Auf ihrem bis Sonntag in Eisenach stattfindenden Burschentag diskutiert die Deutsche Burschenschaft auch die Einführung eines sogenannten Arierparagraphen. Wir haben da eine Idee: Wir würden gerne die Chefs der „Alten Herren“ der Burschenschaften fragen, ob sie künftig auch ihre Personalpolitik nach diesem Arierparagraphen ausrichten wollen. Und dafür brauchen wir Eure Hilfe.
In einer Burschenschaft zu sein ist eine praktische Sache: Man kann billig wohnen, sich neben dem Studium der Vernichtung der Gehirnzellen widmen und Karriere-Kontakte aufbauen. Aie Alten Herren, die im Job stehenden Burschenschaftler sorgen schon dafür, dass man einen netten Job bekommt. Vorausgesetzt, man ist deutschen Blutes – denn genau diese Frage wird auf dem Burschentag in Eisenach diskutiert: Dürfen Nichtdeutsche, Nichteuropäer Mitglied der Deutschen Burenschaft werden?
Angestossen hat die Diskussion Hans Merkel, der auch sonst interessante Sachen sagt. Zum Beispiel in diesem Jahr vor dem Langemarck-Denkmal der Burschenschaften:
Langemarck steht für uns vielmehr als Sinnbild für die Schrecken des Krieges überhaupt und damit für die Leistungen und Leiden aller deutschen Opfer des I. und II. Weltkriegs. Jawohl, auch des II. Weltkriegs! Denn auch in diesem Krieg haben unsere Soldaten nicht für Exzesse des nationalsozialistischen Regimes, nicht für das KZ-System und nicht für den Mord an Juden gekämpft! Sondern für Deutschland, ihre Heimat, ihr Vaterland, das sie liebten und das sie nach dem Bild, das sie sich machen konnten, für beneidet und für bedroht durch Feinde hielten, die sich anschickten, es zu vernichten.
Wir haben zu dem Thema Burschenschaften ein Idee: In vielen Unternehmen sitzen die Ehemaligen, die Alten Herren, und sorgen dafür, dass der Nachwuchs unterkommt. Wir wollen die Unternehmen, in denen die Alten Herren sitzen, via Presseanfrage bitten, uns zu sagen, ob sie ihre Einstellungspolitik künftig nach der Politik der Burschenschaften ausrichten – wo doch die Alten Herren im Unternehmen was zu sagen haben. Das dürfte für einige Aufregung sorgen.
Unser Problem: Rauszubekommen, wer die Alten Herren sind und in welchen Firmen sie sitzen, ist ungeheuer Zeitaufwendig. Das können wir nicht alleine leisten, zumal das Ruhrgebiet ja auch nicht gerade eine Burschenschaftler-Hochburg ist. Es wäre also sehr nett, wenn Ihr uns bei der Recherche helfen würdet. Die Infos könnt ihr in die Kommentare posten oder uns an info at ruhrbarone punkt de schicken. Natürlich garantieren wir Vertraulichkeit.
Noch eine Frage dazu:
Was ist mit den „Alten Herren“ im öffentlichen Dienst?
Viele Burschenschaftler sind doch Juristen – und viele Juristen übernehmen hohe Posten in der Verwaltung.
Verträgt sich der Arierparagraph mit ihrem Amtseid?
@Flusskiesel: Der Verfassungsschutz hatte ja schon einmal ein Auge auf die Deutsche Burschenschaft geworfen. Ich denke mal, dass es wichtig ist die Kontakte der Verbindung aufzuzeigen, die, da liegst Du sicher richtig, auch weit in den öffentlichen Dienst reichen.
Ich bin zwar kei Burschenschafter, aber schlagender Verbidungsstudent. Und da in der Öffentlichkeit sowieso alles für die selbe braune Soße gehalten wird – daran können auch meine puerto-ricanischen, bulgarischen, litauischen, chinesischen, US-amrikanischen und sonstwoher kommenden Bundesbrüder nichts ändern – fühle ich mich einfach mal mit angesprochen.
Was die – inzwischen wohl zurückgezogenen – Anträge der Raczeck zu Bonn angeht: Ekelerregender Mist. Was nebenbei fast die gesamte Korporationswelt (von immerhin über 1300 Verbindungen in Deutschland) und ein großer Teil der DB-Burschenschaften genauso sehen.
Als Verbindungsstudent stelle ich mich auch gerne zur Verfügung, meinen Chef – der kein Alter Herr irgendwo ist, aber über meine Verbindungsmitgliedschaft genauso Bescheid weiß, wie meine Kollegen – vermittel ich auf Anfrage auch gerne.
Würde ich die Ruhrbarone nicht für ein ausgesprochen seriöses Blog halten, könnte ich diesen Satz „Rauszubekommen, wer die Alten Herren sind und in welchen Firmen sie sitzen, ist ungeheuer Zeitaufwendig.“ so interpretieren, dass man sich bemühen will, möglichst viele Burschenschafter (die sich übrigens ohne „l“ schreiben!) in die Arbeitslosigkeit zu drägen. Aber vermutlich bin ich da einfach überempfindlich, weil Linksextremisten im Moment mal wieder ihr Engagement in Sachen Farbbeutel- und Brandanschläge hochdrehen.
Im Übrigen gibt es im Ruhrgebiet durchaus eine DB-Burschenschaft, einfach mal da anfragen….
Ach ja, in Eisenach wird gerade debattiert – ich bin gespannt auf die Ergebnisse, die könnten nämlich bei der Bewertung des zurückgezogenen „Schädelvermesser“-Antrags durchaus von Interesse sein!
@Stefan:
Ich vermute, dass bei den Ämtern für Verfassungsschutz (wie auch in der Justiz) sicher auch ne Menge „Alte Herren“ sitzen.
Soviel dazu.
[…] Wo sind die alten Herren? GA_googleFillSlot("468x60_chameleon"); […]
Kleine Frage an Euch wackere Burschenjäger – was ist mit Leuten wie diesem hier?:
https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,768838,00.html
Wollt Ihr Leute wie ihn gleich mit in Sippenhaft nehmen? Wenn ja – schießt Ihr damit nicht über das Ziel hinaus? Und wenn nein – nach welchen Kriterien wollt Ihr selektieren?
Stagnieren Eure Besucherzahlen? Zieht der übliche Nazi nicht mehr so, oder der Linke, oder der Christ, oder die Waldorfschüler, oder wen auch immer Ihr euch gerade vornehmt?
Die Ruhbarone ein Kartell der Denunzianten?
“Journalism is a lousy job but better than working”
@Steff: Nö, uns geht es gut. Und die Aktion haben wir mit mehreren ganz in Ruhe besprochen.
@Stefan: Dann würde mich die Antwort auf meine (ernst gemeinte) Frage wirklich interessieren.
@FS: Ich habe es ja bereits geschrieben: Wir finden es ok die Leute mit Ihren Aussagen zu konfrontieren – und nachzuschauen, ob sich der Einfluss auch auf das Tagesgeschäft auswirkt . Beispielsweise in der Personalpolitik. Mit Denunziantentum hat das nichts zu tun. Ich fände es schon spannend zu erfahren, in welchen Ministerien Leute arbeiten, die solche Positionen vertreten.
@ Steff #7
apropos „Waldorfschüler“ und „Arier“ … wohl das, was du „Denunziation“ nennst:
„Und von einem kleinen Teil [der Atlantier] stammen die so genannten ARIER ab, zu denen unsere gegenwärtige Kulturmenschheit gehört.“ Rudolf Steiner, „Aus der Akasha-Chronik“, GA 11, S. 32
„ARIER“ benutzt Steiner synonym zu „Europäer“, andere Kulturen und Völker spielen demgemäß keine entscheidende Rolle – wie sollten sie auch, wurden sie doch „zu verkümmerten Menschen, deren Nachkommen heute noch als so genannte wilde Völker gewisse Teile der Welt bewohnen.“ (ebd.)
link zu: Rudolf Steiner, „Aus der Akasha-Chronik“, GA 11, S. 32: https://fvn-rs.net/index.php?option=com_content&view=article&id=152%3Aaus-der-akasha-chronik&catid=11%3Aga-11-aus-der-akasha-chronik&Itemid=2
Wo Ihr gerade dabei seid, könntet Ihr Eure Pressanfrage gleich auf die Scientology-Angehörigen in den Chefetagen ausweiten. Ist ein Abwasch … und wahrscheinlich genauso ergiebig. Das Gelächter dort stelle ich mir gerade vor.
[…] Burschenschaften wollen Arierparagraphen: Auf ihrem bis Sonntag in Eisenach stattfindenden Burschentag diskutiert die Deutsche Burschenschaft auch die Einführung eines sogenannten Arierparagraphen … ruhrbarone […]
Steff #7 bin ich nicht. Ich bin die, welche hier in einigen Threads gegen den Antisemitismus in der Linken, die Behandlung der Roma in Dortmund, die Vertreibung des Straßenstrichs etc. gewettert hat.
Hier möchte ich jetzt aber ausnahmsweise nicht zustimmend ins Horn der Ruhrbarone blasen. Der geschilderte Sachverhalt ist unbestritten unappetitlich, was mir aber nicht gefällt, dass hier so pauschal vermittelt wird, dies sei ein generelles Problem.
Ich als Frau war in keiner Verbindung – auch wenn es heute Frauenverbindungen gibt, ist nicht mein Fall. Die Verbindungslandschaft ist bunt wie unsere Gesellschaft. Es gibt Sportler-, Jäger-, Katholiken- etc. Verbindungen. Dann gib es Landsmannschaften, Corps und eben diese Burschenschaften.
Die Verbindungen, mit denen ich zu tun hatte, haben Mitglieder von stramm links bis hin zu sehr konservativ. Alle hatten sie auch „Ausländer“ in ihren Reihen und bei einer war ein Schwarzer Mitglied, was niemand irgendwie im Ansatz auch nur ungewöhnlich gefunden hätte. Das war selbstverständlich, dass er mitmachen kann. Und ich rede jetzt hier bei Corps, die allesamt schlagend waren.
Bei den Corps gibt es schon wieder zig Unterschiede. Eine Unterteilung sind die Farben, schwarze, weiße, gründe, blaue etc. und dann hierbei noch die Kösener und Weihnheimer etc..
Man kann also nicht von DEN Verbindungen sprechen. Und wenn von Burschenschaften gesprochen wird, kann man auch nicht von DEN Burschenschaften sprechen. Zu den Burschenschaften hatte ich keine engeren Kontakte, weiß aber, es gab den alten Verband, der unter den Nazis stramm braun agierte und den neuen, der damals nicht mitmachte und sich dann auch nach WK I als eigenständiger Verband gründete.
Letzterer ist nach meinem Kenntnisstand sauber. Was mit dem alten Verband ist, weiß ich nicht sicher. Habe allerdings so meine Berührungsängste, weil ich dort auch immer mal mitbekam, dass da nicht so ganz Appetitliches geschah. Das kann ich aber letztlich alles nicht sicher beurteilen.
Die Verbindungen ändern sich mit jeder aktiven Generation. Was auf einem Haus geschieht, hängt immer von den Aktiven ab, auch wenn natürlich die alten Herren weiterhin ein Auge auf alles habe. Das heißt, eine Verbindung, kann man immer sauber gewesen sein, bis vielleicht das ganze durch einige kippte.
Die Bonner Burschenschaft, welche diesen Antrag von wegen nur Deutsche, einreichte, kenne ich. Die waren mir nicht geheuer, was aber rein gar nichts heißen muss, da ich sie nicht näher kannte und heute die Aktiven ganz anders drauf sein können, als die damals. Als ich es aber las, wunderte es mich überhaupt nicht, während ich bei den Corps und Verbindungen, mit denen ich was zu tun hatte, es nicht hätte glauben können und erst einmal rum telefoniert hätte, was da denn los war und sehr enttäuscht gewesen wäre, wenn sich das als wahr heraus gestellte hätte.
Und noch etwas zu der Personalpolitik der alten Herren. Es scheint so, als würde hier aufgegriffen, die sich alles gegenseitig unterbringen. Das ist schon sehr verschwörungstheoretisch, als seien es irgendwelche konspirativen Vereinigungen.
Sicher hat ein aktiver Verbindungsstudent die Chance, zu knüpfen. Das kann aber der Student im Golf-,Tennis-Hasenzüchertverein, der freiwilligen Feuerwehr ebenso. Der zeitliche Einsatz eines aktiven Verbindungsstudenten ist immens. Da gehen viele Wochenenden und Abende für die Verbindung drauf. Nicht nur mit Saufen und Feiern, sondern das Organisieren der Veranstaltungen, das dafür verantwortlich sein, dass alles reibungslos klappt ist nicht nur Party, sondern auch harte Arbeit. Ist es dann noch eine schlagende Verbindung, kommt jeden Vormittag das Pauktraining vor der Uni hinzu. Es ist nicht so, dass diese Kontakte einfach in den Schoss fallen. Und wer Kontakte will, hat jederzeit die Chance, sich das auch anzutun oder anderen Vereinen beizutreten. Verbindungen sind keine closed Clubs und für jeden wäre da theoretisch was dabei. Wer das nicht will, darf sich dann aber auch nicht darüber beschweren, dass die, welche diese Ochsentour gingen, ggf. über ein paar mehr Kontakte verfügen als jemand, der nirgendwo aktiv war, sei es in einer Partei, gemeinnütziger Verein was auch immer.
Ferner ist es da wie überall. Jemand, der nicht gut ist, wird auch nicht empfohlen. Kein bindet sich an Bein, jemanden zu empfehlen, vor dem er nicht denkt, es wird einen guten Job machen, weil es dann nämlich auf den Empfehlenden zurück fällt. Was also häufig mitschwingt, wenn über die Kontakte der Verbindungsstudenten gesprochen wird, hat für mich so ein bisschen den Geschmack Klassenkampf. Jeder hat die Möglichkeit dort Mitglied zu werden und sich die Kontakte ebenfalls zu erarbeiten und wer nichts kann, dem werden die Kontakte wie überall nichts nützen.
Jetzt alte Herren anschreiben zu wollen, wegen möglicher rassistischer Personalpolitik ist aus vielerlei Gründen abwegig. Zum einen sprechen wir bei der Gruppe der Verbindungsstudenten von einer absoluten Minderheit, die rassistisch ist. Alle anzuschreiben zu wollen, wäre so, als wenn man alle Muslime fragen würde, ob sie Islamisten seien. Bei einem solchem Vorschlag würde das Entsetzen groß sein. Bei Verbindungsstudenten wird aber mal locker flockig einer ganzen Gruppe unterstellt, obwohl sich nur eine Minderheit aus einem eh etwas zweifelhaften Verband, den Vorwurf des Rassismus gefallen lassen muss.
Zweitens weiß jeder, dass nicht eine Person mal flockig die Einstellungspolitik eines Unternehmens in rassistische Bahnen steuern kann. Da hängen zig Leute mit drin, als dass einer solche Dinge lenken könnte.
Ich lese die Ruhrbarone gerne, aber dieser Eintrag hier ist doch sehr populistisch und nicht nur von Vorurteilen, sondern auch von einem Aktivismus geprägt, der Geschmäcke hat.
Herzliche Grüße
nicht WK I, sondern WK II
@steff
Es geht hier nicht um Verbindungen oder Burschenschaften allgemein, sondern um die Burschenschaften die sich unter dem Dachverband der Deutschen Burschenschaft organisieren. Daneben werden auch meist enge Verbindungen von anderen Dachverbänden zu der Deutschen Burschenschaft gepflegt, wie z.B. den Coburger Convent.
Dann ist das Prinzip der Burschenschaft Gleichgesinnte in einflussreiche Positionen zu schieben. Im Gegensatz von Vereinen und Parteien, wo es erstmal um andere Dinge geht.
Liebe Anna (#16)
werde ich vielleicht kontaktiert, wenn ich mitteile, dass meine Verbindungen dem Coburger Convent angehören? Auf welche Art pflegen wir denn so die Kontakte zur Deutschen Burschenschaft?
Und finden bei Euren Recherchen eigentlich auch die Ergebnisse des Burschentags, nach denen die Raczecks mit ihrem Unfug recht alleine stehen, Berücksichtigung?
Vielleicht hat Herr Kai Ming Au (https://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,769149,00.html), seines Zeichens Burschenschafter, ja auch einen Chef, der ihn als Gleichgesinnten in eine Position gehoben hat. Wäre doch mal interessant.
Dieses ominöse „Prizip der Burschenschaft, Gleichgesinnte in einflussreiche Positionen zu schieben“ (schieben – also fast gegen deren Willen!), scheint mir ein wenig konstruiert zu sein. Abgesehen von normalen Kontakte knüpfen und nutzen ist mir in der Hinsicht noch nichts aufgefallen. Schade eigentlich, hätte mir zwei Jahre Hartz IV und das aktuelle Durchwurschteln mit zwei 1/4 Stellen erspart. Andererseits kenne ich aus der Parteiarbeit das Pöstchen- und städtische Stellen zuschieben tatsächlich zu Genüge.
Ach ja, einen meiner Jobs habe ich tatsächlich über Kontakte – mein Chef ist ein Bekannter meiner Eltern. Leider ist er – wie oben schon erwähnt – nicht korporiert, aber vielleicht hilft Euch das ja trotzdem ein wenig. Wie gesagt, ich stehe Euch gerne zur Verfügung.
Mit gespannten Grüße,
Arnd Reinhardt
Liebe Anna,
eigentlich wollte ich nur einen Kommentar schreiben und gut ist, denn was habe ich mit Verbindungen zu tun, als dass ich sie verteidigen müsste.
„Dann ist das Prinzip der Burschenschaft Gleichgesinnte in einflussreiche Positionen zu schieben. Im Gegensatz von Vereinen und Parteien, wo es erstmal um andere Dinge geht.“
Liebe Anna, das ist doch wirklich billiges Klischee. Und selbst wenn es so wäre, nur kein Neid, jeder kann da rein. Auch Sie, denn es gibt Frauenverbindungen.
Man merkt diesem Satz an, dass Sie mit Verlaub, null Ahnungen von Verbindungen haben. Die allerwenigsten haben im Kopf, wenn sie da eintreten, dass sie so später an ein Jöbchen kommen. Das würden denen die alten Herren auch ratz fatz austrichtern, denn wie sollte das gehen? Als ob in größeren Unternehmen eine Person die Möglichkeit hat, zu bestimmen, welcher der Bewerber den Job bekommt. Im Verfahren sind zig Leute beteiligt. Selbst wenn ein alter Herr derjenige ist, der für seinen Bereich sucht, stellt sich doch schon die Frage, ob ausgerechnet einer aus seiner Verbindung das Anforderungsprofil mitbringt und selbst wenn, nennen Sie mir das Unternehmen, in dem einer entscheiden kann ohne Rücksicht auf weitere Personen, wer die Stelle bekommen soll. Und kleinere Unternehmen, wo ein alter Herr vielleicht Eigentümer ist und damit schon eher Allein-Entscheider ist, können doch nicht alle unterbringen, abgesehen davon, dass es so viele alte Herren mit Unternehmen auch nicht gibt, als dass diese eine nennenswerte Größe wären.
Sie gehen da wirklich Klischees auf den Leim. Ich kenne keine Verbindung, die mit so etwas wirbt, denn das ist völlig unrealistisch. Und das Gegenteil ist der Fall. Wenn die Aktiven in ihrem Studium bummeln, gibt es von den alten Herren einen auf die Mütz, weil die genau wissen, wie schwer es auf dem Arbeitsmarkt ist unterzukommen und die daher den Aktiven schon klar machen, wie wichtig es ist, erfolgreich im Studium zu sein für die weitere Zukunft. Denn eine Verbindung lebt von den Spenden und Mitgliedbeiträgen der alten Herren und wenn da nicht rein kommt, sieht es für die ganze Verbindung düster aus.
Was ich mir allerdings gut vorstellen kann, denn ich würde das so sehen, dass wenn sich jemand bewirbt, der aktiv in einer Verbindung war, ich den anderen Bewerbern vorziehen würde bei gleicher Qualifikation. Warum: die Jungs bekommen da eingetrichtert, wie man sich benimmt. Alle die ich kenne, sind 100 % parkettsicher, auch wenn sie aus Elternhäusern kommen, die das nicht vermitteln konnten. Mit einem Verbindungsstudenten ist man also auf der ziemlich sicheren Seite, dass der weiß, wie man sich benimmt bei Kunden etc. und keine Gefahr besteht, hier werden Fettnäpfen mitgenommen. Ferner können die sich in Gruppen einfügen, denn andernfalls würden die Verbindungsbrüder die schon zurecht stutzen. Wer also aktiv in einer Verbindung war, kann sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch als Teamplayer in einem Unternehmen hervortun. Dann, das schließt an den ersten Punkt an, haben die fast alle ein souveränes Auftreten und kein Problem vor Gruppen zu sprechen etc., weil das ebenfalls als Aktive eingebläut wurde. Sprich, da wird Nachwuchs erzogen, der sicher auftritt, perfekte Umgangsformen beherrscht und dann noch nachgewiesener Maßen in Teams spielen kann.
Das sind ganz wichtige Softskills, die es jedem auf dem Arbeitsmarkt leichter machen und welche die Grundvoraussetzung für Führungspositionen sind. Durch die Verbindungen bringen die das mit und sind damit natürlich all denen gegenüber im Vorteil, die das nicht durch das Elternhaus oder eben Verbindungen mitbekamen.
Und dann gibt es noch einen ganz entscheidenden Punkt. Insbesondere die, welche in schlagenden Verbindungen waren, haben die Zähne zusammen gebissen und bereits als Studenten außergewöhnliche Disziplin an den Tag legen müssen. Während die anderen Studenten nach den Partys sich noch mal umdrehten, standen die auf dem Paukboden. Nicht nur ein Semester, sondern die ganze aktiven Zeit hindurch. Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu den Mensuren, wenn Freunde Pflichtpartien von mir hatten, bin ich gestorben vor Sorge und fragte mich, was soll der Mist. Heute muss ich anerkennen, dass ich sehe – auch wenn ich immer noch nicht dafür bin – was es bringt. Die haben eiserne Nerven und können die Zähne zusammen beißen und durch. Das ist in Kombi mit der Disziplin, dem sicheren Auftreten und der Teamfähigkeit erfüllt damit 100 % der notwendigen Softskills für Personen, die im Beruf erfolgreich sind. Das sind die Punkte, die es braucht, um in der Geschäftswelt sich durchzubeißen und bei Verbindungsstudenten hat man quasi eine Art Garantie, dass diese Fähigkeiten vorhanden sind.
Und jetzt noch mal zu Ihrem, man tritt da ein, um Jöbchen zu bekommen. In jeder Partei kommt man weniger aufwendig an Kontakte. Jeden Vormittag Paukträining oder fit machen für die Partien, während die anderen Studenten noch den Rauschausschlafen. Das unabhängig davon, ob man selbst einen dicken Schädel hat oder nicht. Mittags dafür sorgend zu müssen, dass das Essen läuft, dann regelmäßig abends stramm stehen für Veranstaltungen, diese planen durchführen etc., da bleibt ganz wenig Freizeit und wer dann noch noch jobbt, hat häufig das Problem, dem Studium kaum noch gerecht werden zu können, was dann wieder den Ärger von den alten Herren bringt. Die Aktievn leisten richtig viel und u.a. das schreckt ganz viele ab. Dass ihr Leben im Grunde dann von der Verbindung bestimmt wird und wer nicht dahinter steht, wird sich das nicht antun, egal wie viele Jobs da winken könnten und geht lieber in eine Partei etc. für Kontakte.
Und noch einmal. Ihre Vorstlellung der Jobverteilung ist völlig unrealistisch. Ich frage mich wirklich, wie sie meinen, wie das angestellt werden soll. Dass Verbingsstudenten vielleicht eher Referenzen bekommen und damit eher in die engere Auswahl als solchem die keine Kontakte haben, mag vielleicht sein. Ist aber voll berechtigt, weil man bei denen weiß, alle notwendigen Softskills vorhanden, während bei anderen nur rätzel kann, ob die gegeben sind oder aufwendige Assessement Center veranstalten muss, um rauszufinden, ob die wenigstens Messer und Gabel richtig halten können – was ja leider keine Selbstverständlichkeit ist.
Es gibt zig Unternehmen, die bei Stellenbesetzung Mitarbeitern Provisionen zahlen, wenn diese Personen aus ihrem Umfeld dafür empfohlen haben. Ganz einfach, weil man davon ausgeht, der Bekannte eines Mitarbeiters passt im Zweifel zum Unternehmen. Überall ist es so, wenn ein Mitarbeiter sagt, ich kenne jemanden, der auf die Position passen könnte, sagen die Personaler sofort, bitte Kontakt herstellen. Das ist null ungewöhnliches. Nur wenn Verbindungsstudenten das praktizieren, was alle andere auch machen, ist es unlauter, ein Verschwörung, eine elitärer Club und was weiß ich nicht noch alles. Und ausgerechnet das, bei einem „Verein“, in dem wirklich jeder Mitglied werden kann, der nur anderen suspekt ist, weil sie keine Berührungspunkte haben und wegen des Hauch des Elitären dann gerne jedes Klischee glauben, denn das muss ja was schlechtes sein……
Noch ein Nachsatz zu den Führungspositionen. Führen lernen die auch, indem sie eben als Aktive den Laden zusammen halten müssen und als „Leibbuschen“ ihre Füchse leiten müssen. Wie man führt, bekommen die da also auch beigebracht und zwar in einem Maße, wie das kein Unternehmen vermitteln kann. So dass die fit hierin sind und Unternehmen auch wissen, hier kaufen wir jemanden ein, der das mitbringt und bei dem nicht offen ist, ob er das kann.
Zu dem Punkt Disziplin und durchbeißen. Aus eben diesen Gründen haben es auch ehemalige Leistungssportler leichter. Haben die doch auch bereits bewiesen, die verfolgen ihren Weg und können die Zähne zusammen beißen. Führungsqualitäten, jeder ehemalige Gruppenleiter bei den Pfadfindern bekommt hier Pluspunkte. Zurecht, denn auch der hat bereits Erfahrung im Führen.
Nur bei Verbindungsstudenten ist es gemein, wenn deren Leistungen und Erfahrungen Vorteile bringen, weil sie doch das gesamte Paket an Softskills häufiger abdecken können. Echt gemein, wenn Unternehmen diese dann bevorzugen, nur weil sie die Ochsentour hinter sich brachten 🙂
@ Steff
Die Burschenschaften als Führungsschule der Nation, Steff? Das meinen sie doch nicht ernst oder? Bzw. wenn sie das ernst meinen, dann ist das eine gute Erklärung dafür, wieviel Mittelmaß und darunter sich bei uns in Führungspositionen befindet.
Hochdienen heißt noch lange nicht führen. Disziplin reicht keineswegs aus um ein Unternehmen durch eine Krise zu führen. Und parkettsicher waren die jungen Leute im Silicon Valley, die heute Milliardenkonzerne führen, nicht im Ansatz.
Nichts gegen Parkettsicherheit. Ich bin Tangotänzer. Nichts gegen Disziplin, im Gegenteil. Aber ich glaube sie sind hier der, der Klischees nachängt.
@Arnold Voss
Sie überspitzen, wenn Sie aus meinen Worten Führungsschule der Nation machen.
Im übrigen haben Sie mit dem Mittelmaß, auch wenn Sie es anders meinten, Recht. Zumindest was die fachlichen Qualifikationen anbelangt. Es gibt Studien, die belegen, dass Führungskräfte sich nicht dadurch auszeichnen, dass sie fachlich top sind, sondern dass sie andere Eigenschafaten haben. Diese Ergebnisse haben mich null verwundert. Denn allein die fachliche Qualifikation reicht nicht aus, um sich hervorzutun. Ergebnisse verkaufen können, ein bestimmtes Auftreten etc. sind viel wichtiger, um sich selbst nach vorne zu schieben. Untersuchungen seit Jahren ergeben, dass Nachwuchs aus Akademikerhaushalten über zwei Generationen einen erheblichen Teil der Führungsaufgaben inne hat und ab bestimmten Ebenen fast dominiert. Auch das wundert mich nicht. Bekommen diese doch im Elternhaus schon mit, wie man souverän etc. auftritt. Es nützt nichts, noch zu gute Ergebnissse zu liefern, wenn man sich nicht verkaufen kann. Man kann auch nicht führen, wenn man kein Auftreten hat, dass Souveränität und Autorität vermittelt.
Es ist illusorisch zu denken, dass die fachlich besten auch die besten Chancen haben. Das wird niemals so sein. Es wird immer so sein, dass die, die wissen, wie sich verkaufen müssen, die Nase vorn haben werden. Das ist nicht einmal unbedingt schlecht, denn die fachlche Arbeit, also das Zuarbeiten, machen die Führungskräfte eh nicht selbst. Sie lassen sich berichten und müssen letztlich nur die Fähigkeit haben, zu begreifen, was andere da für sie ausarbeitet haben und dann halt entscheidungsstark sein. Dass ein Manager nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, liegt auf der Hand, denn keiner trifft immer die richtigen Entscheidungen. Was aber ganz sicher nicht erfoderlich ist, dass ein Manager fachlich am besten die Materie aufarbeitet. Dafür hat er seine Mitarbeiter.
Am besten wird das in der Politik deutlich. Angela Merkel wird ganz sicher fachlich rein gar nichts ausarbeiten. Das machen einzig die Mitarbeiter, die ihr dann berichten. Ist in keinem Unternehmen anders.
Dennoch haben Sie schon recht. Disziplin etc. reicht nicht. Das schrieb ich aber auch gar nicht. Ich sprach nur von soft Skills. Die laufen parallel zu den hart skills – also den fachlichen Qualifikationen. Da diese aber je nach Job ebenso wichtig sind, an der Uni nicht gelehrt werden, ist es unzweifelhaft so, dass Personen, welche diese nachweisbar sei es durch Leistungsssport sei es durch igrendwas erworben oder bewiesen haben, im Vorteil sind. Ich schrieb explizit bei gleicher Qualifikationen würde ich wegen der Softskills einen Verbdinungsstudenten bevorzugen.
Dass Sie das so überlesen haben – das Problem haben wir ja an jeder Stelle hier auf den Ruhrbaronen, dass Sie mir was in den Mund legen, was ich so nicht sagte – läßt mich nun mittlerweile erstaunt zurück und ich frage mich, haben Sie was gegen mich, dass Sie hier immer versuchen, mir Sachen in den Mund legten, die ich so nicht sagte?
Dass Sie ein hervorragender Tangotänzer sind, hörte ich bereits. Wollte ich schon immer mal lernen und lies aus Dummheit eine Chance dafür platzen. Hätte wir nicht dieses Kommunikationproblem, dass programmiert, dass wir uns auf der Tanzfläche prügeln, hätte ich mal angefragt, ob sie bereit wären, bei solchen Tangotreffs eine Einheit einer Anfängerin zu spendieren. Da man sich beim Tangotanzen aber, wie ich hörte, ohne Worte verstehen sollte, begrub ich die Überlegungen, ob es zu dreist wäre, zu fragen, ganz schnell, weil das können wir und eh sparen, mangels Verständnis.
@ Steff
„…dass Sie mir was in den Mund legen, was ich so nicht sagte – läßt mich nun mittlerweile erstaunt zurück und ich frage mich, haben Sie was gegen mich, dass Sie hier immer versuchen, mir Sachen in den Mund legten, die ich so nicht sagte?“
Das ist nicht meine Absicht, glauben sie mir. Ich hab auch nichts gegen sie. Welchen Grund sollte es dafür geben. Ich kenne sie doch garnicht.
Aber es gibt sicher Missverständnisse zwischen uns, weil ich womöglich unter bestimmten Begriffen und Begriffskombinationen etwas anderes verstehe und natürlich hab auch ich Vorurteile, die es dann eben ihrerseits aufzuklären gilt. Ich bitte hiermit sogar ausdrücklich darum, dass sie sich diese Mühe machen.
Was die Burschenschaften betrifft bezieht sich allerdings meine Kritik nicht auf das Fach- sondern auf eben dieses Führungswissen, die Softskills, wie sie es richtig nennen. Ich bezweifele, dass durch die dort immer noch üblichen Rituale der heutigen Zeit angemessene Führungsfähigkeiten sozusagen im freiwilligen Praxisunterricht erlernt werden. Ich glaube viel mehr, dass man dort vor allem und immer noch lernt, nach oben zu katzbuckeln und nach unten zu treten.
Aber auch das mag ein Vorurteil sein, denn empirisch bin ich da nicht auf dem Laufenden bzw. basieren meine Kenntnisse auf persönliche Erfahrungen mit Leuten die durch diese „Führungsschule“ gegangen sind.
Was das Tangotanzen betrifft. Ich bin kein Tangolehrer. Nicht nur weil ich es für eine äußerst schwierige Aufgabe halte, sondern weil ich in meinem Berufsleben ausreichend beschäftigt bin. Aber ich kann sie in Berlin gerne mal zu einer Milonga mitnehmen und dann werden wir weitersehen.
Und prügeln werden wir uns auf der Tanzfläche mit Sicherheit nicht. Wie ich die Rolle des Führenden beim Tango sehe, habe ich übrigens in dem Buch „Aus dem Bauch des Tangos“ ausführlich beschrieben. Ich wurde wegen dieses Buches sogar mal, zu meiner eigenen Überraschung, zu einer Tagung zum Thema Führung zur Bundeswehrhochschule eingeladen. Aber das ist eine andere Geschichte und war ein sehr spezielles Erlebnis.
@Arnold Voss
Ich habe keine Ahnung, was Sie jetzt konkret mit „katzbuckeln“ meinen. Wo also in diesem System Verbindung „katzbuckeln“ angelegt sein könnte. Einzig fiel mir ein, dass Sie vielleicht meinen, dass Füchse beim Essen aufdecken müssen oder schon mal Biere rantragen müssen. Hätte ich als Erwachsener keine Lust zu, aber in jedem Internet müssen das die Jungen auch machen und darin sehe ich jetzt nicht unbedingt etwas angelegt, was zu einem systematisch erforderlichen Katzbuckeln führen könnte, sondern eher halt eine Aufgabe, die in einem solchen Zusammenleben jemand übernehmen muss und das sind dann halt die Anfänger.
Auch sind mir ansonsten keine Hierachien bekannt, die zum katzbuckeln führen oder geneigt sind, dahin zu führen. Was mir bekannt ist, dass natürlich wie überall auch Rivalitäten unterschiedlicher Gruppen sind. Dass dann also Gruppen um zwei Leibburschen nicht so ganz grün miteinander sind. Aber das ist ja auch kein „katzbuckeln“.
Die, welche ich kenne aus Verbindungen, sind alle eher dominanter bis renitent. Vor der Persönlichkeitsstruktur würde das nicht passen. Das heißt jetzt aber nichts, da ich nie in dem System drin war und nur punktuelle Berührungen hatte. Besuche, Teilnahme an Festen etc. und Freundschaften zu Aktiven bieten zwar Einblicke, aber eben auch nicht mehr als das, so dass ich jetzt dazu nur sagen kann, wüßte nicht, wo systematisches Katzbuckeln gegeben sein könnte.
Schikanen kann es überall geben, die dann dazu führen, dass einzelne katzbuckeln. Es gibt überall Menschen, die meinen Macht über andere ausüben zu wollen und zwar durch Mobbing etc. Die Verbindungen werden da keine Ausnahme sein, aber das ist ja auch nichts Systematisches und ich vermute, dass dort eher gegen so etwas gearbeitet wird, als z.B. in einem großen Unternehmen, weil sich die alten Herren nach meinen Erfahrungen auch nach der aktiven Zeit verbunden fühlen und engagieren und damit dann auch ein Interesse haben, dass es weiter gut läuft. Denn spricht sich rum, dort wird schikaniert, geht ja keiner bei der auswahl da hin, wo er befürchten muss, getrietzt zu werden. Ich weiß nicht, ob sich das zwischenzeitlich geändert hat, aber zu meinen Studentenzeiten hatte die große Nachwuchsporbleme insgesamt und legten viel Engagement daher in die Nachwuchsgewinnung und Schikanen etc. wären da absolut kontraproduktiv gewesen, dass die alten Herren schon aus dem Grunde den Aktiven aufs Dach gestiegen wären, wenn sich das was hätte rumsprechen können.
Auch wenn man sich nicht kennt, können einem Komentatoren unsympathisch sein. Ich habe das regelmäßig mal, dass ich Kommentatoren meine Vorbehalte gegenüber habe und das nicht unbedingt nur deshalb, weil sie eine andere Meinungen haben als ich. Denke das geht jedem so, auch wenn es einen nicht wirklich interessiert, wer der Kommentator sein könnte. Und wenn ich jemanden nicht leiden kann, spielen beim Lesen natürlich meine Vorbehalte mit rein und ich interpretiere Worte 100% anders als bei Personen, die mir als Kommentatoren gefallen. Denke, davon kann sich keiner freisprechen und ist ja auch nicht schlimm. Ich fand es jetzt nur lästig, dass mir schon wieder in den Mund gelegt wurde, was ich nicht sagte – und auch nicht denke. Vermute daher stark, auch wenn Sie es nicht zugeben, dass Sie mich gefressen haben 🙂
Keine Ahnung, was eine Milonga ist, bedanke mich aber herzlich für das Angebot, mich mitzunehmen. Werde es aber nicht annehmen, und zwar nicht nur deshalb, weil ich denke, das notwendige Verstehen ist definitiv nicht vorhanden, sondern auch, weil mir eine Reise nach Berlin für so einen Versuch doch etwas aufwendig wäre. Dennoch danke 🙂
Und jetzt gucke ich mir den Link zu Ihrem Buch an. Kann mir schon vorstellen, dass es interessant ist, Parallelen aus dem Führen beim Tangotanzen ins Berufsleben zu ziehen. Beim Tangotanzen läuft es ja non verbal und schubsen geht auch nicht. Von daher denke ich schon, dass es hochinteressant ist zu gucken, wie man Mechanismen vom Tanzen in andere Bereiche übertragen kann.
Sind Sie noch in NY?
@ Steff
Wer schon zu Studienzeiten einer Organisation beitritt in der sogenannte „Alte Herren“ über die eigene Zukunft (mit)bestimmen macht sich abhängig bevor er überhaupt im Berufsleben angekommen ist. Das ist Hierarchie. Die ultimative sogar. Zum eigenen Vorteil natürlich, aber das ändert nichts.
Was man in solchen Organisationen wesentlich lernt, ist anderen nach dem Mund zu reden, um des persönlichen Vorteils willen. Der Rest sind soziale Rituale und Selbstbehauptungsstrategien in der Gruppe. Nicht zu unterschätzen, aber die kann man auch ohne „Alter Herren“ erlernen. Nur kommt dabei wohlmöglich kein sicherer Job raus.
Dominant und renitent ist man am Ende schon deswegen, weil man nach bestandenen Unterwerfungsritualen „dazu gehört“. Das sogenannten Gefühl der Besonderheit durch Mitgliedschaft. Auch altbekannt. Das ist allerdings keine Garantie für Führungsqualität. Im Gegenteil.
Dominat und renitent kann fast jeder, wenn man ihn nur mit genügend Macht austattet. Kreativ und zugleich überzeugend zu sein ohne in den Befehlsston zu verfallen können viel weniger. In schwierigen Situation flexibel zu sein ohne an Führungsstärke zu verlieren, das können dann nur noch ganz wenige.
Aber ich will das jetzt nicht weiter vertiefen. Ich denke sie verstehen was ich meine und sind nicht schon wieder der Überzeugung, dass ich ihnen irgendwie die Worte im Munde herumgedreht bzw. sie absichtlich falsch verstanden habe.
Tango erlernt man übrigens nicht durch ich würde, hätte oder könnte. Man muss sich schon in die Praxis des Lernens stürzen. Auch mit Leuten/Männern bei denen man nicht weiß, ob man mit ihnen harmoniert.So wie im richtigen Leben eben.
Aber natürlich müssen sie das nicht mit mir tun. Ich habe ihre Anfrage offensichtlich ernster genommen als sie sie gemeint haben. Aber sie hatten ihr ja durch den konjunktiv eigentlich auch schon den Ernst genommen. Aber warum haben sie dann überhaupt gefragt? Ach ja, und ich dachte sie leben in Berlin. Sorry.
@Arnold Voss Es mag sein, dass Ihre Theorie auf einige zutrifft. Auf die, die Ich kenne, allesamt nicht. Dass ich nur Ausnahmen kenne, ist unwahrscheinlich u damit sehr wahrscheinlich, dass Sie irren. Ich hatte das mit dem Tango genauso gemeint, wie ich es geschrieben hatte. Waere es bei mir um die Ecke, wuerde ich es sogar jetzt noch machen. Allerdings denke ich nicht, dass man sich beim privaten Tanzen jemanden antun muss, mit dem es kompliziert wird. Wie auch immer, aus Berlin kommt Yeal, die Kommentatorin mit dem tollen Photo aus den Antisemitismus-Threads.
Nur mal so:
https://www.youtube.com/watch?v=jLGR1hlnE0U&hd=1
😉
@ Steff
Sie haben recht, man sollte sich niemanden „antun“, weder beim Tanzen noch sonstwo. Aber das mit dem Tango war ihre Idee und nicht meine, oder?
Ach ja, bei dem Video-Link von DER BÖSE bzw. beim dort dokumentierten Verhalten von Arnulf Baring gegenüber der Journalistin vielen mir genau die zwei Adjektive ein, die sie zur Beschreibung der ihnen bekannten Burschenschaftler verwandt haben: dominant und renitent 😉
Lieber Herr Voss,
irgendwie scheinen die Adjektive auch auf Sie passen zu können….schrieb ich nicht mehrfach ausdrücklich, dass ich mit Burschenschaftern – gucken Sie mal weiter oben, da wurde schon drauf hingewiesen, allerdings nicht von mir, ohne „l“ – keinen näheren Kontakt hatte und sich meine Kontakte überwiegend auf Corps beschränken. Wieso schreiben Sie jetzt also, die mir bekannten BurschenschaftLer? Interessiert Sie überhaupt, was ich schreibe oder läuft das so, Sie sehen meinen Namen, lesen nicht und erfinden statt dessen innerlich schnell was, was Ihnen ins Konzept über mich passt.
Jetzt stellen Sie sich mal vor, wir zwei tanzen und das läuft auch nur im Ansatz so wie unsere Kommunikation hier. Würde Außenstehende wohl eher an Ringen erinnern als an tanzen…
Wie auch immer, die Idee hatte ich in der Tat, aber selbst bei mir kann es schon mal sein, dass eine Idee nicht hervorragend ist und hierbei sah ich das ja auch schnell ein.
Herzliche Grüße
@ Der Böse
https://www.youtube.com/watch?v=jLGR1hlnE0U&hd=1
von Arnulf Baring würd ich mich nicht angrabschen lassen (ab 0:52 Min.), dem hätte ich eine gescheuert
@ Steff
Verdammt noch mal Steff, ich lese was sie schreiben:
„Die, welche ich kenne aus Verbindungen, sind alle eher dominanter bis renitent.“
Wo steht da was von Corps, Steff? Ist da eine Differenzierung die ich verpasst habe?
@Arnold Voss
Kommentar 14:
„Man kann also nicht von DEN Verbindungen sprechen. Und wenn von Burschenschaften gesprochen wird, kann man auch nicht von DEN Burschenschaften sprechen. Zu den Burschenschaften hatte ich keine engeren Kontakte, weiß aber, es gab den alten Verband, der unter den Nazis stramm braun agierte und den neuen, der damals nicht mitmachte und sich dann auch nach WK I als eigenständiger Verband gründete.
Letzterer ist nach meinem Kenntnisstand sauber. Was mit dem alten Verband ist, weiß ich nicht sicher. Habe allerdings so meine Berührungsängste, weil ich dort auch immer mal mitbekam, dass da nicht so ganz Appetitliches geschah. Das kann ich aber letztlich alles nicht sicher beurteilen.
Die Verbindungen ändern sich mit jeder aktiven Generation. Was auf einem Haus geschieht, hängt immer von den Aktiven ab, auch wenn natürlich die alten Herren weiterhin ein Auge auf alles habe. Das heißt, eine Verbindung, kann man immer sauber gewesen sein, bis vielleicht das ganze durch einige kippte.
Die Bonner Burschenschaft, welche diesen Antrag von wegen nur Deutsche, einreichte, kenne ich. Die waren mir nicht geheuer, was aber rein gar nichts heißen muss, da ich sie nicht näher kannte und heute die Aktiven ganz anders drauf sein können, als die damals. Als ich es aber las, wunderte es mich überhaupt nicht, während ich bei den Corps und Verbindungen, mit denen ich was zu tun hatte, es nicht hätte glauben können und erst einmal rum telefoniert hätte, was da denn los war und sehr enttäuscht gewesen wäre, wenn sich das als wahr heraus gestellte hätte. “
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Ist aber auch egal, ich lese hier auch nicht jeden – allerdings spreche ich die dann auch nicht an….bevor wir uns jetzt hier weiter kloppen und die Leser langweilen: Sie haben mit allem Recht 😉
@ Steff
In dem Satz auf den ich mich bezogen habe gibt es keine Differenzierung innerhalb der Verbindungen bezüglich der Eigenschaften dominant und renitent.
Sorry, aber jetzt werde ich zum Korintenkacker. Und wir wollen die Leser hier nicht langweilen, da stimme ich ihnen zu.