Gentechnik: Der EUGH Urteilt gegen die Vernunft und für die Fortschrittsfeindlichkeit

Sitz des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) in Luxemburg Foto: Cédric Puisney Lizenz: CC BY 2.0

Am gestrigen Mittwoch, hat der Europäische Gerichtshof in Luxemburg entschieden, dass Organismen, die durch Mutagenese entstanden sind, unter die GVO-Regulierung fallen und somit denselben Zulassungsvorraussetzungen unterliegen, wie bisherige gentechnische Methoden.

Mutagenese. So lautet der Fachbegriff für die Veränderung von Erbgut, ohne dass man Artfremde DNA von außen einbringt. Das bekannteste Werkzeug zur Mutagenese ist ohne Zweifel CRISPR/CAS9. Diese als Genschere bekannte Technologie ist in der Lage, bestimmte Stellen im Erbgut einer Pflanze (oder eines Menschen) herauszuschneiden und so zu deaktivieren. So könnten zum Beispiel Erbkrankheiten bekämpft werden, die durch einen defekten DNA-Abschnitt ausgelöst werden. Auch könnte durch die CRISPR/CAS-Methode beispielsweise das Gen einer wilden Bananenpflanze in unsere herkömmlich verkauften Bananen eingefügt werden, um diese resistent gegen die Panamakrankheit zu machen, die weltweit Bananenstauden bedroht.
Der Clou ist hierbei, dass eine solche genetische Veränderung nicht von einer zufälligen Mutation zu unterscheiden ist. Dementsprechend ist man davon ausgegangen, dass der Europäische Gerichtshof der Empfehlung von Generalanwalt Michal Bobek folgt und die Mutagenese von der GVO-Regulierung ausnimmt.

Doch es kam anders als erwartet, das Gericht stellte sich gegen Bobeks Empfehlung und gab der Klage des französischen Landwirtschaftsverband  Confédération paysanne recht, die anführten, dass Mutagenesen hypothetische Risiken für Konsumenten und die Umwelt bedeuten würden und deshalb nicht wie herkömmliche Züchtungen behandelt werden dürfen.


Eine Urteilsbegründung, frei von Sachverstand

Der EUGH vertritt in seiner Urteilsbegründung die Auffassung, dass mithilfe von Mutagenese Veränderungen in der DNA erzeugt werden, die nicht mittels zufälliger Mutationen entstehen können. Des Weiteren führen sie an, dass die Risiken der bisherigen Mutagenese-Verfahren vergleichbar mit den Risiken früherer gentechnischer Methoden seien, da solche Verfahren genetische Veränderungen in einem weit größeren Tempo ermöglichen. Als finalen Punkt nennen die Richter noch das Vorsorgeprinzip, das die Einführung von Stoffen innerhalb der EU erst ermöglichen soll, wenn Risiken für Verbraucher und Umwelt ausgeschlossen werden können.
Als Folge dieser Argumentation sehen die Richter eine Einstufung moderner Mutagenese-Verfahren in die alte GVO-Regelung, die die Freisetzung von genetisch veränderten Organismen eng reguliert.

Allerdings lassen die Richter in ihrer Urteilsbegründung ein ziemlich großes Schlupfloch für zwei Züchtungsmethoden, die ebenfalls zur Mutagenese gehören und vollkommen unreguliert betrieben werden, da sie sich – laut Richtern – bereits in der Vergangenheit als sicher erwiesen haben:

  • Die Bestrahlung von Saatgut mittels radioaktiver Substanzen, die dazu dienen sollen, zufällige Mutationen im Erbgut auszulösen
  • Das Bad in Mutagenen Chemikalien, die ebenfalls unkontrollierte Mutationen zufolge haben.

Diese beiden Züchtungsmethoden finden seit Jahrzehnten eine Anwendung in Europa, fernab von jeglicher Kontrolle. Die ersten Pflanzen die mittels ionisierender Strahlung verändert wurden, fanden bereits 1934 ihren Weg in die Märkte und man geht davon aus, dass bereits 50% des in Europa angebauten Weizens Gene enthält, die durch ionisierende Strahlung verändert wurden. Wie viele Pflanzen, bzw. Gene genau verändert wurden, lässt sich nicht mehr sagen, da bei jeder Strahlendosis und jedem Chemikalienbad hunderte bis zehntausende Änderungen im Erbgut auftraten, die nirgendwo dokumentiert wurden. Hatte man dann eine Pflanze die zufällig die gewünschten Eigenschaften (höherer Ertrag, Widerstand gegen Pestizide usw.) aufwies, wurde diese angebaut und ohne jegliche Risikoprüfung auf den Markt gebracht. Der Verbraucher war also das unwissende Versuchskaninchen. Eigentlich war er es nicht nur, er ist es auch heute noch. Möchte man Pflanzen mittels der oben genannten Methoden neue Eigenschaften verpassen, können diese Pflanzen auch heute noch ohne anschließende Risikobewertung frei verkauft werden, was den Verbraucher bei jeder neuen Sorte erneut zum Versuchskaninchen macht. Im Gegensatz dazu wird mit der CRISPR/CAS9-Methode nur ein Gen gezielt verändert. Das Ergebnis lässt sich von herkömmlichen Züchtungen oder Mutationen nicht unterscheiden, soll aber trotzdem wie herkömmliche Gentechnik reguliert werden, da man in der EU das Vorsorgeprinzip anscheinend nur sehr selektiv anwendet, wenn es gerade in den Kram passt.

Um dem Verbraucherschutz Gewicht zu verleihen, verweist man dann auf die ominösen Risiken, die so in der Praxis gar nicht auftauchen. Von Auskreuzungen, Ökologischen Schäden oder langfristigen Effekten auf den Körper ist da die Rede. Diesen Ängsten gegenüber stehen Milliarden Mahlzeiten, die quasi überall auf der Welt zubereitet wurden und genetisch veränderte Organismen beinhalteten. Und bisher wurde noch nicht ein Krankheits- oder Todesfall auf diese GMOs zurückgeführt. Auch Befürchtungen über langfristige Auswirkungen auf den Menschlichen Körper sind haltlos, da es sich hierbei noch immer um Obst und Gemüse handelt. GMOs sind keine Viren, die Zellen des menschlichen Körpers kapern, oder irgendwelche Giftstoffe im Körper produzieren.

Was bedeutet das Urteil jetzt genau?

Durch die Einstufung als Gentechnik unterliegen die CRISPR/CAS9-Methode und alle Mutagenese-Verfahren die ihr folgen sollen, einer Regelung, die zur Zulassung einer genetisch veränderten Pflanze diverse Studien zur Unbedenklichkeit verlangt. Fütterungsstudien, Umweltstudien, Verträglichkeits- und Nährstoffnachweise, sowie das Okay diverser EU-Organisationen – all das muss für die eventuelle Zulassung vorliegen. All das zu beschaffen, dauert nicht nur rund 10 Jahre, sondern verschlingt auch mehrere Millionen Euro. Dieser Zulassungsrahmen ist etwas, das kleinere Unternehmen oder Universitäten nicht stemmen können. Diese werden so von der Züchtung neuer, lokal angepasster Sorten, ausgenommen und der Markt fokussiert sich weiter auf die großen Biotechunternehmen wie Bayer und Syngenta, die dank dieses Urteils ihre Monopole sichern.

Dabei wäre gegen mehr Verbraucherschutz gar nichts einzuwenden. Wenn er denn auch für jede Pflanze gelten würde, die auf den Markt kommt und nicht nur für die, die politisch ohnehin nicht genehm sind. Es wäre zwar kein leichtes gewesen, eine Zulassungsvorraussetzung für alle gezüchteten Pflanzen ins Leben zu rufen und unnötige Hürden in diesem Zusammenhang abzubauen, sodass die Verbrauchersicherheit gewährleistet ist, aber immerhin hätte man am Ende keinen ganzen Wissenschaftszweig verkrüppelt.

Kennzeichnung im postfaktischen Zeitalter

Denn nun müssen Pflanzen, die durch Mutagenese hergestellt wurden mit einem Gentechnik Label gekennzeichnet werden, wenn sie auf den Markt kommen. Dank der Panikmache grüner NGOs, die von der Kampagne gegen Gentechnik leben, ist die Ablehnung von Gentechnik im Land und innerhalb der EU so stark, dass ein solches Produkt keinerlei Abnehmer fände.
Dadurch wird es für Universitäten quasi unmöglich, Fördergelder für die Pflanzenforschung einzutreiben.

Auch wenn am Mittwoch kein Verbot von Pflanzen beschlossen wurde, die durch CRISPR/CAS9 verändert wurden, entsprechen die seither gültigen Regelungen de Facto dem Ende der Pflanzenforschung in Europa. Deutschland verabschiedet sich hierbei somit vom nächsten großen, zukunftsträchtigen Industriezweig. Hoffentlich erkennt man hier bald, dass die Produktion von Autos und Steuererhöhungen nicht ausreichen, um International an der Spitze mitzuspielen.

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Stefan Laurin
Admin
6 Jahre zuvor

!Hoffentlich erkennt man hier bald, dass die Produktion von Autos und Steuererhöhungen nicht ausreichen, um International an der Spitze mitzuspielen." Wobei die Grüne, EU und die "Umwelthilfe" die Autoproduktion auch noch kaputt bekommen. Dann haben wir als Exportgüter nur noch hohe Energiepreise und German Angst. Wird eng…

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Wie im Mittelalter, so eine moderne Form der Teufelangst. Keine einzige nachgewiesene Erkrankung, aber wenn es den Teufel geben sollte, müßte er nach Ansicht vieler Experten auch gefährlich sein. Hört man doch immer wieder von vielen Ängsten.
Dabei wird "der Verbraucher" überhaupt nicht geschützt. Denn da niemand in der Lage ist, solche Genzüchtungen von natürlichen Genveränderungen zu unterscheiden, werden unsere Märkte bald mit derartigen Produkten aus Nicht-EU-Ländern überschüttet werden. Hier aber wird es nicht zur Produktion kommen, und damit hängt natürlich auch das Interesse an Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet zusammen. Nicht nur Deutschland, sondern die ganze EU wirdauf einem der wichtigsten Gebiete der technologischen Forschung künstlich zum Entwicklungsland gemacht.
In den USA sind solche Produkte frei und sie werden uns bald erreichen. Einen Deal nennt man das dann.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

Das Urteil ist völlig korrekt und die Richter hätten schon eine ziemliche Rechtsakrobatik, die ich nicht für wünschenswert halte, hinlegen müssen, um zu einer anderen Entscheidung zu kommen.
Die GVO muß überarbeitet werden.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

GVO-Regulierung, selbstverständlich.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Wolfram, dadurch, daß die Richter ein juristisch korrektes Urteil gesprochen haben, wird mir dies Urteil eben noch unheimlicher, zeigt es doch, wie weit sich die Juristen von den Erfordernissen des normalen Lebens entfernt haben. Aber die Dampfmaschinen haben sich letztlich doch durchgesetzt, weil sonst alle verhungert wären.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

Recht ist, was dem Fortschritt nutzt., bzw. dem,was einige unter Fortschritt verstehen. Dieser Fortschritt aber wird von üblen NGOs und natürlich den Grünen verteufelt. Deshalb werden wir alle demnächstig hungern und Schmalhans wird Küchenmeister.
Ach ja, das Recht auf Information wird für obsolet erklärt, wenn`s der eigenen Sache/Überzeugung im Wege steht. Nur zur Erinnerung: die angebliche Panikmache hat auch damit zu tun, dass die Gentechnikproduzenten anfangs und tw. bis heute, in Sachen Information nie mit offenen Karten gespielt haben. Auch deshalb geht der Vorwurf der Panikmache ohne Hinweis auf die mangelnde Information/Transparenz der Gentechnikproduzenten eher ins Leere.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Mach dich mal über Hunger und Schmalhansens Küchenmeister lustig, wenn`s der eigenen Überzeugung im Weg steht.
Es gibt weltweit Hunger Thomas.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot#Afrika

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

Helmut, es ging mir ausschließlich um das Urteil und seine Wirkung auf die EU und die Panikmache der Gentechnikfreaks. Dass in Afrika Hunger herrscht, hat mit der Gentechnik weniger zu tun als mit dem freien Welthandel. Die EU exportiert auch ohne Gentechnik massenhaft Lebensmittel und auch Kleidung bspw. nach Afrika, was die dortigen Produzenten ins Elend stürzt, weil sie mit den Dumpingpreisen der EU nicht mithalten können. Und dazu kommt die Ausbeutung in der 3.Welt, wo Millionen unter unsäglichen Bedingungen und Löhnen schuften und Waren herstellen, die wir hierzulande billigst konsumieren. Der Anteil der Waren des "fairen Handels" bei uns liegt unter 5% . Nur dieser garantiert den Produzenten eine halbwegs gesicherte Existenz. Nöö Helmut, der Hunger in der 3.Welt hat eher nix mit unserem Umgang mit der Gentechnik zu tun, aber sehr viel mit unserem Konsumverhalten.
Dunkel erinnere ich mich an Berichte, dass in den USA mit Genmais gefütterte Vierbeiner zeugungsunfähig wurden bzw. deformierten Nachwuchs gebaren. War auch das Panikmache?

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

CRISPR/CAS9 ist mit dem Urteil doch nicht aus der Welt, die Forschung an den einschlägigen Instituten in Deutschland auch nicht. Die Technik ist vorläufig in ihrer Anwendung in der EU behindert, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Das Urteil spiegelt mit Sicherheit die saturierte Lage in Europa wieder, das läßt das Urteil eher unklug erscheinen, die aktuelle Redundanz im aber nun mal gegebenen Markt, schafft uns aber diese Spielräume. Versuchskaninchen sind die anderen.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Sebastian, unsere Kultur-und Nahrungspflanzen wie z.B. Weizen und Mais vertragen keine Hitze (Weizen) oder keine Trockenheit (Mais)
Beide vertragen keine Kälte.
Dagegen ließe sich was machen. Mit natürlichen Verfahren dauert das lange und ist vom Glück der Züchter abhängig.

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

@ Sebastian Schmalz Ich habe mir das Video angesehen, leider nur bis Minute 36, dann streikte mein LT. Das klingt soweit ganz gut, aber es stellen sich weiterhin Fragen.
Viel von dem was heute aus guten Grund in der Landwirtschaft verboten oder stark umstritten ist, wurde bei der Einführung als ungefährlich angesehen, weil es bessere Ernten versprach und diese auch lieferte. Nur ich habe schon ewig keine Wespe mehr gesehen und Bienen gibt es ja auch nicht mehr so viele. Unser Trinkwasser ist aus diesen Gründen auch nicht so ganz ohne. In dem Film wird gesagt, dass mögliche Schäden in 40 Jahren vielleicht erst auftreten würden, aber da viele Menschen sich heute ungesund ernähren würden…. Das ist ja ´ne tolle Argumentation.
Ich bin überzeugt davon, dass viele der Wissenschaftler und Produzenten ganz sicher bei der Einführung von Pflanzenschutzmitteln wussten, was der Gebrauch dieser Mittel langfristig anrichten würden. Die Geheimnistuerei, die von den Machern der Gentechnik um diese gemacht wurde, die Verweigerung von Deklaration auf gentechnisch veränderten Lebensmitteln bestärkt mich daher in meiner Überzeugung, dass da einiges nicht koscher ist. Ich denke nicht, dass die Gentechnikkonzerne eine bessere Moral haben als bspw.die deutschen Autokonzerne oder die Stromkonzerne bei der Einführung von Atomstrom. Was hat man uns ab Ende der 50er in dieser Causa alles versprochen…
Wir sind so oft von der Großindustrie, den Konzernen weltweit oder den Kombinaten im Osten belogen und hinters Licht geführt worden, dass ich jeden verstehen kann, der dieser neuen Technik und ihren weltweiten Machern und Propagandisten skeptisch gegenüber steht. Wer einmal lügt…., allerdings wurde ja nicht nur einmal gelogen. Irgendwann ist`s dann halt einmal zu viel.
Ich war letzt aus gegebenen Anlass in der Herzklinik und Reha. Da habe ich viel über versteckte Fette und andere ungesunde, aber nicht oder falsch deklarierte ungesunde Beimischungen in unseren täglichen Lebensmitteln gelernt. Warum ist das so und warum sollte es bei der Gentechnik anders sein.
Was dies mit den Rindern angeht, das muss um 2010 gewesen sein, wahrscheinlich nicht mal im Netz, sondern in Druckschriften. Daher kann ich nicht mehr mit Quellenangaben dienen.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Wolfram, ich hatte selber auf 2 Messen um Forschungsgelder für ein Projekt "Biomasse aus Algen" gerungen, gebettelt. Meistens wollten interessierte Firmen sofort Geld verdienen. Eine einzige Firma aus Österreich hat es riskiert, ein unfertiges Projekt zu kaufen.
Wer jetzt für Crisprcas9 -Projekte Fördergelder haben will, wird sich anhören müssen, daß es vorerst in EU damit nichts zu verdienen gibt. Daß man später evtl. noch einmal ins Gespräch kommen will.
Große Firmen kaufen sowieso Patente aus aller Welt auf, aber erst, wenn damit Gewinne gemacht werden können. Die Forschung innnerhalb der EU auf diesem Gebiet wird extrem leiden. Du deutest es ja selber an. Wenn es nur Deutschland wäre. Aber es ist ganz Europa. Die Amerikaner und Chinesen werden hohe Preise fordern. Es geht ja nicht nur um Nahrungsmittel, sondern um Medikamente, um Biotechnische Verfahren zur Produktgewinnung, die zur Öl-PVC- Kunststoffabbau, kurz jede beliebige Anwendung benutzt werden können. Crispercas ist nach meiner Überzeugung einer der Schlüssel zur Zukunft der Menschheit. Ich glaube nicht, daß ich mit dieser Einschätzung falsch liege. Elektrische Energiespeicher wär eine anderer und die Fusionstechnik die Dritte. Letztere ist auch ein möglicher Kotzbrocken für unwissende Juristen.
Da sind wir noch nicht so weit, daß es für sie interessant wäre. Kommt noch.

ke
ke
6 Jahre zuvor

Warum entscheidet so eine grundsätzliche Frage der EuGH, der irgendwie zusammengesetzt und nominiert wird?
Werden wir nur noch von Richtern regiert?

Das ist eine Frage für die legitimierten Volksvertreter, die hier in die Verantwortung gehen müssen.
Juristisch ist das ein Würfelspiel. Es ist wie so oft in letzter Zeit einfach grau.
Warum lassen wir uns in so vielen Fragen von ein paar Richtern reglementieren.

Unsere Zukunft müssen wir mit unseren gewählten Vertretern gestalten.
Diese dürfen nicht alles durch schwammige Gesetze an die Justiz delegieren. Die Justiz verlässt sich dann wieder auf wenige Gutachter.

Dass neue Arten ausführlich getestet werden müssen, sollte selbstverständlich sein. Autos, Software, Züge etc. werden auch in allen möglichen Situationen getestet. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, die nicht entdeckt werden. Es spricht also auch viel für ausführlichste Tests von neuen Arten.

Ich möchte insbesondere Transparenz. Ich möchte endlich wissen wo und wie die Lebensmittel hergestellt werden, die ich kaufe.

Afrika muss sich selber retten. Die Problem sind vielfältig und werden nicht durch Gen-Technik gelöst. Fairer Handel mit seiner Zertifizierungsindustrie ist auch so ein Thema, das kritisch betrachtet werden kann.

Helmut Junge
Helmut Junge
6 Jahre zuvor

@Ke, dem stimme ich bis auf den letzten Satz zu. Afrika KANN sich nämlich nicht selber retten, und warum, und was das für uns heißt müssen wir ohne Scheu vor Konflikten diskutieren. Aber helfen werden wir letztlich irgendwie müssen. Nur wie?
Aber daß Sie wissen wollen, was Sie konsumieren, ist auch meine Ansicht. Ich bin überhaupt nur in diesem Forum, weil ich solche Fragen liebe.
Nur schreie ich nie sofort "Teufel", wenn ich etwas Unerwrtetetes lese.Ich diskutiere das.
Ich glaube übrigens immer noch, daß ich ein Linker bin.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

Als Privatier S&D zum Ziel zu bringen ist in D annähernd unmöglich. Mögliche Abnehmer/Partner… erwarten eine nicht nur informelle sondern auch strukturelle Vernetzung zu etablierten Partnern. Von außen kommend läuft da eo ipso erst mal gar nix.
Die Frau Charpentier, die Erfinderin von CRISPR/CAS macht sich mit gutem Grund darum erstmal keine großen Sorgen:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-07/emmanuelle-charpentier-crispr-genschere-gentechnik-eugh-urteil-genetik

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

Der europäische Gerichtshof ist nicht für Afrika, Asien oder sonst wo zuständig er hindert niemanden außerhalb Europas gentechnisch tätig zu werden. Wäre doch für die interessierten Firmen ein leichtes dort tätig zu werden.
Wer bewusst Informationen zurückhalten will, darf sich nicht wundern, wenn die dumm gehaltenen Menschen sich wehren und auf Aufklärung bestehen. Zum hier so harsch kritisierten Urteil steht heute viel Nachdenkwertes in der Printausgabe der TAZ, von Panikmache keine Spur.
Einige hier glauben hier offensichtlich an den weißen Ritter Gentechnik. Den gibt es weder dort noch anderswo in der Realität.

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