Auf- und Abstieg sind hierzulande im Sport in der Regel üblich. Dieses seit Jahren erprobte System macht in den Augen vieler Fans einen großen Reiz des Mannschaftssports aus.
Aus Sicht der Clubs ist das natürlich eine ganz andere Sache. Bessere Planbarkeit ist hier häufig eines der höchsten Güter, welches Clubverantwortliche anstreben. Ein drohender Abstieg ist für viele Vereine daher der ‚Super-GAU‘, da er Kader- und Finanz-Planung maximal erschwert und gefährdet.
Im Spitzenbereich haben sich die wirtschaftlichen Vorteile der ‚Großen‘ inzwischen so verdeutlicht, dass in den dort üblichen Relegationsspielen zwischen den höherklassigen und den Unterklassigen Teams in der Regel der ‚große‘, sprich höherklassige Relegationsteilnehmer am Ende die Oberhand behält.
Die letzten Jahre in Auf- und Abstiegsfragen der Fußball-Bundesliga zeigen das recht deutlich. Nicht wenige Fans fordern deshalb schon die Abschaffung der Relegation zwischen 1. Und 2. Fußball-Bundesliga, um die Durchlässigkeit der Ligen so zu erhöhen, möglichst immer die ersten drei der 2. Liga am Ende, zur Belohnung für ihre starke Saisonleistung, aufsteigen zu lassen.
Etwas anders stellt sich die Lage aktuell weiter ‚unten‘ dar: Im Bereich der Regionalligen reicht derzeit nicht einmal die Meisterschaft für den sicheren Aufstieg in Liga 3. Das ärgert viele Beobachter, und vor allem auch die Fans dieser Mannschaften.
Tatsächlich! Um von der 4. in die 3. Fußballliga im Herrenbereich aufsteigen zu können ist nicht einmal die Meisterschaft in Liga 4 ein sicherer Aufstiegsgarant. Hier müssen sich sogar noch die besten Teams ihrer Klasse um die drei Aufstiegsplätze in Relegationsspielen ‚balgen‘.
Das stört einige Fans derzeit so sehr, dass sie nun ganz aktuell eine entsprechende Online-Petition gestartet haben, in der gefordert wird:
„Das jetzige System der Relegation ist äußerst kritisch zu betrachten, da mindestens zwei der fünf Sieger der Regionalligen nicht aufsteigen können. Derzeit ermitteln die Meister der fünf Regionalligen Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern sowie dem Meisterschaftszweiten aus der Südwest-Staffel in zwei K.o.-Spielen drei Aufsteiger.
Nachdem eine Mannschaft am Ende einer kompletten Saison auf Platz Eins einer Regionalliga steht, hat sie diesen gerecht erarbeitet und den Aufstieg verdient.“
Unterstützt wird dieses Bestreben auch vom Club Energie Cottbus bzw. dessen Trainer Claus-Dieter Wollitz, der das Thema kürzlich in einer größeren Öffentlichkeit aufgeworfen hatte. In Cottbus stört man sich, nicht ganz ohne Eigeninteresse natürlich, daran, dass mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Regionalliga-Meister trotz einer äußerst erfolgreichen Spielzeit nicht in die 3. Liga aufsteigen dürfen.
Ein durchaus nachvollziehbarer Gedanke, wie auch ich finde. Und daher möchte ich heute auch hier bei uns im Blog einmal kurz auf das Anliegen der Organisatoren aufmerksam machen. Wer diese Petition unterstützen möchte, der findet sie hier.
Natürlich wird das die Fans der Vereine, die im Gegenzug nach dieser Logik "den Abstieg verdient" hätten, weil sie auf einem Relegationsplatz stehen, in keinster Weise überzeugen. Fußballfans und ihr "Ich will aber jetzt..!"…
Wenn ich das richtig lese, wird von 5 Ligen auf eine verdichtet. Das ist eine Menge.
Warum der 2. aus Südwest?
Zumindest die ersten 2 Teams sollten die Chance haben aufzusteigen. Oft haben in einer Liga mehrere Teams das Projekt Aufstieg. Sie sind deutlich stärker als die letzten einer höheren Liga. Ebenso gibt es zwischen den Ligen große Leistungsdifferenzen. Also aus 10 Teams in Aufstiegsspielen 3 Austeiger ermitteln.
Das Projekt Liga 3 sollte für Qualität sorgen, nicht für regionale Vielfalt.
Wenn mehr als 3 Teams absteigen gibt das zu viel Durcheinander. Eine Liga braucht auch eine Identität. Wenn ständig neue Teams , die keiner kennt, dabei sind macht das keinen Spaß.
Wenn ich das richtig sehe, wird da gefordert, dass 30% der Tabelle der 3.Liga zu sicheren Abstiegsplätzen gewandelt werden sollen. Eine massive Erhöhung des Abstiegsrisikos, gleichzeitig wird die Eintrittshürde gesenkt, bei gleichbleiben finanziellen Anforderungen für die Vereine (Vorausleistungen wie Stadienausbau etc.). In dem Sinne wird der sportliche Faktor geschwächt, der wirtschaftliche Aspekt noch mehr betont. Will man das wirklich?
Ich erinnere mich gerne an die Aufstiegsrunden der Regionalligameister und Vizemeister zur Bundesliga. Deshalb weg mit der Relegation und her mit den Aufstiegsrunden zur 2.Bundesliga!!!