NRW-Medienstaatssekretär Marc-Jan Eumann (SPD) darf seinen Doktortitel trotz Mängeln in seiner Doktorarbeit behalten. Sein Doktorvater findet das nicht richtig.
Trotz Mängel in der Qualität hat gestern der Fakultätsrat der Fakultät Kulturwissenschaften der TU-Dortmund entschieden, dass der NRW-Medienstaatssekretär Marc-Jan Eumann seinen Doktortitel behalten darf, obwohl Teile seiner Doktorarbeit auf seiner Magisterarbeit geruhten. Nicht zufrieden mit dieser Entscheidung ist sein Doktorvater Horst Pöttker. Im Interview mit der FAZ sagte Pöttker:
Eine Dissertation muss eine Innovationsleistung sein. Das ist eine der Normen, die absichern sollen, dass wir mit Know-how, mit unserem Wissen, weiter kommen. Davon leben wir in Deutschland. Die Entscheidung im Fall Eumann bedeutet die Aufgabe dieser zentralen Wissenschaftsnorm. Man kann schlechte Praxis nicht damit legitimieren, dass Ähnliches an anderer Stelle angeblich auch gemacht wird. Ich hoffe nicht, dass meine Fakultät jetzt mit Dissertationen überschüttet wird, die sich im Kern mit Diplom- oder Magisterarbeiten decken.
Eumann kann das egal sein – er hat die Macht, wozu braucht er Reputation?
Hier das ganze FAZ-Interview