Farewell, Kai-Uwe Brinkmann

Die Ruhr Nachrichten verlieren mit Kai Uwe Brinkmann einen ihrer besten und dienstältesten Autoren | Foto: Peter Hesse

Der Dortmunder Autor und Journalist Kai Uwe Brinkmann ist am 18. Juli gestorben. Er war ein großer Mann des Wortes und schrieb seit über 30 Jahren für die Ruhr Nachrichten. Große Sachverhalte konnte er pointiert und verständlich formulieren – und er hatte eine unglaubliche Gabe mit Sprache umzugehen: präzise, mit humoristischen Spitzen und mit geschmackssicherer Diktion.

Irgendwann in den 1980er Jahren kam Kai-Uwe mit einem Stapel Schallplatten und einem Koffer voller bunter Hemden aus einem kleinen Kaff bei Celle nach Dortmund, um hier Journalistik zu studieren. Nach seinem Studium begann er in der Kulturredaktion der Ruhr Nachrichten und schrieb vor allem über Kino, Theater, Musik und verwandte Themen. Seine Kritiken waren immer Wegweiser durch die Kulturlandschaft – er wusste was gut war und konnte das erklären – ebenso wenn etwas, wie er es nannte, „absolute Grütze“ war.

Wer ihn auf einer Privat-Party am DJ-Pult erlebte, konnte sich von seinen tiefen Repertoire-Wissen über 80 Jahre Pop und Rock-Musik anstecken lassen: er konnte in wenigen Songs Bögen von den Everly Brothers über Kraftwerk zu LL Cool J und T:Raumschmiere schlagen, als wären sie eigens erfunden worden – und schon immer so gespielt worden. Und man konnte im Privatgespräch debattieren, wie mit keinem zweiten: argumentativ, wortstark, Funken sprühend und Fetzen fliegend – aber am Ende immer versöhnlich.

Wir wünschen seiner Familie und seinen Freunden von Herzen alles Gute – und viel Kraft in dieser schweren Zeit.

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