Mit einem Brief an Prorektor Metin Tolan kritisieren die Fachschaftsräte der TU Dortmund nicht nur die Einführung des Numerus Clausus für alle Lehramtsstudiengänge, sondern auch das dies ohne Beteiligung der Studenten stattfand. Zudem befürchten die Fachschafträte das Aus für kleiner Studiengänge:
Sehr geehrter Herr Prof. Tolan,
die Fachschaftsrätekonferenz hat am Mittwoch, den 13.2.2013, die geplante
Numerus-Clausus-Beschränkung für die Lehramtsstudiengänge diskutiert.
Die FsRK spricht sich geschlossen gegen die Einführung des NC auf die
Bildungswissenschaften aus. Beschränkungen sind nötig, jedoch halten wir
die Dezimierungvon 1635 Studienanfängernin diesem Wintersemester auf
geplante/beschlossene 1080Zulassungenim Wintersemester 2013/14 in
Anbetrachtdes doppelten Abiturjahrgangesfür unverantwortlich.Wir bedauern sehr, dass die Studierendenan diesem Vorhaben nicht
beteiligt wurden. Die Fachschaften hätten sich andere Modelle, wie zum
Beispiel die einstufige individuelle Beschränkung der einzelnen
konkreten Studiengänge, oder den Ausbau der Kapazitäten durch Stärkung
des Onlineangebotes dort, wo es sinnvoll ist (etwa inBiWi im Kernmodul
2), gewünscht.Probleme dieses,möglicherweise unbedacht unter Ausschluss der
Studierendenschaft entwickelten,Verfahrens sind unter anderem, dass die
Universität nun damit rechnen muss, dass einige Lehramtsstudiengänge
letztendlich unausgelastet sind, während in anderen die Überlast (auch
finanziell) nicht abzuwenden sein wird. Wir weisen außerdem darauf hin,
dass nach unserer Einschätzung die „kleineren“ Lehramtsstudiengänge
möglicherweise sogar vor Existenzproblemen stehen könnten, was die
entsprechenden Fachschaften verständlicherweisesehr beunruhigt.Wir finden es sehr schade, dass die Studierendenschafterst im Nachhinein
von diesem Vorhaben erfahren hat. Wir Studierende mussten uns
letztendlich auf Ihre Worte verlassen, als Sie bei der Veranstaltung
„Setz’Dich Ein“ betont haben, dass auch die kleineren
Lehramtsstudiengänge erhalten bleiben sollen und Sie eine Einschränkung
des Lehramtsangebotes ausdrücklich verneinten. Ansonsten
warenunsStudierendennur die vom Rektorat wiederholt
getroffenenAussagenbekannt, wie sie z.B. bei „Quo Vadis“ vorgetragen
wurden, dass die TU Dortmund langfristig plane und ausreichend auf den
doppelten Abiturjahrgang vorbereitet sei.Die Information, dass eine AG unter Ausschluss der Studierendenschaft ein Modell zur Beschränkung der Zulassung für die Bildungswissenschaften erarbeitete, erreichteuns erst jetzt und unser Handlungsspielraum beschränkt sich nun darauf, uns eine Meinung über dieses bereits abgeschlossene Vorhaben bilden zu dürfen.
Wir bedauern weiterhinerfahren zu müssen, dass Sie die Zusammenarbeit mit der verfassten Studierendenschaft einstellen möchten. Dies wundert unsvor allem,da Sie zuvor bei anderen Themen Einzelgespräche mit denFachschaftenvon sich aus gesucht haben. Wir bitten Sie, diese Entscheidung nochmals zu überdenken. Auf diesem Wege möchten wir Sie daher daran erinnern, dass die Studierenden eine wesentliche Rolle für Sie in Ihrer Funktion als Prorektor für Lehre und Studium spielen sollten.
Mit freundlichen Grüßen,
die Fachschaftsrätekonferenz
i.A. die Fachschaftenbeauftragten
Hilfe, schlimmer geht es ja gar nicht, inhaltlich, sprachlich, alles. Herr Tolan lacht sich höchstens ein bisschen kaputt und weiss jetzt, wie unfähig sein Gegenüber ist. Gratulation!