Marianne Menze, die Grande Dame der Essener Arthouse-Kinos, der unter anderem die Lichtburg gehört, hat sich in einem Brief bei den Kinofans bedankt. Anfang April hatte sie um Unterstützung gebeten, um die Kinos durch die Coronakrise zu bringen. Der Aufruf war ein erfolg, schreibt Menze in einem Brief, der diesem Blog vorliegt:
Auf eine derartige Resonanz hatten wir nicht zu hoffen gewagt, wir sind überwältigt!
Die Essener Kinofreunde haben bisher gut 100.000 € gespendet!Das alljährlich zur Überbrückung des Sommerlochs im Winter angesparte Polster wäre zumindest bei den Filmkunsttheatern schon vor dem Sommer aufgebraucht. Bei der Lichtburg hätte das Abschmelzen des Polsters etwas länger gedauert, weil hier schon einige Bühnenvermietungen bezahlt waren, als die Schließung angeordnet wurde. Allerdings sind die Fixkosten hier auch wesentlich höher und die Veranstaltungen müssen später nachgeholt werden.
In dem Briefe kündigt Menze auch die Öffnung der Kinos an, sobald es rechtlich möglich ist:
…weil die Politik Kultur und eben auch Kino nicht als systemrelevant erachtet, anders als Bundesliga, Möbelhäuser etc., kann niemand voraussagen, wann und unter welchen Auflagen wir wieder öffnen können. Tatsache ist, dass wir schon heute eine wesentlich größere Sicherheit vor Infektionen bieten könnten als jeder Supermarkt! Fakt ist auch, dass wir in jedem Fall öffnen werden, sobald es erlaubt ist. Auch wenn wir nur einen Bruchteil der Plätze nutzen dürfen, auch wenn neue Filme erst Wochen später zur Verfügung stehen werden. Neue deutsche Filme werden erst starten, wenn alle Kinos in Deutschland geöffnet sind und wenn ihnen dann nicht nur 5-10% ihrer Plätze zur Verfügung stehen. Internationale Filmstarts wird es erst geben, wenn die Studios europa/weltweit an die 100% der Kinokapazität nutzen können. Das kann dauern, aber da müssen wir dann halt noch durch.