Glaubt man der aktuellen Berichterstattung bei den Dortmunder Ruhr-Nachrichten zu dem Thema, dann sind die Transferbemühungen beim BVB, nach dem geplatzten Wechsel von Matthias Ginter vom SC Freiburg zum BVB, durch das Veto der Breisgauer, für diesen Sommer bereits abgeschlossen.
Mit Adrian Ramos (von Hertha BSC/ für circa 9 Millionen Euro Ablöse), Ciro Immobile (vom FC Turin/ für ca.19 Mio) und Dong-Won Ji (vom FC Augsburg/ablösefrei) sieht Sportdirektor Michael Zorc nach Informationen des Blattes die Transfers für diesen Sommer als ‚de facto abgeschlossen‘.
Auch wenn man als Beobachter die Qualität der neu verpflichteten Spieler sicherlich anerkennen kann und muss, fragt man sich doch rasch, ob dies so nun bereits der zweite Sommer hintereinander werden wird, in der BVB-Boss Aki Watzke im Frühjahr große Transfers und Verstärkungen in der Breite ankündigte, der Blick auf die Realitäten im Sommer dann den großspurigen Ankündigungen doch nicht ganz standhalten kann?
Denn Tatsache ist es doch, dass Ramos und Immobile, selbst nach eigener Aussage des Clubs doch nur den Ersatz für den scheidenden Robert Lewandowski darstellen. Da man diesen nicht 1:1 ersetzen könne, habe man die Rolle auf die Schultern der beiden neuen Stürmer verteilt, so die BVB-Verantwortlichen vor wenigen Tagen. Ji ist sicherlich eine Verstärkung in der Breite des Kaders. Doch kann er, der sich zuletzt in England und in Augsburg nicht sonderlich in den Mittelpunkt zu spielen vermochte, alleine die versprochene Kaderverstärkung in der Breite beim BVB sein? Zumal ja auch bereits ein Marvin Duksch kürzlich in Richtung Paderborn ausgeliehen wurde?
Für mich ist der Kader so eigentlich relativ konstant geblieben. Sicherlich, einige Langzeitverletzte wie Kuba und Neven Subotic werden hoffentlich bald wieder zur Verfügung stehen. Eine Verstärkung in Spitze und Breite des Teams im Vergleich zum Vorjahr ist, wenn überhaupt, für mich bisher trotzdem nur mit viel Wohlwollen zu erkennen.
Entweder pokern Zorc und Watzke nun noch ein wenig nach Außen, planen vielleicht doch noch die ein oder andere Verstärkung für das Team, oder die groß angekündigte Kaderverstärkung ist erneut eine Luftblase gewesen…
Vielleicht muss der BVB nun aber auch schlicht der Tatsache Tribut zollen, dass ein Robert Lewandowski keinerlei Transfererlöse in die Kasse des Vereins spült, während Ramos und Immobile die Schwarzgelben im Gegenzug immerhin stolze 30 Mio. Euro an ablöse gekostet haben. Geld welches sonst sicherlich ein Verkauf des Polen im Vorjahr alleine hätte in die Kasse des BVB spülen können…
Geld wekches durch das gute Abschneiden in CL und BL in die Kassen gespült wurde. Auch und gerade wegen Lewa.
@Radius: Es hätten dem BVB ca. 30 Mio. Euro mehr zur Verfügung gestanden, welche man insgesamt zusätzlich noch ins Team hätte stecken können. Die Chancen mit dem dann noch um diese Summe ‚wertvolleren‘ Kader zumindest ähnlich erfolgreich zu sein schätze ich als sehr hoch ein. Die letzte Lewandowski-Saison in Dortmund war zwar zweifelsohne eine gute, aber auch eine extrem teure.
1. Es gab kein schriftliches Angebot des FC Bayern für Lewandowski.
2. Warum sollte der FC Bayern für ein Jahr noch 30 Mío. Euro Ablöse zahlen sollen?
Ich vermute Bayern hätte maximal 20 Mio. Euro Ablöse für Lewandowski gezahlt.
3. Welcher Spieler hätte anstelle von Lewandowski spielen sollen bzw. wen hätte man für ihn verpflichten sollen?
4. Wieviel Ablöse hätte der entsprechende Spieler gekostet?
5. Wieviel Gehalt hätte der neue Spieler gekostet?
6. Wie lange braucht ein Spieler (speziell Stürmer) bis er TOP-Leistung bringt?
1 Tag
1 Woche
1 Monat
oder 1 Saison?
7. Hätte man mögicherweise weitere Spieler verloren bzw. hätten andere Spieler dann vielleicht einer Vertragsverlängerung nicht zugestimmt, da mit Lewandowski einer der wichtigsten Spieler des BVB der Mannschaft gefehlt hätte?
8. Hätte man in der Saison 2013/2014 auch ohne Lewandowski den zweiten Platz in der Bundesliga erreicht?
9. Wieviel Umsatz hätte man durch das Fehlen von Lewandowski verloren?
Watzke, Zorc, Klopp usw. sind sicherlich keine Laien und der Schritt Lewandowski für die Saison 2013/2014 zu behalten ist aus meiner Sicht goldrichtig.
Schliesslich hat Lewandoski auch in der Saison 2013/2014 eine excellente Leistung für den BVB erbracht.
Ohne ihn hätte man sicherlich sowohl sportliche, wie auch finanzielle Einbussen in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der CL verzeichnen müssen.
@Pöhler: Hier meine Gedanken dazu:
1) Mag sein. Hätte der BVB Verkaufsbereitschaft signalisiert wäre die Sache womöglich anders gelaufen.
2) Wenn der BVB Verkaufsbereitschaft signalisiert hätte, dann hätte man verhandeln können. Wohl auch nicht nur mit Bayern.
3) Auch im Vorjahr gab es einen Markt für Stürmer, so wie in diesem Sommer auch.
4) Ich hätte die Ablöse für Lewa investiert.
5) Lewas Gehalt wurde für diese Saison ja auch kräftig ‚angepasst‘.
6) Die gleiche Frage stellt sich jetzt auch. Das Problem wurde also nur verschoben, nicht verhindert.
7) Auch das Problem besteht jetzt noch und für die Zukunft (Gündogan, Reus, Hummels usw.)
8) Wäre sicherlich möglich gewesen. Auch hier stellt sich das Problem aber für die nun kommende Saison…. Ist also auch nur um 1 Jahr verschoben worden.
9) Vielleicht gar keiner. Hängt von der Leistung des neuen Personals ab. Auch hier steht das Thema jetzt für die neue Saison an.
Man sieht, alle möglichen ‚Probleme‘ wurden lediglich um 1 Jahr verschoben. Die Konsequenz war eine Mindereinnahme von um die 30. Mio. Euro. So oder so, ein teuer erkaufter 2. Platz in Liga und Pokal. Beide Sachen wären wahrscheinlich auch mit neuem Stürmer möglich gewesen. Und wenn man das anzweifelt, dann steht die selbe Frage ja nun auch für die kommende Saison an. Problem also nur verschoben. An Lewandowskis guter letzter Saison im BVB-Trikot ändert das natürlich nichts. Kaufmännisch war der Erfolg allerdings wohl recht teuer erkauft…
Eure Sorgen möchte man haben am Riederwald. Wohl nicht nur dort.
@Thomas: Es ist halt ein Unterschied ob ein Team um die Meisterschaft oder um den Klassenerhalt spielen soll. 😉 Aber mal im Ernst: Ich erinnere mich auch noch gut an die Zeiten, als man beim BVB froh war, wenn man ein Heimspiel nicht verloren hatte, so Ende der 80er-Jahre….
Das ist mal wieder ein Paradebeispiel für deutschen Negativ-Journalismus. Überall wird der Teufel im Detail gesucht. Vermutlich kritisiert Herr Patzwaldt auch noch das Halbfinalergebnis gegen Brasilien (warum fiel das achte Tor nicht). Warum sieht hat Herr Patzwaldt alles so schlecht. Da gibt es überhaupt keine Veranlassung zu. Die Transfers scheinen sehr gut (weis mann eh erst hinterher), Ginter kommt auch, nicht zu vergessen die Langzeitverletzten der letzten Saison, hoffentlich inclusive Gündogan).
Vielleicht sollte Herr Patzwaldt die Dinge mal andersherum betrachten, und siehe, das Laben kann auch schön sein…………………….