Bei den Kommunalwahlen im Westen muss die SPD nach Meinung von Forsa Chef Manfred Güllner keine Angst vor der Linkspartei haben. Das SPD Problem heißt SPD.
Manfred Güllner Foto: Forsa
Gute Nachrichten sind in diesen Tagen für die SPD selten geworden: Die einstige Volkspartei errang bei der Europawahl ihr schlechtestes Nachkriegsergebnis bei bundesweiten Wahlen und Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier schleppt sich und seine Partei von Umfragetief zu Umfragetief. Doch nun kommt ausgerechnet von Manfred Güllner, dem Chef der Meinungsforschungsinstituts Forsa, der bei den Sozialdemokraten wegen der von ihm festgestellten schlechten Zahlen nicht allzu beliebt ist, ein Hoffnungsschimmer. Im gestrigen Gespräch sagte er mir auf die Frage, ob die Linkspartei bei den Kommunalwahlen in NRW von der Schwäche der SPD profitieren werde: „ Im Osten hat sie die Kümmerer, die der SPD fehlen – im Westen hat sie die nicht. Das Personal der Linkspartei besteht hier oftmals aus stadtbekannten Querulanten oder ehemaligen K-Gruppen-Leuten. Für viele ehemalige SPD-Wähler ist das abschreckend.“
Allerdings leuchtet der Hoffnungsschimmer für die SPD nicht allzu hell. Güllner ist der Ansicht dass die SPD am 30. August bei den Kommunalwahlen in NRW in allen Städten Probleme bekommen wird, wo die Kümmerer fehlen: Jene SPD-Lokalpolitiker, die sich früher darum gesorgt haben, dass im Winter die Straßenbeleuchtung auf dem Schulwegen funktionierte und die Mülleimer im Park nicht überquollen. Die hätten die SPD früher stark gemacht – und ihr Fehlen könnten die Sozialdemokraten auf kommunaler Ebene nicht auffangen. Durch die zunehmende Akademisierung der SPD seit den 70er Jahren, erklärt Güllner, sei in der SPD ein Politikertyp nach oben gekommen, der sich häufig für diese Alltagssorgen nicht mehr interessieren würde.
Dass Manfred Güllner regelmäßig die schlechtesten Umfragewerte für die SPD feststellt, ärgert die Genossen verständlicherweise. Dabei liegt er leider mitunter gar nicht mal so schlecht.
Mich nervt etwas anderes, nämlich dieses Gelaber auf Stammtischniveau, das nie und nimmer durch seriöse Forschungsergebnisse fundiert ist. Ich erwarte auch von keinem SPD-Mitglied, dass er zu den Ortsvereinssitzungen erscheint. Zugegeben: auf die Dauer ist das für Akademiker ein hartes Brot. Aber doch nicht etwa wegen der „zunehmenden Akademisierung der SPD“.
Güllner müsste doch wissen, dass seit den 70er Jahren der Akademikeranteil in der gesamten Gesellschaft deutlich gewachsen ist. Übrigens nicht zuletzt auch dank der SPD-Politik. Was Genosse Güllner nicht wissen kann, weil er nicht zum Ortsverein kommt: in der SPD vor Ort gibt es – jedenfalls im Ruhrgebiet – genug „Kümmerer“. Hier ist keine andere Partei im Stadtviertel vergleichbar „verankert“.
Das Fatale ist der Ratschlag, der implizit diesem Gequatsche zu entnehmen ist, nämlich: SPD back to the roots! Genossen, hört auf, die Studierten zu wählen! Alle Macht der Blechmafia!
Würden die Sozialdemokraten diesen „wissenschaftlichen“ Hinweisen folgen, wären sie definitiv reif fürs Museum. Die SPD ist keineswegs zu neumodisch; sie ist vielerorts – gerade im Revier – nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Gewiss: auch Akademiker können irren. Güllner ist das treffende Beispiel dafür.
Güllner der Manipulateur ist längst überführt.
Die Taktik heißt ?Totes Pferd?.
Denn auf die Linke zu setzen, bringt nicht viel, wenn sie ohnehin nicht profitiert.
Tatsächlich kann man dies schmunzelnd zur Kenntnis nehmen,
denn es offenbart, welche Heidenangst die Etablierten und ihre Herren vor dem Willen des Volkes haben.
Gott sei dank, leben wir nicht in Mittel/Südamerika.
Güllner weiss sicher nicht, dass ein Großteil der KanditatInnen der Linken in NRW von der SPD über die WASG in die neue Partei DIE LINKE. gewechselt ist. Es ist bemerkenswert, wie viele Ex-MandatsträgerInnen von SPD und GRÜNE sich nun aufmachen, endlich wieder linke Politik in die Rathäuser zu bringen.
Das Schielen auf die WählerInnen der SPD bringt natürlich auch nichts. Viel größer sind die Chancen bei den NichtwählerInnen, deren Anteil bei derletzten Kommunalwahl ja auch schon fast an die 50 % reichte …
[…] Linkspartei profitiert nicht von SPD-Schwäche«, im zugehörigen Beitrag zitieren sie Güllner:: »(…) Das Personal der Linkspartei besteht hier (im Westen der Republik, A.d.R.) oftmals aus s…. Güllner, so scheint es, legt keinen Wert auf eine neutrale Beziehung zur Linkspartei. Da wird […]