Fernsehmoderator Roger Willemsen sagt den Jahresauftakt der Linken in Berlin ab

Publizist Roger Willemsen, Foto: Copyright Anita Affentranger
Publizist Roger Willemsen, Foto: Copyright Anita Affentranger

Die Querfrontstrategie geht nicht auf. Wie das Büro des bekannten Publizisten und Fernsehmoderatoren Roger Willemsen gerade den Ruhrbaronen mitteilte, sagte Willemsen seine Teilnahme an der Jahresauftakt-Veranstaltung von „Die Linke“ am 11. Januar 2015 auf der Volksbühne Berlin  ab.

Grimme-Preisträger und WDR-Moderator Roger Willemsen schreibt unter anderem für Die Zeit, den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung. Zunächst hatte er seine Teilnahme für Mitte Januar 2015 zugesagt, da er davon ausgegangen war, dass er auf einem Treffen der Europäischen Linken auftreten solle. In Blick auf die starke Rechts-Orientierung der Europaparlament-Zusammensetzung nach den letzten Europawahlen erschien Willemsen die Beteiligung an einer Diskussion zur Zukunft Europas sinnvoll.

Inzwischen stellte Willemsen fest, dass an dem sogenannten Jahresauftakt von Die Linke offenbar Kräfte mitwirken, denen er politisch so fern steht, dass er von einem Auftritt in diesem Zusammenhang lieber absieht.

Man kann sicher davon ausgehen, dass damit die Kräfte rund um den Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen gemeint sind. Der Veranstalter und Moderator des Jahresauftaktes, Dieter Dehm (MdB, Die Linke), ist auf mehreren Fotografien gemeinsam mit dem Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen zu sehen, der wiederum eng mit dem rechtslastigen Compact-Herausgeber Jürgen Elsässer zusammenarbeitet. Dehm war auch Teilnehmer und Redner auf der Friedenswinter-Demo in Berlin. Diese Bewegung, Teil der so genannten neuen Friedensbewegung, ist inzwischen unübersehbar durch rechtspopulitische Kräfte, die AfD und Verschwörungstheoretiker aus dem rechten Feld unterwandert.

Es ist ein großer Erfolg, wenn immer mehr bekannte Persönlichkeiten deutlich machen, dass sie keine gemeinsame Sache mit fragwürdigen, undemokratischen Kräften machen. Denn wenn immer mehr Menschen aufmerksam die Entwicklungen beobachten und sich nicht für die Idee des Schulterschlusses von links und rechts instrumentalisieren lassen, wird die Querfront langfristig im Nichts enden. Der Publizist Willemsen hat also genau das richtige gemacht: Eine klare Ansage erteilt!

Nun ist es höchste Zeit für die Linke, sich ebenfalls deutlich von diesen Strömungen zu distanzieren. Die Linken schaden damit nicht nur den Menschen, die sie zu ihren Veranstaltungen als Redner einladen, sondern auch sich selbst.

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Donngal
Donngal
9 Jahre zuvor

Heute morgen noch geschrieben, das ich entsetzt über seine Teilnahme bin und schon sagt er ab. Find ich gut.

Helmut Junge
Helmut Junge
9 Jahre zuvor

Gysi sollte auch absagen und eine Gegenveranstaltung organisieren. Mit diesen kontroversen Flügeln wird das nichts. Oder will er warten, bis die ihn nicht nur bis in die Toilette verfolgen, sondern ihn sogar dort einsperren?

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

Da bin ich aber froh….

W.S.
W.S.
9 Jahre zuvor

Frau Maerkel, recherchieren sie in Zukunft doch bitte denn Tatsachen entsprechend.
Ihre Behauptung:
„…..Ken Jebsen zu sehen, der wiederum eng mit dem rechtslastigen Compact-Herausgeber Jürgen Elsässer zusammenarbeitet.“
Ist eindeutig falsch.
Hier der Beweis:
„Die Montagsdemonstrationen (“Mahnwachen”) als zentrale Bewegung sind tot. Nun blühen dezentrale Ansätze. Die zentrale Struktur um die einst große Berliner Montagsdemonstration (Ostermontag: über 5.000 Teilnehmer, Redner Popp, Albrecht, Elsässer uvm.) wurde von Linksglobalisten wie Pedram Shayar und Ken Jebsen übernommen und von jedem, der die nationale Souveränität Deutschlands verteidigen will, gesäubert.“
schreibt Jürgen Elsässer
Quelle
http://juergenelsaesser.wordpress.com/2014/09/17/nach-zerfall-der-linken-mahnwachen-am-20-9-fur-den-frieden-demonstrieren/

Nazienkel
Nazienkel
9 Jahre zuvor

…hätte ich dem nicht zugetraut. Gut.

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