Das Schlimmste was einer Gesellschaft passieren kann, ist Angst haben vor der eigenen kreativen Jugend und deren Ideale. Klares Anzeichen für den Untergang. Es ist zum KOTZEN!
ja ganz schöne action aber warum genau diese schule und ich vermisse ein nutzerkonzept..oder hab ich das überlessen? ich sach mal das teil ist zu gross für eine viel zu kleine scene in 45 ..abgesehn von der schlechten lage ….aber es gibt ja noch mehr in 45….neuer tag neues haus!
[…] greift Die Partei zwei aktuelle Themen auf: Zum einen den Konflikt um die im Sommer besetzte und geräumte Schulen in der Bärendelle, zum anderen den Filz-Skandal um das […]
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