So wird das die nächsten Wochen weiter gehen: Stündlich wechselnde Nachrichten werden die Opel-Mitarbeiter und die von eventuellen Werksschließungen betroffenen Städte auf Trab halten.
Die FAZ hat gemeldet, dass Ministerpräsident Jürgen Rüttgers nach einem Gespräch mit GM-Chef Rick Wagoner erklärt hat, GM arbeite eine Sanierung der europäischen Standorte und plane nicht die Schließung von Standorten. Üermässig ernst nehmen sollte man diese Meldung nicht, denn alle Aussagen Wagoners sind Teil eines großen Pokerspiels, bei dem Wagoner versucht, sein Unternehmen vor dem Aus zu bewahren – und wohl jedem etwas verspricht, von dem er sich Geld erhofft. Wie es wirklich aussieht, werden wir Ende März wissen, wenn GM seine Pläne zur eigenen Rettung auf den Tisch legt.
Jetzt läuft es auch bei der Automobilindustrie darauf hinaus, dass die, die es verbockt haben noch mit Steuergeldern belohnt werden. Der Erhalt der Arbeitsplätze ist mal wieder nur ein vorgeschobener Grund um die „Ärsche“ derer zu retten, denen es in der Vergangenheit zu allerletzt darum ging.
Die Autoproduktion wird – auch in Amerika – überleben, denn gut gemachte und vor allem spritsparende Autos sind nachwievor verkäuflich. Verschwinden müssen allein nur die Leute, die das nicht hinkriegen. Und das tun sie nur durch eine Insolvenz.
Danach kann dann über Staatsgelder für den „Wiederaufbau“ geredet werden. Dann kommen die auch da an, wo sie wirklich hin sollen und erfüllen den Zweck für den sie gedacht sind: Den Erhalt von Arbeitsplätzen.
Zuerst einmal könnte es die GM-Schwester Saab treffen. Nach einem Bericht der Zeitung Dagens Industri soll der schwedische Autobauer heute Insolvenzantrag stellen. Da stellt man sich schon die Frage, wie lange Opel durchhält.